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Einsteckschloß für Zimmertüren I3ei Hinsteckschlö ssern für Zimmertüren
mit von der Falle getrenntem Riegel bildet es die Regel, daß der Drücker oberhalb
des Schlüsselloches angeordnet ist, wobei der Achsenabstand von Drückernuß und Schlüsselführung
verhältnismäßig groß ist, nämlich ;z mm beträgt. Der Riegel ist zwischen Schlüsselloch
und Drürkernuß, die Falle dagegen oberhalb der letzteren angeordnet. Das ergibt
eine große Höhenabmessung des Schlosses. Das Bestreben der Schloßkonstrukteure geht
schon lange dahin, die Bauhöhe des Schlosses zu verkleinern, um mit einem kleineren
Einsteckschlitz in der Tür auskommen zu können. Die Lösung dieser Aufgabe wurde
bisher stets auf dem Wege der Verminderung der Zahl der Schließteile gesucht, indem
man den Riegel mit der Falle zu einer sog. Riegelfalle vereinigte. Solche Schloßkonstruktionen
bieten im Vergleich mit den gewöhnlichen Einsteckschlössern mit von der Falle getrenntem
Riegel eine geringere Sicherheit insofern, als der Fallenriegel höchstens anderthalbtourig
ausgeführt werden kann. Ferner wird meist derAchsenabstand von Drückerdorn und Schlüsselloch
verkleinert, was für die Bedienung des Schlosses mittels des Schlüssels ungünstig
ist.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Bauhöhe
eines Einsteckschlosses zu verkleinern unter Beibehaltung sowohl des von der Falle
getrennten Riegels als auch des bei den gewöhnlichen Einstecktürschlössern üblichen,
verhältnismäßig großenAchsenabstandes von Drückernuß und Schlüsselführung. Das gesteckte
Ziel ist erfindungsgemäß in einer überraschend einfachen Weise dadurch erreicht,
daß die Falle und der
davon getrennte Riegel beide zwischen dem
1)rückerclorn und dem Schlüsselloch angeot'dnet sind. Bei dieser neuen Anordnung
des Schloßcingerichtes kann die untere Begrenzung der Schloßw;inde dicht unter dein
Schlüsselloch und die obere Begrenzung dicht über der Drückernuß liegen. wodurch
die Bauhöhe des Schlosses merklich \-erkleinert wird. Dabei ist einerseits infolge
Vorhandenseins eines von der Falle getrennten Riegels eine groß-,-Sicherheit des
Schlosses gegeben, indem der Riegel zweitourig, <i. h. so ausgebildet @\erdeti
kann, daß er um zwei volle Hübe vorschließbar ist. Anderseits ist wegen des verhältnismäßig
großen Abstandes des Schlüsselloches vom Drücker eine bequeme Bedienung des Schlosses
mittels des Schlüssels möglich.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt. Darin
zeigt I# ig. i die Vorderansicht eines Eitistecktürscblosses bei abgenommener Decke
in der Stelhing bei vorgeschlossener Falle und Riegel, Fig. 2 eine teilweise Wiederholung
der Fig. i bei zurückgezogener Falle, 14g.3 bis 5 die Drückernuß des Schlosses für
:ich allein in Vorderansicht, Ansicht von oben und im Querschnitt, I'ig.6 eine kleine
Abänderung in einer Vorderansicht der oberen Schloßhälfte.
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Zwischen dem Schloßboden i und der nicht gezeichneten Decke sind übereinander
ein zweitouriger Riegel 2, 3 und eine Falle 4, 5 geführt. Unterhalb des nach oben
abgesetzten Schaftes 3 des Riegels ist in Boden und Decke je ein Schlüsselloch 6
zum Einführen eines Schlüssels ausgespart. Zum Sperren des Riegels 2, 3 dient eine
um einen Stehstift ; des Schloßbodens drehbare Zuhaltung B. Diese ist durch den
seitwärts gerichteten Schenkel 9 einer finit ihrem gerollten Scheitelteil auf dem
Drehzapfen ; der Zuhaltung sitzenden, zweischenkligen (# eder 9, i o belastet, deren
anderer, aufwärts gerichteter Schenkel io an einem am Fallenschaft vorgcselienen
Steg i i anliegt und so die Falle 4, 5 @rn-schiebt. Oberhalb des nach unten abgesetzten
Schaftes 3 der Falle ist in den Schloßwänden die Drückernuß 12 gelagert. Diese wirkt
auf die Falle unter Vermittlung eines Übertragungshebels 13 ein, der hinter der
.Ruß auf einem Stehstift 14 des Schloßbodens i gelagert ist und mit seinem freien
Ende an dein nach vorn abgewinkelten Ende 15 des. Fallenschaftes anliegt. Damit
keine Vergrößerung der Schloßbreite eintritt, greift der übertragungs-I1ch(1 1 ;
finit einem nasenförmigen Teil 16 in eine rechteckige Aussparung 17 ain Umfang der
Prückernull t= eiti. Die obere I3egretiznng der Aussparung 1; bildet dabei an der
Nut) eine ntit der \ase i() des 14e1>els 17 zusammenwirkende Mitnehme rnase 18.
Zum Zurückdrehen der Nuß 12 ist eine Rollfeder ic vorgesehen, die auf einem Vierkantstift
20 des Schloßbodens sitzt. Die Feder i9 liegt zwischen der Nuß 12 und dem Schloßstulp
21 und drückt auf einen an der N uß vorgesehenen kleinen Flügel 22. Auf der gegenüberliegenden
Seite weist die Nuß 12 einen zweiten Flügel 23 auf, der im Zusammenwirken mit dem
Lagerstift 14 des Übertragungshebels 13 die Rückdrehung der Nuß begrenzt.
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Schloßboden i und -decke endigen unten etwas unterhalb der Unterkante
des Schlüsselloches 6, oben dagegen etwas oberhalb der Oberkante der Drückernuß
12. Wie ersichtlich, ist durch die neuartige Anordnung des Schloßeingerichtes trotz
Vorhandensein eines von der Falle getrennten Riegels eine wesentliche Verkleinerung
der Bauhöhe des Schlosses erzielt, und zwar beträgt diese nur i io mm im Gegensatz
zu durchweg 150 mm bei den bekannten mit Riegel und Falle ausgestatteten
Einstecktiirschlössern für Zimmertüren. Dabei haben die Drückernuß und das Schlüsselloch
den üblichen, für das Einführen und Drehen des Schlüssels vorteilhaften Achsenabstand
von 72 nim.
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Die mit zwei Flügeln und einer Aussparung für den Übertragungshebel
versehene Drückernuß 12 ist nach Fig.3 bis 5 zweckmäßig in an und für sich bekannter
Weise aus mehreren miteinander vernieteten Blechscheiben zusammengesetzt, von denen
die äußeren 24 zur drehbaren Lagerung der Nuß in den Löchern von Schloßboden und
-decke dienen. Bei der: für das neue Schloß bestimmten Nuß sind die beiden Flügel
22 durch Vorsprünge der beiden den Endscheiben 24 zunächstliegenden Blechscheiben
25 gebildet, während die beiden inneren Scheiben 26 die Aussparung 17 für den Eingriff
des Übertragungshebels 13 enthalten.
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Die abgeänderte Ausführung nach Fig. 6 unterscheidet sich vom ersten
Beispiel dadurch, daß der Drehpunkt 14 des Übertragungshebels 13 etwas weiter nach
oben gerückt und die Mitnehmernase 18 der Nuß 12 durch vorspringende Teile der beiden
inneren Blechscheiben 26 verlängert ist.
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Im Rahmen der Erfindung sind noch mancherlei weitere Abänderungen
der Beispiele sowie andere Ausführungsformen und Anwendungen der Erfindung möglich.