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Die Erfindung betrifft eine Ultraviolett-Abstrahlvorrichtung zur Luftdesinfektion
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Aus dem Stand der Technik sind gattungsgemäße Vorrichtungen bekannt, welche in der Regel mindestens einen Ultraviolett-Strahler aufweisen. Durch diesen Strahler wird insbesondere eine kurzwellige Ultraviolett-Strahlung, auch als UVC-Strahlung bezeichnet, abgegeben, durch welche eine Abtötung von Bakterien oder Viren und so eine Desinfektion von Gasen, wie etwa Luft, bewirkt wird.
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Der Nachteil bekannter Lösungen liegt insbesondere darin, dass diese einen entsprechenden zusätzlichen Platzbedarf für deren Anordnung aufweisen und dass der zur wirksamen Desinfizierung notwendige Raum unter Umständen, zumindest teilweise, durch andere Objekte verdeckt wird. Darüber hinaus sind je nach Anordnung der Ultraviolett-Strahler entsprechende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, durch welche ein direktes Einwirken der Ultraviolett-Strahlung auf einen Menschen oder ein Tier verhindert wird. Andernfalls kann es durch die Ultraviolett-Strahlung insbesondere zu einer Augen- oder Hautschädigung kommen. Derartige Sicherheitsvorkehrungen bestehen beispielsweise darin, entsprechende Abschirmeinrichtungen an den Strahlern zu platzieren oder die Strahler, beispielsweise wenn eine Person einen Raum betritt, in welchem die Strahler angeordnet sind, vollständig abzuschalten.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, unter Vermeidung der Nachteile des Standes der Technik eine Ultraviolett-Abstrahlvorrichtung bereitzustellen, welche einen verringerten Platzbedarf aufweist und welche auf einfache Art und Weise eine Schädigung von Mensch oder Tier durch die Ultraviolettstrahlung verhindert.
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Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den im Schutzanspruch 1 aufgeführten Merkmalen gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Eine erfindungsgemäße Ultraviolett-Abstrahlvorrichtung, nachfolgend auch als UV-Abstrahlungsvorrichtung bezeichnet, weist einen Grundkörper sowie einen Ultraviolett-Strahler, nachfolgend auch als UV-Strahler bezeichnet, auf.
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Der UV-Strahler weist einen Ultraviolett-Abstrahlbereich, nachfolgend auch als UV-Abstrahlbereich bezeichnet, auf und ist erfindungsgemäß dazu in der Lage eine desinfizierend wirkende Ultraviolettstrahlung, auch kurz als UV-Strahlung bezeichnet, abzugeben.
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Bei der UV-Strahlung handelt es sich vorzugsweise um kurzwellige UVC-Strahlung mit einer Wellenlänge von 100 bis 280 Nanometern, durch welche eine Inaktivierung oder Abtötung von Bakterien oder Viren, nachfolgend zusammengefasst als Keime bezeichnet, bewirkt wird.
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Darüber hinaus weist eine erfindungsgemäße Ultraviolett-Abstrahlvorrichtung ein Leuchtmittel auf, wobei das Leuchtmittel einen Lichtabstrahlbereich aufweist und wobei das Leuchtmittel dazu in der Lage ist, sichtbares Licht mit einer Wellenlänge zwischen 380 und 780 Nanometern abzugeben.
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Erfindungsgemäß sind der UV-Strahler und das Leuchtmittel in dem Grundkörper angeordnet, wodurch als besonderer technologischer Vorteil eine Kombination aus desinfizierendem UV-Strahler und Leuchtmittel zur Abstrahlung sichtbaren Lichtes in einer gemeinsamen Vorrichtung bereitgestellt wird. Die erfindungsgemäße Ultraviolett-Abstrahlvorrichtung kann somit besonders vorteilhaft gleichzeitig zur Desinfektion der Raumluft und zur Raumbeleuchtung angewendet werden.
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Eine Ansteuerung der Ultraviolett-Abstrahlvorrichtung erfolgt erfindungsgemäß entweder derart, dass UV-Strahler und Leuchtmittel gleichzeitig betreibbar sind oder aber so, dass ein getrennter Betrieb des UV-Strahlers von dem Leuchtmittel erfolgen kann. Durch die getrennte Betreibbarkeit des UV-Strahlers wird es besonders vorteilhaft ermöglicht, dass der UV-Strahler auch dann betreibbar ist, wenn das Leuchtmittel, beispielsweise zur Raumausleuchtung, nicht benötigt wird.
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Durch die Erfindung wird eine besonders platzsparende Lösung bereitgestellt, da nicht, wie sonst üblich, entsprechende, getrennte Anordnungsbereiche für Vorrichtungen zur Desinfektion und zur Raumbeleuchtung bereitgehalten werden müssen.
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Die erfindungsgemäße Ultraviolett-Abstrahlvorrichtung kann eine besonders effektive Luftdesinfektion insbesondere dadurch bewirkt werden, dass der UV-Abstrahlbereich des UV-Strahlers den Luftstrom der natürlichen Konvektion eines Raumes erfasst.
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Ein besonderer Vorteil besteht darin, dass mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Position des UV-Abstrahlbereiches und des Lichtabstrahlbereiches bereits durch die Vorrichtung selbst festgelegt sind. Bei einem Ausrichten der erfindungsgemäßen UV-Abstrahlvorrichtung wird vorteilhafterweise zugleich der UV-Abstrahlbereich ausgerichtet.
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Bei einer entsprechenden Anordnung der Ultraviolett-Abstrahlvorrichtung eignet sich diese somit besonders vorteilhaft zur Desinfizierung der Raumluft, insbesondere auch wenn sich Personen oder Tiere in dem Raum aufhalten. Hierfür muss von dem Anwender lediglich sichergestellt werden, dass sich der UV-Abstrahlbereich nicht mit dem Lichtabstrahlbereich überschneidet und so die abgegebene UV-Strahlung nicht direkt auf eine, sich in dem Raum aufhaltende, Person oder ein Tier einwirken kann. Zu diesem Zweck kann die erfindungsgemäße Ultraviolett-Abstrahlvorrichtung besonders vorteilhaft im Bereich des UV-Strahlers Reflektorelemente aufweisen, welche beispielsweise einen seitlichen Austritt der UV-Strahlung aus dem Grundkörper verhindern.
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Gleichzeitig können im Bereich des Leuchtmittels ebenfalls Reflektorelemente angeordnet sein, welche beispielsweise eine gleichmäßige Lichtverteilung bewirken.
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Eine erfindungsgemäße UV-Abstrahlvorrichtung eignet sich insbesondere zur Verwendung in landwirtschaftlichen Einrichtungen, wie beispielsweise Ställen, oder zur Verwendung in medizinischen Einrichtungen, insbesondere in Krankenhäusern und Operationssälen.
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In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der UV-Abstrahlbereich dem Lichtabstrahlbereich gegenüberliegend innerhalb der Ultraviolett-Abstrahlvorrichtung und insbesondere innerhalb des Grundkörpers angeordnet, wobei der UV-Abstrahlbereich und der Lichtabstrahlbereich voneinander weg gerichtet sind.
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Durch eine solche Anordnung wird es auf besonders einfache Weise erreicht, dass sich der UV-Abstrahlbereich und der Lichtabstrahlbereich nicht überschneiden.
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Unter einer gegenüberliegenden Anordnung wird in diesem Zusammenhang verstanden, dass der UV-Strahler in einem oberseitigen Bereich des Grundkörpers und das Leuchtmittel in einem unterseitigen Bereich des Grundkörpers angeordnet sind. Des Weiteren ist es erfindungsgemäß auch möglich, den UV-Strahler im oberseitigen Bereich des Grundkörpers und das Leuchtmittel in einem seitlichen Bereich des Grundkörpers anzuordnen.
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Ferner besteht bei einer erfindungsgemäßen Ultraviolett-Abstrahlvorrichtung die Möglichkeit, dass mehrere Leuchtmittel in unterschiedlichen Seitenbereichen des Grundkörpers angeordnet sind und so durch die Leuchtmittel sowohl eine direkte als auch eine indirekte Lichtabgabe erfolgen kann, während durch den UV-Strahler erfindungsgemäß stets eine indirekte Bestrahlung erfolgt.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Ultraviolett-Abstrahlvorrichtung als Hängevorrichtung, insbesondere zum Aufhängen an einer Raumdecke, ausgebildet ist.
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Hierdurch wird es auf besonders vorteilhafte Art und Weise bewirkt, dass der UV-Abstrahlbereich der Raumdecke zugewandt ist und so ein direktes Einsehen des UV-Strahlers, beispielsweise durch eine sich in dem Raum befindliche Person, verhindert wird.
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Gleichzeitig ist durch das Aufhängen der UV-Abstrahlvorrichtung unter einer Raumdecke ein entsprechender Abstand des Leuchtmittels vom Boden und dadurch eine funktionale, großflächige Ausleuchtung des Raumes bereitstellbar.
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Eine bevorzugte Ausbildung der erfindungsgemäßen Ultraviolett-Abstrahlvorrichtung sieht ferner vor, dass das Leuchtmittel dazu in der Lage ist, sonnenlichtähnliches Licht abzugeben.
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Unter sonnenlichtähnlichem Licht wird in diesem Zusammenhang verstanden, dass das Licht in seinem Spektrum dem Sonnenlicht angenährt ist und neben sichtbaren Anteilen auch nichtsichtbare ultraviolette und infrarote Anteile enthält.
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Insbesondere durch den ultravioletten Lichtanteil wird es auf besonders vorteilhafte Weise bewirkt, dass im menschlichen Körper die Vitamin D-Synthese angeregt und darüber hinaus Immunsystem, Stoffwechsel, Blutdruck und Drüsenfunktionen positiv beeinflusst werden.
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Es wurde ferner gefunden, dass eine Ausstrahlung sonnenlichtähnlichem Lichts auch in der Nutztierhaltung vorteilhaft ist, da hierdurch beispielsweise bei Kühen die Vitamin D-Synthese und die Milchproduktion angeregt und generell ebenfalls eine Stärkung des Immunsystems der Tiere hervorgerufen werden.
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Ebenso vorteilhaft wirkt sich die Ausstrahlung auf das Wachstum von Pflanzen aus, weshalb sich eine erfindungsgemäße Ultraviolett-Abstrahlvorrichtung des Weiteren vorteilhaft zur Verwendung in Gewächshäusern eignet.
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Durch eine erfindungsgemäße Ultraviolett-Abstrahlvorrichtung können somit die, mit einer Verwendung herkömmlicher künstlicher Lichtquellen einhergehenden, Nachteile, wie beispielsweise eine Schwächung des Immunsystems oder Kopfschmerzen und Konzentrationsschwächen bei Personen, wirkungsvoll verhindert werden. Gleichzeitig bleiben die Desinfizierungs- und Beleuchtungswirkungen vollständig erhalten.
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Die Erfindung wird als Ausführungsbeispiel anhand von
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1 Geschnittene Seitenansicht
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2 Prinzipdarstellung als Hängevorrichtung näher erläutert.
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1 zeigt eine prinzipielle Darstellung einer erfindungsgemäßen Ultraviolett-Abstrahlvorrichtung in einer geschnittenen Seitenansicht.
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Die Ultraviolett-Abstrahlvorrichtung weist einen Grundkörper 1 sowie einen Ultraviolett-Strahler 2 und ein Leuchtmittel 4 auf, wobei der Ultraviolett-Strahler 2 und das Leuchtmittel 4 im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Leuchtstoffröhren ausgebildet sind.
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Der UV-Strahler 2 ist erfindungsgemäß dazu in der Lage, eine kurzwellige UVC-Strahlung mit einer Wellenlänge zwischen 100 und 280 nm abzugeben, wohingegen das Leuchtmittel 4 dazu in der Lage ist, sichtbares Licht mit einer Wellenlänge von 380 bis 780 nm abzugeben.
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Das Leuchtmittel 4 ist darüber hinaus besonders vorteilhaft dazu in der Lage, sonnenlichtähnliches Licht, welches neben einem sichtbaren Lichtanteil zusätzlich über einen utravioletten und einen infraroten Lichtanteil verfügt und so an das natürliche Lichtspektrum des Sonnenlichts angelehnt ist, abzugeben.
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Wie in 1 dargestellt, sind der UV-Strahler 2 und das Leuchtmittel 4 sich gegenüberliegend in dem gemeinsamen Grundkörper 1 angeordnet, wobei jeweils die Abstrahlrichtung des UV-Strahlers 2 nach oben und die Abstrahlrichtung des Leuchtmittels 4 nach unten gerichtet ist.
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Um insbesondere eine gleichmäßige Verteilung der, durch den UV-Strahler 2 und das Leuchtmittel 4 abgegebenen, Strahlung zu bewirken, ist dem UV-Strahler 2 und dem Leuchtmittel 4 erfindungsgemäß jeweils ein Reflektorelement 6 zugeordnet.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird es besonders vorteilhaft bewirkt, dass sich Abstrahlrichtungen des UV-Strahlers 2 und des Leuchtmittels 4 nicht überschneiden. Insbesondere wird es somit verhindert, dass der UV-Strahler 2 eine nach unten gerichtete Abgabe der UVC-Strahlung ermöglicht.
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Aufgrund ihrer Beschaffenheit ermöglicht eine erfindungsgemäße Ultraviolett-Abstrahlvorrichtung zum einen eine Desinfektion vorhandener Raumluft durch die UVC-Strahlung und zum anderen eine Beleuchtung eines Raumes. Somit werden durch die Vorrichtung zwei Funktionen miteinander kombiniert und so als besonderer technologischer Vorteil insbesondere eine Raumluftdesinfektion bei gleichzeitiger Raumbeleuchtung bereitgestellt.
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Es müssen somit nunmehr keine getrennten Vorrichtungen zum Beleuchten des Raumes einerseits und zum Desinfizieren der Raumluft andererseits vorgehalten werden.
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Die prinzipielle Funktionsweise einer erfindungsgemäßen Ultraviolett-Abstrahlvorrichtung ist in 2 dargestellt. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel sind zwei Exemplare der Ultraviolett-Abstrahlvorrichtung, über jeweils eine Aufhängung 7, an einer Decke 9 eines Raumes aufgehängt.
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Die Ultraviolett-Abstrahlvorrichtungen weisen generell den in 1 dargestellten Aufbau auf, wobei der Übersichtlichkeit halber in 2 auf die Darstellung der Vorrichtungsdetails verzichtet wird.
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Wie in 1 dargestellt, weisen die in 2 gezeigten Ultraviolett-Abstrahlvorrichtungen jeweils einen UV-Strahler und ein Leuchtmittel auf. Der UV-Strahler der ersten Ultraviolett-Abstrahlvorrichtung weist einen ersten Ultraviolett-Abstrahlbereich 3.1 auf, wohingegen das Leuchtmittel der ersten Ultraviolett-Abstrahlvorrichtung einen ersten Lichtabstrahlbereich 5.1 aufweist.
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Der UV-Strahler der zweiten Ultraviolett-Abstrahlvorrichtung weist einen zweiten Ultraviolett-Abstrahlbereich 3.2 und das Leuchtmittel der zweiten Ultraviolett-Abstrahlvorrichtung einen zweiten Lichtabstrahlbereich 5.2 auf.
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Wie 2 zeigt, bilden sich die Ultraviolett-Abstrahlbereiche 3.1 und 3.2 des jeweiligen UV-Strahlers so aus, dass diese entgegengesetzt zu den jeweiligen Lichtabstrahlbereichen 5.1 und 5.2 ausgerichtet sind. Dabei wirken die Ultraviolett-Abstrahlbereiche 3.1 und 3.2 in Richtung der Decke 9 des Raums, wohingegen die Lichtabstrahlbereiche 5.1 und 5.2 in Richtung des Bodens 10 und in Richtung einer Person 8 wirken.
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Aus Sicht der Person 8 ergibt sich somit vorliegend eine indirekte Abgabe der UV-Strahlung zur Raumdesinfektion und eine direkte Abgabe des sichtbaren Lichts zur Raumbeleuchtung.
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Durch die in 2 dargestellte Anordnung der Ultraviolett-Abstrahlvorrichtungen wird es auf besonders vorteilhafte und einfache Weise verhindert, dass die Person 8 eine direkte Bestrahlung mit dem durch die UV-Strahler ausgesendeten UVC-Licht erfährt. Gleichzeitig werden durch die in dem Raum herrschende Luftzirkulation ein ständiger Luftaustausch durch die Ultraviolett-Abstrahlbereiche 3.1 und 3.2 hindurch und so eine effektive Desinfektion der Raumluft, durch Abtötung von Keimen, Bakterien oder Viren, bewirkt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Grundkörper
- 2
- Ultraviolett-Strahler (UV-Strahler)
- 3
- Ultraviolett-Abstrahlbereich
- 4
- Leuchtmittel
- 5
- Lichtabstrahlbereich
- 6
- Reflektorelement
- 7
- Aufhängung
- 8
- Beobachter
- 9
- Decke
- 10
- Boden