DE831994B - Verfahren zur Herstellung von 2-Thio-4-aminopyrimidinabkömmlingen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 2-Thio-4-aminopyrimidinabkömmlingen

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DE831994B
DE831994B DE1949P0056070 DEP0056070 DE831994B DE 831994 B DE831994 B DE 831994B DE 1949P0056070 DE1949P0056070 DE 1949P0056070 DE P0056070 DEP0056070 DE P0056070 DE 831994 B DE831994 B DE 831994B
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dithiopyrimidine
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London George Herbert Hitchings und Peter Byrom Russell
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Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein neues und verbessertes Verfahren zur Herstellung von 2-Thio-4-aminopyrimidinderivaten durch die Umsetzung von in der 5-Stellung unsubstituierten 2,4-Dithiopyrimidinen mit Ammoniak oder primären und sekundären Aminen.
Diese Verbindungen haben wertvolle pharmakologische Eigenschaften und dienen auch als Zwischenprodukte bei der Synthese anderer 4-Aminopyrimidinderivate.
Die bisher bekannten Verfahren für die Herstellung von 4-Aminopyrimidinderivaten schließen eine Reihe von stufenweisen Reaktionen und schwierigen Trennungsmaßnahmen ein, was zu geringen Ausbeuten an den gewünschten Produkten führt. So betrifft z. B. das in weitem Umfang angewandte Verfahren von Johnson und H i 1 1) c r t zur Herstellung von Cytosin (s. Journal of the American Chemical Society, Bd. 52, S. 1152, 1930 und das 'Buch von Le ν en e und Bass »The Nucleic Acids«, veröffentlicht in New York 1931, S. 71) die Umwandlung von Uracil zu Dichlorpyrimidin, welches dann mit Ammoniak zur Umsetzung gebracht wird,· um eine untrennbare Mischung von Chlorammopyrimidinen zu ergeben. Die letzteren müssen zunächst in die Methoxyaminopyrimidine umgewandelt werden, welche dann durch fraktionierte Kristallisation getrennt werden, worauf das so erzeugte 2-Methoxy-4-aminopyrimidin demethyliert wird, um das gewünschte 2-Oxy-4-aminopyrimidin zu ergeben. Die Ausführung dieses Verfahrens ist offensichtlich umständlich, vor allem auf Grund der nahezu gleichwertigen Reaktionsfähigkeit der Halogene in den 2- und 4-Stellungen des Pyrimidinringes, welche bedingt, daß man zu besonderen Trennungsmaßnahmen Zu-
flucht nehmen muß und eine verminderte Ausbeute an den Endprodukten erhält.
Es ist nun festgestellt worden, daß neue und wertvolle Derivate aus i, 4-Dithiopyrimidin und Derivaten hiervon, welche in der 5-Stellung des Pyrimidinringes unsubstituiert sind, ohne die bei den früheren Verfahren bestehenden Schwierigkeiten leicht hergestellt werden können. Dieses verbesserte Verfahren basiert auf der Feststellung, daß in den 2- und 4-Stellungen die Mercapto- oder Thiogruppen ungleiche Reaktionsfähigkeiten besitzen, was so ihren stufenweisen Ersatz durch Ammoniak, primäre Amine und sekundäre Amine,, welche mindestens eine Methylgruppe enthalten, ohne Schwierigkeit gestattet und den Anfall heterogener Mischungen, welche die Verfahren der früheren Art kennzeichnen, vermeiden läßt.
Wenn das 2,4-Dithiopyrimidin einen Substituenten in 5-Stellung enthält, tritt die Reaktion mit
so sekundären Aminen nicht ein. Die primären Amino derivate von in der 5-Stellung substituiertem 2,4-Dithiopyrimidin und die Verfahren zur Herstellung derselben bilden den Gegenstand des Patents 831995. Die Dithiopyrimidin-Derivate sind nach dem in der britischen Patentschrift 598514 beschriebenen Verfahren bequem erhältlich, welches in Verbindung mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung einen bequemen Weg für die Herstellung von vielen wertvollen 4-Aminopyrimidinderivaten schafft.
Gemäß der vorliegenden Erfindung besteht das Verfahren zur Herstellung von 2-Thio-4-aminopyrimidinverbindungen in der Kondensation eines 2, 4-Dithiopyrimidins der allgemeinen Formel:
SH
HS-
JUr
worin R Wasserstoff oder eine Alkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppe oder eine durch Chlor, Brom oder Alkyl- oder Alkoxygruppe u. dgl., die nicht mehr als 8 Kohlenstoffatome enthalten, substituierte Aryl- oder Aralkylgruppe ist, mit Ammoniak oder einem primären oder sekundären Amin der allgemeinen Formel:
HN<
R1
worin R1 Wasserstoff oder eine Alkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppe oder eine substituierte Aryl- oder Aralkylgruppe, eine Oxalkylgruppe oder eine Dialkylaminoalkylgruppe o. dgl. Gruppe, welche in jedem Falle nicht mehr als 20 Kohlenstoffatome enthält, ist, R2 Wasserstoff oder Methyl ist oder R1 und R2 zusammen Glieder eines cyclischen Systems, z. B. des Piperidine, Morpholins o. dgl. und deren Derivaten sind. Die Produkte der Erfindung entsprechen der allgemeinen Formel:
N<
R1
HS
s—R
SH
HS
und
HN S='x ^J-R
ί H
worin R, R1 und R2 die ihnen oben gegebene Bedeutung haben.
So Werden in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung 2-Thio-4-amino oder 2-ΤΪΠΟ-4-substituierte Aminopyrimidine hergestellt durch Ausnutzung der selektiven Wirkung von Ammoniak, eines primären Amines, eines N-Methyl- sekundären Amines oder eines cyclischen sekundären Amines auf ein 2,4-Dithiopyrimidin, welches keinen Substituenten in der 5-Stellung des Pyrimidinringes enthält, wodurch die 4-Thiogruppe glatt durch das Amin ersetzt wird, um das entsprechende 2-Thio-4-aminoderivat zu ergeben. Eine erhebliche Anzahl von Dithiopyrimidinderivaten sind dieser Reaktion zugänglich, beispielsweise solche, welche die allgemeinen tautomeren Formeln:
haben und ähnliche Umsetzungen mit den Aminoderivaten eingehen, und wobei in diesen Formeln R die gleiche Bedeutung, wie oben angegeben, hat.
Wenn kein Substituent in der 5-Stellung des Pyrimidinringes vorliegt, können sekundäre aroma- ioo tische Amine und aliphatische Amine, welche mindestens eine Methylgruppe am Stickstoffatom gebunden enthalten, leicht das Schwefelatom in 4-Stellung des Dithiopyrimidins ersetzen. Bei Verwendung von sekundären aliphatischen Aminen erfolgt die Substitution nicht, wenn der Rest R1 des Amines höhermolekular als Methyl ist.
Ein besonderer Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht darin, daß es gemäß demselben möglich ist, eine neue Gruppe von 4-Aminopyrimidinabkömmlingen zu erhalten, welche wertvolle pharmakologische Eigenschaften besitzen. Die neuen 4-Aminopyrimidine können ohne Schwierigkeit auch in viele andere wertvolle Erzeugnisse von pharmazeutischer Bedeutung umgewandelt werden.
Das gewünschte 2-Thio-4-aminopyrimidinderivat kann leicht durch bloßes Zusammenmischen der ausgewählten Reaktionskomponenten und Erhitzen derselben unter geeigneten Bedingungen von Temperatur und Druck (die von der Natur des Amines abhängen) bis zur Vervollständigung der Reaktion gebildet werden. Bei Verwendung von Ammoniak und primären aliphatischen Aminen reagieren die 2,4-Dithiopyrimidinderivate in vielen Fällen leicht bei einer Temperatur von etwa ioo°, um Aus-
beuten von 80 bis 90O/0 der entsprechenden 4-Aminoderivate zu ergeben. Mit den flüchtigen Aminen muß die Reaktion in einem geschlossenen Reaktionsgefäß ausgeführt werden. In anderen Fällen kann die Reaktionsmischung in einem offenen System (abhängig von dem Siedepunkt des Amines) erhitzt oder am Rückflußkühler behandelt werden, bis die Reaktion vollständig ist. Vorzugsweise wird ein beträchtlicher Überschuß an Amin der Reaktionsmischung zugesetzt. Geeignete Mengenverhältnisse für die Ausführung der Reaktion können im allgemeinen etwa 3 Mol Base auf 1 Mol 2,4-Dithiopyrimidinderivat sein. Die Mischung wird sogleich unter Entwicklung von Hitze auf Grund anfänglicher Salzbildung homogen. Das Erhitzen wird gewöhnlich für einen Zeitraum von etwa 3 Stunden fortgesetzt, worauf die Reaktion im wesentlichen vollständig ist.
Die gewünschte 2-Thio-4-aminopyrimidinverbin-
ao dung kann aus dem Reaktionsgemisch durch eine Anzahl von Methoden isoliert werden, einschließlich einfacher Filtration aus der Lösung, Eindampfen der Lösung zur Trockne, gefolgt von einer Kristallisation aus Wasser oder Alkohol, und einfacher Fällung des Materials aus der Lösung mit Wasser oder in einigen Fällen durch Extraktion der überschüssigen Base aus dem Reaktionsgemisch mit Äther. Die bevorzugte Methode zur Isolierung des Produktes wird erheblich von den physikalischen Eigenschaften der in der Reaktion jeweils verwendeten besonderen Base abhängen.
Die Natur der Gruppe R1 in dem Amin scheint nicht wesentlich für den Verlauf der Reaktion zu sein. Zum Beispiel reagiert Tetradecylamin ebenso leicht mit 2, 4-Dithiopyrimidin, wie dies Ammoniak tut. Die Reaktion verläuft auch im Falle von Oxaminen, z. B. Äthanolamin, glatt bis zur Vervollständigung. Des weiteren schließt auch die Gegenwart einer tertiären Ammogruppe, wie in ß-Oiäthylaminoäthylamin, die Reaktion nicht aus, wenn auch die Ausbeute an dem Endprodukt etwas geringer ist.
Die Gegenwart oder Abwesenheit eines Substituenten in der 6-Stellung des Pyrimidinringes scheint ebenfalls den Ablauf der Reaktion nicht wesentlich zu beeinflussen, wie dies aus den speziellen, nachstehend gegebenen Ausführungsbeispielen ersichtlich werden wird.
Die aliphatischen sekundären Amine, welche eine N-Methylgruppe enthalten, reagieren leicht mit dem 2,4-Dithiopyrimidin, um die entsprechenden 4-Aminopyrimidinderivate zu ergeben. Wenn R2 höhermolekular ist als Methyl, erfolgt die Reaktion nicht, auch wenn erheblich kräftigere Bedingungen angewandt werden, als sie bei den primären Aminen erforderlich sind. So führte ein Versuch, Diäthylamin mit 2, 4-Dithiopyrimidinen bei 1400 in einem geschlossenen Rohr umzusetzen, zu 650/0 des Dithiouracils, welches in dem Reaktionsgemisch unverwandelt wiedergefunden wurde. Bei einem Versuch, Di-n-amylamin, welches eine kleine Menge Mono-n-amylamm enthielt, mit 2,4-Dithioaminopyrimidin bei einer Temperatur von i8o° umzusetzen, bestand das einzig isolierte Produkt aus einer kleinen Menge von 2-TMo-4-n-amylaminopyrimidin. Andererseits reagiert Dimethylamin leicht mit 2, 4-Dithiopyrimidin, wenn beide in einer 33 0/0 igen alkoholischen Lösung bei einer Temperatur von 12o° für einen Zeitraum von 3 Stunden umgesetzt werden, um das entsprechende 2-Thio-4-dimethylaminopyrimidin in guter Ausbeute zu ergeben.
Die cyclischen sekundären Amine liefern die Umsetzung gemäß der vorliegenden Erfindung in normaler Weise und ohne Schwierigkeiten. So ergab die Umsetzung von Morpholin mit 2,4-Dithiopyrimidin unter geeigneten Bedingungen 2-Thio-4-morpholinopyrimidin in annähernd 70O/0 Ausbeute.
In ähnlicher Weise reagierte Piperidin mit 2, 4-Dithiopyrimidin, um 2-Thio-4-piperidinopyrimidin, ebenfalls in annähernd 7 ο o/o Ausbeute, zu ergeben. Des weiteren bildete N-Methylpiperazin leicht 2-Thio-4-N-methyl-N-piperazinopyrimidin in einer etwas geringeren Ausbeute.
Die aromatischen primären Amine reagieren leicht mit 2,4-Dithiopyrimidinderivaten unter der Entwicklung von Schwefelwasserstoff, wenn sie bei Rückflußtemperatur zusammen zur Umsetzung gebracht werden. So liegt z. B. bei Verwendung von Anilin und seiner Derivate bei ioo° kein Anzeichen einer Reaktion vor; wenn aber 1 Mol Dithiouracil mit 3 Mol Anilin bei der Rückflußtemperatur erhitzt wird, so schreitet die Reaktion glatt fort, um eine Ausbeute von 90 0/0 an reinem 2-Thio-4-anilinopyrimidin zu ergeben. Andere Aniline reagieren mit gleicher Leichtigkeit.
Die nachstehenden Ausführungsbeispiele erläutern die Erfindung.
1. 1,3 g Dithiouracil wurden in 10 cm3 einer 330/oigen wässerigen Methylaminlösung gelöst und die Mischung wurde in einem Bombenrohr bei ioo° für einen Zeitraum von etwa 3Y2 Stunden erhitzt. Nach Öffnen des Rohres wurde dessen Inhalt einschließlich des Reaktionsproduktes zur Trockne eingedampft und aus einer heißen wässerigen Lösung umkristallisiert. Das 2-Thio-4-methylaminopyrimidin wurde in Form farbloser Prismen in einer Ausbeute von etwa 60 0/0 erhalten und hatte einen Schmelzpunkt von etwa 236 bis 2470.
2. 0,65 g Dithiouracil und 3,3 g Tetradecylamin wurden zusammen vermischt und auf einem Wasserbad bei ioo° unter Entwicklung von Schwefelwasserstoff erhitzt. Die Reaktion ließ man bei dieser Temperatur für einen Zeitraum von 3 Stunden zu ihrer Vervollständigung sich fortsetzen. Die in dem Reaktionsgemisch vorhandene überschüssige Base wurde mit Äther extrahiert, und der Rückstand wurde mehrere Male aus Äthylalkohol umkristallisiert, um eine Ausbeute von etwa 800/0 zu ergeben. Man erhielt 2-Thio-4-tetradecylaminopyrimidin als farblose Nadeln, welche einen Schmelzpunkt von iao 148 bis 1490 hatten.
3. Das Verfahren gemäß Beispiel 2 wurde unter Verwendung von n-Amylamin als der einen Reaktionskomponente wiederholt. Das bei der Kristallisation erhaltene Produkt war 2-Thio-4-n-amylamino- 1*5 pyrimidin. Schmelzpunkt 218°.
4· Das Verfahren gemäß Beispiel 2 wurde unter
Verwendung von ßenzylamin als Base wiederholt.
Das bei der Kristallisation erhaltene Produkt war 2-TWo-4-benzylaminopyTimidin. Schmelzpunkt 248 bis 2 49°.
5. Das Verfahren des Beispiels 2 wurde wiederum wiederholt, und zwar unter Verwendung von β-Οχγ-äthylamin als Base, um 2-Thio-4-^-oxyäthylaminopyrimidin zu bilden. Schmelzpunkt 226 bis 2280.
6. 0,65 g Dithiouracil und 1,76g /?-Diäthylaminoäthylamin wurden zusammengebracht und bei einer Temperatur von etwa ioo° erhitzt, bis die Reaktion vollständig war. Die überschüssige Base wurde mit Äther ausgewaschen, der Rückstand wurde mit Wasser behandelt und das Produkt wurde aus der Lösung auskristallisiert. Beim Umkristallisieren aus Äthylalkohol wurde eine Ausbeute von 5 ο o/o an 2-Thio-4-^diäthylaminoäthylaminopyrimidminForm von Blättchen erhalten, welche einen Schmelzpunkt von 114 bis 1150 hatten.
7. 2,6 g Dithiouracil wurden mit 5 g Piperidin gemischt, und die Mischung wurde für einen Zeitraum von 3 Stunden am Rückflußkühler behandelt. Das überschüssige Piperidin wurde mit Äther ausgewaschen, und der Rückstand wurde mit Wasser gewaschen und filtriert. Das Produkt, welches aus wässeriger Losung in kurzen Nadelprismen kristallisierte, war 2-Thio-4-(N-piperidino)-pyrimidin, wurde in annähernd 600/0 Ausbeute erhalten und hatte einen Schmelzpunkt von 227 bis 2280.
8. Morpholin wurde unter ähnlichen Bedingungen, wie sie in Beispiel 7 beschrieben wurden, mit 2,4-Dithiopyrimidin zur Umsetzung gebracht, um 2-Thio-4-(N-rnorpholino)-pyrimidin zu ergeben.
Schmelzpunkt 248 bis 2500.
9. 0,65 g Dithiouracil und 1,5 g N-Methylpiperazin wurden bei ioo° für einen Zeitraum von 3 Stunden gemischt. Die Mischung wurde mit Äther verdünnt, der Rückstand wurde mit Wasser gewaschen und aus Äthylalkohol umkristallisiert, um 2-TIU0-4-N-methylpiperazinopyrimidin in Form farbloser Nadeln zu ergeben, welche einen Schmelzpunkt von 2570 hatten.
10. 1,3 g Dithiouracil wurden in 10 cm3 einer Losung von Dimethylamin in 33°/oiger alkoholischer Lösung in einem geschlossenen Rohr für 31/., Stunden bei 1300 gelöst. Wenn das Reaktionsgemisch gekühlt wurde, wurde ein kristallines Material erhalten, welches aus 2-Thio-4-dimethylaminopyrimidin in einer Ausbeute von etwa 55% bestand und einen Schmelzpunkt von 280 bis 283' (unter Zersetzung) hatte.
11. 0,65 g 6-Methyl dithiouracil und 2 cm3 Anilin wurden 3 Stunden lang am Rückflußkühler behandelt. Das überschüssige Anilin wurde mit Äther entfernt, und das Produkt wurde mit Ammoniak gewaschen, um jegliche unveränderte Dithioverbindung zu lösen. Das aus Wasser umkristallisierte! Produkt war 2-Thio-6-methyl-4-anilinopyrirnidin und schmolz bei 2300 unter Zersetzung. Die Ausbeute betrug 800/0.
12. Dithiouracil wurde mit 1 Mol Überschuß an Anilin zur Bildung von 2-Thio-4-anilinopyrimidin am Rückflußkühler behandelt. Die Ausbeute war annähernd 90 0/0, und der Schmelzpunkt lag bei 285" (unter Zersetzung).
13. Dithiouracil wurde mit einem Überschuß an p-Chloranilin in einem offenen System bei einer Temperatur von i8oJ vereinigt. Die Ausbeute betrug etwa 90O/0 an 2-Thio-4-p-ch]oranilinopyrimidin, welches einen Schmelzpunkt von 299' unter Zersetzung hatte.
14. 6-Methyldithiouracil wurde mit n-Amylamin bei ioo° vereinigt, um eine Ausbeute von 75°/o an 2-Thio-6-methyl-4-n-aniylarninopyrimidm zu ergeben, welches einen Schmelzpunkt von 221° (unter Zersetzung) hatte.
15. 6-Phenyldithiouracü wurde mit n-Amylamin bei einer Temperatur von 100 in einem offenen System vereinigt, um eine Ausbeute von 68% an 2-Thio-6-phenyl-4-n-arnylamrnopyrimic'in >-U ergeben, welches einen Schmelzpunkt von 227 bis 228° hatte.
16. Dithiouracil wurde mit p-Mcthoxyanilin bei einer Temperatur von i8o: zur Umsetzung gebracht, um eine Ausbeute von 850/0 an 2-Thio-4-p-mcthoxyanilinopyrimidm mit einem Schmelzpunkt von 264 bis 265° zu ergeben.
17. Dithiouracil wurde mit Methylanilin bei 185 in einem offenen System umgesetzt, vim eine Ausbeute von 40O/0 an 2-Thio-4-N-methyla^^ilinopyrimidin zu ergeben. Schmelzpunkt 250 bis 253°.
18. 2 g Dithiouracil wurden in 20 ecm konzentriertem Ammoniumhydroxyd aufgelöst und die Lösung wurde in einem geschlossenen Rohr bei iooc 16 Stunden lang erhitzt. Beim Abkühlen schied sich 2-Thio-4-aminopyrimidin (1,1 g) in Form langer farbloser Nadeln aus. Das Eindampfen der Mutterlaugen auf ein geringes Volumen ergab weitere °)5g (Gesamtausbeutc 910O). Das Produkt, 2-Thio-4-aminopyrimidin, wurde mit konzentriertem Ammoniumhydroxyd gewaschen, um jegliches unvcrwandeltes Dithiouracil zu entfernen, und aus 70 ecm Wasser umkristallisiert. Es bildete lange farblose Nadeln, Schmelzpunkt 285 bis 290° (unter Zersetzung) nach Dunkelwerden bei etwa 250".
19. Dithiouracil wurde mit (Diphenylmethyl)-amin bei iio° zur Umsetzung gebracht, um eine Ausbeute von 70O/0 an 2-Thio-4-(diphenylmethyl)-aminopyrimidin, Schmelzpunkt 250 bis 2600 (unter Zersetzung) zu ergeben.
20. Dithiouracil wurde mit ß-Morpholinoäthylamin bei iio° zur Umsetzung gebracht, um eine Ausbeute von 850/0 an 2-Thio-4-(/?-morpholinoäthyl)-aminopyrimidin zu ergeben. Schmelzpunkt 242 bis 2430 (unter Zersetzung).
21. Dithiouracil wurde mit n-Propylmethylamin 10 Stunden lang in einem geschlossenen Rohr bei 140° erhitzt, um eine Ausbeute von 50O/0 an 2-Thio-4-n-propylmethylaminopyrimidin zu ergeben. Schmelzpunkt 194 bis 195'.
22. 6-Methyldithiouracil wurde mit Ammoniumhydroxyd in der gleichen allgemeinen Weise wie gemäß Beispiel 18 zur Umsetzung gebracht, um eine Ausbeute von 6oO/0 an 2-Thio-6-methyl-4-aminopyrimidin zu ergeben.
23. 6-Methyldithiouracil wurde mit Piperidin
unter Rückfluß 3 Stunden lang zur Umsetzung gebracht, um eine Ausbeute von 850/0 an 2-Thio-6-methyl-4-piperidinopyrimidin zu ergeben. Schmelzpunkt 203 bis 205".
Die obigen Ausführungsbeispiele veranschaulichen die speziellen Bedingungen, welche bei Durchführung der Reaktion gemäß der vorliegenden Erfindung bequem angewandt werden können. Es ist zu verstehen, daß diese Bedingungen erheblich variiert werden können und zwar gemäß der Natur des primären oder sekundären Amines und des 2, 4-Dithiopyrimidinderivates, welche für die Umsetzung ausgewählt werden. Die Natur der Substitucntcn in R1 und R2 in der Aminoverbindung und von R in dem 2, 4-Dithiopyrimidin kann offensichtlich in weiten Grenzen variiert werden, ohne den Ablauf der Reaktion wesentlich zu beeinflussen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE:
    i. Verfahren zur Herstellung von 2-Thio-4-aminopyrimidinabkömmlingen, dadurch gekennzeichnet, daß ein 2,4-Dithiopyrimidin der allgemeinen Formel
    SH
    N j!
    IIS- R
    in welcher R Wasserstoff oder eine Aikyl-, Aryl- oder Aralkylgruppe oder eine durch Chlor, Brom- oder Alkyl- oder Alkoxygruppen u. dgl., welche ni:ht mehr als 8 Kohlenstoffatome enthalten, substituierte Aryl- oder Aralkylgruppe ist, mit Ammoniak oder einem primären oder sekundären Amin der allgemeinen Formel:
    HN
    R1
    R.,
    in welcher R1 Wasserstoff oder eine Alkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppe oder eine substituierte Aryl- oder Aralkylgruppe, eine Oxalkylgruppe oder eine Dialkylaminoalkylgruppe o. dgl. Gruppe, welche in jedem Falle nicht mehr als 20 Kohlenstoffatome enthält, ist, R2 Wasserstoff oder Methyl ist oder R1 und R2 zusammen Glieder eines cyclischen Systems, z. B. des Piperidins, Morpholins o. dgl. und deren Derivaten bilden, zweckmäßig in der Wärme und gegebenenfalls unter Druck kondensiert wird.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Überschuß an Ammoniak oder primärem oder sekundärem Amin über die für die Umsetzung wirklich benötigte Menge zur Anwendung gelangt und das Molverhältnis von Ammoniak oder Amin zu dem 2,4-Dithiopyrimidin vorzugsweise 3 : 1 beträgt.
    O 3204 2.
DE1949P0056070 1949-09-27 Verfahren zur Herstellung von 2-Thio-4-aminopyrimidinabkömmlingen Pending DE831994B (de)

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