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Einrichtung zum Keimfreihalten von Räumen In Molkereien, Brauereien
und ähnlichen Betrieben der Nahrungsmittelindustrie besteht eine besondere Aufgabe
darin, bestimmte Räume keimfrei zu halten. Nun ist es aber nicht möglich die Türen
ständig geschlossen zu halten, daaer Raum entweder beim Betreten oder aber zumindest
beim Hineinbringen von zu bearbeitendem oder sonstigern Gut vorübergehend geöffnet
werden muß.
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Es wurde bereits vorgeschlagen, über dem Ein-bzw. Ausgang solcher
Räume ultraviolette Strahler anzubringen, die einen Vorhang aus ultraviolettem Licht
von z. B. 20 bis 30 cm Breite bilden. Dies ist aller oft nicht ausreichend, denn
bei jedem Offenen der Tür entsteht ein Luftzug oder aber zumindest eine starke Luftdurchwi
rbelung, die unentkeimte Luft durch den Strahlenvorgang hindurchreißt.
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Auch können hierbei Strahlungsstreuungen, die aus Gesundheitsrücksichten
für das Arbeitspersonal auf alle Fälle vermieden werden müssen, nicht ganz ausgeschaltet
werden.
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Erfindungsgemäß wird das Keimfreihalten der Räume dadurch erheblich
verbessert, daß die Ein-bzw. Ausgänge der Räume als eine Schleusenkammer ausgebildet
werden, in der sich entkeimte Luft befindet, wobei zur Entkeimung vorzugsweise ultraviolette
Strahlen dienen.
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Eine solche Einrichtung kann in verschiedener Weise ausgebildet werden.
Es ist beispielsweise möglich, die Schleusenkammer mit einer Luftumwälzvorrichtung
zu versehen, die der Schleusenkammer von außen her ständig oder absatzweise entkeimte
Luft zuführt, wobei die Entkeimung der
Luft durch Ultraviolettstrahlung
außerhalb der Schleusenkammer stattfindet. Eine solche Zuführung von entkeimter
Luft zur Schleusenkammer kann vorteilhaft in Betrieben vorgesehen werden, in denen
bereits aus anderenGründen eine Einrichtung zur Entkeimung von Luft durch Ultraviolettstrahlung
vorhanden ist; dies ist beispielsweise der Fall, wenn den Betriebsräumen oder einzelnen
Maschinen entkeimte Luft zugeführt werden muß. Am einfachsten ist es, Ultraviolettstrahler
in der Schleusenkammer selbst einzubauen. Die Schleusenkammer wird günstig gerade
so groß ausgebildet, daß man bequem beim Betreten die eine Tür schließen kann, ohne
bereits die andere öffnen zu müssen. Vorzugsweise werden die Strahler so angeordnet,
daß die Ultraviolettstrahlen in mindestens einem zu der Durchschreitungsrichtung
senkrechten Ebene einen Strahlenvorhang bilden. Durch diese Anordnung ist dann erreicht,
daß keine unentkeimte Luft in den keimfreien Raum gelangen kann.
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An Hand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher erläutert. Nfit l ist ein Ausschnitt eines keimfrei zu haltenden Raumes schematisch
im Grundriß dargestellt, der Raum wird durch die Tür 2 betreten. Vor dieser Tür
befindet sich die Schleusenkammer 3, die wiederum durch die Tür 4 abgeschlossen
ist. In der Schleusenkammer befinden sich die Ultraviolettstrahler 5, 6 und 7. Die
Strahler 5 und 6 werfen jeweils paarweise für sich einen Strahlenvorhang senkrecht
zur Durchgangsrichtung; an Stelle der einzelnen Strahler 5 und 6 können auch je
mehrere Strahler übereinander angeordnet werden. Auch kann es vorteilhaft sein,
Strahler an der Decke der Schleusenkammer anzubringen.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung nach der Erfindung ist folgende:
Um in den Raum I zu gelangen, der keimfrei gehalten werden soll, muß zunächst die
Tür 4, dann die Schleusenkammer und schließlich die Tür 2 durchschritten werden.
Auf diesem Wege müssen eintretende Personen mindestens einen Strahlenvorhang durchkreuzen,
ehe sie in den keimfreien Raum gelangen können.
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Noch wichtiger ist es aber, daß auch die von Personen mitgerissene
Luft nicht in den Raum I hineingelangen kann, ohne vorher zuverlässig durch die
Ultraviolettstrahlung entkeimt zu werden. Tritt bein Öffnen der Tür 4 Außenluft
durch die Tür hindurch, so gelangt sie noch nicht in den zu schützenden Raum 1,
sondern zunächst nur in die Schleusenkammer und wird hier sofort durch die Ultraviolettstrahlung
entkeimt. Wird darauf die Tür 2 geöffnet, so kann in den, Raum I keine Außenluft
gelangen, sondern nur Luft aus der Schleusenkammer. Da diese entkeimt ist, so kann
auch in den Raum I nur entkeimte Luft hineingelangen. Wird die Schleusenkammer in
umgekehrter Richtung durchschritten, also vom Raum I aus nach außen hin, so werden
auch diese Türen 2 und 4 in umgekehrter Reihenfolge vorübergehend geöffnet; doch
auch in diesem Falle kann in den Raum I nur Luft aus der Schleusenkammer, also entkeimte
Luft, gelangen, aber keine unentkeimte Außenluft. Die Keimfreihaltung des Raumes
1 ist also, wenn sein Ein- und Ausgang erfindungsgemäß als Schleusenkammer ausgebildet
werden, wesentlich erheblicher gewährleistet, als wenn man beispielsseise unter
Fortlassung einer Schleusenkammer lediglich einen Strahlenvorhang vor der Tür 2
anbringen würde, beispielsweise den von den Strahlern 6 gebildeten Strahlenvorhang.
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Da die Schleusenkammer ein für sich geschlossener Raum ist, und da
sich die Strahlenausbreitung allein auf diesen Raum beschränkt, sind die die Schleuse
durchschreitendenPersonen eine nurkurze Zeit dem ultravioletten Licht ausgesetzt,
so daß sie zur Durchschreitung der Schleuse keine Schutzbrille benötigen. Gesundheitsschäden
können in dieser Zeit, selbst wenn eine Person wider Erwarten einmal in der Schleuse
stehenbleibt oder umkehrt, nicht auftreten.
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Die Einrichtung nach der Erfindung beschränkt sich nicht auf das
beschriebene Ausführungsbeispiel, sondern kann in mannigfacher Weise abgewandelt
werden. Wesentlich ist, daß sich in der abgeschlossenen Kammer entkeimte Luft befindet.
Es ist daher beispielsweise nicht unbedingt erforderlich, in der geschlossenen Kammer
ausgeprägte Strahlungsvorhänge vorzusehen, sondern die Strahler können auch so angeordnet
werden, daß der gesamte Raum der Schleusenkammer mehr oder minder gleichmäßig mit
Ultraviolettstrahlunh durchsetzt wird und gewissermaßen einen einz gen Strahlenvorhang
vol: den Abmessungen der Schleusenkammer bildet.
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Zur Entkeimung der l uft, die sich in der Schleusenkammer befindet,
können statt Ultraviolettstrahlen auch andere keimtöteiide AIittel verwendet werden,
beispielsweise Röntgenstrahlen oder geeignete Özonierungsmittel, oder auch chemische
Entkeimungsmittel, sofern sie im Hinblick auf die Art des im Raum befindlichen Gutes
zulässig sind, doch ist die Verwendung von Ultraviolettstrahlen wegen der Einfachheit
ihrer Erzeugung besonders zweckmäßig. Schließlich ist es für das Wesen der Erfindung
nicht ausschlaggebend, welche Ausführungsform die Türen der Schleusenkammer haben;
an Stelle fester Türen können beispielsweise auch dichte Vorhänge vorgesehen sein
und bei Räumen, in denen lediglich Gut irgendwelcher Art gelagert oder behandelt
wird, ohne daß die Räume von Personen betreten zu werden brauchen, können die Türen
beispielsweise auch als Fallklappen ausgebildet sein.
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Die Einrichtung nach der Erfindung ist überall dort von Vorteil,
wo es sich darum handelt, einen Raum weitgehend keimfrei zu halten, beispielsweise
außer in der Nahrungsmittelindustrie auch in der Genußmittelindustrie, in pharmazeutischen,
chemischen, bakteriologischen Betriel>en, Krankenhäusern und anderen Räumen jeglicher
Art. Die Anwendung der Erfindung ist auch nicht auf begehbare Räume beschränkt,
sondern kann beispielsweise auch vorteilhaft bei solchen Räumen angewendet werden,
in denen ein Gut hergestellt, bearbeitet oder gelagert wird, und wobei an diesen
Räumen zum Zu- bzw. Abführen des Gutes beliebige
Öffnungen vorgesehen
sind. Auch diese Ein- und Auslaßöffnungen können mit Vorteil erfindungsgemäß als
Schleusenkammer ausgebildet werden.
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P tTENTANSPR8CHE: I. Einrichtung zum Keimfreihalten von Räumen, gekennzeichnet
durch die Ausbildung der Ein- bzw. Ausgänge der Räume als eine Schleusenkammer,
in der sich entkeimte Luft befindet wobei zur Entkeimung vorzugsweise ultraviolette
Strahlen dienen.