DE833372C - Schaltung fuer selbsttaetige Signalsysteme - Google Patents
Schaltung fuer selbsttaetige SignalsystemeInfo
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 6. MÄRZ 1952
N 1033 Villa/2ia*
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltung für selbsttätige Signalsysteme, z. B. für Fernsprechsysteme
zum Prüfen des Potentials eines Mehrfachpunktes, der gleichzeitig für andere ähnliehe
Prüfvorrichtungen zugänglich ist, und zum Belegen des Mehrfachpunktes.
Derartige Schaltungen werden unter anderem zur Einstellung eines Wählers auf einen der erwünschten
Nummer entsprechenden, freien Ausgang oder zur Einstellung eines Anrufsuchers auf
den Ausgang einer anrufenden Leitung verwendet. Die Prüfschaltung bildet dann einen Teil der
Steuerschaltung des Wählers. In diesen Fällen sind die Mehrfachkontakte der gewünschten Ausgänge
durch ein Potential gekennzeichnet, das von demjenigen nicht gewünschter Ausgänge abweicht.
Die Schaltung prüft während der Wählerbewegung die Potentiale der Mehrfachkontakte und
hält den Wähler an, sobald ein gewünschter Ausgang gefunden wird. Darauf wird der Ausgang ao
besetzt gemacht, indem das Potential des Mehrfachkontaktes geändert wird. Da die Ausgänge des
Wählers mehrfach mit den entsprechenden Kontakten anderer Wähler verbunden sind, liegt die
Möglichkeit vor, daß dasselbe Markierpotential gleichzeitig von mehr als einer Prüfvorrichtung
geprüft wird. Es ist erwünscht, daß die Belegung des Ausgangs möglichst schnell nach der Prüfung
erfolgt, um zu verhüten, daß mehrere Wähler auf denselben Ausgang eingestellt werden.
Eine Schaltung der vorerwähnten Art ist auch verwendbar um zu prüfen, ob eine bestimmte gemeinsame
Apparatur, z. B. eine Markierschaltung, in einem Kreuzschienenwählersystem oder eine
Vorrichtung zum Aufzeichnen von Gesprächen frei oder nicht frei ist.
Es ist bereits bekannt, das Belegen eines Mehrfachpunktes auf elektronischem Wege zu bewirken.
Bei einer bekannten Schaltung dieser Art wird die Anode einer gasgefüllten Entladungsröhre mit
dem Mehrfachpunkt verbunden. Ist der Mehrfachpunkt belegt, so bleibt die Röhre im erloschenen
Zustand, ist der Mehrfachpunkt jedoch nicht belegt, so zündet die Röhre, wodurch infolge des den mit
dem Mehrfachpunkt verbundenen Widerstand
ίο durchfließenden Stromes das Potential sich derart
ändert, daß der Mehrfachpunkt belegt wird, d. h. daß die Prüfröhre in einer anderen Prüfschaltung
nicht durchschlagen kann, wenn diese mit dem Mehrfachpunkt verbunden wird. Außerdem wird
ein in den Anodenkreis der Gasentladungsröhre eingeschaltetes Relais erregt, wodurch der Wähler
angehalten wird. Diese Schaltung hat den Nachteil, daß die zu erzielende Potentialänderung nicht
beliebig groß gemacht werden kann. Außerdem
ao beansprucht der Durchschlag der Röhre eine gewisse Zeit, die infolge der im Anodenkreis vorhandenen
Selbstinduktion noch verlängert wird.
Es ist ferner eine Schaltung vorgeschlagen worden, l>ei der der Mehrfachpunkt mit der Kathode
einer ersten Entladungsröhre verbunden wird, von der eine Steuerelektrode mit einem Ausgangskreis
einer zweiten Entladungsröhre gekoppelt ist, während eine Steuerelektrode der zweiten Röhre mit
einem Ausgangskreis der ersten Röhre gekoppelt ist. Die Steuerelektrode der ersten Röhre hat im
nicht leitenden Zustand der ersten Röhre ein derartiges Potential, daß, wenn die Kathode mit einem
besetzten Mehrfachpunkt verbunden wird, die Röhre gesperrt bleibt, die Röhre jedoch leitend wird,
wenn die Kathode mit einem nicht belegten Mehrfachpunkt verbunden wird. Infolgedessen wird die
zweite Röhre gesperrt und das Potential der Steuerelektrode der ersten Röhre derart erhöht,
daß die Röhre von einem ,starken Strom durchflössen
wird, der über einen mit dem Mehrfachpunkt verbundenen Widerstand einen derartigen
Spannungsfall erzeugt, daß der Mehrfachpunkt belegt wird. Diese Schaltung arbeitet sehr schnell,
und es lassen» sich Spannungsänderungen beliebiger Größe erzielen.
Die Erfindung schafft eine Schaltung, die die gleichen Vorteile wie die letztgenannte Schaltung
hat. Die Schaltung nach der Erfindung enthält eine Entladungsröhre mit einer Kathode, einer Steuerelektrode,
einer ersten Fangelektrode und einer weiteren Fangelektrode, deren Oberfläche einen
Sekundäremissionsfaktor größer als 1 hat. Weiter sind Mittel zum Verbinden des Mehrfachpunktes
mit der Kathode der Röhre vorgesehen. Der weiteren Fangelektrode wird über wenigstens einen
Widerstand ein Potential zugeführt, das höher ist als das Kathodenpotential und wenigstens im nicht
leitenden Zustand der Röhre niedriger als das Potential der ersten Fangelektrode ist. Die Steuerelektrode
ist mit der weiteren Fangelektrode gekoppelt und weist im nicht leitenden Zustand der
Röhre ein derartiges Potential auf, daß die Röhre nicht leitend wird, wenn die Kathode mit dem
Mehrfachpunkt verbunden wird, wenn dieser belegt ist, d. h. ein verhältnismäßig hohes Potential
hat, die Röhre jedoch leitend wird, wenn der Mehrfachpunkt frei ist und somit ein verhältnismäßig
niedriges Potential hat. Dadurch, daß die Röhre leitend wird, steigt das Potential der weiteren
Fangelektrode und wächst das Potential der Steuerelektrode, wodurch der mit dem Mehrfachpunkt
verbundene Widerstand von einem der-. artigen Strom durchflossen wird, daß der Mehrfachpunkt
belegt wird.
Gemäß der weiteren Erfindung sind die Steuerelektrode und die weitere Fangelektrode mit verschiedenen
Anzapfungspunkten eines zwischen zwei Punkten festen Potentials geschalteten Spannungsteilers
verbunden.
Die Schaltung gemäß der Erfindung eignet sich insbesondere zur Verwendung in einer bereits vorgeschlagenen
Widerstandsprüf schaltung.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert, in der beispielsweise in vereinfachter
Form und schematisch eine Schaltung zur Einstellung eines Wählers, z. B. eines Gruppenwählers,
auf einen gewünschten, freien Ausgang dargestellt ist. K1 stellt einen Wähler dar, von
dem nur der Prüfarm S1 und die von diesem bestrichenen
Mehrfachkontakte sowie der Drehmagnet DM dargestellt sind. Die Mehrfachkontakte sind
über Widerstände R1, R2 mit einer Spannungsquelle V1 verbunden, deren Potential z. B. — 60 V
gegenüber Erde beträgt. Diese Kontakte sind weiter in bekannter Weise mehrfach mit entsprechenden
Kontakten anderer Wähler, z. B. K2, verbunden.
Die Steuervorrichtung des Wählers K1 enthält
eine Entladungsröhre B mit einer Kathode K, einem Steuergitter g, einer Anode α und einer
Hilfsfangelektrode S, deren Oberfläche einen Sekundäremissionsfaktor größer als 1 hat.
Das Steuergitter g und die Hilfsfangelektrode S sind an die Anzapfungspunkte 1 und 2 des zwischen
den Spannungsquellen V1 und F2 geschalteten
Spannungsteilers R4, R6, R6 angeschlossen. Der
Anodenkreis der Röhre B enthält ein Relais T, dessen Ruhekontakt I1 im Erregerkreis des Drehmagneten
DM enthalten ist.
Es wird angenommen, daß die Ausgänge von K1, die zur gleichen Gruppe gehören, der Reihe
nach in der Kontaktbank von K1 aufgenommen sind. Nachdem der Wähler auf nicht näher beschriebene
Weise auf den Beginn einer Gruppe eingestellt worden ist, muß der Wähler K1, unter
Steuerung der Steuerschaltung, einen freien Ausgang innerhalb der Gruppe wählen.
Zu diesem Zweck wird die Kathode von B, gegebenenfalls über Wähler in vorangehenden
Wählstufen, mit dem Prüfarm S1 des Wählers K1
verbunden und der Kontakt c .geschlossen. Die Röhre B ist in diesem Augenblick gesperrt und der
Kontakt tt also geschlossen, so daß der Drehmagnet
DM erregt und der Wähler K1 betätigt wird.
Die Mehrfachkontakte freier Ausgänge haben
Claims (2)
- ein Potential von — 60 V, und der Mehrfachkontakt eines belegten Ausgangs ist über den Prüfarm S2 eines Schalters K2 über die Sprechverbindung geführt; ein Relaiskontakt r ist mit Erde verbunden.Der Anzapfungspunkt 1 des Spannungsteilers Rit R5, R6 ist derart gewählt, daß im nicht leitenden Zustand der Röhre B das Steuergitter ein Potential z. B. von — 30 V aufweist. Solange der Prüfarm S1 mit Mehrfachkontakten belegter Ausgänge in Berührung ist, bleibt die Röhre B gesperrt, da das Steuergitter ein Potential hat, das um 30 V höher als dasjenige der Kathode ist.Trifft jedoch der Prüfarm einen Mehrfachkontakt eines freien Ausganges, so wird die Röhre leitend. Hätte nunmehr das Steuergitter von B ein konstantes Potential von — 30 V, so würde infolge des über den mit dem Mehrfachkontakt verbundenen Widerstand auftretenden Spannungs-ao abfalles das Potential der Kathode um einige Volt oberhalb — 30 V, z. B. bis zu — 27 V steigen. Der Ausgang wäre dann nicht belegt, da auch die Röhre der Steuervorrichtung eines anderen Wählers, der in diesem Augenblick denselben Ausgang erreicht, leitend werden würde.Da der Sekundäremissionsfaktor der Oberfläche der Fangelektrode S größer als 1 ist, fließt im leitenden Zustand der Röhre B von der Elektrode S zur Anode α ein stärkerer Elektronenstrom als von der Kathode zur Elektrode S.Infolgedessen steigt das Potential der Elektrode S. Infolge der galvanischen Kopplung zwischen dem Steuergitter g und der Elektrode S wächst auch das Potential der Steuerelektrode gz. B. bis zu etwa Erdpotential.Die Röhre B wird also in stärkerem Maße leitend, und das Kathodenpotential folgt nahezu demjenigen des Steuergitters. Die Kathode nimmt also ein derartiges Potential an, daß der betreffende Ausgang als belegt markiert wird.Gleichzeitig wird das Relais T erregt, und der Ruhekontakt J1 unterbricht den Erregerkreis des Drehmagneten DM, wodurch der Wähler K1 angehalten wird.Der ganze Vorgang des Leitendwerdens der Röhre und der Steigerung des Potentials des Mehrfachkontaktes findet in außerordentlich kurzer Zeit statt, so daß ein anderer Wähler denselben Ausgang nicht mehr belegen kann.Die Schaltung kann auf verschiedene Weise ausgebildet sein. Es kann z. B. das Steuergitter g mit der Fangelektrode S über eine Batterie gekoppelt werden, anstatt mit Hilfe des zwischen S und V1 geschalteten Spannungsteilers R5, R6.Die vom Relais T gebildete Selbstinduktion im Anodenkreis der Röhre kann zu unerwünschten Wirkungen veranlassen. Es könnte z. B. vorkommen, daß, wenn die Röhre leitend wird, ein derartiger Spannungsimpuls über die Selbstinduktion auftritt, daß das Anodenpotential unterhalb des Potentials der Sekundäremissionselektrode 51 sinkt. Die Sekundäremissionselektronenkönnendann nicht abgeführt werden, und der Vorgang würde verzögert werden. Dies läßt sich dadurch verhüten, daß die Röhre mit einem gesonderten Schirmgitter versehen wird, dessen Potential höher als dasjenige der Elektrode S ist.Auch könnte der Drehmagnet DM in einen Ausgangskreis einer gesonderten Entladungsröhre aufgenommen werden, über die eine Steuerelektrode mit einem Punkt des Anodenkreises der Röhre B gekoppelt ist. In diesem Fall kann das Relais T entfallen und in den Anodenkreis von B ein Widerstand aufgenommen werden.Es wird einleuchten, daß das Verwendungsgebiet der Schaltung nach der Erfindung sich nicht auf die Steuerung von Wählern beschränkt.PATEMTANSPR0CHE:i. Schaltung für selbsttätige Signalsysteme, insbesondere Fernsprechanlagen, zur Prüfung des Potentials eines Mehrfachpunktes, der gleichzeitig für andere ähnliche Prüfvorrichtungen zugänglich ist, bei der dem Mehrfachpunkt im nicht belegten Zustand über einen Widerstand ein Potential zugeführt wird, das niedriger als das Potential des Mehrfachpunktes im belegten Zustand ist, und der Mehrfachpunkt auf elektronischem Wege belegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltung eine Entladungsröhre (B) enthält mit einer Kathode (K), einer Steuerelektrode (g), einer ersten Fangelektrode (S) und einer weiteren Fangelektrode (α), deren Oberfläche einen Sekundäremissionsfaktor von mehr als 1 hat und das Mittel (S1, S2) zum Verbinden des Mehrfachpunktes mit der Kathode vorgesehen sind, und daß der weiteren Fangelektrode (α) über wenigstens einen Widerstand ein Potential zugeführt wird, das höher als dasjenige der Kathode und, wenigstens im nicht leitenden Zustand der Röhre, niedriger ist als dasjenige der ersten Fangelektrode (S) ist, weiter die Steuerelektrode (g) mit der weiteren Fangelektrode (S) gekoppelt ist und im nicht leitenden Zustand der Röhre ein solches Potential hat, daß die Röhre nicht leitend wird, wenn der Mehrfachkontakt belegt ist, jedoch leitend wird, wenn der Mehrfachpunkt nicht belegt ist, in welchem Fall das Potential der Steuerelektrode (g) infolge der Potentialsteigerung der weiteren Fangelektrode (S) derart zunimmt, daß der Mehrfachpunkt belegt gemacht wird.
- 2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerelektrode (g) und die weitere Fangelektrode (S) mit verschiedenen Anzapfungspunkten (1, 2) eines zwischen zwei Punkte festen Potentials (V1, V2) geschalteten Spannungsteilers (Rit R5, R6) verbunden sind.Hierzu 1 Blatt ZeichnungenO 3420 2.52
Applications Claiming Priority (1)
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Also Published As
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