-
Lager, insbesondere Krankenlager od. dgl.
-
Die Erfindung bezweckt, Mittel zu schaffen zur Verhütung oder Heilung
des Wundliegens oder -sitzens bei Kranken und Invaliden in einem Maße, wie es bis'her
mit keinem der bekannten Hilfsmittel, wie Luftkissen, Wasserbetten, Luftringen od.
dgl., erzielt werden konnte. Sie stützt sich auf die Erkenntnis, daß dieser Erfolg
in überraschender Vollkommenheit dadurch erreicht werden kann, daß der Patient unmittelbar
auf einer Liege- oder Sitzfläche Platz nimmt, welche von Reihen ausgespannter, einander
kreuzender Gummibänder oder -streifen gebildet wird.
-
Solche elastischen Tragflächen sind an sich bekannt, z. B. aus der
amerikanischen Patentschrift 1 423 o65 und der französischen Patentschrift 759 887,
wobei die elastische Tragfläche jedoch als Unterstützung für eine Kapokmatratze
od. dgl. bestimmt ist, also als Ersatz für die üblichen Stahldraht- oder Sprungfedermatratzen
dient.
-
Diese zu Diese bekannten elastischen Tragflächen können jedoch den
mit der Erfindung beabsichtigten Erfolg nicht herbeiführen, weil nur eine besondere
Anordnung und Ausbildung der Gummibänder in dem als unmittelbare Tragfläche für
den Körper des Patienten dienenden Geflecht dafür. brauchbar ist.
-
So sind insbesondere die Spannung und die Querschnittsabmessungen
der Bänder der Anwendung des Geflechts als unmittelbare Tragfläche besonders anzupassen.
Denn bei Benutzung einer Kapokmatratze oder ähnlichen Polsterung wird das Gewicht
des Körpers in ganz anderer Weise über
clic Gummibandreihen verteilt,
so daß die Dehnbarkeit der Bänder eine andere sein wird, als nötig ist, um den Körper
unmittelbar abzustützen. Auch ii0uß die gegenseitige Entfernung der Länder der J3enutzung
des Geflechts als unmittellare Tragfläche angepaßt sein, damit sich einerseits keine
vorragenden Teile des Körpers zwischen die Streifen drücken bzw. einklemmen können
und andererseits an den Kreuzungsstellen kleine Öffnungen frei bleiben, Schließlich
muß auch die Anordnung der Bänderreihen im Rahmen des Liege- oder Sitzmöbels derart
sein, daß sie als unmittelbare Tragfläche dienen können.
-
I)ie Erfindung besteht deshalb darin, daß l>ei einem I ager, insbesondere
Krankenlager od. dgl. mit einer elastischen Tragfläche aus Reihen einander überkreuzender,
gespannter Gummibänder oder -streifen, die Spannung und der Querschnitt der flachen
Bänder, ihre geringe gegenseitige Entfernung, wobei an den Kreuzungssteilen kleine
Öffnungen frei bleiben, und die Anordnung der Bandreiben in dem Rahmen des Möbels
derart gewählt werden, daß die von den Streifen gebildete Fläche sich als unmittelbare
Tragfläche für die Al)-stützung des menschlichen Körpers oder eines Teiles desselben
eignet.
-
Es hat sich in der Praxis herausgestellt, daß durch die besondere
ausführung und den (?Jel>rauch einer solchen an sich bekannten Zusammensetzung
aus Gummistreifen als unmittelbare Tragfläche für den I>atienten die beabsichtigte
verhütende oder heilende Wirkung tatsächlich und in überraschendem .\usmaß erzielt
wird. Diese heilsame XVirkung tuuß iii erster Linie der zweckmäßigen Lüftungsmöglichkeit
zugeschrieben werden, wodurch übermäßiges Schwitzen verhütet wird, und weiter <k'r
leichten massierenden Wirkung der Bänder bei ihrer gegenseitigen Verschiebung zufolge
Bewegungen des Patienten und schließlich der freien, von keiner Polsterung beschränkten
elastischen Verformbarkeit der Tragflächen, derart, daß der 1) ruck des Körpergewichts
möglichst gleichmäßig verteilt wird und demgemäß an den Stellen, welche der Gefahr
des Wundliegens am meisten ausgesetzt sind, kein erhöhter Druck auftreten kann.
-
Es sei noch bemerkt, daß der oben benutzte Ausdruck Lager im weitesten
Sinne zu verstehen ist und alle Arten von Liege- oder Sitzmöbeln umfaßt.
-
1)ie neue Unterstützung Ikann auch als Einsatzstück, z. B. als Ersatz
eines Teiles einer mehrteiligen Matratze, ausgebildet sein, also zum Stützen nur
eines Teiles des Körpers, zweckmäßig des mittleren Teiles desselben, dienen.
-
1)ie Erfindung wird im nachstehenden an Hand einer Anzahl in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
-
I ig. l zeigt eine sehaubildliche Ansicht eines lagers mit einer
Tragfläche gemäß der Erfindung; Fig. 2 zeigt in größerem Maßstab und in Draufsitht
einen Teil der erfindungsgemäßen Tragfläche; I;ig. 3 zeigt eine schaubildliche Darstellung
eines l:iiisatzstückes, z. 13. als Ersatz für einen Teil einer mehrteiligen Matratze;
Fig. 4 bis 6 zeigen die Befestigung der Gummibänder oder -streifen am Lagerrahmen,
und zwar zeigt Fig. 4 einen Querschnitt eines Rahmenträgers aus Winkeleisen mit
Streifenverbindung gemäß der Erfindung, Fig. 5 eine Unteransicht davon und Fig.
6 eine andere Ausfiihrungsform der Verbindung.
-
In den Fig. I und 2 ist I ein aus Metallrohren aufgebauter und in
der üblichen Weise auf rahmenförmigen Fußteilen 2, 3 ruhender Tragrahmen, der einen
verstellbaren Kopfteil 4 aufweist, welcher mittels Zapfen 5 drehbar mit den an den
Seitenrohren 1¹ des Rahmens 1 angeordneten Lappen 6 verbunden ist. Der verstellbare
Kopfteil 4 trägt einen U-förmigen, bei 8 an den Seitenrohren 41 des Kopfteiles 4
angelenkten Stützl>ügel 7, der in entsprechende Rasten 9 fester, am einen Ende
des Rahmens 1 angeordneter Rastenstangen 10 eingelegt werden kann, um in dieser
Weise die Neigung des verstellbaren Kopfteiles 4 nach Wunsch einstellen zu können.
-
An den Seitenrohren ii des Rahmens 1 wie auch an den Seitenrohren
41 des Kopfteiles 4 ist in näher zu erläuternder Weise eine Reihe in Abstand voneinanderliegender
paralleler Querstreifen oder -bänder 11 aus Gummi oder sonstigem elastischen Stoff
befestigt, welche mit denjenigen einer ähnlichen Reihe in der Längsrichtung des
Rahmens I und des verstellbaren Kopfteiles 4 verlaufender und an den Querrohren
1², 4² (ler Rahmen I und 4 lefestigter Gummistreifen oder -bänder 12 verflochten
sind.
-
Die Gummistreifen II, 12 sind gespannt zwecks Bildung einer sehr
elastischen Tragfläche, welche sich der Oberfläche eines daraufliegenden menschlichen
Körpers leicht anschmiegt und keinen unzulässigen örtlichen Druck ausübt, weil die
Gummistreifen sich einzeln elastisch ausdehnen können, bis der auf die einzelnen
Streifen wirkende Druck ausgeglichen ist, während zu gleicher Zeit die Streifen
relativ zueinander eine Gleitbewegung ausführen können. Bei dieser gleichmäßigen
Verteilung des Körpergewichts auf die ganze Tragfläche erlauben die Durchbrechungen
zwischen den Streifen die natürliche Ausdunstung des Körpers, was, wie sich herausgestellt
hat, dem Wundliegen wirksam vorzeugt, während die durch Körperbewegungen hervorgerufene
massierende Wirkung der Gummistreifen auf die Haut des Kranken hilft, dem Wundliegen
vorzubeugen bzw. eine heilende Wirkung ausübt in Fällen, in denen Verletzungen schon
bestehen.
-
Fig. 3 zeigt einen Matratzenteil, der für Anwendung als Ersatz für
den mittleren Teil einer mehrteiligen gewöhnlichen Matratze bestimmt ist und aus
zwei rechtwinkligen Seitenrahmen 13, 13 aufgebaut ist, die durch Querstreben 14,
14 miteinander verbunden sind.
-
An die waagerechten ol>eren Teile 131 jedes Seitenrahmens I3 wie
auch an das obere Ende der senkrechten Teile 132 dieser Seitenrahmen ist eine Reihe
von in Abstand voneinander angeordneten Streifen oder Bändern 15 ausGuiumi oder
sonstigem
elastischen Material befestigt, welche das Gebilde überqueren
und mit einer ähnlichen Reihe von in der Längsrichtung verlaufenden Streifen 16
aus gummi oder soiistigem elastischen Material vertlochteti sintl, deren Enden an
den Querstreben I4, 14 befestigt sind. Die Reihen von Gummistreifen sind derart
gespannt, daß eine elastische Tragfläche entsteht, deren Enden 17, I7 zufolge der
Spannung in den Streifen 15 hogenförmig geneigt sind, was vorteilhaft ist für die
Unterstützung der Knie des Patienten und einen gleichmäßigen Übergang der elastischen,
von den Streifen gebildeten 'Iragíläche auf die Oberfläche des anschließenden Matratzenteiles
gewärhleistet.
-
Die Art, in der die Streifen abnehmbar an den Rahmenteilen befestigt
sind, ist in den Fig. 4 bis 6 dargestellt. Der liegende Flansch 18 des Wi ttkel1oroiils,
das den Längsträger des Matratzenrahmens bildet, ist mit einer Reihe von schmalen
Schlitzen 19 versehen, deren Länge nahezu der Breite der Gummistreifen II bzw. 12
der Bespannung entsprechen, von welchen der Einfachheit halber nur eine einziger,
11, dargestellt ist.
-
Durch jeden dieser Schlitze 19 ist eine Verdoppeutig des zu befestigenden
S Streifenendes hindurchgesteckt, so daß die Krümmung oder Falte sich an <ler
inneren Seite des Flansches I8 befindet, wo in diese Falte ein stabförmiger Haltekörper
20 angeordnet ist. Das freie Streifenende 21 wird bei gespanntem Streifen durch
Klemmwirkung gegen den Flansch 18 gehalten, und zwar mit einer Kraft, welche Itei
der mit der Belastung der Tragfläche wachsenden Streifenspannung zunimmt. Überdies
wird der durchgehende Streifen 11 von dem darunterliegenden freien Streifenende
2I von dem Flansch 18 entfertit gehalten, so daß weniger Alnutzung bei den Längsbewegungen
des Streifens unter der wechselnden Belastung entstehen wird.
-
1. ist klar. daß das freie Streifenende nach Aufhebung der Streifenspannung
leicht mit der Hand zwecks Regelung der Gebrauchsspannung nachgezogen werden kann.
-
Gemäß Fig. 6 sind die Schlitze 19 in dem senkrechten Flansch 22 des
Winkelprofils vorgesehen, und es ist der austretende Streifen 11 über den oberen
Rand des senkrechten Flansches waagerecht abgebogen, wobei das freie Ende unter
der Spantitilig ini Streifen 11 zwischen diesem und dem waagerechten Flansch 18
des Winkeleisens festgeklemmt wird. Bei dieser Ausführungsform wird die gesamte
Streifenspannung hauptsächlich von dem undurchbrochenen und also nicht geschwächten
waagerechten Flansch des Winkeleisens aufgenommen.
-
Es sind natürlich außer der dargestellten Ausführungsform sich weitere
Ausführungen innerhalb des Umfangs der Erfindung denkbar, so daß die dargestellten
nur als Beispiel zu verstehen sind.
-
So ist z. B. eine Ausführung denkbar, wobei der Schlitz für jeden
Streifen in einem gesonderten Teil gebildet ist, der hakenförmig um den unteren
Rand eines Profilträgers des Lagerrahmens herumgreift, so daß er einen abnehmbaren
Teil des Itahmens bildet und die Träger also nicht durch Schlitze geschwächt werden.