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Verfahren zum Reinigen von Rohstärke
Beim Gewinnen von Stärke aus Wurzel
früchten erhält man die Stärkekörnchen in einer Flüssigkeit verschlammt. Es ist
wichtig, die Stärke von dieser Flüssigkeit, die Fruchtwasser genannt wird, so schnell
und so vollständig wie möglich abzutrennen.
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Dieses erfolgte bisher durch Schwerkrafttrennung der Stärke von Fruchtwasser,
worauf das letztere abgezogen wurde. Die bei der Schwerkrafttrennung erhaltene Stärke
wurde in reinem Wasser verschlammt und wieder durch Schwerkraft abgetrennt. Dieses
Verfahren wurde dann wiederholt, bis die Stärke genügend rein war. Die Absicht mit
diesem Verfahren ist zweifach, und zwar teils ein Abtrennen des Fruchtwassers und
teils ein Fiortnehmen von Graustärke und Fibern, die leichter als die erstklassige
Stärke sind und deshalb zur Oberfläche hinaussteigen. Dieses Reinigungsverfahren
ist aber umständlich, und die erforderliche Apparatur hat einen großen Raumbedarf.
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Die Erfindung bezweckt ein Verfahren zum Reinigen von Stärke mittels
Schleudermaschinen bei Zufuhr von Waschflüssigkeit in die Schleuder sowie ferner
ein zweckmäßiges Einstellen der Schleudermaschine, so daß ein wesentlicher Teil
der Fibern und der Graustärke zusammen mit dem Fruchtwasser abgeleitet wird.
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Die .\l>iildungen veranscbaulichen eine Anlage für das Erzeugen
von Stärke aus Kartoffeln gemäß der bisher verwendeten Arbeitsweise. I ist ein lteiber,
worin die Zellwände zerrieben werden, so daß die Stärkekörnchen frei werden. Von
den Reibern wird die Masse den Siebern 2 zugeführt, worin l'edeutende Mengen Wasser
zugesetzt werdell I)ie unvollständig zerriebenen, auf den Sieln ausgeschiedenen
Teile werden einem Nachreiber 3 zugeführt, von welchem sie den Sieben 2 zurückgeführt
werden. Von diesen wird das fein zerteilte Produkt dem Pellenseiher 4 zugeführt,
in dem nasser zugesetzt wird. Die Stärkekörnchen passieren den Pellenseiher und
werden gewöhnlich einem Stärkekonzentrator 5 und von dort einem Absetzungsbehälter
6 zugeleitet. Die auf den Fellenseihern ausgeschiedenen Fibern werden entfernt.
Das vom ersten Reinigungsverfahren stammende Stärkekonzentrat, das noch immer Graustärke
und Fibern enthält, wird in die Absetzungslshälter 6 geleitet, in denen sich einwandfreie
Stärke, Graustärke und Fibern in verschiedenen Schichten ablagern. Nach Abzapfen
der Flüssig keit wird die Stärkefläche mit Wasser gespült, wobei der Hauptteil der
Verunreinigungen entfernt wird. Darauf wird die Stärke wieder in Wasser verschlammt,
und der gleiche Arbeitsvorgang wird wiederholt, bis die gewünschte Reinheit erreicht
ist.
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Es ist nicht zu vermeiden, daß beim Wegspülen von Fibern und Graustärke
auch eine gewisse Menge einwandfreier Stärke mitgerissen wird. Damit diese Stärke
nicht verlorengeht, wird die von der Oberfläche abgespülte Masse nach den Sieben
zurückgeführt und passiert also nochmals den oben heschriebenen Reinigungsvorgang.
Um ein illxrladen des Systems mit Graustärke und Fibern infolge von Anreicherung
zu vermeiden, muß ein wesentlicher Teil der vom Reiher kommenden Filtern und Graustärke
an irgendeinem Punkt des Systems entfernt werden. Dieses erfolgt teils hei der ersten
Zentrifugierung der Stärke im Stärke koiizentrator 5 und teils dadurch, daß die
Fil>ern auf den Pellenseihern zusammenklel)en und dort algehen.
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Neuerdings verwendet man Stärkekonzentratoren, und zwar gibt es mehrere
lSauarten davon, die aller grundsätzlich gleich sind. Eine kegelige schnell umlaufende
Trommel ist mit eiiier inwendigen, axialen Transportschnecke versehen, die mit einer
Geschwindigkeit umläuft, die sich unbedeutciid von derjenigen der Trommel unterscheidet.
tii derTronimel ausgeschiedene Stärke wird von der Transportschnecke in axialer
Richtung gefördert und durch Öffnungen am einen Ende der Trommel ausgeleitet. Das
Fruchtwasser. das Graustärke und t'illern enthält, strömt in der entgegengesetzten
wichtung und wird am anderen Ende der Trommel abgeleitet. I)as von diesen Zentrifugen
kommende Stärkekonzentrat enthält bedeutende Mengen l'ruchtwasser, weil die Stärke
infolge der mechanischeii Beanspruchungen der Transportschnecke nicht in allzu konzentriertem
Zustande abgeleitet werden kann. Außerdem ist es nicht möglich, die Stärke in höherem
Grade von Graustärke und Fibern zu befreien, weil sie seide ziemlich leicht abgetrennt
werden. Nur derjenige Teil der Graustärke und der Fibern, der nicht vom Fruchtwasser
abgetrennt wird, während dieses von der Einlauföffnung zum Fruchtwasserablauf strömt,
wird mit dem Fruchtwasser abgeführt. Diese beiden Umstände haben zur Folge, daß
mehrere Reinigungsvorgänge durch Schwerkraftabtrennung erforderlich sind.
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Nach der Erfindung werden die Stärkekörnchen durch Zentrifugierung
in einer Schleudertrommel konzentriert, in der auch Waschwasser eingeleitet werden
kann. Abb. 2 zeigt eine zweckmäßige Bauart einer solchen Schleudertrommel. Die zu
behandelnde Stärke wird durch das Rohr I dem zentralen Element 2 zugeführt, das
die Flüssigkeit zum Schleuderraum weiterfördert. Dieser ist zweckmäßig mit Einsatztellern
ausgerüstet. Unter der Einwirkung der Schleuderkraft werden nun Stärke und teilweise
Graustärke und Fibern abgetrennt Die abgetrennten festen Stoffe bewegell sich nach
außen gegen die doppelkegelige Trommelwand und gleiten längs dieser gegen eine Anzahl
innerer Offnungen 4 hinab. Außerhalb dieser Offnungen wird Waschflüssigkeit durch
das Kanalsystem g zugeführt. In der äußeren Trommelwand befindet sich eine andere
Reihe von Öffnungen 6, durch die die Stärke zusammen mit einem Teil der zugeführten
Waschflüssigkeit nach außen abgeschleudert wird. Es empfiehlt sich, eine derart
große Menge Waschflüssigkeit zuzuführen, daß ein nach innen gerichteter Flüssigkeitsstrom
durch die inneren Öffnungen 4 entsteht, der so stark ist, daß das Fruchtwasser wirksam
fortgespült wird. Eine weitere Verl>esserung des Verfahrens ist möglich, wellen
der Flüssigkeitsstrom derart eingeregelt wird, daß die Stärke, deren Körnchen einen
wesentlich größeren Durchmesser halten als die Graustärke und die Fibern, sich nach
außen durch den einwärts gerichteten Waschwasserstrom bewegen kann, aber gleichzeitig
auch derart, daß die Graustärke und die Fibern nicht hindurchgehen können. Wenn
die Schleuder unter solchen Verhältnissen arbeitet, daß alle zugeführte Graustärke
und Fibern abgetrennt werden, aber infolge des einwärts gerichteten Flüssigkeitsstromes
in den inneren SIundstücken nicht aligehen können, erfolgt allmählich in der Trommel
ein Konzentrieren dieser Stoffe, so daß eine Fortsetzung der Arl)eit erschwert wird.
Um mit diesem Verfahren ein befriedigendes Ergebnis zu erreichen, empfiehlt es sich,
die Arbeitsbedingungen in solcher Weise zu regeln, daß die einwandfreie Stärke praktisch
vollständig im Schleuderraum abgetrennt wird, während ein wesentlicher Teil der
Graustärke und der Fibern nicht abgetrennt, sondern mit dem Fruchtwasser durch den
zentralen Ablauf 7 der Trommel abgeführt wird. Die Menge der Schleuderflüssigkeit
muß dann nach dem Trennvermögen der Trommel, das wiederum von mehreren Umständen
abhängt, wie z. B. der Anzahl der Zwischenteller, deren Größe, und der Geschwindigkeit
der Trommel. derart be-
stimmt werden, daß die Graustärke und die
Fibern nicht abgetrellllt werdeii. sondern mit dem Fruchtwasser algel1en.