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Vorrichtung zum Geben von Signalen in Bergwerken Zur Verständigung
zwischen entfernt voneinander liegenden Arbeitsplätzen im Untertagebetrieb, beispielsweise
bei der Schachtförderung, «-erden Glockensignale gegeben, wozu im allgemeinen ein
durch einen Seilzug betätigter Signalhammer benutzt wird.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine bekannte Signalanlage dieser Art,
die aus einem durch einen Seilzug zu betätigenden Hammer und einer Glocke besteht,
wobei das Gewicht des Seiles durch eine in Richtung des Seilzuges angeordnete Feder
ausgeglichen wird. Die Federbüchse selbst dient hierbei unmittelbar sowohl als Träger
der Glocke wie des Hammers. An der Federbüchse ist ein Führungsstift vorgesehen,
der in eine Schlitzführung des Hammers eingreift und den Drehpunkt des Hammers bildet,
während der zweite Drehpunkt am Federkolben angeordnet ist. Bei Zug am Seil wird
der Federkolben entgegen der Federkraft abwärts gezogen und der Hammer in Berührung
mit der Glocke gebracht.
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Die ganze aus der Seilgewichtsausgleichsfeder, der Federbüchse und
der Glocke bestehende Einrichtung ist mit ihrem einen Ende frei einstellbar an einem
Festpunkt anhängbar und trägt an ihrem anderen Ende die AnschlüßÖSe für das Seil,
so daß sich die Gesamteinrichtung unter der Wirkung des Seilzuges selbsttätig in
dessen Richtung einstellt und auch bei Veränderung des Festpunktes in dieser Richtung
verbleibt.
Bei dieser bekannten Anordnung ergibt sich der Nachteil,
daß der auf das Seil ausgeübte Zug über den Hammer unmittelbar auf die Glocke übertragen
wird, wodurch einerseits die Glocke verbogen oder zerstört werden kann, zumal wenn
das Seilgewicht außerdem , nur ungenügend ausgeglichen ist, andererseits die weitere
Signalgebung unter Umständen in Frage gestellt ist, weil der Zug am Seil zur Durchgabe
des nächsten Signals bereits erfolgt, ehe der an der Glocke ruhende Hammer sich
von dieser gelöst hat und wieder betriebsbereit ist.
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Die Erfindung will diese lachteilc beseitigen und gleichzeitig auch
eine besondere Einstellmöglichkeit für die Seilgewichtsausgleichsfeder schaffen,
um die Vorrichtung den verschiedensten Seillängen und damit Seilgewichten anpassen
zu können. Dies wird dadurch erreicht, daß bei einer Vorrichtung der beschriebenen
Art mit einer die (locke, den Hammer und die Seilgewichtsausgleichsfeder aufnehmenden
Buchse, an der der Hammer angelenkt ist, ein am oberen Ende der Seilgewichtsausgleichsfeder
angeordneter Bolzen in einer Gabel des Federkolbens der Seilgewichtsausgleichsfeder
gelagert ist, der in einen einseitig erweiterten Längsschlitz des Hammers derart
eingreift, daß der Hammer nur bis in die Nähe der Glocke kraftschlüssig geführt
und dann dessen Anschlag an die Glocke durch den Sch,vung des Klöppels bewirkt wird.
Hierbei ist der Federkoll@en in einer am Ende des Gehäuses abgestützten Lasche nach
oben und unten begrenzt verschiebbar geführt und die Seilgewichtsausgleichsfeder
am unteren Ende von einer axial verschiebbaren, gegen Drehung gesicherten Hülse
umgeben, durch deren axiale Bewegung mittels Schraubengewindes der Federdruck einstellbar
ist.
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Durch die Führungslasche wird gewissermaßen die Wirkung eines Abreißers
erzielt, die den Seilzug in dem Axgenhlick ,abfängt, in dem der Hammer genügend
Schwungkraft aufgenommen hat, tun von selbst weiter gegen die Glocke zu fliegest.
Durch die Einstellung des Federdruckes wird das Seilgewicht ausgeglichen und erreicht,
daß die Einzelteile nach beendetem Zug am Seil wieder in die Ausgangslage zurückkehren.
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Nachstehend wird eine vorzugsweise Ausführungsform der neuen Signalvorrichtung
an Hand der Abbildungen beschrieben, von denen Abb. 1 einen axialen Längsschnitt
durch die Vorrichtung und Abb. 2 eine Ansicht teilweise im Schnitt darstellt, die
einen Hammer mit Betätigungsbolzen erkennen läßt.
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Die Vorrichtung besteht aus einem rohrförmigen Gehäuse 1, an dessen
oberem Ende mit Hilfe eines eingeschraubten Paßstückes 2 und Gegenmutter 3 der Glockenkörper
4 befestigt ist. Am oberen Ende des Schraubenbolzens 5, auf dem die Glocke aufgesetzt
und festgeschraubt ist, befindet sich die Aufhängeöse 6, die beispielsweise mittels
eines Splintes 7 ' od. dgl. mit dem Bolzen verbunden sein kann. Die ()se 6 dient
zum Aufhängen der Vorrichtung an geeigneter Stelle oder zur Verbindung mit einem
weiteren, zur nächsten Glocke führenden Seil.
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In dem Gehäuse t befindet sich die Seilgewichtsausgleichsfeder 8,
die an ihrem oberen Ende einen Federkolben 9 trägt. An diesem Federkolben 9 ist
die Zugstange 10 befestigt, die unten aus der Hülse herausragt und an der ebenfalls
vorzugsweise mittels eines Splintes r i die Aufhängeöse 12 befestigt ist, die der
bereits beschriebenen nse 6 entspricht. An diese <)se wird das Zugseil für die
Signalgebung eingehängt.
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Auf dem Federkolben 9 ist eine Gabel 13 vorgesehen, die das
Lager für einen Bolzen 14 bildet. Der Bolzen 14 ragt einerseits durch eine Lasche,
den sog. Abreißer 15, hindurch und andererseits durch den Schlitz 1 6 des rückwärtigen
Endes des Hammers 17 (Abb. 2) hindurch.
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Der Abreißer ist im gewählten Ausführungsbeispiel an einem durch die
Hülse t hindurchgesteckten Bolzen 18 aufgehingt und ragt in den Bereich der Gabel
13 hinein. Der Abreißer ist mit einem Langloch 19 versehen. Es ist ohne weiteres
ersichtlich, daß infolge der Verbindung des Abreißers mit dem Bolzen 14 und der
Gabel 13 die Bewegung der Feder 8 nach oben und nach unten begrenzt ist.
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Der Hammer 17 ist, wie bei 2o (Abb. 2) angedeutet, an der Hülse 1
angelenkt und um diesen Gelenkpunkt drehbar. Der im rückwärtigen Ende befindliche
Schlitz 16 hat längliche Form und ist so zu wählen, daß er wesentlich breiter ist,
als dem Durchmesser des Bolzens 1.1 entspricht. Vorzugsweise wird dieses liingliche
Loch 16 ellipsenförmig gestaltet.
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Das untere Ende der Feder 8 befindet sich in einer axial verschiebbaren
Hülse -2 1. Die Hülse 21 ist geschlitzt, und in diesen Schlitz greift ein locken
oder Ansatz 22 ein, der an der Innen-,vandung der Hülse t befestigt ist. Auf diese
Weise ist die Hülse 2 r gehindert, sich zu drehen. Durchden Boden der Hülse t ragt
eine gegen axiale Verschiebung gesicherte Buchse 23, die mit Außengewinde versehen
ist, das in ein entsprechendes Gewinde der Hülse 21 eingreift. Durch diese Buchse
23 ist die Zugstange 1 o geführt. Die Buchse ist außerhalb der Hülse 1 mit einer
Flügelmatter 24 versehen. Wie ohne weiteres ersichtlich, kann die Hülse 21 durch
Drehen der Flügelmutter 24 in axialer- Richtung auf- und abbewegt werden, ohne sich
selbst zu drehen, und zwar so weit, daß der Bolzen 14 am oberen Ende des Schlitzes
19 anliegt. Die Feder 8 erhält zweckmäßig eine gewisse Vorspannung, damit beim Loslassen
des Seiles der Federkolben mit Sicherheit wieder in das obere Schlitzende geschoben
wird.
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Die Wirkungsweise der neuen Vorrichtung ist folgende: Die Vorrichtung
wird an der Öse 6 aufgehängt und an der (>se 12 das Signalseil in gewünschter Länge
angebracht. Alsdann wird durch Drehen der Flügelmutter 24 die Hülse 21 so eingestellt,
daß die dadurch erhöhte Spannung der Feder 8 das Seilgewicht ausgleicht. Beim Zusammendrücken
der
Feder S ist ihre Bewegung nach oben durch den Abreißer 1 5 bzw. den darin vorgesehenen
Schlitz 19 begrenzt.
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Wird nunmehr an dem in der Öse 12 befestigten Seil zur Signalgebung
gezogen, so bewegt sich der Federkolben 9, von der Zugstange i o mitgenommen, abwärts.
Dabei bewegt der Bolzen 14 durch Vermittlung des Schlitzes 16 den Hammer 17 in Richtung
auf die Glocke. Nach einer gewissen Strecke wird die Bewegung des Bolzens 14 durch
den Abreißer begrenzt, und zwar wird der Schlitz 19 des Abreißers, der diese Bewegung
aufhält, so ge,-wählt, daß der Hammer die Glocke in diesem Augenblick noch nicht
ganz erreicht hat. Infolge seiner Trägheit Biegt der Hammer aber in der ihm erteilten
Bewegungsrichtung weiter und schlägt gegen die Glocke an. Diese Bewegung ist möglich
infolge der besonderen Ausbildung des Schlitzes 1 6 am Hammerende.
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Der Hammer kehrt alsdann in die AusgangslagC zurück, und es kann unmittelbar
erneut Signal gegeben werden. Wenn gewünscht, kann das Zurückfallen des Hammers
17 in die Ausgangslage noch durch eine entsprechende schwache Feder unterstützt
werden, die aber im allgemeinen nicht erforderlich ist und im Ausführungsbeispiel
auch nicht dargestellt wurde.
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Es ist aus Zeichnung und Darstellung deutlich, daß der Hammer niemals
zum festen Anliegen an die Glocke kommt, sondern von allen Gewichten, außer seinem
eigenen, befreit, spielend gegen die Glocke schlägt. Es ist daher ausgeschlossen,
daß die Glocke oder der Hammer durch .zu starkes Ziehen am Seil verbogen oder sonstwie
beschädigt werden können. Außerdem ist eine vollkommen sichere Signalgebung auch
bei kurzer Aufeinanderfolge der einzelnen Signale gewährleistet. ,