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Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere Mittel zum Steuern einer Vorrichtung zur variablen Betätigung von Ventilen eines Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs und ein Kraftfahrzeug, das solche Mittel umfasst.
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Ein Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs kann insbesondere angelassen bzw. gestartet werden, indem seine Kurbelwelle durch einen (Starter)-Motor angetrieben wird, bis es die Bedingungen in den Zylindern des Verbrennungsmotors, insbesondere Temperatur, Druck und dergleichen, dem Verbrennungsmotor ermöglichen, selbst zu laufen, insbesondere bis eine Verbrennung durch Selbstzündung in seinen Zylindern möglich ist.
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Dabei muss der Startermotor bislang einen Widerstand überwinden, der aus der Verdichtung der Luft oder des Luft-Kraftstoff-Gemisches in allen Zylindern während der Aufwärtshübe resultiert. Diese Last beschränkt den Wirkungsgrad des Startermotors, insbesondere die Geschwindigkeit einer Kurbelwelle während des Anlassens, und sie kann somit die Anlasszeit verlängern oder – unter bestimmten Umständen – sogar verhindern, dass der Motor startet.
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Ein Zweck der vorliegenden Erfindung ist es daher, das Anlassen eines Verbrennungsmotors eines Kraftfahrzeugs zu verbessern.
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Dieser Zweck wird insbesondere durch ein Mittel gemäß dem vorliegenden Anspruch 1 erreicht. Anspruch 9 betrifft ein Kraftfahrzeug, das ein solches Mittel umfasst. Dieser Zweck kann auch durch ein Verfahren erreicht werden, wie es hier beschrieben wird, und/oder er kann durch ein Mittel verwirklicht werden, wie es hier beschrieben wird. Die Unteransprüche beziehen sich auf vorteilhafte Ausführungsformen.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Personenkraftwagen, einen Verbrennungsmotor mit einer Vielzahl von Zylindern, insbesondere wenigstens drei Zylindern, insbesondere wenigstens vier Zylindern, wobei jeder der Zylinder in einer Ausführungsform Folgendes umfasst: wenigstens ein Einlassventil, um Luft oder ein Luft-Kraftstoff-Gemisch insbesondere von einer Lufteinlassleitung einzulassen oder anzusaugen, und/oder wenigstens ein Auslassventil, um Abgas insbesondere in Richtung auf eine Abgasleitung freizugeben oder auszustoßen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der Verbrennungsmotor ein Viertaktmotor, insbesondere ein Viertakt-Fremdzündungsmotor bzw. Ottomotor oder ein Viertakt-Selbstzündungsmotor bzw. Dieselmotor, wobei eine Kurbelwelle des Motors auf wiederholte Weise Folgendes gewährleistet bzw. dafür ausgelegt ist, Folgendes zu gewährleisten: einen ersten Hub oder Ansaughub oder volumenerhöhenden Abwärtshub eines Zylinders (eines Kolbens in einem Zylinder), einen nachfolgenden zweiten Hub oder Verdichtungshub oder volumenvermindernden Abwärtshub des Zylinders (des Kolbens in dem Zylinder), einen nachfolgenden dritten Hub oder Expansionshub oder (weiteren) volumenerhöhenden Abwärtshub des Zylinders (des Kolbens in dem Zylinder) und einen nachfolgenden vierten Hub oder Ausstoßhub oder (weiteren) volumenvermindernden Aufwärtshub des Zylinders (des Kolbens in dem Zylinder).
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst der Verbrennungsmotor eine Vorrichtung zur variablen Betätigung von wenigstens einigen dieser Ventile, insbesondere von einem oder mehreren Einlass- und/oder Auslassventilen.
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Gemäß einer Ausführungsform kann die Vorrichtung ein Schiebenockensystem zur variablen Betätigung der Ventile umfassen, wobei das System insbesondere ein oder mehrere gleitende oder schiebbare Nockenwellen und einen Aktuator zum Schieben der Welle(n) umfasst. Zusätzlich oder alternativ dazu können ein oder mehrere der Ventile hydraulisch, pneumatisch und/oder elektrisch, insbesondere elektromagnetisch, betätigt werden. In diesem Fall kann die Vorrichtung dafür ausgelegt sein, die Ventile hydraulisch, pneumatisch und/oder elektrisch, insbesondere elektromagnetisch, zu betätigen.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Vorrichtung in einem Anlassmodus insbesondere voll- oder halbautomatisch auf eine Weise gesteuert, dass ein oder mehrere Ventile von einem oder mehreren ersten Zylindern der Zylinder derart betätigt werden, dass der oder die erste(n) Zylinder während zwei oder mehr aufeinanderfolgenden volumenvermindernden Aufwärtshüben des (der) ersten Zylinder(s), insbesondere während eines oder mehreren zweiten Hüben oder Verdichtungs-Aufwärtshüben des Zylinders (der Zylinder)/eines Kolbens in dem Zylinder (den Zylindern) wenigstens teilweise offen sind.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst daher ein Mittel, das (dafür ausgelegt ist,) die Vorrichtung zur variablen Betätigung der Ventile des Verbrennungsmotors steuert (zu steuern), einen Anlassmodus, um die Vorrichtung auf eine Weise zu steuern, dass ein oder mehrere Ventile von einem oder mehreren ersten Zylindern der Zylinder derart betätigt werden, dass der oder die erste(n) Zylinder während zwei oder mehr aufeinanderfolgenden volumenvermindernden Aufwärtshüben des (der) ersten Zylinder(s), insbesondere während eines oder mehreren zweiten Hüben oder Verdichtungs-Aufwärtshüben des Zylinders (der Zylinder)/eines Kolbens in dem Zylinder (den Zylindern), wenigstens teilweise offen sind.
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Gemäß einer Ausführungsform kann durch das wenigstens teilweise Öffnen von einem oder mehreren ersten Zylindern während wenigstens eines zweiten Hubs oder Verdichtungs-Aufwärtshubs ein Widerstand verringert werden, der durch das Verdichten der Luft oder des Luft-Kraftstoff-Gemisches in dem (den) ersten Zylinder(n) entsteht, was auf vorteilhafte Weise die Wirkung eines Startermotors und/oder die Geschwindigkeit einer Kurbelwelle während des Anlassens verbessert, wodurch die Anlasszeit verkürzt wird oder der Motor überhaupt erst starten kann.
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Gemäß einer Ausführungsform werden im Anlassmodus die Ventile von einem oder mehreren zweiten Zylindern der Zylindern derart betätigt, dass der oder die zweite(n) Zylinder während zwei oder mehr aufeinanderfolgenden volumenvermindernden Aufwärtshüben des (der) zweiten Zylinder(s) stärker geschlossen ist (sind) als der (die) erste(n) Zylinder, so dass insbesondere der oder die zweite(n) Zylinder während zwei oder mehr aufeinanderfolgenden volumenvermindernden Aufwärtshüben vollständig geschlossen ist (sind). Somit wird die Vorrichtung im Anlassmodus durch die Mittel insbesondere voll- oder halbautomatisch auf eine Weise gesteuert, dass alle Ventile von einem oder mehreren zweiten Zylindern der Zylinder derart betätigt werden, dass der oder die zweite(n) Zylinder während zwei oder mehr aufeinanderfolgenden volumenvermindernden Aufwärtshüben des (der) zweiten Zylinder(s), insbesondere während eines oder mehreren zweiten Hüben oder Verdichtungs-Aufwärtshüben des Zylinders (der Zylinder)/eines Kolbens in dem Zylinder (den Zylindern) stärker geschlossen ist (sind) als der (die) erste(n) Zylinder, wobei sie während dieser (Aufwärts-)Hübe insbesondere vollständig geschlossen sind.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Mittel daher dafür ausgelegt, die Vorrichtung im Anlassmodus auf eine Weise zu steuern, das alle Ventile von einem oder mehreren zweiten Zylindern der Zylindern derart betätigt werden, dass der oder die zweite(n) Zylinder während zwei oder mehr aufeinanderfolgenden volumenvermindernden Aufwärtshüben des (der) zweiten Zylinder(s), insbesondere während eines oder mehrerer zweiter Hübe oder Verdichtungs-Aufwärtshübe des Zylinders (der Zylinder)/eines Kolbens in dem Zylinder (den Zylindern) stärker geschlossen ist (sind) als der (die) erste(n) Zylinder, wobei sie während dieser (Aufwärts-)Hübe insbesondere vollständig geschlossen sind.
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Indem gemäß einer Ausführungsform ein oder mehrere zweite Zylinder während der zweiten oder verdichtenden (Aufwärts-)Hübe im Anlassmodus wenigstens stärker, insbesondere vollständig, geschlossen werden, können die Bedingungen in dem (den) zweiten Zylinder(n), insbesondere Temperatur, Druck und dergleichen, einen Zustand erreichen, der die Verbrennung durch Selbstzündung ermöglicht oder wenigstens verbessert.
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Gemäß einer Ausführungsform können ein oder mehrere der Ventile, die derart betätigt werden, dass der oder die erste(n) Zylinder im Anlassmodus während aufeinanderfolgender Aufwärtshübe wenigstens teilweise offen sind, Auslassventile sein. Gemäß einer Ausführungsform kann dies den Ausstoß der Luft oder des Luft-Kraftstoff-Gemisches während der Aufwärtshübe verbessern.
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Zusätzlich oder alternativ dazu können gemäß einer Ausführungsform ein oder mehrere der Ventile, die derart betätigt werden, dass der oder die erste(n) Zylinder im Anlassmodus während aufeinanderfolgender Aufwärtshübe wenigstens teilweise offen sind, Einlassventile sein. Gemäß einer Ausführungsform wird es dadurch auf vorteilhafte Weise möglich, den (die) Zylinder (teilweise) zu öffnen, indem ein geöffneter oder angehobener Zustand des Ventils (der Ventile) nach einem vorangehenden (ersten Hub oder Ansaughub oder) volumenerhöhenden Abwärtshub des Zylinders (der Zylinder)/eines Kolbens in dem Zylinder (den Zylindern) einfach verlängert wird. Gemäß einer Ausführungsform steuert das Mittel die Vorrichtung somit auf eine Weise, bzw. es ist dafür ausgelegt, die Vorrichtung auf eine Weise zu steuern, dass das Ventil (die Ventile) des (der) ersten Zylinder(s) derart betätigt wird (werden), dass der oder die erste(n) Zylinder während der Aufwärtshübe wenigstens teilweise offen ist (sind), indem der Vorrichtung befohlen wird, einen offenen oder angehobenen Zustand des Ventils (der Ventile) nach einem vorangehenden (ersten Hub oder Ansaughub oder) volumenerhöhenden Abwärtshub des Zylinders (der Zylinder)/eines Kolbens in dem Zylinder (den Zylindern) zu verlängern.
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Gemäß einer Ausführungsform kann das Mittel bei wenigstens einem volumenvermindernden Hub von wenigstens einem der ersten Zylinder, insbesondere bei einem zweiten Hub oder Verdichtungshub, die Vorrichtung derart steuern, bzw. es kann dafür ausgelegt sein, die Vorrichtung derart zu steuern, dass sie ein oder mehrere Einlassventile des Zylinders (der Zylinder) wenigstens teilweise öffnet und ein oder mehrere, insbesondere alle, Auslassventile des Zylinders (der Zylinder) schließt, während das Mittel bei einem vorangehenden und/oder nachfolgenden volumenvermindernden Hub, insbesondere bei einem vierten Hub oder Ausstoßhub, die Vorrichtung derart steuern kann, dass sie ein oder mehrere Auslassventile des Zylinders (der Zylinder) wenigstens teilweise öffnet und dass sie ein oder mehrere, insbesondere alle, Einlassventile des Zylinders (der Zylinder) schließt, wenn sich das Mittel im Anlassmodus befindet. Gemäß einer Ausführungsform kann dies die Betätigung der Ventile verbessern.
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Zusätzlich oder alternativ dazu kann das Mittel im Anlassmodus die Vorrichtung derart steuern, bzw. es kann dafür ausgelegt sein, die Vorrichtung derart zu steuern, dass diese während eines oder mehrerer gleicher volumenvermindernder Hübe, insbesondere während eines zweiten Hubs oder Verdichtungshubs und/oder eines vierten Hubs oder Ausstoßhubs, ein oder mehrere Einlassventile und ein oder mehrere Auslassventile wenigstens teilweise öffnet, wenn sich das Mittel im Anlassmodus befindet. Gemäß einer Ausführungsform kann dies den Widerstand des Zylinders (der Zylinder) (weiter) senken.
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Das (teilweise) Öffnen eines Ventil bzw. Zylinders kann beinhalten, das bereits bei einem vorangehenden (Abwärts-)Hub geöffnete Ventil geöffnet zu halten und/oder das Ventil ein Mal oder mehrere Male während des (Aufwärts-)Hubs und/oder während eines vorbestimmten prozentualen Anteils des (Aufwärts-)Hubs und/oder vollständig oder bis zu einem vorbestimmten prozentualen Anteil einer vollständigen Öffnung zu öffnen, indem zum Beispiel ein Nockenmitnehmer oder Stößel bis zu einem vorbestimmten prozentualen Anteil einer vollständigen Öffnung oder eines Leerhubs geöffnet wird. Gemäß einer Ausführungsform wird im Anlassmodus wenigstens ein Ventil von wenigstens einem ersten Zylinder während eines nachfolgenden Aufwärtshubs, insbesondere eines zweiten Hubs oder Verdichtungshubs, über wenigstens 20°, insbesondere wenigstens 40° der Nockenwellenumdrehung (Winkel) geöffnet gehalten, nachdem das Ventil bereits bei einem vorangehenden Abwärtshub, insbesondere einem ersten Hub bzw. Einlasshub, geöffnet wurde.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Mittel neben dem Anlassmodus wenigstens einen alternativen Modus, der im Folgenden mit ”selbstarbeitender Modus” bezeichnet wird, wobei die Erfindung mit diesem Begriff in keiner Weise eingeschränkt werden soll. In diesem selbstarbeitenden Modus steuert das Mittel die Vorrichtung auf eine Weise, bzw. es ist dafür ausgelegt, die Vorrichtung auf eine Weise zu steuern, dass die Ventile des (der) ersten Zylinder(s) derart betätigt werden, dass der oder die erste(n) Zylinder während zwei oder mehr aufeinanderfolgenden volumenvermindernden Aufwärtshüben des (der) ersten Zylinder(s) stärker geschlossen ist (sind) als im Anlassmodus, wobei insbesondere der oder die Zylinder im selbstarbeitenden Modus während zwei oder mehr aufeinanderfolgenden volumenvermindernden Aufwärtshüben des (der) ersten Zylinder(s), insbesondere bei einem oder mehreren zweiten Hüben oder Verdichtungs-Aufwärtshüben, vollständig geschlossen ist (sind).
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Gemäß einer Ausführungsform können, insbesondere wenn die Bedingungen in einem oder mehreren zweiten Zylindern einen Zustand erreicht haben, der eine Verbrennung durch Selbstzündung ermöglicht oder verbessert, einer oder mehrere der ersten Zylinder in einen Zustand gebracht werden, der die Verbrennung durch Selbstzündung ermöglicht oder verbessert, wobei sie insbesondere zusätzlich zu dem (den) zweiten Zylinder(n) in Betrieb gesetzt werden, indem sie während aufeinanderfolgender Aufwärtshübe, insbesondere während zweiter Hübe oder Verdichtungs-Aufwärtshübe, stärker, insbesondere vollständig, geschlossen werden, um die Luft oder das Luft-Kraftstoff-Gemisch (stärker) zu verdichten.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Mittel wenigstens halbautomatisch und/oder auf Basis eines Betriebszustands des Verbrennungsmotors, insbesondere auf Basis eines Zustands, insbesondere des Drucks und/oder der Temperatur, in einem oder mehreren der zweiten Zylinder, und/oder auf Basis eines Zustands des Kraftfahrzeugs zwischen dem selbstarbeitenden Modus und dem Anlassmodus umschaltbar. Insbesondere kann das Mittel nach dem Starten des Kraftfahrzeugs in den Anlassmodus geschaltet werden, und/oder es kann vom Anlassmodus in den selbstarbeitenden Modus geschaltet werden, wenn die Bedingungen in einem oder mehreren zweiten Zylindern einen Zustand erreicht haben, der die Verbrennung durch Selbstzündung ermöglicht oder verbessert, insbesondere wenn ein oder mehrere zweite Zylinder begonnen haben, selbst zu arbeiten bzw. zu zünden.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst der Verbrennungsmotor einen insbesondere elektrischen Anlass- oder Startermotor, um den Verbrennungsmotor im Anlassmodus insbesondere teilweise oder während des gesamten Anlassmodus, d. h. während sich das Mittel im Anlassmodus befindet, anzutreiben. Gemäß einer Ausführungsform treibt dieser Motor im selbstarbeitenden Modus den Verbrennungsmotor nicht an, und zwar insbesondere weder teilweise noch während des gesamten selbstarbeitenden Modus, d. h. während sich das Mittel im Anlassmodus befindet. Insbesondere kann der (Starter-)Motor beim oder nach dem Umschalten vom Anlassmodus zum selbstarbeitenden Modus ausgeschaltet werden oder in den Generatormodus geschaltet werden und/oder abgekoppelt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Öffnung des wenigstens einen ersten Zylinders im Anlassmodus wenigstens 10%, insbesondere wenigstens 25%, größer als die Öffnung des ersten Zylinders im selbstarbeitenden Modus und/oder wenigstens 10%, insbesondere wenigstens 25%, größer als die Öffnung des wenigstens einen zweiten Zylinders im Anlassmodus. Eine Öffnung kann insbesondere durch ein Integral eines freien Querschnitts im Verlauf der Zeit oder durch den Winkel der Kurbelwelle oder Nockenwelle und/oder durch eine Anhebung eines Stößels eines Ventils definiert werden.
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Das Mittel gemäß der vorliegenden Erfindung kann in Form einer Software, insbesondere eines Computerprogramms oder eines Programmmoduls, und/oder in Form einer Hardware, insbesondere einer Prozessoreinheit, ausgeführt sein, die vorzugsweise eine Mikroprozessoreinheit (CPU) umfasst und/oder mit einer Speichervorrichtung und/oder einem Bussystem verbunden ist, wobei ferner ein oder mehrere mit der Prozessoreinheit verbundene Sensoren und/oder Aktuatoren und/oder ein Datenträger vorgesehen sind, der einen Programmcode zum Ausführen dieses Computerprogramms umfasst. Die Prozessoreinheit kann dafür ausgelegt sein, in einer Speichervorrichtung abgelegte Befehle auszuführen, Eingangssignale über ein Datenbussystem zu empfangen und/oder Ausgangssignale an ein Datenbussystem zu senden. Eine Speichervorrichtung kann eine oder mehrere, insbesondere unterschiedliche, Speichermedien umfassen, insbesondere optische, magnetische, Festkörper- und andere, vorzugsweise nicht-flüchtige Medien. Das Computerprogramm kann derart beschaffen sein, dass es die hier beschriebenen Verfahren auszuführen imstande ist, sodass die Prozessoreinheit die hier beschriebenen Schritte ausführt.
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Weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung werden in den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen offenbart. Dazu wird teilweise schematisch Folgendes dargestellt:
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1 zeigt ein Mittel zum Steuern einer Vorrichtung zur variablen Betätigung von Ventilen einer Vielzahl von Zylindern eines Verbrennungsmotors eines Kraftfahrzeugs gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in einem selbstarbeitenden Modus;
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2 zeigt das Mittel in einem Anlassmodus; und
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3 zeigt eine Öffnung eines Ventils des Verbrennungsmotors im selbstarbeitenden Modus und im Anlassmodus.
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1 zeigt einen Verbrennungsmotor eines Personenkraftwagens, der zum Beispiel vier Zylindern 10, 20, 30 bzw. 40 aufweist, wobei jeder der Zylinder 10, 20, 30, 40 Folgendes aufweist: ein Einlassventil 11, 21, 31 bzw. 41, um Luft oder ein Luft-Kraftstoff-Gemisch aus einer Lufteinlassleitung (nicht dargestellt) einzulassen, und ein Auslassventil 12, 22, 32 bzw. 42, um Abgas in Richtung auf eine Abgasleitung (nicht dargestellt) auszustoßen.
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Der Verbrennungsmotor ist ein Viertaktmotor mit einer Kurbelwelle 5, die auf wiederholte Weise Folgendes gewährleistet: einen ersten Hub oder volumenerhöhenden Ansaug-Abwärtshub eines Kolbens 13, 23, 33 bzw. 43 in einem Zylinder (der in 1 für den Zylinder 10 dargestellt ist), einen nachfolgenden zweiten Hub oder volumenvermindernden Verdichtungs-Aufwärtshub des Kolbens 13, 23, 33 bzw. 43 (der in 1 für den Zylinder 20 dargestellt ist), einen nachfolgenden dritten Hub oder volumenerhöhenden Expansions-Abwärtshub des Kolbens 13, 23, 33 bzw. 43 (der in 1 für den Zylinder 30 dargestellt ist) und einen nachfolgenden vierten Hub oder volumenvermindernden Ausstoß-Abwärtshub des Kolbens 13, 23, 33 bzw. 43 (der in 1 für den Zylinder 40 dargestellt ist).
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Der Verbrennungsmotor umfasst eine Vorrichtung zur variablen Betätigung der Ventile 11–42. In der Ausführungsform umfasst die Vorrichtung ein Schiebenockensystem, das schiebbare Nockenwellen 61 und einen Aktuator 62 zum Schieben der Wellen 61 umfasst.
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1 zeigt ferner ein Mittel in Form eines ECM 7 zum Steuern des Aktuators 62 der Vorrichtung, die einen Anlassmodus, der anhand von 2 dargestellt und genauer erklärt wird, und einen selbstarbeitenden Modus, der anhand von 1 dargestellt und genauer erklärt wird, umfasst.
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In dem in 1 dargestellten selbstarbeitenden Modus zünden alle vier Zylinder 10–40, wodurch die Kurbelwelle 5 betätigt wird. Ein Startermotor 8 ist von der Kurbelwelle 5 entkoppelt oder arbeitet im Generatormodus.
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Wenn der Motor gestartet wird, wird das Mittel 7 automatisch in den Anlassmodus (siehe 2) geschaltet, in dem es den Aktuator 62 der Vorrichtung auf eine Weise steuert, dass die Einlassventile 21, 41 und Auslassventile 22, 42 der Zylinder 20 und 40 – bei denen es sich somit um erste Zylinder handelt – derart betätigt werden, dass die ersten Zylinder 20, 40 während aufeinanderfolgender volumenvermindernden Aufwärtshübe, insbesondere während eines oder mehrerer zweiter Hübe oder Verdichtungs-Aufwärtshübe der (Kolben 23 bzw. 43 der) Zylinder 20, 40 teilweise oder vollständig offen sind.
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Wie aus einem Vergleich von 1 und 2 hervorgeht, bleibt das Einlassventil 21 des ersten Zylinders 20 während des zweiten Hubs oder Verdichtungs-Aufwärtshubs des (Kolbens 23 des) Zylinders 20 wenigstens teilweise offen. Während des nachfolgenden volumenvermindernden Aufwärtshubs, d. h. des vierten Hubs oder Ausstoßhubs, wird der Zylinder geöffnet, indem das Auslassventil geöffnet wird, wie dies in 1, 2 für den vierten Zylinder 40 zu sehen ist. In nicht dargestellten alternativen Ausführungsformen können im Anlassmodus auch die Auslassventile (z. B. Ventil 22 in 2) während des zweiten Hubs oder Verdichtungs-Aufwärtshubs teilweise offen sein, und/oder auch die Einlassventile (z. B. Ventil 41 in 2) können während des vierten oder Ausstoß-Abwärtshubs teilweise offen sein.
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Im Gegensatz dazu steuert das Mittel 7 im Anlassmodus den Aktuator 62 der Vorrichtung auf eine Weise, dass die Einlassventile 11, 31 und Auslassventile 12, 32 der Zylinder 10 und 30 – bei denen es sich somit um zweite Zylinder handelt – derart betätigt werden, dass die zweiten Zylinder 10, 30 während aufeinanderfolgender volumenvermindernder Aufwärtshübe, insbesondere während eines oder mehrerer zweiter Hübe oder Verdichtungs-Aufwärtshübe der (Kolben 13 bzw. 33 der) Zylinder 10, 30 vollständig geschlossen sind.
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Wenn die ersten Zylinder 10, 30 zünden, schaltet das Mittel 7 automatisch in den selbstarbeitenden Modus (siehe 1), in dem das Mittel 7 den Aktuator 62 der Vorrichtung auf eine Weise steuert, dass die Einlassventile 11–41 und Auslassventile 12–432 aller vier Zylinder 10–40 derart betätigt werden, dass die Zylinder 10–40 während aufeinanderfolgender volumenvermindernder Aufwärtshübe, insbesondere während eines oder mehrerer zweiter Hübe oder Verdichtungs-Aufwärtshübe der (Kolben 13, 23, 33 bzw. 43 der) Zylinder 10–40 vollständig geschlossen sind.
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Im Anlassmodus steuert das Mittel 7 den Startermotor 8, so dass dieser die Kurbelwelle 5 des Verbrennungsmotors antreibt. Im selbstarbeitenden Modus kann das Mittel 7 den Startermotor 8 abschalten oder in den Generatormodus schalten und/oder ihn von der Kurbelwelle 5 des Verbrennungsmotors entkoppeln.
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3 zeigt eine Öffnung, insbesondere eine Anhebung s des Stößels 24 (siehe 2) des Einlassventils 21 im selbstarbeitenden Modus (gestrichelt) und im Anlassmodus (durchgehend). Wie dies schematisch in 3 dargestellt ist, ist (wird) das Ventil 21 im selbstarbeitenden Modus nur während des ersten Hubs oder Ansaughubs offen (geöffnet). Im Anlassmodus wird diese Öffnung in den nachfolgenden zweiten oder Verdichtungshub hinein verlängert, indem die Anhebung s des Ventils 21 während eines vorbestimmten Abschnitts der Nockenwellenumdrehung Δ über null gehalten wird, wobei α eine Nockenwellenumdrehung von 0–360° darstellt. Dies kann durch eine Verschiebung der Nockenwelle 61 bewerkstelligt werden, so dass eine entsprechende variable Außenlinie einen Stößel oder Nockenmitnehmer 24 des Ventils 21 betätigt. Δ kann in einer Ausführungsform wenigstens 20°, insbesondere wenigstens 40° sein.
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In der vorstehenden Zusammenfassung und genauen Beschreibung wurde wenigstens eine beispielhafte Ausführungsform vorgestellt; es sollte jedoch beachtet werden, dass es eine große Anzahl von Abänderungsmöglichkeiten gibt. Es sollte auch beachtet werden, dass die beispielhafte Ausführungsform oder die beispielhaften Ausführungsformen nur Beispiele sind und nicht dazu dienen, den Schutzumfang, die Anwendbarkeit oder den Aufbau in welcher Weise auch immer einzuschränken. Vielmehr wird die vorstehende Zusammenfassung und genaue Beschreibung dem Fachmann eine praktische Anleitung zur Umsetzung von wenigstens einer beispielhaften Ausführungsform bieten, wobei es sich von selbst versteht, dass verschiedene Abänderungen bei den Funktionen und Anordnungen der anhand einer beispielhaften Ausführungsform beschriebenen Elemente vorgenommen werden können, ohne den Schutzumfang zu verlassen, wie er in den beiliegenden Ansprüchen und ihren rechtlichen Äquivalenten definiert ist. BEZUGSZEICHENLISTE
10; 30 | (zweiter) Zylinder |
11, 21, 31, 41 | Einlassventil |
12, 22, 32, 42 | Auslassventil |
13, 23, 33, 43 | Kolben |
24 | Stößel |
5 | Kurbelwelle |
61 | Nockenwelle |
62 | Aktuator |
7 | ECM (Mittel) |
8 | Startermotor/Anlassmotor |
s | Anhebung (Öffnung) |
α, Δ | Winkel/Drehung der Nockenwelle (Abschnitt) |