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Schaltungsanordnung zur Verbindung von ankommenden und abgehenden
Leitungen mittels Wahleinrichtungen in Fernmeldeanlagen, vorzugsweise in Fernsprechanlagen
mit Wählerbetrieb Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zur Verbindung
von ankommenden und abgehenden Leitungen mittels Wahleinrichtungen in Fertrmeldeanlagen,
vorzugsweise in Fernsprechanlagen finit Wählerbetrieb. Diese Schaltungsanordnung
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Kennzeichnung miteinander zu verbindender ankommender
und abgehender Leitungen in periodischer Wiederholung durch einen oder eine Gruppe
von kurzzeitig wirkenden Spannungsstößen, und zwar bei der Herstellung mehrerer
Verbindungen unter derart zeitlicher Versetzung der einzelnen Spannungsstoßkennzeichnungen
erfolgt, daß eine Verbindung nur zwischen solchen Leitungen hergestellt wird, bei
denen die Spannungsstoßkennzeichnung auf den Wähleinrichtungen zur Verfügung stehende
Prüfeinrichtungen gleichzeitig (zu ein und demselben Zeitpunkt) von der Seite der
ankommenden und der Seite der abgehendenLeitung her einwirkt. Eine solche Schaltungsanordnung
bietet u. a. die Möglichkeit, auch bei Vielfachschaltung der für die Verbindungsherstellung
dienenden Leitungen mehren Verbindungen gleichzeitig herzustellen, ohne daß die
Gefahr von Kreuzverbindungen besteht, da die unter Umständen gleichzeitig veranlaßte
Kennzeichnung für die verschiedenen zusammenzuschaltenden ankommenden und abgehenden
Leitungen in zeitlich aufeinanderfolgendeEinzelkennzeichnungen aufgelöst wird, wobei
diese einzelnen Kennzeichnungen so schnell erfolgen, als ob sie praktisch gleichzeitig
wirksam sind.
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Zur Erläuterung der Erfindung ist als Ausführungsbeispiel eine Fernsprechanlage
mit tausend Teilnehmeranschlüssen gewählt, welche in zehn
Hundertergruppen
mit je zehn aus Anrufsucher und Verbindungsleitungswähler bestehenden Verbindungssätzen
geteilt sind. Hebt in dieser Anlage z. B. der Teilnehmer T111 der ersten Hundertergruppe
seinen Hörer ab, so veranlaßt der hierdurch in irgendeiner Weise erzeugte Anrufanreiz
beispielsweise den Anlauf eines iooteiligen Anrufsuchers von zehn die erste Hundertergruppe
bedienenden Anrufsuchern, also z. B. den -Anlauf des Anrufsuchers ASl. Der Anrufsucher
ASl stellt sich auf die Leitung des anrufenden Teilnehmers T111 ein, indem in bekannter
Weise ein an seinem Schaltarm c liegendes, hier nicht gezeigtes Prüfrelais über
den durch den Anruf des Teilnehmers mittels eines Potentials gekennzeichneten Kontakt
i i anspricht und den Anruf sucherASl stillsetzt; die Teilnehmerleitung wird gegen
eine andere Belegung gesperrt. Gleichzeitig mit dem Anrufsucher AS, ist durch den
Anrufanreiz des Teilnehmers T111 der zugehörige iooteilige Verbindungsleitungswähler
VLWI in Gang gesetzt worden, um mittels eines an seinem Schaltaren c liegenden,
hier nicht gezeigten Prüfrelais eine freie von den für den Verkehr vorgesehenen
hundert Verbindungsleitungen i i ... oo zu suchen. Ist die Verbindungsleitung
i i frei, so prüft der Verbindungsleitungswähler VLWl über seinen Schaltarm c auf
den erreichten Kontakt i i auf; das erwähnte Prüfrelais setzt den Verbindungsleitungswähler
VLWl still. Außerdem wird die erreichte Verbindungsleitung i i durch Anschalten
eines Sperrpotentials an die vom Schaltarm c erreichte Ader gegen Belegung durch
andere Verbindungsleitungswähler, mit deren entsprechenden Kontakten die Adern der
Verbindungsleitung ri vielfach geschaltet sind, gesperrt. Ein beispielsweise vorbereitend
auf den Adern der Verbindungsleitung i i stehender Speicheranschaltwähler oder ein
Speicheranschaltwähler, der sich erst nach der Belegung der Verbindungsleitung i
i auf diese eingestellt hat, stellt für den aus dem Anrufsucher AS, und dem VerbirndungsleitungswählerVLWI
bestehenden Verbindungssatz, also für den anrufenden Teilnehmer Tlil, einen freien
Speicher zur Aufnahme der den gewünschten Teilnehmer kennzeichnenden Nummernwahl
bereit. Steht im vorliegenden Fall der Speicheranschaltwähler SpWl auf den Adern
der belegten Verbindungsleitung i i, so hat er, da u. a. sein Schaltarm c auf dem
Kontakt i i steht, durch entsprechende Potentialverlagerung diese Verbindungsleitung
zunächst gegen Belegung durch andere Speicheranschaltwähler, also z. B. gegen Belegung
durch den Speicheranschaltwähler SpW2, gesperrt.
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In dem hier zu beschreibenden Ausführungsbeispiel ist nun ein für
die Fernsprechanlage gemeinsamer Generator G vorgesehen, der periodisch kurzzeitig
wirkende Spannungsstöße einer für die Wählersteuerung geeigneten ,Kurvenform, z.
B. Rechteckform, zur Aussendung kommen läßt, und zwar ist, wie das in der .Feg.
2 wiedergegebene Kurvenbild erkennen läßt, jeder Spannungsstoß innerhalb einer Periode
gegenüber einem anderen zeitlich derart versetzt, daß stets nur ein einziger Spanntingsstoß
kurzzeitig wirksam ist, nämlich im Zeitpunkt t, der Spannungsstoß 1t", ein Zeitpunkt
t2 der Spannungsstoß ut, usw. und ein Zeitpunkt tlo der Spannungsstoß utlo. Statt
jeweils eines Spannungsstoßes kann auch eine Gruppe von Spannungsstößen verwendet
werden. Dadurch kann in störanfälligen Anlagen vermieden werden, daß ein etwa auftretender
Störspannungsstoß eine Kennzeichnung veranlaßt.
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In der Fig.3 ist eine Ausführungstorm eines Generators für eine Kennzeichnung
durch einen Einzelspannungsstoß wiedergegeben. Der Generator besteht hierbei aus
einem z. B. Sinusschwingungen liefernden Steueroszillator o1, dessen Frequenz die
Periode der Spannungsstoßkennzeichnungbestimmt, wobei durch nachgeordnete Pliasendrehglieder
oder Laufzeitglieder, welche Phasenverschiebungen von o, 36, 172° usw. ergeben,
z. B. zehn Ausgänge Al bis Alo entstehen, von denen je einer eine gegenüber den
Spannungen der übrigen Ausgänge zeitlich versetzte Spannung liefert. An den Ausgängen
vorgesehene Einrichtungen, welche in der Fig. 3 nicht gezeigt sind, formen die einzelnen
Spannungen in zeitlich sich nicht überdeckende Spannungsstöße um, so daß sich das
schon erwähnte Kurvenbild gemäß Fig. 2 ergibt.
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Der Generator kann aber auch gemäß der in der Fig.4 gezeigten weiteren
Ausführungsform aus einem je Periode einen Spannungsstoß liefernden Steueroszillator
02 bestehen, welcher durch nachgeordnete Laufzeitglieder zeitlich versetzt an je
einen der zehn Ausgänge zll bis Alo je einen Spannungsstoß liefert. Hat der gemäß
der Fig. 3 oder 4 oder einer anderen Form ausgebildete Generator G über seine schematisch
wiedergegebenen Ausgänge Al ... A,. nacheinander die genannten Spannungsstöße
ausgesandt, so wiederholt sich die Aussendung. Von diesen zeitlich versetzten Spannungsstößen
ist nun jeweils einer im vorliegenden Ausführungsbeispiel einem Speicher durch Verbindung
des Speichers mit dementsprechenden Ausgang des Generators G zugeteilt, und zwar
dein Speicher Spl der zur Zeit t1 wirksame, sich periodisch wiederholende Spannungsstoß
utl, dem Speicher Spe der zur Zeit t2 wirksame, sich periodisch wiederholende Spannungsstoß
ut, usw. Man kann die Anordnung selbstverständlich auch so treffen, daß ein jeweils
belegter Speicher z. B. über einen Anschaltwähler mit einem jeweils gerade freien
Ausgang Ai, A,
usw. des Generators G verbunden wird, so daß keine feste Zuteilung
der zeitlich versetzten Spannungsstöße vorliegt. Man kann die Spannungsstoßkennzeichnung
auch so zuteilen, claß z. B. zu jeder Hundertergruppe eine bestimmte Spanmingsstoßkennzeichnunggehört
unddem fier dieVerbindungsherstellung jeweils dienenden Speicher vorübergehend diese
Spannungsstoßkennzeichnung zugeordnet wird. Wenn also z. 13. eine Wahleinrichtung
der ersten Hundertergruppe zur Verbindungsherstellung zwischen abgehender und ankommender
Leitung dient, erhält der Speicher vorübergehend eine dieser Hundertergruppe dauernd
oder ntit' vorübergehend zugeteilte Spannungsstoßkennzeichnung fürdieZeit dieserb"erbindungsherstellung
zugeteilt.
Die genannten, zeitlich versetzten Spannungsstöße werden
dazu benutzt, um die Einstellung von Wahleinrichtungen, welche mechanisch bewegte
Schrittschaltwerke, Motorwähler, Relaiswäbler oder auch elektronisch wirkende Wahleinrichtungen
sein können, >.o zu steuern, daß sie aus einer Zahl von Leitungen diejenige auswählen,
welche für die herzustellende Verbindung zutreffend ist. Für die Wahl der zutreffenden
Leitung können alle diejenigen Prüfschaltungen benutzt werden, deren Schaltelemente
in der Lage sind, bei zeitlicher Übereinstimmung der obengenannten kurzzeitig wirkenden
Spannungsstöße anzusprechen und dabei geeignete Schaltvorgänge für die Stillsetzung
der Wahleinrichtungen usw. zu bewirken. In den Fig. 5 bis i i sind solche
Prüfschaltungen beispielsweise dargestellt.
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Die Fig. 5 zeigt die Verwendung von Vakuumröhren. Soll z. B. der in
dieser Figur gezeigte Wähler 1F1 auf die Leitung L3 und der Wähler W:, auf die Leitung
I_4 eingestellt werden, so wird die Leitung L3 dadurch gekennzeichnet, daß über
die zugehörige Kennzeichnungsleitung KL3 ein zum Zeitpunkt t1 periodisch wirkender
Spannungsstoß utl kurzzeitig ausgesandt wird; die@Kennzeichnungsleitung K L 3 ist
in den von den Schaltarmen d bestrichenen .Kontaktbänken der Wähler W1 und W2 mit
dem Kontakt 3 verbunden. Die Leitung L4 wird dadurch gekennzeichnet, daß über die
zugehörige Kennzeichnungsleitung KL4 ein zum Zeitpunkt t-. periodisch wirkender
Spannungsstoß ut2 kurzzeitig ausgesandt wird; die Kennzeichnungsleitung KL4 ist
in den von den Schaltarmen d bestrichenen Kontaktbänken der Wähler W1 und W2 mit
dem Kontakt 4 verbunden. Der Schaltarm d des Wählers W1 steht über einen Kondensator
Ko" mit dem Gitter G11 der Vakuumröhre Ril in Verbindung. Der Schaltarm
d des Wählers W, steht über den Kondensator Ko,l mit dein Gitter G21
der Vakuumröhre R21 in Verbindung. An das Gitter G12 der Vakuutnrfihre R1, wird
über den Kondensator Ko12 der zum Zeitpunkt t1 periodisch wirkende Spannungsstoß
utl kurzzeitig angelegt, während an das Gitter G22 der Vakuumröhre R22 über den
Kondensator Ko" der zum "Zeitpunkt t1 periodisch wirkende Spannungsstoß tc" kurzzeitig
angelegt wird. Man erkennt, daß weitere Kontakte durch zeitlich entsprechend versetzte
Spannungsstöße, wie sie von dein Generator G der Fig. i erzeugt werden, gekennzeichnet
werden können. ,Die Zahl der während einer Periode zeitlich versetzten Spannungsstöße
hängt u. a. von der Zahl der gleichzeitig herzustellenden Verbindungen alt; d. h.
ist beispielsweise einvielfach von hundert Leitungen zu bedienen und will man ioo/oVerltindungen
gleichzeitig herstellen, so wird inan während einer Periode zehn zeitlich versetzte
Spannungsstöße vorsehen. Es ist dann natürlich erforderlich, daß die Dauer der Periode
so klein gehalten wird, daß mindestens während des Überstreichens je eines Kontaktes
der Wählerkontaktbank sämtliche zehn Spannungsstöße zur Aussendung gekommen sind
und außerdem noch eine bestimmte Zeitspanne zur Verfügung steht, welche dem auf
einem bestimmten Kontakt stehenden Wähler das Aufprüfen mittels seiner Prüfschaltung
ermöglic[It. Nimmt man z. B. an, daß die Zeitdauer, in der der Prüfarm eines Wählers
über einen Kontakt hinweg läuft, 3 # 1o-3 sec beträgt und daß es gelingt, den Wähler
in i,5 # 1o-3 sec nach dem Ansprechen des Prüfrelais noch auf dem gekennzeichneten
Kontakt anzuhalten, so muß, wenn die Ansprechzeit des Halterelais i - io-3 sec beträgt,
der Ablauf der zehn zeitlich versetzten Spannungsstöße innerhalb von-
0,5 - 1o-3 sec erfolgen. In dieser Zeit müssen demnach zehn Stromstoßbreiten
und zehn Stromstoßlücken untergebracht werden, d. h. die Stromstoßbreite muß gleich
25 des sein. Diese Bedingung wird durch die in der Fig. 5 gezeigten Vakuumröhren
R11 und R12 erfüllt. Diese in der Ruhelage infolge geeigneter Gittervorspannung
nicht durchlässigen Röhren werden durchlässig, wenn die Spannungsstöße an ihren
beiden Gittern gleichzeitig auftreten; d. h. die Vakuumröhre R., wird durchlässig,
wenn der Schaltarm d des Wählers W1 auf dem Kontakt 3 steht, da dann auf die Gitter
G11 und G12 der Spannungsstoß utl gleichzeitig einwirkt. Die Vakuumröhre R21 wird
durchlässig, wenn der Schaltarm d des Wählers W, auf dem Kontakt 4 steht, da dann
auf die Gitter G21 und G22 der Spannungsstoß ut2 gleichzeitig einwirkt. Sobald die
Vakuumröhre R11 durchlässig ist, wird über einen Umkehrtransformator UTl das gasgefüllte
Stromtor Rsti gezündet, so daß das Relais P1 über den Kontakt ipi zum Ansprechen
kommt und sich über seinen Kontakt 2 p1 in einen Haltekreis legt. Durch Öffnen des
Kontaktes ipl wird das Stromtor Rsti abgeschaltet. Das Relais P1 setzt den Wähler
W1 in bekannter Weise still. Über seine Schaltarme a, b, c können weitere
Schaltvorgänge abgewickelt werden. In entspre;hender Weise wird das Stromtor Rst2
gezündet, wenn der Schaltarm d des Wählers W2 den Kontakt 4 erreicht. Das dann zur
Erregung kommende Relais P2 führt entsprechende Schaltvorgänge wie das schon erwähnt
Relais P1 aus, so daß über die Schaltarme a, b, c des Wählers W2 und die
Leitung L4 weitere Schaltvorgänge veranlaßt werden können.
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In der Fig. 6 sind die Röhren Rll und Rsti durch ein Doppelgitterstromtor
Rst ersetzt, welches nur dann zündet, wenn auf beide Gitter gleichzeitig die Spannungsstoßkennzeichnung
gelangt; d. h. triff z. B. der Spannungsstoß utl gleichzeitig auf das obere und
untere Gitter, so zündet das Doppelgitterstromtor Rst; der Strom fließt jetzt aber
im Gegensatz zur Röhre Rll so lange, wie der Anodenkreis über das Relais P1 geschlossen
ist. Erst wenn durch Öffnen des Kontaktes ipl dieser Kreis beim Ansprechen des Relais
P1 geöffnet wird, erlischt das Doppelgitterstromtor Rst; das Relais I'1 hält sich
dann über den Kontakt 2p1. Man erkennt, daß das Doppelgitterstromtor Rst also sowohl
die Aufgabe der Röhre Rll als auch die des Stromtores Rsti erfüllt.
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In der Fig. , ist ein Stromtor Rst3 wiedergegeben, welches unmittelbar
gezündet wird. Trifft auf die Zündelektrode und über den Kondensator Ko13 auf
die
Anode bei entsprechender Einstell ing einer hier nicht gezeigten Wähleinrichtung
gleichzeitig ein Spannungsstoß, z. B. utl, so zündet das Stromtor Rst3 und veranlaßt
eine Erregung des Relais P3, so daß dieses z. B. die schon an Hand der Fig. 5 beschriebenen
Schaltvorgänge herbeiführt.
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In der Fig. 8 ist eine Prüfschaltung gezeigt, die zur Prüfung bei
der Leitungswahl an Stelle einer Vakuumröhre eine Modtslatorschaltung V1 benutzt.
Wird ein Spannungsstoß, z.eB. utl, gleichzeitig an die Eingänge El und E2 dieser
Modulatorschaltung angelegt, so werden die als Ventile wirkenden Gleichrichter Gl
durch den an den Eingang E2 angelegten Spannungsstoß geöffnet und lassen somit den
an den Eingang El zur gleichen Zeit angelegten Spannungsstoß wirksam werden. Über
den Transformator T3 wird dann das Stromtor Rsta gezündet, welches eine Erregung
des Relais P4 mit entsprechend sich anschließenden Schaltvorgängen veranlaßt.
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In der Fig. 9 ist eine Prüfschaltung gezeigt, welche für den zeitlichen
Vergleich der Spannungsstöße bei der Wahl Vakuumröhren und Gleichrichter benutzt.
Diese Prüfschaltung wirkt in folgender Weise: Wirkt auf das Gitter G41 der Vakuumröhre
R,11 allein ein Spannungsstoß ein, so steht bei bestimmter Bemessung .der als Rechtecke
angedeuteten Kathodenwiderstände, da dann der Gleichrichter Gli mit seinem Sperrwiderstand
und der Gleichrichter G12 mit seinem erheblich kleineren Durchlaßwiderstand wirksam
ist, an dem Punkt V und damit an dem Gitter des Stromtores RSt5 keine zur Zündung
ausreichende Spannung. Das gleiche gilt in entsprechender Weise, wenn auf das Gitter
G42 der Vakuumröhre R42 allein ein Spannungsstoß einwirkt. Wirkt aber auf die Gitter
G42 und G41 gleichzeitig ein Spannungsstoß, z. B. utl, so steht, da jetzt
beide Gleichrichter mit dem gleichen Widerstandswert (Fertigungsstreuungen sind
durch die Parallelwiderstände ausgeglichen) wirksam sind, am Punkt V eine zur Zündung
des Stromtores RstS ausreichende Spannung. In diesem Falle spricht dann das Relais
P$ an und setzt in einer Schaltung, wie sie z. B. in der Fig. 5 dargestellt ist,
den prüfenden Wähler still.
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Die Fig. io zeigt als Prüfeinrichtung eine aus zwei Vakuumröhren R43
und R44 bestehende Anordnung, deren Anoden über einen gemeinsamen Widerstand Wil
an einer positiven Spannung liegen und derenGitter so vorgespannt sind, daß die
Vakuumröhren durchlässig sind und bei Gleichzeitigkeit der auf ihre Gitter wirkenden
einzelnen Spannungsstöße, z. B. utl, gesperrt werden, so daß an den Anoden
am Punkt V1 eine zur Herbeiführung des gewünschten Schaltvorganges dienende Spannung
steht.
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In der Fig. i i ist als Prüfeinrichtung eine aus den Vakuumröhren
R45 und R48 bestehende Anordnung gezeigt, deren Anoden über je einen Widerstand
über gegeneinander gerichtete Gleichrichter G13 und G14 miteinander verbunden sind,
wobei die Gitter durch die auf sie einwirkenden Spannungsstöße bei Gleichzeitigkeit
derselben eine solche Spannung erhalten, daß an dem Verbindungspunkt h2 eine zur
Herbeiführung des gewünschten Schaltvorganges dienende Spannung steht.
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Eine der in den Fig. 5 bis i i gezeigten Prüf -schaltungen oder eine
in entsprechender Weise arbeitende Prüfschaltung kann in dem Schaltungsaufbau der
Fig. i zur Feststellung der Gleichzeitigkeit der kennzeichnenden Spannungsstöße
und damit zur Beeinflussung von langsamer arbeitenden Schalteinrichtungen (Relais)
Verwendung finden. Eine in dieser Weise arbeitende Prüfschaltung ist in der Fig.
i. zur Vereinfachung der Darstellung jeweils schematisch gemäß der Fig. 12 wiedergegeben.
An bestimmten Eckpunkten, z. B. 1 und 2, werden die für die Prüfung der Gleichzeitigkeit
der Spannungsstöße erforderlichen Leitungen abgeschlossen, während mit den Seiten,
z. B. 3, Relais verbunden sind, welche bei zeitlicher Übereinstimmung der Spannungsstöße
zu beeinflussen sind.
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In dem Ausführungsbeispiel der Fig. i ist, wie schon ausgeführt, dem
Speicher Spl der zur Zeit t, kurzzeitig wirksame Spannungsstoß actl und dem Speicher
Spe der zur Zeit t2 kurzzeitig wirksame Spannungsstoß ut, zugeteilt. Die weiteren,
zeitlich versetzten, kurzzeitig wirkenden Spannungsstöße, welche der Generator G
(vgl. Fig. ?) liefert, sind den weiteren, nicht gezeigten acht Speichern zugewiesen.
Denn es sind für die Tausenderfernsprechanlage insgesamt zehn Speicher mit entsprechenden
Speicheranschaltwählern vorgesehen, uni von den hundert für tausend Teilnehmer vielfach
geschalteten Verbindungsleitungen zehn im gleichzeitigen Verkehr vermitteln zu können.
In der Fig. t wird der der Verstärkerröhre hl über den Transformator Ti zum Zeitpunkt
ti zugeführte Spannungsstoß uti Tiber den auf dem Kontakt i i stehenden Schaltarm
d des Speicheranschaltwählers Spbl'i auf der Leitung t i wirksam. Er tritt also
periodisch zu einem bestimmten Zeitpunkt an sämtlichen Kontakten i t auf, welche
von den Schaltarmen d der hundert \'erbindungsleitungswähler erreichbar sind.
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Wählt der anrufende Teilnehmer T111 jetzt die erste Ziffer der Nummer
des gewünschten Teilnehmers, z. ,B. T188, also sendet er eine aus einem Stromstoß
bestehende Stromstoßreihe aus. so wird hierdurch eine an den Armen a, h des
SpeicheranschaltwählersSpWl liegende.StromstoGempfangseinrichtung SE, entsprechend
beeinflußt. Diese veranlaßt zunächst eine Fortschaltung der Schaltarme c und
d des roteiligen EItinderterwählers H
auf den Kontakt t. Da der Kontakt
ikl itifolgc Einstellung des Verbindungsleitungswählers L'Llf`i geöffnet ist und
auch die folgenden. nicht gezeigten acht Verbindungssätze lieisl)ielsw-eise zur
Zeit lüclil belegbar sind, so daß sich nur der Kontakt 2k18 in der Arbeitslage befindet,
wird über den auf dem Kontakt i stehenden Schaltarm c des Hunderterwählers H ein
Gleichstrompotential zur 1?rregung des Anlaßrelais Ante angelegt. durch welches
der Verbindungsleitungswähler l' LGI'18 des zehnten Verbindungssatzes im
ersten Hundert angelassen wird. Der Prüfkreis des Verbindungsleitungswählers hLW1e
ist hierbei in nicht gezeigter Weise so umgeschaltet.
daß der Verbindungsleitungswähler
VLW" mit. seinem Schaltarm d prüft; es kommt ein das Stillsetzen bewirkender Prüfstromkreis
zustande, wenn der Schaltarm d die an den Kontakt r i angeschlossene Ader der Verbindungsleitung
i t erreicht, da, wie schon gesagt, auf diese Ader der Spannungsstoß ull nach Verstärkung
durch die Verstärkerröhre V, kurzzeitig periodisch gegeben wird und dieser Spannungsstoß
ut, nach Verstärkung durch die Verstärkerröhre L', gleichzeitig auch über den auf
dem Kontakt t stellenden Schaltarm d des roteiligen Hunderterwählers H, die entsprechende
Ader i und den zur Zeit geschlossenen Kontakt 3 kio an einen l:cklltinkt der Prüfschaltung
PS" gegeben wird, an deren anderem Eckpunkt der prüfende Schaltarm d liegt.
Das Relais Pio spricht an und setzt in üblicher, hier nicht gezeigter Weise den
Verbindungsleitungswähler !"l.1!'10 still. Durch Schließen des Kon taktes 4p" ain
Schaltarm d des Verbindungsleitungswählers 1 '1_11'b wird das Potential so verlagert,
daß die Spannung des Tiber die Verstärkerröhre l', verstärkten Spannungsstoßes ut,
herabgesetzt wird. Die von den Schaltarmen c und d des roteiligen Hunderterwählers
H belegten, an die Kontakte i angeschlossenen Adern i werden im Verbindungssatz
durch Offnen der Kontakte 2 kio und 3k10 infolge Weiterschaltung der im einzelnen
nicht gezeigten Anlaßkette aufgetrennt. Sollte während dieses Teilaufbaues des gewünschten
Ver-1>indungs@%eges durch einen weiteren anrufenden Teilnehmer ebenfalls die Hunderterziffer
i, aber in einem arideren Speicher, z. H. Spz, mit der Spannungsstoßkentrzeichnutig
it" hineingewählt sein, so kann bei bestimmter Anlaßschaltung gleichzeitig mit dem
Verbindungsleitungswähler VLW1O ein anderer Verbindungsleitungswähler aus dem ersten
Hundert nach Einstellung eines entsprechenden roteiligen Hunderterwählers auf den
Kontakt, i angelassen werden. Für die Prüfschaltungen beider suchender Verbindungsleitungswähler
ist dann infolge der Vielfachschaltung sämtlicher von den Schaltarmen d der Hunderterwähler
erreichbarer Kontakte t der Spannungsstoß ii" und ut, wirksam. Es wird demnach derjenige
Verbindungsleitungswähler zuerst stillgesetzt, dessen Prüfschaltung zuerst durch
einen der Spannungsstöße ut, bzw. ut` beeinflulit wird, während der andere Verbindungsleitungswähler
auf einem anderen Kontakt bei gleichzeitiger t?in@@irkung des anderen Spannungsstoßes
auf seine Prüfschaltung stillgesetzt wird. Das ist ohne Bedeutung, da beide Teilnehmer
eine @'erlrindung in die gleiche Hundertergruppe wünschen. Sofern Verbindungen in
verschiedene Hundertergruppen gleichzeitig zu vermitteln sind, ist jede Spannungsstoßkennzeichnung
nur für je einen Verbindungsleitungswähler wirksam.
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Bei Wahl der gleichen Hundertergruppe kann man anstatt der gezeigten
Anlaßkette auch andere Vorkehrungen treffen, damit die Einstellung der entsprechenden
Verbindungsleitungswähler nacheinander erfolgt. Nlan ordnet hierzu jedem Hunderterwählerein
übereinen zusätz'IichenSchaltann prüfendes Relais zu, welches nur dann eine sofortige
Einstellung eines Verbindungsleitungswählers ermöglicht, wenn in dem gleichen Hundert
kein Verbindungsleitungswähler läuft. Ist das der Fall, so wird der Anlaß- und Prüfkreis
des Verhindungsleitungswählers geschlossen, um nach Einstellung des Verbindungsleitungswählers
wieder geöffnet zu werden.
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Sendet der anrufende Teilnehmer T111 im Zuge seines weiteren Verbindungsaufbaues
die beiden nächsten Stromstoßreihen, so beeinflußt die nächste aus zehn Stromstößen
bestehende Stromstoßreihe unter Vermittlung der schon genannten Stromstoßempfangseinrichtung
SE, des Speichers Spl den roteiligen Zehnerwähler 7., so daß sein Schaltarm
den Kontakt o erreicht. Die nächste aus zehn Stromstößen bestehende Stromstoßrei'he
stellt darauf den über den Kontakt o des roteiligen Zehnerwählers Z erreichten roteiligen
EinerwählerEf ein, der hierdurch auf den Kontakt oo gelangt. Nach dieser Einstellung
wird im Vielfach sämtlicher Anrufsucher der Tausenderfernsprechanlage die Leitung
oo gekennzeichnet, indem der kurzzeitig periodisch wirkende Spannungsstoß % nach
seiner Verstärkung über die Verstärkerröhre V3 an diese Leitung angelegt wird. Da
im Speicher Spl der Widerstand Ri durch einen nach Beendigung der dritten Stromstoßreihe
geschlossenen Kontakt x kurzgeschlossen ist, nimmt die Spannung des Spannungsstoßes
ittl, die an der vom Schaltarm d des V erbindungsleitungswählers VLW1o erreichten
Leitung i i liegt, so zu, daß dadurch der zum Verbindungsleitungswähler V LW1O gehörige
Anrufsucher AS1O, wie später noch gezeigt, angelassen wird. Erreicht der Schaltarm
d des Anrufsuchers 14S1., welcher jetzt als Leitungswähler arbeitet, die Leitung
oo, auf die, wie schon gesagt, zur Zeit ti der Spannungsstoß ut, periodisch übertragen
wird, so spricht, da zur gleichen Zeit auch der Spannungsstoß ut, über den auf dem
Kontakt i i und damit auf der Ader i i stehenden Schaltarm d des Verbindungsleitungswählers
VLW" wirksam ist, das Relais I'lo in der Prüfschaltung PS1o an und setzt den Anrufsucher
ASlo still. Durch Schließen des Kontaktes 5 plo verschwindet die Spannung am Schaltarm
des Speicheranschaltwählers SpWl, so daß in der Prüfschaltung PS des Speichers Spl
das dort in der Ruhelage erregte Relais P stromlos wird und eine Freigabe des Speichers
Spl veranlaßt. Somit ist ein Verbindungsweg vom anrufenden Teilnehmer T111 zum gewünschten
Teilnehmer Ti.. über den Anrufsucher AS1, den Verbindungsleitungswähler G'LW@1,
die Adern der Verbindungsleitung i i, den Verbindungsleitungswähler VLW1o und den
Anrufsucher ASN hergestellt.
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In der Fig. 13 sind die Prüfeinrichtungen, welche zur Einstellung
des Verbindungsleitungswählers VLW1o und des Anrufsuchers AS!, im Rahmen des vorher
beschriebenen Aufbaues dienen, ausführlicher zur Darstellung gebracht. Auf der linken
Seite der Fig. 1,3 liegt das d-Adervielfach der tausend Teilnehmer und auf
der rechten Seite das d-Adervielfach der hundert Verbindungsleitungen. Es ist je
eine d-Ader aus diesen Vielfachen wiedergegeben.
Wie von der Beschreibung
der Fig. i .her erinnerlich, ist nach der Einstellung des Speicheranschaltwählers
SpWI (Fig. i), welcher in der Fig. 13 nicht wiedergegeben ist, der Speicher Spl
(Fig. i) zur Aufnahme der Nummer des gewünschten Teilnehmers angeschaltet. Dem Speicher
Spl ist im Ausführungsbeispiel der Spannungsstoß utl als kennzeichnender Spannungsstoß
zugeteilt. Nach der ersten Ziffernwäh'l, welche, da der Teilnehmer Tloo gewünscht
ist, aus einem einzigen Stromstoß besteht, ist der Hunderterwähler H (Fig. i) mit
seinen Schaltarmen c und d auf zwei an diese Kontakte angeschlossene Adern i gelangt,
die jetzt in der Fig. 13 mit trt und n bezeichnet sind. Über die Ader m und
einen den gezeigten Verbindungssatz (ASle, hLW") bereitstellenden Anlaßkettenkontakt
12 kle (Fig. 1 2 k18) wird das Anlaßrelais Anlo des Verbindungsleitungswählers hLWA
erregt, so daß dieser in bekannter Weise anläuft. Über die ebenfalls vom Hunderterwähler
H (Fig. i) kommende Ader u und den Kontakt I i klo (Fig. 1 3 k1.) wird der
zugeteilte Spannungsstoß utl auf das obere Steuergitter der Röhre R51 gegeben. Die
vom anrufenden Teilnehmer T111 belegte ankommende Verbindungsleitung ist über die
an den Kontakten der Verbindungsleitungswähler vielfach geschaltete d-Ader i i ebenfalls
durch den :Spannungsstoß utl vom Speicher Spl her gekennzeichnet. Erreicht der in
der Fig. 13 gezeigte Schaltarm d .des Verbindungsleitungswählers hLWA deil mit der
d-Ader i i verbundenen Kontakt, so gelangt auch auf das untere Steuergitter der
Röhre R51 der Spannungsstoß utl, so daß durch die gleichzeitige Einwirkung auf beide
Gitter der Röhre R51 Anodenstrom fließ und eine über einen Umkehrtransformator UT4
erzeugte Spannung das Stromtor Rste zündet. Das Relais P8 spricht im Anodenstrom
des Stromtores Rste an und legt sich über seinen Kontakt i p8 unter Öffnung des
Anodenstromkreises am Kontakt 2p" in einen Haltekreis. Das Stromtor Rste ist gelöscht.
Durch Schließen des Kontaktes Spe wird ein vorzeitiges Ansprechen des Stromtores
Rste verhindert. Durch Öffnen des Kontaktes 4po und ,Schließen des Kontaktes iope
wird die bisher am Gitter des Stromtores Rste liegende Sperrspannung aufgehoben,
das Stromtor Rste zündet aber, wie oben gesagt, noch nicht. Durch Schließen des
Kontakte 8p, wird die Röhre R51 für später auf das untere Gitter treffende Spannungsstöße
größerer Amplitude durchlässig gehalten. Die Kontakte i i kio und 12 kie
werden in sonst üblicher Weise geöffnet. Nach Aussendung der zweiten und dritten
Stromstoßreihe zum Speicher Spl der Fig. i ist, wie schon an Hand der Fig. i beschrieben
wurde, an die d-Ader der Leitung oo im Teilnehmervielfach der zur Kennzeichnung
dienende Spannungsstoß u,1 vom Speicher Spl her über die Arme des Zehnerwählers
Z und des Einerwählers Elo (Fig. i) angelegt worden. Der Spannungsstoß utl wird
jetzt (Fig. i Kurzschließen von R1) im Speicher erhöht, so daß, da die Röhre R51
für diesen Spannungsstoß größerer ,Amplitude durchlässig ist, das Stromtor Rste
zündet und das Anlasserrelais A2 des in der Fig. 13 gezeigten Anrufsuchers ASlo
anspricht. Es veranlaßt in bekannter Weise ein Anlaufen des Anrufsuchers AS1O. Erreicht
der Schaltarm d des Anrufsuchers AS1O in der von ihm bestrichenen Kontaktbank die
d-Ader der Leitung oo, so fließt Anodenstrom über die Röhre R81, sobald auf das
obere Gitter vom Umkehrtransformator UT4 her und auf das untere Gitter vom Zehner-
und Einerwähler her der Spannungsstoß utl, also der dem vermittelnden Speicher Spl
zu-
geteilte Spannungsstoß, trifft. Über einen Umkehrtransformator UT5 wird
das Stromtor RS" gez *ündet. Im Anodenstrom dieser Röhre spricht das Relais P7 an,
welches sich durch Schließen des Kontaktes 5p7 in einen Haltekreis legt und durch
Öffnen des Kontaktes 6p7 das Stromtor Rst7 löscht. Durch Schließen des Kontaktes
7 p7 (Fig. 1 5 p10) wird über den Schaltarm d des Verl>indungsleitungswählers 1L
W18 Erde an die d-Ader der Leitung i i gelegt, so daß der Speicher Spl (Fig. i P
aberregt) abgeworfen wird. Da die Röhrengruppen R51, Rsts und R81, Rst7 nacheinander
gebraucht werden, kann eine Gruppe von ihnen bei Verwendung einer geeigneten Relaisschaltung
doppelt ausgenutzt werden, so daß die andere Gruppe erspart werden kann.
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Statt den Verbindungsleitungswähler hLW1o über die Ader m durch Gleichstrom
vom Speicher Spl aus anzulassen, kann man hierzu auch den Spannungsstoß utl verwenden,
indem man eine Anlaßschaltung wie die zur Erregung des Anlaßrelais A2 mittels des
Stromtores Rsts vorsieht. Hierfür kann auch (las Stromtor Rsts mit ausgenutzt werden.
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Es wurde eingangs dargelegt, daß der Verbindungsleitungswähler hLW1
der Fig. i mittels eines an seinem Schaltarm c liegenden Prüfrelais eine freie von
den vorgesehenen hundert Verbindungsleitungen i i ... oo sucht. Man kann
aber diese zum Prüfen dienende c-Ader in folgender Weise sparen. Wenn der Teilnehmer
seinen Hörer abnimmt, legt sein Anrufrelais an die seinem Anschluß entsprechende
d-Ader einen zu einem bestimmten Zeitpunkt periodisch wirkenden kurzen Spannungsstoß,
z. B-. utll, an. Gleichzeitig wird mittels eines einer Hundertergruppe gemeinsamen
Relais ein Speicher angelassen, der eine freie Verbindungsleitung sucht. Er kennzeichnet
diese ebenfalls durch den Spannungsstoß utii, Über eine Anlaßkette wird in der ersten
Hundertergruppe, zu der der anrufende Teilnehmer gehört, ein Verbindungssatz, z.
B. wie vorher schon beschrieben, aus dem Anrufsucher AS1 und dem Verbindungsleitungswähler
hLW1 bestehend, angelassen. An die unteren Gitter der Röhren, wie R51 und Rsv wird
ebenfalls der Spannungsstoß utii angelegt. Der AnrufsucherASl und der Verbindungsleitungswähler
VLWI werden demnach auf ihren mit dem Spannungsstoß utll in ihren Kontaktbänken
gekennzeichneten Kontakten stillgesetzt. Das Anrufrelais des Teilnehmers wird ausgeschaltet
und der Spannungsstoß ut11 vom Teilnehmervielfach abgeschaltet. Durch Weiterlaufen
der Anlaßkette im
Verbindungssatz wird der Spannungsstoß utll in
diesem abgeschaltet. Gleichzeitig wird auch durch das erwähnte Anruf relais der
Spannungsstoß utll von der Verbindungsleitung abgeschaltet und dafür auf den (lern
Speicher zugeteilten Spannungsstoß alt, umgeschaltet, welcher, wie schon beschrieben,
zum Aufsuchen des gewünschten Teilnehmers benötigt wird. Ein solcher Aufbau hat
den Vorteil, daß auch die Verbindungsherstellung dem oben beschriebenen Verbindungsaufbau
zum Erreichen des gewünschten Teilnehmers entspricht.
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Nachdem der Aufbau einer gewünschten Verbindung, wie oben beschrieben,
hergestellt ist, können alle weiteren, sich an diese Herstellung anschließenden
Schaltvorgänge so ablaufen, wie es bisher in Fernsprechanlagen mit Wälilerbetriel>
üblich ist.
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Während eines Verbindungsaufbaues können so viele Verbindungen gleichzeitig
hergestellt werden, wie Speicher finit zeitlich voneinander abweichenden kennzeichnenden
Spannungsstößen vorhanden sind, also im vorliegenden Ausfiihrungsbeispiel z. B.
zehn Verbindungen.
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Soll an Stelle der beschriebenen Verbindung zum Teilnehmer Tioo eine
andere Verbindung, z. B. zum Teilnehmer TStt aus dem fünften Hundert, hergestellt
werden, so stellt sich auch in diesem Falle, nachdem ein vom anrufenden Teilnehmer
belegter Verbindungsleitungswähler sich z. B. auf die Ader der Verbindungsleitung
oo eingestellt hat, ein freier Speicheranschaltwähler, z. B. SPW2, unter Prüfung
über seinen Schaltarm c auf den Kontakt oo und damit auf die an diesen Kontakt angeschlossene
Ader der Verhindungsleitung oo ein. t`her den Speicheranschaltwähler SPW2 ist der
Speicher .5'P2 für die Nummernwahl des anrufenden 'Peilnehmers bereitgestellt. Die
erste dem gewünschten "Peilnehmer entsprechende, aus fünf Stromstößen bestehende
Stromstoßreihe veranlaßt eine Einstellung eines dem Hunderterwähler H entsprechenden
Wählers im Speicher SP2 auf den Kontakt 5. Es wird dann ein Verbindungsleitungswähler,
z. 13. der Verbindungsleitungswähler VLW51, des ersten Verbindungssatzes im fünften
Hundert angelassen. Der Prüfkreis des Verbindungsleitungswählers 1'LW51 ist so umgeschaltet,
daß der Verbindungsleitungswähler VLI1'5t mit seinem Schaltarm d prüft, und zwar
kommt ein das Stillsetzen bewirkender Prüfstromkreis zustande, wenn der Schaltarm
d die an den Kontakt oo angeschlossene Ader oo erreicht, da auf diese Ader der dem
Speicher SP 2 zugeteilte Spannungsstoß ii" nach Verstärkung kurzzeitig periodisch
gegeben wird und dieser Spannungsstoß 14" nach Verstärkung auch über den auf dem
Kontakt 5 stehenden Schaltarm d des Hunderterwählers des Speichers SP, und die entsprechende
Ader 5 an einen Eckpunkt der Prüfschaltung PS., gegeben wird. Das Relais P51 spricht
an und setzt in üblicher «'eise den Verbindungsleitungswähler VLW51 still. Durch
Schließen des Kontaktes 8p51 am Schaltarm d des Verbindungsleitungswählers VL@V"
wird das Potential so verlagert, daß die Spannung des Spannungsstoßes ut2 herabgesetzt
wird. Die von dem Hunderterwähler belegten, an die Kontakte 5 angeschlossenen Adern
m und n
werden aufgetrennt. Sendet der anrufende Teilnehmer T,11 im Zuge seines
weiteren Verbindungsaufbaues die beiden nächsten Stromstoßreihen aus, so veranlaßt
die erste aus einem Stromstoß bestehende Stromstoßscheibe eine Einstellung eines
Zehnerwählers auf den Kontakt i und die nächste, I ebenfalls aus einem Stromstoß
bestehende Stromstoßsreihe die Einstellung eines über den Zehnerwähler erreichten
Einerwählers auf den Kontakt i. Nach dieser Einstellung wird im Vielfach sämtlicher
Anrufsucher der Tausenderfernsprechanlage die Leitung i i gekennzeichnet, indem
der kurzzeitig periodisch wirkende Spannungsstoß ut, nach Verstärkung an diese Leitung
angelegt wird. Da' im Speicher .S@P2 eine Spannungserhöhung erfolgt, nimmt der Spannungsstoß
ut2 an der vom Schaltarm d des Verbindungsleitungswählers VLW51 erreichten Leitung
i i derart zu, daß dadurch der zum Verbindungsleitungswähler VLW" gehörige Anrufsucher
ASS, angelassen wird. Erreicht der Schaltarm d des Anrufsuchers AS51 die
Leitung i i, auf die zur Zeit t2 der Spannungsstoß "t2 periodisch übertragen wird,
so spricht, da zur gleichen Zeit auch der Spannungsstoß 11t2 über den auf dem Kontakt
i i und damit auf der Ader t i stehenden Schaltarm d des Verbindungsleitungswählers
VLW5l wirksam ist, das Relais P51 in der Prüfschaltung PS51 an und setzt den Anrufsucher
AS.,
still. Nunmehr ist die Spannungsverteilung in der Prüfschaltung
des Speichers SP2 derart, daß dort I das Relais P abfällt und eine. Freigabe des
Speichers Spz erfolgt. Somit ist ein Verbindungsweg vom anrufenden Teilnehmer Till
zum gewünschten Teilnehmer T511 Tiber den Anrufsucher AS1, den Verbindungsleitungswähler
L' LIVl, den Verbindungsleitungswähler VLW51 und den Anrufsucher AS51 hergestellt.
Die Vollendung dieser Verbindung kann in üblicher Weise erfolgen.
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Soll eine Verbindung hergestellt werden, welche aus der gezeigten
Tausenderanlage in eine andere Anlage hinausgeführt, so kann, nachdem z. B. die
Kennziffer der anderen Anlage als offene Kennziffer gewählt ist, z. B. statt eines
Speicheranschaltw-ählers ein freier Verbindungssatz angelassen werden, der einen
Verbindungsweg zur gewünschten Anlage bereitstellt, über den dann durch die Nummernwahl
der weitere Aufbau der Verhindung vor sich gehen kann.
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Aus dem in der Fig. 14 gezeigten Schaltungsauszug erkennt man, daß,
wenn z. B. die Hunderterwähler Hl und H2 zweier Speicher auf die gleiche Hundertergruppe
i eingestellt sind, über diese beiden Wähler infolge der Vielfachschaltung eine
derartige Verbindung zu den zugehörigen Zehner-und Einerwählern Z1, El bzw. Z2,
E2 besteht, daß hierüber die beiden Speichern zugeteilten Spannungsstöße, z. B.
% und ut2, hinausgehen und zu Fehlverbindungen Anlaß geben können. Man muß daher
die Verbindungswege zwischen den Hunderterwählern und den Zehner- und
Einerwählern
gegenüber dem kennzeichnenden Spannungsstoß der anderen Wähler sperren. Dies kann
gemäß der gestrichelten Darstellung durch Einschaltung von Gleichrichtern Gll bis
G14 geschehen. Der Sperrwiderstand der Gleichrichter muß hochohmig gegenüber dem
inneren Widerstand des jeweiligen Generatorausganges sein, der die kennzeichnenden
Spannungsstöße liefert. Eine andere Lösungsform ist in der Fig. 15 wiedergegeben.
Hier werden an Stelle der Gleichrichter Vakuumröhren R71 und R74 verwendet, um die
kennzeichnenden Spannungsstöße des einen Speichers im jeweils anderen Speicher bei
Einstellung der Hunderterwähler auf dieselbe Hundertergruppe abzuriegeln.
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In der Fig. 16 ist eine andere Art des Verbindungsaufbaues in einer
Tausenderanlage gezeigt. Hier werden zur Kennzeichnung des gewünschten Teilnehmers
hundert gasgefüllte Röhren (Stromtore) im Teilnehmervielfach zum Einsatz gebracht.
Es dienen hier drei Kennzeichnungsstufen, nämlich Hunderter-, Zehner- und Einerstufen,
zur Bestimmung der abgehenden Leitung. Das Röhrenvielfach ist so geschaltet, daß
denTeilnehmernT0,1, T ioi * , , T.,1 sowie den Teilnehmern T002,
T log . . . T902 usw. je eine Röhre gemeinsam zugeordnet ist, d. h. zehn
Teilnehmer haben je eine gemeinsame Röhre. Die die gleiche Aufgabe erfüllenden Anoden
dieser Röhren sind über die Zehnerkennzeichnungsstufe vielfach geschaltet, während
die Vielfachschaltung der Steuergitter über die Einerkennzeichnungsstufe erfolgt
ist. Diese beiden Arten von Elektroden prüfen die Spannungsstoßkennzeichnung auf
Gleichzeitigkeit. Die weiteren Elektroden, welche hier von den Kathoden gebildet
werden, lassen bei festgestellter Übereinstimmung ein Signal erscheinen, um die
abgehende Leitung zu kennzeichnen. Soll durch die Nummernwahl des anrufenden Teilnehmers
z. B. der Teilnehmer T02, gekennzeichnet werden, so wird der Hunderterwähler H durch
zehn Stromstöße auf den Kontakt o, der Zehnerwähler Z durch zwei Stromstöße auf
den Kontakt 2 und der Einerwähler E durch einen Stromstoß auf den Kontakt i zur
Einstellung gebracht. ,Durch die Verstärkerröhren VJ, V2 und V3 wird der über die
Schaltarme des Hunderter-, Zehner- und Einerwählers anzulegende kennzeichnende Spannungsstoa,
z. B. utl, in seiner Leistung verstärkt. Der Spannungsstoß utl gelangt über
den auf dem Kontakt o stehenden Schaltarm des Hunderterwählers H gemäß der stark
ausgezogenen Leitung auf das obere Gitter der Röhre R75. Der über den Schaltarm
des Zehnerwählers Z angelegte kennzeichnende Spannungsstoß utl gelangt über die
stark ausgezogene Leitung auf die Anode des Stromtores Rst21, während der an den
Schaltarm des Einerwählei s E angelegte Spannungsstoß utl über die ausgezogene Leitung
auf das Gitter des Stromtores Rst21 gelangt. Die gleichzeitige Einwirkung der (Spannungsstöße
utl auf die Anode und das Gitter des Stromtores Rst21 führt ein Zünden derselben
herbei, so daß zwischen den beiden Kathodenwiderständen ein dem Spannungsstoß utl
entsprechender Spannungsstoß an die von den Schaltarmen d bestrichenen Kontaktbänke
der Anrufsucher gemäß der stark ausgezogenen Leitung angelegt wird. Gelangt z. B.
der Anrufsucher AS (ooi-ooo) nach seiner Ingangsetzung auf den mit dieser Leitung
verbundenen Kontakt, so wird der zwischen den Kathodenwiderständen abgegriffene
Spannungsstoß utl auf das untere Gitter der Röhre R75 gebracht, so daß infolge der
gleichzeitigen Beeinflussung des oberen Gitters der Röhre R75 durch den Spannungsstoß
utl ein Anoden-Strom zustande kommt, der unter Vermittlung eines Transformators
das Stromtor RSt75 zum Zünden bringt, so daß im Anodenstrom das Relais P75 anspricht
und den Anrufsucher AS (ooi-ooo) stillsetzt. Damit ist dann der gewünschte Teilnehmer
T021 gekennzeichnet. Entsprechend dieser Kennzeichnung kann dann auf irgendeine
hier nicht interessierende Weise die Verbindung zu ihm hergestellt werde. . So können
z. B. 'hier nicht gezeigte weitere Schaltarme des eingestellten Anrufsuchers
AS (ooi-ooo) den Sprechweg zum gewünschten Teilnehmer schließen. Man erspart
hierdurch gegenüber einem Aufbau gemäß der Fig. i eine bestimmte Zahl von Einerwählern,
da man durch die drei gezeigten. Wähler H, Z und E insgesamt tausend Leitungen kennzeichnen
kann.
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Wird eine Kennzeichnung des gewünschten Teilnehmers gemäß einer Schaltung
der Fig. 16 vorgenommen, so ist es zweckmäßig, die Röhren während des Betriebes
zu prüfen. In der Fig. 1:7 ist hierfür ein Ausführungsbeispiel wiedergegeben. Die
von den Schaltarmen c und d eines Prüfwählers PW bestrichenen Kontakte sind in der
dargestellten Weise mit den Anoden bzw. den Gittern der zu prüfenden Röhren vielfach
geschaltet. Im Rhythmus eines von den kennzeichnenden Spannungsstößen hinsichtlich
seiner zeitlichen Aussendung abweichenden Spannungsstoßes utp wird beispielsweise
bei entsprechender Stellung der Schaltarme c (auf I) und d (auf i) das Stromtor
Rstl, gezündet. Ist das Stromtor in Ordnung, so fließt durch dieses Strom, und es
entsteht am Prüftransformator PTr ein verstärkter Spannungsstoß utp. Die Röhre R,
wird als Prüfeinrichtung durch Anlegung dieses Spannungsstoßes an das untere Gitter,
da an ihrem oberen Gitter der Spannungsstoß utp ebenfalls liegt, während der Dauer
des Spannungsstoßes utp durchlässig und bringt das Stromtor Rstp zum Zünden, so
daß das Relais R anspricht und ein Signal gibt. Durch eine geeignete Schaltung kann
nun der Prüfwähler PW einen Schritt weitergeschaltet werden, so daß er dann das
Stromtor Rst12 prüft. Die geschilderten Vorgänge wiederholen sich dann. Ist eine
Röhre schadhaft, so fließt kein Anodenstrom. Es erfolgt demnach keine Aussendung
eines verstärkten Spannungsstoßes. Es kann Alarm gegeben werden.