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Saugheber Es sind Saugheber mit Zwischenbehälter gemäß der deutschen
Patentschrift .I97 977 bekannt, bei denen jedoch die Inbetriebsetzung sehr
umständlich ist und bei denen anfangs eine Flüssigkeitsmenge eingefüllt werden muß,
die derjenigen entspricht, die abzufüllen ist. Diese Anfangsfüllung erfolgte bei
'bis zu 750/0 umgelegtem Heber. Danach wird der Heber um r35° ;gedreht und dann
mit seinem Steigerolir in die abzuhebernde Flüssigkeit eingetaucht. Alsdann kann
man durch Kippen den Abfüllvorgang in Gang setzen. Ohne Neueinfüllung war es ferner
unmöglich, weitere Behälter zu entleeren.
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Man hat deshalb schon Sauglieber mit Zwischenbehälter gemäß der deutschen
Patentschrift 680 391 vorgeschlagen, bei denen parallel zum Ablaufschlauch
ein kürzerer Entlüftungsschlauch angeordnet ist, der eine Verbindung zwischen dem
oberen Teil des Zwischenbehälters und einer Stelle des Ablaufschlauches schaffte,
so daß das zwischenliegende Stück des Ablaufschlauches ähnlich wie ein Syphon auch
nach völliger Entleerung des abzuhebernden Gefäßes mit einem Flüssigkeitsrest gefüllt
blieb, mit Hilfe deren dann durch Anheben des flüssigkeitsgefüllten Ablaufstücks
ein neuer Hebevorgang eingeleitet werden konnte.
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Dieser bekannte Saugheber hat jedoch verschiedene Nachteile. So erfordert
die doppelte Leitung zwei Anschlüsse an der Ablaufseite des Zwischenbehälters und
ferner eine Wiederzusammenführung des Entlüftungs- und Ablaufschlauches, wodurch
die Anzahl der Stellen sehr vermehrt wird, die stets auf absolute Dichtigkeit zu
überprüfen sind.
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Weiterhin ragt bei dem bekannten Saugheber das Steigerohr einfach
senkrecht mit der Öffnung nach oben in den Zwischenbehälter hinein, wodurch ein
Zurückhebern
von zuviel geheberter Flüssigkeit nicht möglich war, d4 kein Rückhebern stattfinden
kann, wenn der Flüssigkeitsspiegel im Zwischenhehälter nicht bis zur Öffnung es
Steigerohres reicht.
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Die Erfindung vermeidet diese Nachteile. Sie bezieht sich auf einen
neuen, halbstarren Saugheber mit eingebautem Rückheber, mit dem sowohl Flüssigkeit
aus einem Behälter herausgehebert als auch abgefüllte oder zuviel abgefüllte Flüssigkeitsmengen
ohne Umsetzen des Hebers zurückgehebert werden können. Außerdem kann die Menge der
jeweils abzufüllenden Flüssigkeit nach Belieben durch einfachste Änderung der Niveauhöhe
des zu füllenden Gefäßes vermehrt oder vermindert werden, wie es beispielsweise
zur Dosierung beim Flaschenfüllen erforderlich ist.
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Die erfindungsgemäße Konstruktion und die Wirkungsweise des infolge
der besonderen Bauart permanent betriebsbereiten Saughebers wird nachfolgend an
Hand der Zeichnung beschrieben und erklärt.
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Die Fig. i zeigt den erfindungsgemäßen Saugheher in Füllstellung;
die Fig. 2 zeigt die Auslaufstellung des Ablaufschlauches der Fig. i ; die Fig.
3 zeigt das Abhebern beim serienweisen Dosieren die Fig. 4 zeigt das Zurückhebern
von zuviel abgefüllter Flüssigkeit; die Fig. ; zeigt den Verbleib der Flüssigkeitsreserve
nach völligem Entleeren des VorratsgefäGes; die Fig.6 zeigt die Verwendung dieser
Flüssigkeitsreserve zum erneuten Ingangsetzen des Abfüllvorgangs, und die FiC. 7
zeigt das Anhebern.
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Nachstehend wird an Hand der Fig. i die Bauart des erfindungsgemäßen
Hebers beschrieben. Der elastische Steigeschlauch 6 besitzt einen starren Steigerohrbogen
4, der in dem Zwischenbehälter starr eingebaut ist, Der Zwischenbehälter hat einen
stark nach unten geneigten Raumteil i, der als, FlüssigkeitsreserverauTn dient,
und einen zum Ablauf leicht geneigten Raumteil e. Am letzteren ist der Ablaufstutzen
3 angesetzt, an (lern sich der Ablaufschlauch 7 anschließt. Der Auslauf der Flüssigkeit
erfolgt dann durch den vorzugsweise starren Auslaufbogen B.
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I)ie Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Hebers ist aus den einzelnen
Figuren der Zeichnung an Mand der nachfolgenden Beschreibung leicht verständlich.
Die Füllung des Zwischenhehälters kann beliebig gemäß Fig. i durch den Auslaufbogen
8 und den Ablaufschlauch 7 oder aber auch durch eine evtl., beispielsweise oben
am Zwischenbehälter angeordnete, besonders vorgesehene dicht verschließbare Einfüllöffnung
in Arbeitsstellung des Hebers erfolgen. Die Füllung des Hebers kann aber auch so
erfolgen, daß der herausgenommene Heber umgedreht und dann durch <iie nach oben
zeigende Öffnung des Steigeschlauchs 6 gefüllt wird. Wenn der Zwischenbehälter,
wie in Fig. i gezeigt, durch den Auslaufbogen 8 und den Ablaufschlauch 7
zum Inbetriebsetzen @c#füllt wird, wird die im Zwischenbehälter eingeschlossene
Luft zum größten Teil durch den Steigerolirliogen 4 und den Steigeschlauch 6 in
den Behälter I> abgedrückt. Der Flüssigkeitsspiegel im Zwischenbehälter liebt sich
bis zur inneren Unterkante 4' des Steigerohrbogens.4, wobei zuviel eingefüllte Flüssigkeit
einfach durch den Steigerohrbogen 4 in den Behälter B läuft. Da die Öffnung
5 des Steigerohrbogens 4 nicht bis zum Boden -des Zwischenbehälters reicht, kann
auch bei 'hastigem Einfüllen kein Leersaugen des Zwischenbehälter: erfolgen, -,renn
die durch den Steigerohrbogen I zum Behälter ß überströmende zuviel eingefüllte
Flüssigkeit wie ein Rückheber wirken wollte. DerFlüssigkeitsspiegel imZwischenbehälter
reicht beim Einfüllen also stets bis zur Steigerohröffnung 5, und der Inhalt des
Zwischenbehälters ist dann noch ausreichend groß, um das Hebern in Gang zu bringen.
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Nunmehr sind, wie in der Fig. i gezeigt, der Flüssigkeitsreserveraurmi,
der zum Ablauf geneigte Raum 2 und der Ablaufschlauch 7 abfüllbereit gefüllt.
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Das Abfüllen erfolgt nunmehr durch Senken des Ablaufschlauchs 7, @i-oliei
in bekannter Weise die abströmende Flüssigkeit im Zwischenbeliiilter einen Unterdruck
schafft, wodurch weitere Flüssigkeit aus dem Behälter B durch den Steigeschlauch
6 und den Steigerohrbogen -. in den Zwischenbehälter nachgedrückt wird. Beim weiteren
Senken des Ablaufschlauchs 7 fließt darin die Flüssigkeit bei 9 ab, wie in Fig.
2 gezeigt. Durch Anheben der Auslaufmünidung 9 kann dann (las Hebern genügend oft
unterbrochen «-erden.
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Soll nacheinander eine Anzahl gleicher Gefäße bis zu einer ganz bestimmten
Höhe gefüllt werden, so hängt man den vorzugsweise starren Auslaufbogen 8 mit der
Auslaufmündung 9 jeweils in das zu füllende Gefäß io, bringt durch Senken des Gefäßes
und des Ablaufschlauchs 7 das hebern kurz in Gang und stellt dann nach Beginn des
Auslaufens das zu f@illende Gefäß io auf eine .durch praktische Erprobung festgestellte
Höhe. Der Flüssigkeitsspiegel wird dann im zu füllenden Gefäß io, wie in Fig. 3
gezeigt, von selbst auf die gewünschte Höhe ausbalanciert. Auf diese Weise kann
man beliebig viele Gefäße auf gleiche Höhe füllen und hat dabei nur darauf zu achten,
daß inan entsprechend der Senkung des Flüssigkeitsspiegels ini Behälter B auch die
Standhöhe des zii füllenden Gefäßes io entsprechend senkt.
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Nach dem vorgeschriebenen Ausbalancieren gemäß Fig. 3 und bei noch
rin Gefäß io eingetauchter Auslaufmündung 9 bildet die Flüssigkeit eine ununterbrochene
Kette vom Behälter B aus bis zum gefüllten Gefäß io hin. Dabei bleiben außer den
anderen Räumen auch der Steigesclilauch 6, der Steigerohrbogen 4 und der Auslaufbogen
8 mit Flüssigkeit gefüllt. Dadurch ist es ermöglicht, zuviel geheberte Flüssigkeit
durch einfaches Höherstellen des Gefäßes io zurückzuhebern, da nämlich
die
Flüssigkeit entsprechend dem Gesetz von den kommunizierenden Röhren jetzt in umgekehrter
Richtung einen Niveauausgleich erstrebt (s. Fig.4). Erst wenn man nach dem Ausgleich
und nach Erreichen der gewünschten Füllhöhe den Auslaufbogen 8 aus dem Gefäß 1o
heraushebt, reißt die Flüssigkeitskette ab, und der in Fig. i gezeigte Zustand stellt
sich wieder ein.
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Hat man das Hebern schon unterbrochen und will man trotzdem zuviel
abgefüllte oder noch in anderen Gefäßen vorhandene Flüssigkeit in den Behälter B
zurückhebern, so geschieht das auf folgende einfache Weise :11an:liängt den Auslaufbogen
8 mit derAuslaufmündun.gg in die zurückzuhebernde Flüssigkeit, senkt dieses Gefäß
so weit, daß die Flüssigkeit des Ablaufschlauchs 7 soeben zum Austritt in die zurückzuhebernde
Flüssigkeit kommt und hat somit die Flüssigkeitskette bis zum Behälter B hin wiederhergestellt.
Nun stellt man das zurückzuentleerende Gefäß mit dem eingehängten Auslaufbogen 8
hoch und das weitere Rückhebern erfolgt dann selbsttätig. Je nach der gewählten
Standhöhe des Gefäßes 1o kann man es nur zum Teil oder auch ganz zurüokentleeren.
Auf diese Weise kann man jede beliebige Flüssigkeitsmenge und jede beliebige Flüssigkeitsart
aus beliebig vielen Gefäßen ohne Trichter oder Pumpe und ohne Umsetzen des Hebers
in den. Behälter B zurückhebern. Der ganze Vorgang erfolgt in einer unfallsicheren
`''eise, was besonders bei ätzenden Säuren oder Laugen wichtig ist.
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Der erfindungsgemäße Heber ist ein permanent betriebsbereiter Saugheber.
Wenn nämlich bei völliger Entleerung des Behälters B oder sonstwie der ZwiSChenbehälterraüm
2 und der Ablaufschlauch 7 leergelaufen sein sollten, so bleibt im Flüssigkeitsreserveraum
i noch genügend Flüssigkeit zurück, um den Heber ohne Neufüllung leicht wieder in
Betrieb setzen zu können. In diesem in Fig. 5 dargestellten Zustand setzt man den
Heber auf den nächsten zu entleerenden Behälter B1 und neigt dann den ganzen, gegebenenfalls
etwas angehobenen Zwischenbehälter oder auch nur den evtl. beweglich angehängten
Reserveraum i zur Ablaufseite hin, wodurch die Flüssigkeit aus demReserveraum i
den Ablaufschlauch 7 über den Raum 2 gemäß Fig. 6 füllt.
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Beim Zurücklegen in die Arbeitsstellung bleibt dann der Ablaufschlauch
7 ganz und der Raum 2 zum Teil gefüllt, und der Flüssigkeitsrest läuft über zum
Raum i. Dieser Zustand ist in der Zeichnung in Fig. 7 dargestellt. Nun hebt und
senkt man die Auslaufmündung 9 einige Male um einen geringen Betrag, so daß der
tiefste Bogen des Ablaufschlauchs 7, wie in Fig. 7 dargestellt, entsprechend verlagert
wird. Beim jedesmaligen Anheben läuft ein Teil der im Ablaufschlauch 7 befindlichen
Flüssigkeit durch den Raum 2 zum Raum i über. Dadurch wird aus dem Zwischenbehälter
durch den Steigerohrbogen 4 und den Steigeschlauch 6 Luft in den Behälter B1 zurückgedrückt.
Beim jedesmaligen Senken dagegen bewirkt die im Ablaufschlauch 7 verbliebene restliche
Flüssigkeit das Ansaugen neuer Flüssigkeit aus dem Behälter BI durch den Steigeschlauch
6 und den Steigerohrbogen q in den Zwischenbehälter hinein. Diese neugeförderte
Flüssigkeit läuft infolge der Neigung des Raumes 2 in den Ablaufschlauch 7 und füllt
diesen wieder vollständig. Dieses wiederholte Heben und Senken füllt sehr schnell
die Räume i und 2 und den Ablaufschlauch 7 und macht dadurch den erfindungsgemäßen
Saugheber betriebsbereit.
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Obgleich ;das Erfindungsprinzip an Hand der einzigen in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsart beschrieben wurde, ist jedoch zu beachten, daß an dem
dargestellten Saugheber Abänderungeii vorgenommen werden können, ohne daß der Rahmen
der Erfindung verlassen würde. Vorbedingung ist nur, .daß ein Teil des Zwischenbehälters,
der beispielsweise auch mit dem übrigen Teil des Zwischenbehälters elastisch verbunden
werden kann, als steter Flüssigkeitsreserveraum ausgebildet ist, durch dessen Anheben
oder Schwenken. der erfindungsgemäße Saugheber stets wieder betriebsbereit wird.
Es ist ferner zu beachten, daß die Absperrung der Reserveflüssigkeit nicht nur durch
,die in der Zeichnung dargestellte geknickte Bodenform des Zwischenbehälters, sondern
auch durch ein gerades Wehr oder durch etwas höhere Anordnung des Ablaufstutzens
3 oder bei geradem Behälter 2 durch Schrägstellung erfolgen kann; wichtig ist, daß
durch Kippen oder Schwenken, auch wenn hierzu eine Drehung erforderlich ist, die
Reserveflüssigkeit verfügbar gemacht wird, und daß bei der besonderen Ausführungsform
mit eingebautem Rückheber ein beliebiges Hebern in beiden Richtungen durch den Steigerohrbogen
4 mÖglich ist.