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Ausflußstutzen für Behälter und Verfahren zur Herstellung eines sollen
I)ie Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Ausflußstutzen
für Behälter sowie auf die durch die Ausühung dieses Verfahrens erhaltenen Erzeugnisse.
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Die MetallI>ehälter zur Aufnahme von breiigen oder flüssigen Erzeugnissen
sind alle mit einer Mündung für den Ausfluß des Erzeugnisses versehen, wobei diese
Öffnung mit einem mit Gewinde versehenen oder mit einem Baionettverschluß oder auf
andere Weise eingeführten Stöpsel versehen ist, welcher den hermetischen Verschluß
des Behälters gestattet, der im allgemeinen durch eine im Vergleich zu seinen Abmessungen
dünne Wand ge bildet wird. Zur Erleichterung des Ausflusses des Erzeugnisses werden
die Öffnungen vorspringend an der allgemeinen Fläche des Teils des Behälters, an
welcher sie sich befinden, angebracht.
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Diese Mündungen oder Stutzen sind entweder aus dem Metall des Teils
des Behälters, an welchen sie vorgesehen sind, gebildet, wobei der zur Herstellung
dieses Stutzens erforderliche Werkstoff durch Ziehen erhalten wird, oder sie werden
getrennt hergestellt und dann durch Schweißung, Nietung, Gewinde oder ein anderes
Mittel aufgesetzt, und zwar im allgemeinen auf den oberen Teil des betreffenden
Behälters.
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In dem ersteren Fall muß man eine ziemlich große Zahl von Arbeitsgängen
vorsehen, um an einer im allgemeinen ebenen Fläche einen meistens zylindrischen
Vorsprung verhältnismäßig großer Höhe erhalten zu können, wobei die ganze Seitenfläche
dieses Vorsprungs notwendigerweise durch eine Verschiebung des Werkstoffs und in
gewissen Fällen durch ein richtiges Ziehen erhalten werden muß, welches die Dicke
des Werkstoffs an dieser Stelle verringert. Hierauf müssen Arbeitsgänge zum Durchbohren
und Gewindeschneiden an biseilen ziemlich großen Teilen vorgenommen werden.
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In dem zweiten Fall müssen auf geeigneten Maschinen einerseits die
Bearbeitung des Teils des Behälters, an welchem der Stutzen befestigt werden soll,
und anderseits versehiedene Arbeitsgänge, wie Kümpelung, Beschneidung des Randes,
Durchbohrung, Gewindeschneiden an dem getrennten Stutzen vorgenommen werden, welcher
dann im allgemeinen durch Schweißung oder Anschrauben mit dem Teil des Behälters
starr verhunden werden muß, an welchem er befestigt werden soll, und zwar mit einer
hinreichenden Dichtigkeit Zur Vermeidung der Materialverluste und der Dichtigkeitsfehler,
die den obigen Verfahren anhaften, bei gleichzeitiger erheblicher Verringerung der
Herstellungszeit und der Gestehungskosten, hat die vorliegende Erfindung ein-Verfahren
zur Herstellung von Ausflußstutzen für Behälter ztirn Hauptgegenstand, bei welchem
ein Stutzen unmittelbar an der vorher mit einer Ausflulßäffnung versehenen Wand
des Behälters durch Einspritzung eines Kunstharzes geformt wird, wobei dieser Stutzen
die beiden Flächen dieser Wand um diese Öffnung herum einfaßt und gegenüber derselben
unverdrehbar ist.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung besteht darin, bei einem Verfahren
zur Herstellung von Ausflußstutzen für Behälter, welche gegenüber der Wand, an welcher
der Stutzen befestigt werden soll, mit einer verformbaren Wand versehen sind, die
Verwindung dieser verformbaren Wand als Bestandteil der Form vorzusehen.
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Ein weiterer Gegen'stand der Erfindung besteht darin, einen nach
dem obigen Verfahren hergestellten Stutzen vorzusehen, der außerdem ein Verschlußplättchen
enthält und einer an einer der Wände des Behälters angebrachten Einlfüllöffnung
zugeordnet ist, welche kleinere Abmessungen hat als die Öffnung, an welcher der
Stutzen angebracht ist, wobei die Füllöffnung durch den Teil verschlossen wird,
der beim Ausschneiden der mit dem Stutzen zu versehenden Öffnung erhalten wird,
so daß die Unverletzlichkeit des Inhalts des Behälters gewährleistet wird.
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D'ie praktische Ausführung der Erfindung wird durch die nachstehende
Beschreibung erleichtert werden, welche auf die Zeichnungen Bezug nimmt, die nur
als nicht beschränkende Beispiele angegeben sind.
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Fig. 1 ist eine axia'le Schnittansicht einer biegsamen Metalltube
und' einer Form zur Herstellung des Ausflußstutzens dieser Tul, wol>ei die (Sesamtanordnung
nach der Fertigstellung des Spritzgusses dsargestellt ist; Fig. 2 zeigt die auf
Fig. I dargestllte, mit e.inem mit Gewinde versehenen Stutzen ausgerüstete biegsame
Metalltube nach der Entfernung der Form; Fig. 3 zeigt eine Abwandlung der Fig. 2
bei welcher der Stutzen auf der Tube durch als Nieten wirkende Stifte gehalten wird;
Fig. 4 ist ein Grundriß der Fig. 3; Fig. 5 ist eine der Ansicht der Fig. 3 ähnlichen
Ansicht, bei welcher die Befestigung des Stutzens an der Tube durch Erhel>ungen
dlieses Stutzens erzielt wird; Fig. 6 i.st ein Grundriß der Fig. 5; Fig. 7 ist eine
andere Abwandlung der Fig. 3 bei welcher der Stutzen an der Wand mit Hilfe von an
dieser letzteren angebrachten Zähnen b'lockiert wird; Fig. 8 zeigt die Formung eines
Stutzens bei einem Behälter mit verformbaren Imlenwänden; Fig. 9 zeigt den gleichen
Behälter nach Bildung des Stutzens und Füllung des Behälters; Fig. IO und ii sind
eine Ansicht im Schnitt bzw. eine Ansicht im Grundriß einer Behälterwand, die mit
einer erfindungsgemäßen AusfluBöffnung und einer unverlet6i.chen Füllöffnung ausgerüstet
ist; Fig. I2 bis I7 zeigen verschiedene Formen erfindungsgemäßer Ausfluß stutzen.
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Wie Fig. I zeigt, ist die Wand I dès Behälters 2, an welcher der
Stutzen 3 befestigt werden soll, mit einem geeigneten Loch 4 versehen. Erfindungsgemäß
wird diese Wand 1 zwischen die beiden Teile 5 und 6 einer Spritzform gebracht, deren
oberer Teil 5 die äußere Form hat, welche man dem Stutzen geben will, und zwar unter
Einschluß des Gewindes oder eines anderen beliebigen Befestigungsmittels für den
Stöpsel.
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Der untere Teil 6 der Form weist eine im allgemeinen zylindrische
flache Vertiefung 7 auf, welche die Bildung des Fußes des Stutzens zur kräftigen
Befestigung desselben an der Wand i des Behälters, an welcher er vorgesehen ist,
gestattet. Der Stempel, welcher die Form der Bohrung des Stutzens, durch welche
das Erzeugnis ausfließt, ergibt, kann entweder an dem oberen Teil oder an dem unteren
Teil der Form befestigt werden, oder auch z. T. an jedem dieser Teile, wie auf Fig.
I dargestellt.
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Der Werkstoff wird mit der gewütlschten Temperatur durch die Öffnung
8 eingespritzt, und die Entfernung der Form kann sofort nach seinem Erkalten erfolgen.
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Es ist möglich, die Einspritzpresse, auf welcher dieser Arbeitsgang
vorgenommen werden soll, z. B. mit einem nicht dargestellten Revolverkopf auszurüsten,
der mehrere Formen trägt, ,d;ie sich mit Preßmasse füllen, so daß man zur Erzielung
einer schnellen Arbeitsfolge bei der Hersteltlung der Stutzen nicht zu warten braucht,
bis sich der Werkstoff an dem Punkt abgekühlt hat, an welchem die Einspritzung erfolgt.
Zur Erléietterung der Ent-
fernung aus der Form kann der das Gewinde
enthaltende Teil der Form aus zwei oder drei Teilen bestehen.
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Der so erhaltene Stutzen 3 ,ist auf Fig. 2 dargestellt. Man sieht,
daß er zwei kreisförmige Lippen 3a und 3b aufweist, zwischen denen die Wiand 1 des
Behälters eingefaßt ist.
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Der erfindungsgemäße Stutzen kann entweder an einem Behälter geformt
werden, der gegenüber der Wand, an welcher der Stutzen befestigt werden soll, keine
Wand aufweist, wobei dann der Arbeitsvorgang wider auf Fig. 1 dargestellte ist,
oder an einem Behälter, der gegenüber der Wand, an welcher der Stutzen befestigt
werden soll, mit einer verformbaren Wand versehen ist, wobei das Arbeitsverfahren
auf Fig. 8 dargestellt ist.
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Die Befestigung des Stutzens an dem Behälter gemäß dem oben beschriebenen
Verfahren kann noch verbessert werden, wie auf Fig. 3 und 4 gezeigt, indem man um
die Hauptöffnung herum in dem Metall eine Reihe von kleinen Löchern pa kreisförmiger
oder anderer Form anbringt, die zu dieser Öffnung konzentrisch liegen oder nicht.
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Diese kleinen Löcller 1a bilden dann ebenso viele Nieten zwischen
dem äußeren und dem inneren Teil des Stutzens.
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Diese Löcher können durch Vertiefungen Ib beliehiger Form ersetzt
werden, welche dann insbesondere dazu dienen, die Drehung des Stutzens zu verhindern.
Diese al>gewandelte Einzelheit ist auf Fig. 5 und 6 gezeigt.
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Um die Drehung des Stutzens noch sicherer zu verhindern, kann die
Mittelöffnang eine besondere Form halvßn, z. B. eine vieleckige (viereckige, sechseckige)
oder andere Form.
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Fig. 7 zeigt einen an einer mit einer Öffnung 3I versehenen Wand
30 eines Behälters befestigten Stutzen 32. Der die Öffnung begrenzende gezahnte
Rand 33 wird durch Ausschneiden in einer Matrize mit einem kleineren, nicht schneidenden
Stempel erhalten. Dieser gezahnte und leicht umgebogene Rand hat zum Zweck, den
Stutzen aus plastischer Masse an der Wand zu verriegeln. Dieser in die Masse des
eingespritzten Kunstharzes eingebetltete Rand 33 bildet nach der Verfestigung desselben
eine innige Verbindung zwischen dem Stutzen und der Wand, insbesondere hinsichtlich
einer gegenzeitigen Drehung dieser beiden Teile, infolge der durch die Elementfacetten
dieses Randes erzeugten Reaktionskräfte, da die Facetten verschieden gegen die Tangentialeienen
des Behälters geneigt sind.
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Eine solche Ausbildung des Behälters bietet den Vorteil, einen zusätzlichen
Arbeitsgang an dem Behälter um die Öffnung herum zur Erzielung einer jedes gegenseitige
Gleiten dieser beiden Teile verleidenden Verbindung zwischen dem Stutzen und dem
Behälter zu vermeiden.
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Fig. 8 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung für den Sonderfall
eines Ausgabebehälters mit einer festen Form g und einer nachgiebigen Membraun 10,
bei welcher aus Herstel'lungsgrunden der eingespritzte erfindungsgemäße Stutzen
an dem fertigen Behälter angebracht werden muß, d. h. bei welchem die beiden Teile
9 und 10 bereits zusammengesetzt sind.
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In diesem Herstellungsstadium liegt die nachgiebige Membran 10 gewöhnlich
innen an der festen Formg an und berührt diese auf ihrer ganzen Fläche.
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Erfindungsgemäß erfolgt dann die Einspritzung des Stutzens auf folgende
Weise: Der obere und der untere Teil der Form 5a bzw.
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6a werden beiderseits der Zone des Behälters angelegt, in welcher
sich die Öffnung 4« der starren Form g zur Aufnahme des Stutzens 3a befindet. Die
nachgiebige Membran 10 wird so zwischen dem unteren Teil 6a der Form und der festen
Form g des Behälters eingeklemmt. Beim Einspritzen der plastischen Masse durch die
Öffnung 8a verformt sich die nachgiebige Membran IO unter dem Druck derselben und
legt sich gegen den Boden II des unteren Teils 6a der Form. Diese Stellung ist auf
Fig. 8 dargestellt.
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Es ist zu bemerken, daß in diesem Fall der zur Herstellung der mittleren
Bohrung des Stutzens 3a dienende Stempel ganz von dem oberen Teil 5a der Form getragen
werden muß, wie auf dieser Fig. 8 dargestellt.
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Nach der Formung des Stutzens durch Ei,n, spritzung bleibt die nachgiebage
Membran. 10 mit der festen Form 9 und der Unterseite dieses Stutzens in Berührung.
Wenn das Erzeugnis, welches der Behälter enthalten soll, in diesen eingeführt wird,
nimmt die nachgiebige Membran in unter dem Druck desselben die auf Fig. 9 dargestellte
Stellung ein.
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Wie man auf Fig. Io und II sieht, kann eine Hi'lfsöffnung 34 in einer
Seite 30a eines Behälters angebracht werden, welche auf derselben Seite die die
Öffnung 31a angebracht ist und während des Arbeitsganges zur Herstellung der Öffnung
3Ia erhalten werden kann. Die Hilfsöffnung 34 kann einen kleineren Durchmesser als
die Öffnung 31a hahen, um durch eine Scheibe 35 verschlossen werden zu können, die
als Abfall beim Ausschneiden der Öffnung 3 Ia erhalten wird. Die Scheibe 35 wird
an der Wand 30a auf beliebige bekannte Weise befestigt, z. B. durch Anschweißen.
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Die Hiifsöffnung 34 dient zur Füllung des Behälters mit der Flüssigkeit,
und ihr Verschluß erfolgt erst nach der Füllung.
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Diese Anordnung wird vorzugsweise insbesondere dann angewandt, wenn
der Stutzen 32a mit einem dünnen leicht zerbrechlichen Schutzplättchen 36 versehen
ist, welches als Ursprungsganantie dient, und welches der Benutzer zerreißen kann,
wobei dieses dünne Plättchen in der Form zur Herstellung des Stutzens vorgesehen
sein oder in diese eingesetzt werden kann, und dann mit dem Stutzen nach der Verfestigung
der eingespritzten flüssigen plastischen Masse Starr verbunden ist, oder auch falls
der Stutzen einen für die Vornahme einer schnellen Füllung zu kleinen Quer.schnitt
hat.
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Zur Vermeidung der Tropfenbildung und zur Erleichterung Ider Entleerung
des Inhalts des Behälters kann die Forrn der inneren Bohrung des
Stutzens
insbesondere wie bei 12 auf Fig. I2, hi I3 auf Fig. I3 oder bei 14 auf Fig. 14 dargestellt,
ausgebildet selin.
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Auf Fig. 15 ist ein Stutzen 37 mit Außengewinde 37a dargestellt,
der mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens erhalten wurde und einen zylindrischen
Teil aufweist, der mit einem Ausgußschnabel in Form einer mehr oder weniger verjüngten
Düse ein Stück bildet.
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Eine weitere Ausführungsform eines Stutzens 38 ist auf Fig. I6 dargestellt,
welche eine Ausgußtülle aufweist, wie man sie an gewissen Modellen von gängigen
Kanistern findet. Ein solcher Stutzen erfordert für seine Herstellung nur einen
Zuschlag an Rohstoff. Die Entfernung der Teile aus der das Äußere des Stutzens bildenden
Form kann leicht nach der bekannten Technik des Kokillengusses, dank der Benutzung
von beweglichen Kernen z. erfolgen.
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Auf Fig. I7 sieht man eine andere Ausführungsform eines Stutzens
40, der insbesondere für Petroleuml:anister bestimmt ist. Er weist ein ein Rohr
39 bildendes Lufteintrittsloch auf, welches an einen Metalischlauch oder einen Schlauch
aus plastischer Masse angeschlossen werden kann, den man auf das Gewinde 400 mit
seinem Ende aufschraubt, wobei dieser Schlauch mehr oder weniger tief in den Behälter
eindringt.
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Unabhängig von den oben beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten
Ausführumgsformen kann die Erfindung zahlreiche Abwandlungen erfahren, insbesondere
hinsichtlich der Form der Behälter sowie der Stutzen, Formen und anderen Organe,
und zwar entsprechend den besonderen, durch die verschiedenen beabsichtigten Anwendungen
bedingten technischen Anordnungen. Insbesondere ist es keineswegs unerläßlich, daß
die Wände des mit dem erfindungsgemäßen Stutzen zu versehenden Behälters metallisch
sind, sondern nur, daß der Schmelzpunkt des die Wände bildenden Stoffes höher als
der der plastischen Klasse liegt, aus der der Stutzen besteht.
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PATE,NTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung eines Ausflußstutzens
für einen Behälter, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Öffnung in der Wand des
mit dem Stutzen ausgerüsteten Behälters anbringt, Nnorauf man durch Einspritzen
eines Kunstharzes unter Druck in eine zweiteilige, beiderseits der Wandöffnung angeordnete
Form diesen Stutzen so formt, daß er an den beiden Seiten der Wand um die Öffnung
herum anhaftet und nach außerhalb der Wand übersteht, wobei gleichzeitig die Drehung
des Stutzens um die Achse der Offnung durch Blockierung verhindert ,ist.