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Dekompressionseinrichtung für vorzugsweise luftverdichtende Mehrzylinder-Brennkraftmaschinen
Die Erfindung ltezielit sich auf eine heko inpres- |
sionseinrichtung für vorzugs«eise luftverdichtende |
Mehrzylinder-lireniikraftwaschinen mit einem im |
Zylinderkopf angeordneten, nach innen öttiienden |
und durch Federkraft schlieLienden Pekompressions- |
ventil je Zylinder. |
Hinrichtungen dieser .\i-t dienen zur Erleichte- |
rung des ilnlassens insbesondere von solchen Brenn- |
kraftmaschineu, die finit kolier Verdichtung arbeiten, |
indem die Maschinenzylinder beim Anlassen ent- |
lüftet @@ertien und so der _\rbeitsaufwand für das |
Durchdrehen der Kurbehvelle der Maschine herab- |
gesetzt \\ ird. I?s ist mittels einer solchen Einrichtung |
daher tnöglicli, im Sch@@ungrad der Maschine durch |
nielirtnaliges Drehen der Kurbelwelle. vorzugs\-cise |
von Hand, so viel kinetische Energie aufiuspeichern, daß nach plötzlicher Aufhebung
der Entlüftung, also nach Schließen der Dekompressionsventile, diese 1?nergie zusammen
mit der noch weiterhin an der Anwerfeinrichtung, z. B. Handkurbel, aufgewendeten
Arbeit genügt, um während einiger Umdrehungen die Verdichtung in den Arbeitszylindern
zu überwinden, so lange, bis die ersten Zündungen einsetzen. Bei solchen Einrichtungen
ist es zweckmäßig, das Ausschalten der Dekompression, d. h: das Schließen der Entlüftungsventile,
nach einer hinreichenden Anzahl von Kurbelwellenumdrehungen autoinatiscli durchzuführen.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine besondere _\ti:-estaltung für
eine Dekompressionseinrichtung
an Brennkraftmaschinen zu schaffen,
die in allen Fällen ohne Schwierigkeit unterzubringen ist, ohne die Form des Brennraumes
ungünstig zu beeinflussen, und die durch vollselbsttätige Wirkungsweise die Durchführung
des Anlaßvorganges von der Aufmerksamkeit des 1Taschinenwärters unabhängig macht.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Dekompressionsventile
benachbarter Zylinder über eine vorübergehend während des Anlassens der Maschine
wirksame kinematische Zwangsverbindung gegenläufig gekuppelt und so angeordnet sind,
daß beim Durchdrehen der Motorkurbelwelle das eine ganz oder teilweise geöffnete
Dekompressionsventil von dem einwärtsgehenden Kolben ein Stück weit in der Richtung
des Schließens, und dabei gleichzeitig das andere Ventil entgegen der Kraft seiner
Schließfeder in entgegengesetzter Richtung, also im Öffnungssinn, bewegt wird. Bei
einer solchen Einrichtung für Brennkraftmaschinen mit einer geraden Anzahl von Arbeitszylindern
kann nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung die Zwanglaufverbindung der Dekompressionsven.tileeines
Paares benachbarter Zylinder, deren Zündfolge beispielsweise i8o Kurbelwinkelgrade
beträgt, von einem. waagebalkenartigen Schwinghebel (Balancier) gebildet werden,
dessen Arme gelenkig mit den Ventilschäften verbunden sind und dessen Schwenkpunkt
zwischen zwei Endlagen verschiebbar ist, die so gewählt sind, daß in der einen Endlage
beide Dekompressionsventile unter der Wirkung ihrer Schließfedern geschlossen gehalten
werden (Nichtwirklage), während in der anderen Endlage beide Dekompressionsventile
ganz oder teilweise geöffnet sind (Wirklage). Dabei wird die Anordnung zweckmäßig
so getroffen, daß die hinschaltung der Dekompressionseinrichtung, das ist der Übergang
von der Nichtwirklage in die Wirklage der kinematischen Zwanglaufverbindung, Heim
Stillstand der Maschine von Hand herbeiführbar ist, während ihre Ausschaltung, d.
h. der Übergang von der Wirklage in die \ ichtwirklage der Zwanglaufverbindung selbsttätig
erfolgt. Die Herbeiführung der Wirklage vollzieht sich vorteilhaft entgegen der
Kraft einer Feder, die beim Übergang zur Nichtwirklage entspannt wird. Zu diesem
"Zweck kann vorteilhaft auf der Schwenkachse des Schwinghebels eine Stützrolle angeordnet
sein, die mit dein Schwinghebel über eine nur in einer Drehrichtung wirksame Mitnehmerkupplung
verbunden ist und die in der Wirklage der Einrichtung sich an der Arbeitsfläche
(Steuerfläche) eines um einen festen Punkt schwenkbaren Widerlagers abstützt und
abwälzt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in schematischer
Darstellungsweise wiedergegeben, und zwar zeigt Fig. i den Gegenstand der Erfindung
in der Ruhelage (Nichtwirklage), Fig. 2 den Gegenstand der Erfindung in der Wirklage.
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Die Brennkraftmaschinenzylinder i und 2, in welchen Kolben 3 und 4
arbeiten, sind an ihren Kopfteilen finit je einem nach innen öffnenden Entlüftungsventil
5 und 6 versehen. Die Entlüftungsventile5 und6werden unter derWirkung von Ventilfedern
7 und 8 normalerweise in der Schließlage gehalten. Die Schäfte der Ventile 5 und
6 sind durch eine kinematische Zwangsverbindung gegenläufig gekuppelt, welche aus
einem um eine Achse io beweglichen waagebalkenartigen Schwinghebel 9 (Balancier)
besteht, der sich mit seinen Enden gelenkig auf die Schäfte der Ventile 5 und 6
abstützt. Auf der Achse io des Schwinghebels 9 ist eine Stützrolle i i angeordnet.
Sie ist mit dem SchNvinghebel 9 durch eine nur in einer Drehrichtung wirksame Mitnehmerkupplung
verbunden, welche aus einem an der Rolle i i festgelegten Sperrad 12 und einer am
Schwinghebel g befestigten Sperrklinke 13 besteht. Die StützroLle i i arbeitet zusammen
mit einem sektorförmigen, als Lenker wirkenden, um einen festen Funkt i5 schwenkbaren
Widerlager i4. Die Achse io des Schwinghebels 9 ist mittels einer in der Zeichnung
nicht dargestellten Geradführung in Richtung des Pfeiles A der Fig. i entgegen der
Kraft einer Feder aus der einen, in Fig. i dargestellten Endlage (\ ichtwirklage)
in die andere, in Fig. 2 veranschaulichte Endlage (Wirklage) verschiebbar.
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In der Lage gemäß Fig. i ist die Dekompressionseinrichtung nach der
Erfindung wirkungslos. Die beiden Entlüftungsventile 5 und 6 werden durch die Ventilfedern
7 und 8 geschlossen gehalten. Soll nun die Dekompressionseinrichtung zum Zwecke
des Anlassens der Maschine zur Wirkung gebracht werden, so geschieht dies durch
Verschieben der Schwenkachse io des Schwinghebels 9 in Richtung des Pfeiles A der
Fig. i so weit, bis die in Fig. 2 veranschaulichte Wirklage erreicht ist. Dabei
wird das beweglich aufgehängte Widerlager 14 so geschwenkt, daß sich die Stützrolle
i i gegen seine Arbeitsfläche (Steuerfläche) 16 abstützt. Bei der beschriebenen
Verschiebung der Achse io wird über den Schwinghebel 9 das Entlüftungsventil 6 des
Zylinders 2 so weit im Sinne des Öffnens bewegt, bis sein Ve"tilteller auf der Stirnseite
des Kolbens ;4 aufliegt. Gleichzeitig wird das Entlüftungsventil 5 des Zylinders
i um ein Stück im Öffnungssinn bewegt, welches durch die Verschiebung der .Achse
io und die wirksame Länge des Schwinghebels 9 bestimmt ist. Beide Zylinder i und
2 sind nunmehr durch die mehr oder weniger weit geöffneten Ventile 5 und 6 entlüftet.
Zum Zweck des Anlassens der Maschine wird nunmehr die Kurbelwelle durchgedreht,
dabei bewegt sich zunächst der Kolben 4 nach außen, in Richtung auf die Kurbelwelle
zu, der Kolben 3 nach innen. Hierbei wird zunächst das Ventil 6 vom Kolben 4 freigegeben,
so daß es sich weiter öffnet, wobei das Ventil 5 in Richtung auf Schließen bewegt
wird so lange, bis die von den Ventilfedern 7 und 8 ausgeübten Schließkräfte über
den Schwinghebel ausgeglichen sind. Der Schwinghebel 9 vollführt dabei eine Schwenkung
im Uhrzeigersinn. Im Laufe der weiteren Drehung der Kurbelwelle gelangt schließlich
die Stirnseite des Kolbens 3 zum Anschlag an den Teller des Ventils 5 und verschiebt
dieses Ventil im Schließsinn, wobei nunmehr das Ventil 6 durch diese Bewegung weiter
geöffnet wird. Sobald die
Kurbelwelle so weit gedreht ist, daß der
Kolben 3 seinen oberen Totpunkt passiert hat, vollzieht sich der entsprechende Vorgang
in umgekehrter Richtung, wobei der Schwinghebel g entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn
geschwenkt wird. Diese Bewegung wird über die Sperrklinke 13 und das Sperrad 12
auf die gegen (las Widerlager 14 sich abstützende Rolle i i übertragen (Pfeil B
in Fig. 2), und diese wälzt sich ein Stück weit auf der Arbeitsfläche (Steuerfläche)
16 des Widerlagers 14 ab. Das Widerlager 1.4 vollführt dabei eine Schwenkbewegung
im Sinne des Pfeiles C in Fig. 2. Wenn nach einer bestimmten Anzahl von Umdrehungen
der Kurbelwelle die Abwälzung der Stützrolle 12 an der ganzen Arbeitsfläche des
Widerlagers 14 vollzogen ist, hört die Stützwirkung des Widerlagers 14 auf, und
die Achse io des Schwinghebels g wird zusammen mit diesem unter der Wirkung ihrer
Belastungsfeder in die Nichtwirklage gemäß Fig. i zurückgestellt.