DE836390C - Messgeraet (Orthodiameter) zur Groessen- und Lagebestimmung minnerer Organe und Fremdkoerper im menschlichen Koerper mittels Roentgenstrahlen - Google Patents
Messgeraet (Orthodiameter) zur Groessen- und Lagebestimmung minnerer Organe und Fremdkoerper im menschlichen Koerper mittels RoentgenstrahlenInfo
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Description
- Meßgerät (Orthodiameter) zur Größen- und Lagebestimmung innerer Organe und Fremdkörper im menschlichen Körper mittels Röntgenstrahlen
Gegenstand der Erfindung ist eine N-teßapparatur und eine Melirnethocle, rnit welchen es möglich ge- %vor<Icrr ist, bei einer gewölnrlichen Durchleuchtung rnit lZÜirtge»stralilerr finit Hilfe eines beliebigen ge- bräuchlichen IZörrtgerrgeriites alle röntgenologisch abgrenzbarc Objekte nach ihrer wahren Größe und Lage exakt zu bestimmen. In besch;imendem Gegensatz zu dem heutigen hohen Stand der klinischen Herzdiagnostik und der modernen chirurgischen Operationstechnik am Herzen steht die Tatsache, daßes dem Röntgenologen bi" heute nicht rrriiglich ist, mittels einer gewöhn- lichen jZ('ititgeuclurchleucllturrg genaue vergleichbare I lerzirr;rl.ie zrr gewinne». Rekaiintlich erleiden alle durchleuchteten Objekte durch (len zentralen Strahlengang der Röntgen- - An zwei Beispielen, einem Vorschlag aus der neuesten amerikanischenLiteratur(Allen S. Johnsan ; US. ar rned forces Med. Journal Von. i @d P. 422 Apr. 195o) und an der in Deutschland und auch im Ausland am meisten bekanntgewordenen und auch angewandten Methode soll der bisherige Stand der rötitgenologischen Meßtechnik dargelegtwerden. Diese am meisten benutzte Methode ist die sog. Orthodiagraphie, und man braucht hierzu einen besonderen Röntgenapparat, einen Orthodiagraphen. Diese Orthodiagraphen der verschiedensten Konstruktionen entsprechen lange nicht mehr den Anforderungen die man nach dem heutigen Stand der IZiititgeritecliriik in Bezug auf Strahlenschutz und Arbeitsweise an einen Röntgenapparat stellen muß, und sie werdken daher heute auch praktisch nicht mehr benutzt. Sie arbeiten nach folgendem Prinzip: IZölire. Leuchtschirm und eine mechanische Schreibvorrichtung sind zwangsläufig miteinander verbunden und allseits l)eweglicli. Von dem von der IZiilire gelieferten Gesamtstrahlenbündel wird ein kleiner zentraler Strahlenkegel ausgeblendet und auf einen kleinen Leuchtschirm geworfen. -Ian hat also jeweils nur das vom zentralen Strahlenbündel dargestellte Bild auf dem Schirm. Mit dem zentralen Teil desselben, dem Zentralstrahl, wird (las Objekt umfahren und durch w-ahlw-eise getätigumg der Schreibvorrichtung kann die Parallelprojektio@n, (las gesuchte -Maß des Objekts auf diese \Veise graphisch festgehalten werden. -[an erhält s<#. Orthodiagramme.
I?; ist leicht ersichtlich, daß man hierzu, ab- gesehen von einer eigenen Röntgenanlage, einen nicht unerheblichen Zeitaufwand benötigt und die gL'sllcllteti Maße erst auf dem Umweg ül@r eine gral>lii:ch; R°,@istri; rang. glas ()rtlio;liagratutn, er- halten k;rnn. 1)c r iietiestc anierikanisclu Vorschlag sieht vor, atn Patienten etwa in gleicher Höhe (Frontalebene) mit Herzebene auf der Hatit eine Bleimarke be- - Es ist daher Aufgabe der Erfindung, trotz der Verzeichnung durch die zentrale Projektion der Röntgenstrahlen eine exakte Beurteilung der Größe und der Lage durchleuchteter Objekte auf schnellstem Wege während einer gewöhnlichen Durchleuchtung zu ermöglichen. Die gesuchten Maße der Parallelprojektion sollen ohne vorherige graphische Registrierung direkt auf dem Leuchtschirm ablesbär sein. Schwieriger zu bestimmende Maße, wie Tiefenlage, Winkel und wahre Länge schief stehender Objekte sollen mit ebenfalls auf dem Leuchtschirm ablesbaren Maßen mittels eines Spezialrechengerätes leicht und rasch zu errechnen sein. Dies alles war bisher nach keiner der bekannten Methoden und Meßgeräte möglich.
- Die heute gebräuchlichen Röntgenapparate für Diagnostik müssen aus Gründen des Strahlenschutzes alle derart beschaffen sein, daß die Röhre nicht über den Bereich des Leuchtschirmes hinaus Strahlen aussenden kann. Dies wird unter anderem dadurch erreicht, daß das Strahlenbündel der Röhre auf den Leuchtschirm zentriert wird und die Röhre selbst mit letzterem zwangsläufig gekuppelt wird. Infolgedessen trifft der Zentralstrahl immer senkrecht auf der -Titte des Leuchtschirmes auf. Diese Tatsache macht sich die vorliegende Erfindung zurlutze.
- Beschreibung der Apparatur und der Meßmethode In eine kreisrunde, dünne Platte aus Kunststoff (Abb.21) und Abl).3). welcher selbst kaum Röntgenschatten gibt, ist ein Maßstah eingefräst und mit einem Mittel ausgelegt, welches selbst scharfen Metallschatten liefert. Man kann hierzu direkt ein Metall nehmen, eine Legierung oder die Salze und Oxvde eines Schwermetalls. In vorliegendem Fall wurde Bleiglätte gewählt. Der Maßstal) wird durch eine zw-tite Schutz- oder Deckplatte abgedeckt (Abb. 2a). leer Nullpunkt des Maßstabes befindet sich im Drehpunkt der Meßplatte. Die Nullinie des Maßstabes ist als Halbmesser bis zum Plattenrand verlängert (Abb.3). Per Maßstab ist vorn Nullpunkt aus nach zwei Seiten hin auf-
g(trag('tl. I >i( \1( LIl)latt#- ist u111 3!@o (Irchhar auf ciii(, r (i t-ttltcll>latte ("\1)1).2c) befestigt, welche die gctl()1-llltcn :\usntal.lc einer hünt-entilmkassette hat, s(( (Lal.i (ler \fallst;d) ILICllt als Ganzes bei jedem l@i@tttgetlal>1(ar;tt ;t11 St('ll(' ('lller l"iltllkttssctte (licht 111111:#r (1('11 I_@'tt@ltt@cl)irm gegel:en werden kann. 1)cr \latlstal> crl('i(let (1,11.r beint I )urchleuchten selbst kciiiu \'('i-zcicliit,iii-. .-\tti <e111 l.ettclitschirin cr- scll(illt d;ts Bild dieses utn 3()11- drelibarcti Maß- stal)cs in "l(iclic'r I@il(lel@elic tnit (lein zu tliessctt(lell ( )lijekt. f )1H-C11 I )rdl@n (les \l:iß,stalx's und Ver- scliicl)en (1(s @cllirtll@s kalin (1;'r \falistah in jede gewültsclite Lage zttttl ( )1)jektl)ilcl gebracht werden (verglciclil(ar 111i, citwin Okulartnikronteter in (1':r \likroI;ol)ic). Die Bildwinkel des Objekts auf (fern l.c'ticlitscliir;il g(getlül),r der Vertikalen oder Hori- z()ntalvn (1(r @chir@el>enc oller die Winkel der Strvrkun unt('reiiian(ler kiitinen tnit der verlängerten \tlllil1ie (lirekt gemessen wcrdvn. Die drehbare @lel,9plattc' ll;lt z11 diesem @cveck an ihrem Rand ein I-'eiistei- (:\I)1(.2(1) finit der durchlaufenden Null- linie, u11(1 (1i( C@runcll>latte träz;t die Gradeinteilung (Abb. t). 1)('r \laßstal) ist in Zentimetern geeicht. .jeder volle Z1'iitiinc'ter ist stark. jeder halbe Zenti- meter ist scli\v:iclier markiert. Meßmarken und Zahlen sill(1 doppelseitig ausgeführt, so daß auch bei einer I >r c°hung des Malstabes uni 15o° sich das gleiche Mafistabh 1d ergibt. Dic° Grundplatte besitzt an zwei gegenüberliegenden Kanten je eine Schlittenleiste, durch welche das Meßgerät leicht in (1e11 aIIl h(ltltgellgl'r;lt t'(>I"gCSf'llellell Kas>ettenlauf (xler @assettenkasten geg('1>'en werden kann (:11>'1). 2 ee). @\n den beiden nicht finit den Schlitten- lc@s@ell vcrsclletl(n l11-#@iiit('ii ist (lic (rundplatte kreis- die Meßplatte zur I)rclitiiig lciclit crrciclll><tr ist(Abb. t). 1)('1- Mellvorgang Us ist 1>e1 der 111111 ztt 1K#sclircil)cndcn Methode der ()rtll(@(liamctrie vi@llig gleichgültig, wo -zwischen Schirm und 1Zi'(llrc :ich Glas Objekt befindet, also in 1velchcM\laße (s verzeichnet erscheint. Mitanderen Wortelf. (las I'r(lj(#kti(msverh:iltnis spielt keine Rolle. Der \1;11.1s1,1) wird z11111 Messen bis z11111 :\iisclil;t" 11111(e1- (letz I.c'ticlitscliirni geschoben, so wie Malt CM,- I' il@kassettc zur :\ttfllalinie hinter (liesetl schielt. Ilei kiintgenappar aten anderer Kott- strukti()llen. IK'i (leii#-ii kein Wecliselrahtnen für 1#'ilnikassettcil v(n-llan(len ist, wird (las lfeßgeriit auf ,11:1(r( \\*e'i:1' alt Stell(' einer 1` ihnkassette hinter (lcn Schirm gcgelK'tt. Der Nullpunkt des Malistalles wird in (1'i- lcliirininittc' aligel)il(let, fallt also mit (leint I' ul,ll@nlll:t (]es Zentralstrahles zusammen. Die Ä1eßplatte wird so gedrc'lit. (1a13 (ler Maßstab parallel zur \Ic°I,istrerke verlauft. I?r braucht sich jedoch weder mit dieser zu decken, noch in ihrer Nähe zu 1)efin(lett. 1)i(: ist beint :\usmcssen innerer Organe des I@iirl(crs vi(il gr()13eM \"c)rteil. (la inan die Zahlen (1(-s \lal@stal,.cs in (1('I- li(@Ilerrii Umgebung eines Orgalts 1)c#ss(#i- ablesen kann als im dunkleren Organ:cilatten s('ll(st. ()er eine I?n(fl)utikt der zu illcss(#ii(l('ti Str('clc(' bzw. der äußerste Punkt des zu M.s@,lt@lclt ()r"uls wi!-:I durch \-crschicllullg des -L- kuppelten Schirni-Röhren-Systetns bei fixiert blei- bendent Objekt in die Nullinie des Maßstabes ge- bracht. 1)a tnan es meist mit konvex begrenzten Organen zu tute hat, und die Nullinie des Maßstabes 1)1s zum Plattenrand verlängert ist, ist es sehr leicht und rasch zu bewerkstelligen, diese Nullinie als Tangente ain Organ anzulegen. Es gilt die Regel: Sobald ein Endpunkt der abgebildeten Objekt- strecke mit einem Punkt der Nullinie des Maßstabs zusammenfällt. fällt auch der zugehörige wahre Endpunkt der Objektstrecke zwischen Schirm und Rühre in cinc I?1)etic des Zentralstrahles, «-elche durch den lx'ülirenfokus und die Nullinie des Maß- stabes gelegt zu denken ist. Diese gedachte Ebene (les Zetitralatr2iIils wird nun parallel zu sich selbst als tangentiale Ebene an den anderen Endpunkt des Objekts gebracht, d. lt. der Schirm (mit der Röhre und dein Maßstab) wird so lange in seiner Ebene ver:chohen, 1)1s die Nullinie des Maßstabes durch den anderen Endpunkt der abgebildeten Objekt- strecke geht. Das Ausmaß der hierzu nötigen Schirmverschiebung in Meßrichtung ist zugleich auch das Maß der gesuchten Parallelprojektion des Objekts, d. lt. der Abstand der beiden gedachten Zentralstrahlebenett vor und nach der Verschiebung. Es ist (lies (las meist gesuchte Maß, demgegenüber Tiefe. Winkel und wirkliche Länge weit zurück- treten, ja in den meisten Fällen auf Grund anatomischer Gegebenheiten überhaupt nicht zu bestimmen sind. Es gilt also, dieses Maß Gier Schirmverschiebung direkt in Zentimetern ablesbar zu gestalten. Zu diesem Zweck wird von einem optischen Hilfs- apparat ein schmaler Lichtspalt auf den Leucht- schirm geworfen. Es spielt keine Rolle, wo sich dieser optische Apparat befindet und in welchem Winkel der Lichtspalt auf den Schirm fällt, wenn der Apparat nur nicht an einem mit der Schirm- -erschiel)ung beweglichen Teil des Röntgengerätes befestigt wird. Der Lichtspalt muß also von-dem beweglichen Schirm-Röhren-System völlig unab- hängig sein. Vorzugsweise wird die ihn projizie- rende Optik an einem verstellbaren und allseits be- weglichen Arin befestigt und dieser Arm wiederum an der "fischplatte (l3uckytisch) des Röntgenappa- rates. Der Lichtspalt ist ebenso wie der Maßstab) um 36o" drehbar, leicht allseits schwenkbar und in seiner Helligkeit jeweils der des Schirmbildes anzugleichen. In der Ausgangsstellung des Messeins, wenn der eine Endpunkt der Strecke in der Nullinie des Maß- stabes liegt, dreht man den Lichtspalt parallel zur Nullinie und läßt ihn mit dieser zusammenfallen. Der Lichtspalt ist so lang gewählt, daß er hierbei wohl immer der, \Zaßstal> schneidet, wenn nicht, wird er entsprechend verschoben oder der Schirm mit dem Maßstab) wird etwas nachgerichtet. Nach der oben geschilderten Verschiebung des Schirmes 1)1s zu der Stellung, in welcher die Nullinie des Maßstabes durch den anderen Endpunkt der zu messenden Strecke geht, schneidet dann der Licht- spalt irgendwo zwischen Nullinie und erstem End- punkt der Strecke den Maßstab. Er ist scheinbar auf dein Maßstab gewandert und der erste Endpunkt ist ' - Dem Prinzip der -Methode nach wäre es an sich nicht nötig, daß die Nullinie des Maßstabes beim \lessen die Schnittlinie einer Zentralstrahlebene mit der Schirmebene darstellt. Es könnte durch Parallelverschiebung jeder anderen Schnittebene des Strahlenkegels, die durch den Brennfleck der Röhre gelegt ist, ebensogut gemessen werden. Das heißt, man kann auch dann messen, wenn der --Maßstab bzw. dessen Nullinie sich nicht in der Schirmmitte befinden. Man kann aber noch weiter gehen und sagen, (Maß mau überhaupt keine Nullinie bzw. Schnittebene zum Messen braucht, sondern daß man mit jedem einzelnen Strahl selbst ebensogut messen kann, falls man diesen nur streng parallel zu sich selbst verschiebt und diese Verschiebung meßbar gestaltet. Hierdurch unterscheidet sich vorliegende Methode im wesentlichen von allen bisherigen Methoden und der weit verbreiteten -Meinung, man könne nur mit dem Zentralstrahl selbst messen. Es ist also praktisch belanglos, wenn der Maßstab sich nicht genau in Schirmmitte befindet oder wenn die Röhre nicht genau zentriert ist. Da man es in der Medizin jedoch meist mit unregelmäßig konvex begrenzten Organen zu tun hat, ist es zweckmäßiger, zum Messen nicht einen beliebigen Strahl zunehmen, sondern eine Ebene von Strahlen. Natürlich wird man die Lage dieser Ebene generell festlegen und als markanteste Ebene jeweils diejenige wählen, in Welcher der Zentralstrahl liegt. Nur so kann man vergleichbare Maße erhalten. Aus diesem Grunde sollte sich der Maßstab beim --Messen auch immer in Schirmmitte befinden. Auch die Bedeutung der erfindungsgemäß als Halbmesser verlängerten Nullinie des Maßstabes ist aus diesem Grunde ersichtlich. \lan legt mit ihr auf rasche und leichte Art eine festgelegte Ebene an das Objekt an, wobei der Zentralstrahl selbst nicht beachtet zu werden braucht. Weitere Meßmöglichkeiten Das so gewonnene Maß der Parallelprojektion, (las orthodiametrische Maß, genügt in den meisten Fällen bereits zur Größenbeurteilung. Nun kann man mit der vorliegenden Methode und dem Meßgerät aber ebenso leicht auch die Entfernung eines Objekts zur Schirmebene (Tiefenlokalisation), den Winkel einer Strecke zur Schirmebene und damit die wahre Länge einer Strecke bestininien. Außer dem orthodiamnetrischen Maß und dein Schirmbildmaß (Maß der zentralen Projektion) braucht man zu diesen Bestimmungen nur noch das Ausmaß der parallaktischen Wanderung eines Punktes bzw. beider Endpunkte der Strecke auf dem Schirm bei Verschiebung desselben um einen bestimmten Betrag innerhalb seiner Ebene. Außerdem braucht man die Distanz Röhrenfokus-Leuchtschirtn. welche jederzeit am Röntgenapparat selbst durch Anbringen eines Maßstabes leicht allesbar gestaltet werden kann. Die Parallaxe kann genau wie das Schirmbildmaß während des Orthodiametrierens abgelesen werden. Es findet hierbei ja eine parallaktische Wanderung der Objektpunkte auf dein Schirm statt. Diese scheinbare Wanderung eines Punktes setzt sich immer zusammen aus der reinen Parallaxe und dem Betrag der Schirmverschiebung. Die reine Parallaxe ist die Strecke, welche der Punkt bei alleiniger Verschiebung der Röhre auf dem feststehenden Schirm zurückgelegt hätte. Maii erhält sie jeweils aus dem Betrag der Gesamtwanderung durch _Abzug der Schirmverschiebung. Um diesen Abzug und auch die spätere Berechnung der Tiefe einfach zu gestalten, wurde in vorliegendem Falle eine Verschiebung des Schirmes um io cm festgelegt. Der Maßstab trägt daher bei io cm eine besondere Marke (Abb. 3).
- Um die obenerwähnten Bestimmungen der Tiefe, des Winkels und der wahren Länge eines Objekts rascher und ohne schriftliche Ausrechnung der Formeln zu ermöglichen, wurde ein spezielles Rechengerät entwickelt. Mit diesem Rechengerät sind in Verbindung mit der vorliegenden Meßmethode und auch unabhängig von dieser alle Bestimmungen möglich, die bei der Bildbeurteilung und Bildentstehung durch Röntgenstrahlen in bezug auf Größenmaße und Lage überhaupt interessieren. Unter anderem auch die Umrechnung von Filmmaßen verschiedenerProjektionsbedingungen untereinander, Feststellung (leg Verzeichnungsfaktoren der verschiedenen Projektionsbedingungen usw.
- An zwei Beispielen der Tiefenlokalisation sei hier kurz die vielseitige Verwendungsmöglichkeit des Meßgerätes in Verbindung mit dem Rechengerät gezeigt. Es ist verblüffend, wie rasch und einfach man gegenüber bisherigen Methoden die Tiefe etwa eines Fremdkörpers während einer gewöhnlichen Durchleuchtung bestimmen kann. Der Fremdkörper bzw. bei größeren ein markanter Punkt desselben wird durch entsprechende Schirmverschiebung in die I`Tullinie des ?Maßstabes gebracht und der Lichtspalt wird mit der Nullinie in Deckung gebracht. Es wird also die Ausgangsstellung der Orthodiametrie eingestellt. Nun wird der Schirm so lange nach einer Seite des Maßstabes verschoben, bis der Lichtspalt auf der -Marke io des -Maßstabes steht. Der Fremdkörper ist dann in jedem Falle über die Marke io hinausgewandert, und zwar um so weiter, je tiefer er sich hinter dem Schirm befindet. Der Betrag, um den der Fremdkörper über die -Marke io hinausge-
wandert ist, ist dessen 1'arallaxe für eine Röhren- basis (Röhrenverschiebung) vors io cm. Dieser Be- trag wird auf dem Rechengerät bei der Tiefenmarke eingestellt und man kann dann zu (lern vorliegenden wie zu jedem anderen Röhrenabstand die Objekt- tiefe direkt ablesen. Die Bestimmung der Tiefenlage eures Organs mittels einer einfachen Röntgen- durchleuchtung, für welche es bis heute überhaupt kehre \löglichkeit gab, gestaltet sich erfindungs- genial,; ebenso] einfach. Das zu bestimmende Objekt (Herz, Tuntor, Kaverne) wird ortliodiametriert, d. 1i. es wird, wie ollen beschrieben, seine Parallel- liro>jektioti gemessen. In der l?ndstellung des hleß- Vorgangs werden dann sowohl (las orthodiametrische .Maß als auch (las verzeichnete 11aß auf dein \laß- stab allgelesen. Diese leiden \laße werden auf dem crwälliiten Rechengerät in Beziehung zueinander gestellt, mid inan kann wiederuni zti jedem vor- liegenden IZiilireii;il)stan(l direkt die zugehörige ()1)jc@kttiefe ahlesr11. Bisher war nur voim \lcss:n w@ihrenci einer Durch- letichtung die pede. 1:s ist mit den Geräten aller auch miiglicli, die orthodiainetrischen Maße graphisch festzuhalten, also ähnlich wie finit einem Orthodiagraphen ztt ortliodiagraphieren. 1\lit dein eingangs geschilderten, seit igoo bekannten Ortho- diagraplien geschieht (lies auf mechanische Art. Mit (leer v@@rliegen(len Geräten kann dasselbe Resultat null auf wesentlich elegantere Art und auch sicherer auf ol)ti.clieni bzw. photographischem Wege geschehen. \1 alt hat dabei außerdem den Vorteil, finit ie(lern gewiilinlichen Röntgengerät arbeiten zu kütilleii. wobei inaii während des Schreibens immer (las g::iize, gewohnte Schirrribild und nicht nur einen kleinen .\usschnitt desselben vor -lugen hat. Zuni Ortliodiagraphieren bringt man zwangs- l:iutig verl>tiii(leii finit (lein f_euclitschirni in einer parallek-ii Hiene zu diesem eine lichtempfindliche Selireibehene an. Diese Schreibebene I>etiti(let sich vorzug#w(ise in einer später noch zu beschreibenden Kassette lieben (lein Leuchtschirm. ])er Spalt des optischen llilisgl'r'ites wird zli einem Punkt ver- kleillert. so (laß von der Optik nur noch ein feiner Strahl entsendet wird. Diesen Strahl richtet man auf olle lichtemptindliche Schreibebene, wo er einen feiiieii ]'unkt abbildet. Bei Bewegungen mit dem Seilirin innerhalb der Schirmebene beschreibt dieser 1_ichtpunkt auf der Schreihebetie genau den gleichen \\'e", den irgendein ]'unkt des gekoppelten Schirm- Rühren-S)-steins innerhalb der Schirmebene oder innerhalb einer schirmparallelen Ebene zurücklegt. I )ie so entstehenden Bilder sind gegenüber dem Durchleuchtungsbild uni t8o=' in der Schreibebene gedreht. \lit (lern Nullpunkt des Maßstabes werden die Konturen des Objekts auf dem Schirm um- fahren und der Lichtpunkt hält deren Parallel- projektion, (las Orthodiagramm, photographisch fest. Die lichtempfindliche Schreibebene befindet sich in einer Kassette, auf deren Verschlußschieber die gebräuchlichen 1# ornate der Photopapiere, Röntgen- papiere und l@ inne aufgetragen sind. Ihr gemein- samer \littelpunkt ist markiert. Auf dem Boden der - Durch die photographische Registrierung der sog. Orthodiagramme wird es, im Gegensatz zu der bislierigen Art des Orthodiagraphierens, erst ermöglicht, eine normale, d. 1i. verzeichnete Röntgenaufnahme und das zugehörige Orthodiagramm desselben Objekts lagegerecht übereinanderprojiziert auf ein Dokument zu bekommen. Es ist somit z. B. möglich, die Herzfigur und Herzgröße ein und desselben Patienten oder auch verschiedener Patienten sowohl im Röntgenbild'als auch in mehreren, zeitlich getrennt geschriebenen Orthodiagrammen auf einen Film zu bekommen. Durch Verwenden von Farbfiltern an der Optik und farbempfindlichem Photomaterial kann man auch verschiedenfarbig schreiben. Will man Filmbild und Orthodiagramm lagegerecht übereinander haben, so muß man am Patienten bei der Aufnahme im Zentralstrahl eine kleine Bleimarke anbringen. Nach der Belichtung mit Röntgenstrahlen wird der Film dann in der Bildebene um igo° gedreht und der Maßstab hinter den Schirm geschoben. Sein Mittelpunkt muß sich mit dein Bild der Bleimarke decken (der Patient darf sich inzwischen bewegt haben) und der Schreibstrahl muß seinen Punkt auf der markierten Kassettenmitte abbilden. Wenn man nun von dieser Stellung aus irgendein Objekt mit dem Nullpunkt des Maßstabes umfährt, schreibt der Lichtpunkt der Optik das zugehörige Orthodiagramm lagegerecht in (las vorbelichtete Röntgenbild des Objekts hinein.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Meßgerät (Orthodiameter) für röntgenologische Messungen, dadurch gekennzeichnet, daß auf oder in einem durchleuchtbaren, d. h. selbst kaum Röntgenschatten gebenden Material, vorzugsweise einem sog. Kunststoff, ein Maßstab sich befindet, welcher selbst absoluten Röntgenschatten liefert und daß ferner ein optisches Hilfsgerät vorhanden ist, welches auf das durch die Röntgenstrahlen entstehende Schirmbild des Maßstabes einen Lichtspalt als optischen Zeiger wirft, wodurch Objektbild, Maßstall und maßanzeigende Lichtmarke als reelle Bilder in gleicher Bildebene für das Auge des Untersuchers zugleich erreichbar sind. ?. Mit Röntgenstrahlen durchleuchtbarer .Maßstab, dadurch gekennzeichnet, daß dieser in das Trägermaterial eingefräst ist und mit einer für Röntgenstrahlen undurchlässigen :hasse ausgeschmiert ist, z. B. mit einem Schwermetallsalz oder Oxyd, vorzugsweise mit einer Bleiglätte-Wasserglas-Mischung. . Meßgerät nach Anspruch i mit einem -Maß-3 2 stab nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das den Maßstab tragende ?vlaterial eine kreisrunde Scheibe ist (Abb. 3), welche auf einer aus gleichem Material bestehenden Grundplatte um 36o° drehbar befestigt ist (Abb. 2). -t. Maßstab nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß seine Nullinie einen Halbmesser der Meßplatte nach Anspruch 3 darstellt und in der Durchleuchtung bis zu deren Peripherie durchgezogen erscheint (Abb. 3). ;. NI eßgerät nach Ansprüchen i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßplatte nach Anspruch 3 am Rande ein Fenster besitzt (Abb. 2 d), in welchem die auf der Grundplatte aufgetragene Gradeinteilung sichtbar ist und mittels der verlängerten Nullinie des Maßstabes nach Anspruch 4 ablesbar ist. 6. Meßgerät nach Ansprüchen i, 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die die genormten Ausmaße einer Röntgenfilmkassette besitzende Grundplatte an zwei gegenüberliegenden Kanten je eine ebenfalls innerhalb dieses genormten Ausmaßes bleibende Schlittenleiste besitzt (Abb. 2 ee), so daß das ganze Meßgerät an Stelle einer Filmkassette hinter den Leuchtschirm gegeben werden kann. Grundplatte zum Meßgerät nach Ansprüchen i, 3, 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß ihre beiden, nicht mit den Schlittenleisten nach Anspruch 6 versehenen Kanten bikonkav zueinander verlaufen, so daß die Meßplatte nach Anspruch 3 auf zwei gegenüberliegenden Seiten über die Grundplatte übersteht und zum Zwecke der Drehung auch hinter dem Leuchtschirm erreichbar ist (Abb. i).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB8454A DE836390C (de) | 1950-08-02 | 1950-08-02 | Messgeraet (Orthodiameter) zur Groessen- und Lagebestimmung minnerer Organe und Fremdkoerper im menschlichen Koerper mittels Roentgenstrahlen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB8454A DE836390C (de) | 1950-08-02 | 1950-08-02 | Messgeraet (Orthodiameter) zur Groessen- und Lagebestimmung minnerer Organe und Fremdkoerper im menschlichen Koerper mittels Roentgenstrahlen |
Publications (1)
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DE836390C true DE836390C (de) | 1952-04-10 |
Family
ID=6955844
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEB8454A Expired DE836390C (de) | 1950-08-02 | 1950-08-02 | Messgeraet (Orthodiameter) zur Groessen- und Lagebestimmung minnerer Organe und Fremdkoerper im menschlichen Koerper mittels Roentgenstrahlen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE836390C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4543091A (en) * | 1983-05-18 | 1985-09-24 | Edward C. Froning | X-ray marker device |
-
1950
- 1950-08-02 DE DEB8454A patent/DE836390C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US4543091A (en) * | 1983-05-18 | 1985-09-24 | Edward C. Froning | X-ray marker device |
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