DE834592C

DE834592C - Verfahren zur Herstellung von Presslingen aus Hartkautschuk

Info

Publication number: DE834592C
Application number: DEN805A
Authority: DE
Inventors: Oscar R V Holtzapfel; Ernst Hundsdoerfer
Original assignee: NEW YORK HAMBURGER GUMMI WAARE
Current assignee: NEW YORK HAMBURGER GUMMI WAARE
Priority date: 1950-04-26
Filing date: 1950-04-26
Publication date: 1952-03-20

Description

Verfahren zur Herstellung von Preßlingen aus Hartkautsdiuk Bei der Herstellung von Preßlingen aus Hartkautschuk bedient man sich u. a. folgender Mittel: Kautschukmischung wird zwischen Kalanderwalzen zur (;rundplatte ausgewalzt, die in Stücke entsl)rechencler Große aufgeteilt wird. Diese werden zwischen Folien aus Blei-Zinn-Legierung gelegt und in dieser Verbindung in eine aus zwei Hälften bestellende Stahlpreßform eingebracht, die das Negativ des zu fertigenden Gegenstandes sind. An Stelle der Stahlform können dem Negativ entsprechend profilierte Formwalzen Anwendung finden. Beim Schließen der Form bzw. beim Durchgang zwischen den Formwalzen werden die Folien mitsamt der Kautscqluskeinlage geformt und anschließend vulkanisiert. Nach Beendigung der Vulkanisation werden die Folien beiderseitig von den Preßlingen abgezogen, worauf diese fertiggestellt werden.
Bei dieser Herstellungsart von Hartkautschukgegenständen, z. B. Kämmen, wird der Kautschukmischung die gewünschte Form in Preßfornen erteilt. Die Folien selbst dienen nicht der Formgebung, sondern der Erhaltung der den Preßlingen erteilten Form und Erreichung einer möglichst ansprechenden Oberfläche.
Bei der Verwendung des bisher durchweg üblichen Werkstoffes (Blei-Zinn-Legierung) für die Folien treten Schwierigkeiten auf, die für die Fertigung von Hartkautschukgegenständen spezifisch sind und sich aus der Eigenart dieser Fertigung ergebera Diese Schwierigkeiten wi.rken sich auf die Qualität und die Verfahrensführung in mehrfacher Bezie hung nachteilig aus. Unter anderem sind folgende Nlängel zu erwähnen: Sowohl die Folien als auch der Kautschuk im unvulkanisierten Zustand sind infolge ihrer geringen Festigkeit so weich, daß mechanische Beanspruchung, z. B. bei der Handhabung, Stöße beim Transport oder ähnliches leicht Druckstellen hervorrufen, die die Gegenstände unbrauchbar machen können.
Unter dem Einfluß der Temperatur bei der Vulkanisation können sich die Preßlinge so stark verziehen, daß sie unbrauchbar werden. Die geringe Eigenfestigkeit der Folien kann den während der Vulkanisation angreifenden deformierenden Kräften keinen ausreichenden Widerstand entgegensetzen.
Aus technischen und wirtschaftlichen Gründen müssen dile von den Folien eingehüllten Preßlinge in dem Vulkanisationstank frei aufgehängt werden, zum anderen treten bleibende Dehnungen oder Längungen der Preßlinge auf. Dies hat u. a. zur Folge, daß durch diesen Mangel an Formbeständigkeit z. B. die Zahnprofile bei Kämmen gegeneinander versetzt werden, so daß bei der Nachbearbeitung, z. B. Einschneiden der Kämme zur Beselitigung der sog. Schwimmhäute, die versetzten Zahnprofile durch das Schneidwerkzeug getroffen werden und hoher Ausschuß entsteht.
Durch Preßdruck und Kontakt von Formgut und Folien nimmt ersteres eine unerwünschte Metallisierung der Oberfläche an, die nach Abziehen der Folien in einem besonderen Arbeitsgang entfernt werden muß. l3ei Anwendung des bisher üblichen Folienwerkstoffes treten demnach nicht nur Mängel im Fahrikationsergehnis, sondern auch Nachteile im Verfahren selbst in Erscheinung.
Es wurde nun gefunden, daß diese Ubelstände insgesamt behoben werden können, wenn die Folien aus einem Material hergestellt werden, dessen spezifisches Gewicht in der Größenordnung von etwa 1,8 bis etwa 5,0 liegt. Als Werkstoff für die Herstellung der Folien kommen z. B. Leichtmetalle, u. a. Magnesinmlegierungen, Aluminium und dessen Legierungen, Titan und dessen Legierungen, in Betracht.
Folien gemäß der Erfindung sind zufolge ihrer höheren Festigkeitswerte, z. B. Druck-, Biegefestigkeit, widerstands fähiger gegen mechanische Verformung. In gleichem Maße erhöht sich die Schutzwirkung der Folien auf das unvulkanisierte Formgut. Die Verformungsgefahr z. B. durch Druck, Stoß ist damit weitestgehend beseitigt.
Die höhere innere Festigkeit von Folien gemäß der Erfindung bedingt eine entsprechende höhere Formbeständigkeit des Preßgutes beim Vulkanisieren, so daß ein Verziehen dersellien praktisch nicht mehr erfolgt. Damit entfällt die Notwendigkeit, Formveränderungen durch nachträgliches Richten der Preßlinge zu beheben.
Entsprechend dem wesentl ich kleineren spezifischen Gewicht der Folien gemäß der Erfindung sind Dehnungen oder Längungen der Preßlinge geringer als bei dem bisherigen Folienwerkstoff.
Die früher bei der Nacharbeit auftretenden Schwierigkeiten, die zu einem erheblichen Ausfall an l'reßlingen führten, sind praktisch vollständig beseitigt.
Die Preßlinge erleiden z. 13. durch Leichtmetalle, wie festgestellt wurde, keine Olierfläcbenverfärl>ung; dies wirkt sich auf die Verfahrensführung selbst insofern vorteilhaft aus, als die Notwendigkeit der Nachbehandlung der Preßlinge entfällt.
Weitere für die Fabrikation und die Qualität von Hartkautschukpreßlingen spezifische Wirkungen der Anwendung von Folien gemäí.3 der Erfindung liestehen u. a. in einer Verbesserung der Oberflächengüte der vulkanisierten lreßlinge (Hall>-fal>rikat), so daß eine gleichllliil3igere Politur erziell>ar ist.
Eine weitere Erhöhung der Festigkeit der Preßlinge läßt sich dadurch erreichen. daß die Formen in Verbidung mit Folien der bezeichneten Art verrippt werden können.

Claims

PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Preßlingen aus Hartkautschuk unter Formen und Vulkanisieren der Hartkautschukmischung zwischen Folien, gekennzeichnet durch die Verwendung von Folien aus einem Nfaterial, dessen spezifisches Gewicht in der Größenordnung von etwa I,8 his etwa s.o liegt.

Angezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 501 <959.