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Verfahren zur Darstellung von ß-(Oxyphenyl)-amino-propanen bzw. deren
am Stickstoff substituierten Abkömmlingen ß-(Oxyphenyl)-alkylamine sind oft pharmakologisch
sehr wirksame und medizinisch wichtige Verbindungen. Dementsprechend sind bereits
zahlreiche Darstellungsmethoden für diese Körperklasse in der Literatur beschrieben.
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In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Verfahren, nach denen
zuerst die entsprechende Alkoxy-; im allgemeinen die Methoxyverbindung hergestellt
wird, die dann durch Abspaltung des Alkylrestes vom Sauerstoff in die gewünschte
Oxyverbindung übergeführt wird.
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Seltener sind Verfahren, bei denen in die Seitenkette von Verbindungen
mit einem Benzolkern mit freiem Hydroxyl ein basischer Rest eingeführt wird. Der
Hofmannsche Abbau von Säureamiden mit freien Hydroxylgruppen im Benzolkern läßt
sich zur Darstellung von ß-(Oxyphenyl)-alkyl-aminen nicht verwenden, da die zum
Abbau benötigte unterchlorige bzw. unterbromige Säure den hydroxylierten Benzolkern
angreift. So ist man z. B. auf die Kondensation von Oxybenzaldehyden mit Nitromethan
oder -äthan und Reduktion der Kondensationsprodukte zu den Aminen angewiesen, also
auf Reaktionen, die oft nur mit mäßiger Ausbeute durchführbar sind.
merkwürdigerweise
sind bisher die iri der Natur in ätherischen Ölen vorkommenden billigen Oxypheny
lallylverbindungen, nie z. B. das Chavicol und das Eugenol, und synthetisch leicht
zugängliche analoge Oxy-allylbenzole, urie z. B. das 3, 5-Dimethoxy-4-oxy-allylbenzol
und das 3, 5-Diäthoxy-.4-oxy-allylbenzol, noch nie zur Darstellung von ß-(Oxyphenyl)-allzylaminen
herangezogen worden.
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Es wurde nun gefunden, daß man von diesen leicht und billig zugänglichen
Oxy-allylbenzolen aus die Synthese von ß-(Oxyphenyl)-propylaminen der allgemeinen
Formeln -
in denen der Benzolkern neben dem freien Ilydroxvl noch eine oder mehrere Alkoxygruppen,
wie z. B. llethoxylgruppen, oder auch eine AlkyT lendioxygruppe, svie z. B. die
:@Iethylendioxygruppe, und bz«-. oder auch noch andere Substituenten, wie z. B.
Allky lgruppen, tragen kann und in denen R, Wasserstoff, Alkyl, Alkylen, Arall;vl,
Aralkylen, Aryl, Cycloalkyl und Cycloalkylen und R, gleichfalls Wasserstoff, Alkyl,
Alkylen, Ara11zyI, Aralkylen, Aryl, Cycloalkyl und Cy cloallkylen sein kann und
die Summe R1 --- R. der Tetramethylen- oder Pentamethy -lenrest oder ein homologer
Rest sein kann und in denen schließlich auch noch in der Seitenkette Wasserstoffatome
durch Alkylreste ersetzt sein können, sehr leicht erreichen kann, wenn man an die
Doppelbindung des Allylrestes Halogenwasserstoff anlagert und die entstehenden Halogenide
mit Ammoniak oder primären und sekundären Aminen, die den Resten Rl und R. entsprechend
substituiert sind, umsetzt.
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Es ist an sich bekannt, Halogenwasserstoff an die Doppelbindung des
Safrols, des Eugenolmethyläthers und des Anethols anzulagern (Patentschriften 274
35o und 398 oll) und die entstehenden Halogenide mit Ammoniak und primären aIiphatischen
Aminen umzusetzen. Die genannten Halogenide unterscheiden sich aber von den hier
verwendeten Zwischenprodukten dadurch, daß sie keine freien Hydroxylgruppen, sondern
nur 'Iethoxyl- oder @Iethylendioxygruppen tragen. Sie sind sehr unbeständig und
zersetzen sich leicht unter Abspaltung von Halogenwasserstoff; in der Patentschrift
27.;. 350
(S. 1, Z. 51) sind sie dementsprechend als verhältnismäßig unbeständige,
selbst im Vakuum nicht uniersetzt destillierbare Verbindungen beschrieben. Beim
Vorliegen freier Hydroxylgruppen im Benzolkern ist nun wegen der besonders reaktionsfähigen
Wasserstoffatome des hydroxylierten Benzolkerns eine noch viel leichter eintretende
Zersetzung zu erwarten, und Überlegungen dieser Art haben offenbar bisher davon
abgehalten, die Darstellung von f-(Oxyphenyl)-amino-propanen auf dem Weg über die
Anlagerungsprodukte von Halogenwasserstoffsäuren an Oxy-allyl-benzole zu versuchen.
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Es wurde nun überraschenderweise festgestellt, daß nicht nur die Darstellung
der Halogenwasserstoffadditionsprodukte von Oxy-allvl-benzolen ohne Schwierigkeiten
gelingt, sondern daß man sie sogar, was besonders überraschend ist, ohne Schwierigkeiten
im Vakuum destillieren kann, wenn man nur vor der Destillation freien Halogenwasserstoff
und Wasser sorgfältig entfernt. Ebenso überraschend war die weitere Feststellung,
daß bei der Umsetzung mit Ammoniak und Aminen die freie Hy droxylgruppe in keiner
Weise stört, daß vielmehr eine sehr glatte Bildung der gesuchten Amine eintritt,
ohne daß etwa durch Halogenwasserstoffabspaltung nach den Wasserstoffatomen des
hydroxylierten Benzolkerns die Bildung hochmolekularer Kondensationsprodukte merklich
würde.
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Die entstehenden Amine sind noch nicht einheitlich. Sie bestehen aus
einem in bekannter Weise trennbaren Gemisch der Verbindungen der Formeln (I) und
(II) in einem mit der Art der Darstellung und mit dem Ausgangsmaterial schwankenden
Verhältnis. Dementsprechend sind auch die Halogenide nicht einheitlich, sondern
bestehen aus einem Gemisch aus dem normalen Additionsprodukt der Formel (III) und
dem durch Pinakolinumlagerung -Austausch von Halogen und Benzolkern in (III)i entstandenen
Halogenid (IV), das sich durch fraktionierte Destillation nicht trennen läßt.
Nach dem geschilderten Verfahren gelingt die Darstellung von Aminen der Formeln
(I) und (1I) aus den natürlich vorkommenden und aus synthetisch leicht zugänglichen
Oxy-allyl-benzolen in guter Ausbeute in nur zwei Stufen, wodurch gegenüber den bisherigen
Verfahren ein erheblicher technischer Fortschritt erzielt wird. Ein weiterer Vorzug
des Verfahrens ist die leichte Zugänglichkeit von Aminen, die gleichzeitig Oxy-und
1lethoxygruppen im Benzolkern tragen, da solche Verbindungen bisher entweder nur
auf
umständlichen Umwegen öder, wie bei der partiellen Entalkylierung
von Dialkoxyverbindungen, nur in schlechter Ausbeute zugänglich sind.
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Für die Durchführung des Verfahrens empfiehlt es sich, ein Oxyallylbenzol
mit konzentrierter Halogenwasserstoffsäure zu versetzen, wobei Selbsterhitzung möglichst
zu vermeiden ist. Kühlung auf etwa o° ist vorteilhaft. Das Reaktionsprodukt wird
dann von überschüssiger Säure in geeigneter Weise, z. B. durch Waschen mit verdünnter
Sodalösung, befreit. Es kann dann nach sorgfältigem Trocknen durch Destillieren
und Fraktionieren oder auf andere Weise gereinigt werden, um dann mit Ammoniak oder
einem primären oder sekundären Amin um= gesetzt zu werden. .
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Die Reaktion mit Ammoniak oder niederen Aminen tritt bereits in der
Kälte ein; nur bei Verwendung höherer Amine empfiehlt sich ein Erwärmen oder Kochen.
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Die erhaltenen Produkte können dann von neutralen Anteilen, z. B.
durch Ausäthern der Lösung in verdünnter Säure, abgetrennt werden.
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Das derart vorgereinigte Reaktionsprodukt wird dann durch Vakuumdestillation,
wobei der Überschuß an Amin abgetrennt wird, oder bzw. und Umkristallisation in
Salzform, z. B. als Chlorhydrat, aus einem geeigneten Lösungsmittel gereinigt. Bei
dieser Umkristallisation lassen sich nunmehr auch die beiden Isomeren trennen. Abkürzungen:
M =: Molekülargewicht, ber. =berechnet, gef. =gefunden. Beispiel i i Teil Eugenol
wird mit 4 Teilen Salzsäure (D = i,ig) i Tag bei Zimmertemperatur auf der Maschine
geschüttelt, wobei sich die Reaktionsmasse dunkelgrün verfärbt. Man trennt dann
die ölige Schicht ab, wäscht sie mit Wasser, Bicarbonatlösung und nochmals mit Wasser,
trocknet sorgfältig mit Chlorcalcium und destilliert das Anlagerungsprodukt von
Chlorwasserstoff an Eugenol im Vakuum, wobei es ohne Zersetzung bei 152. bis 155°/i2
mm übergeht.
Analyse: C1oH"02C1 (M = 2oo,6) |
her.: Cl 17,67 gef.: Cl 16,9o |
io g des Anlagerungsproduktes werden mit io g n-Butylämin in 2o ccm absolutem Alkohol
5 Stunden auf dem Wasserbad unter RückfluB gekocht. Man destilliert dann den Alkohol
und das überschüssige Amin im Vakuum ab, säuert mit verdünnter Salzsäure an, äthert
zur Entfernung von Neuträlteilen aus, setzt die Basen durch Zugabe von Ammoniak
in Freiheit; äthert sie aus, trocknet den Äther mit Natriumsulfat, verdampft ihn
und destilliert den Rückstand im Hochvakuum. Die entstandene Rohbase siedet bei
12o bis i25°/o,o5 mm. Sie wird in Äther gelöst und mit ätherischer Salzsäure in
das Chlorhydrat verwandelt, das als Rohprodukt unscharf bei 128 bis i32° (Sintern
ab 12o°) schmilzt und ein Gemisch zweier isomerer Verbindungen darstellt.
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Zur Trennung wird aus Methanol umkristallisiert, wobei als schwerer
löslicher Anteil ein zuerst bei 178 bis 18o°, nach nochmaligem Umkristallisieren
aus Methanol aber konstant bei 184 bis 185° (unkorrigiert) schmelzendes Chlorhydrat
erhalten wird. Die erschöpfende Methylierung an Sauerstoff und Stickstoff mit Dimethylsulfat
und Alkali und der durch Kochen mit Alkali durchgeführte Hofmannsche Abbau der entstandenen
quartären Salze ergab den sog. -Pseudoeugenolmethyläther (Formel V) vom Schmelzpunkt
36 bis 37°, der zum Vergleich nach Behal und Ti ffeneau (Bull. Soc. Chim. France,
IV, 3, 732 [igo8]) dargestellt und durch die Mischprobe identifiziert wurde. Daraus
geht hervor, daß das Chlorhydrat vom Schmelzpunkt 184 bis 185° die Konstitution
des 2-(3-Methoxy-4- oxy-phenyl) - i -n-butylamino -propan- chlorhydrats besitzen
muß (Formel VI).
Analyse: C14 H23 02 N - H Cl (M = 273,7) |
ber.: C61,39 H8,84 N,5,11 |
gef.: C61,28; 61,34 118,72; 8,75 N5,29; 5,19 |
Aus der Mutterlauge dieses Chlorhydrats wird durch Einengen oder auf Zusatz von
Äther ein isomeres Chlorhydrat erhalten, das nach dem Umkriställisieren aus Methanol
unter Zusatz von Essigester konstant bei 135 bis 136° (unkorrigiert) schmilzt. Der
in gleicher Weise durchgeführte Höfmannsche Abbau ergab hier Isoeugenolmethyläther
(Formel VII), det durch die Überführung in das Pseudonitrosit vom . Schmelzpunkt
1o7° und Mischprobe mit einem nach Angeli, Ber. Deutsch-Chem. Ges. 24, 3996 (1891),
und Wallach, Liebigs Annalen 332, 335 (19o4). dargestellten Vergleichspräparat identifiziert
wurde. Das Chlorhydrat vom Schmelzpunkt
135
bis 136° besitzt demnach die Konstitution
des i - (3 -Methoxy-4- oxyphenyl) -2 -n -butylaminopropan-chlorhydrats (Formel VIII).
Analyse: C14 H23 02N ' H Cl (M = 273,7) |
ber.: C61,39 H8,84 N5,ii |
gef.: C61,25; 61;4-- H8,76; 8,75 N5,05; 5,07 |
Beispiel 2 Zu i5 g Eugenol, die mit Kältemischung gekühlt und lebhaft
gerührt werden, werden allmählich 34 g 66prozentige Bromwasserstoffsäure zugetropft,
wobei durch Kühlung mit Kältemischung die Innentemperatur bei o° gehalten wird.
Man rührt oder schüttelt anschließend noch 5 bis 6 Stunden unter Eiskühlung, versetzt
mit Wasser, schüttelt mit Chloroform aus, wäscht die Chloroformlösung mit Wasser,
verdünnter Sodalösung und nochmals mit Wasser und trocknet mit Chlorcalcium. Das
nach dem Verdampfen des Chloroforms als Öl zurückbleibende Anlagerungsprodukt von
Bromwasserstoff an Eugenol geht bei der Vakuumdestillation nach einem kleinen Vorlauf
von Eugenol bei i63''jio mm oder bei 127 bis 128'i0,5 mm unzersetzt über.
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Ein Teil dieses Anlagerungsproduktes wird langsam in die vierfache
Menge gesättigte alkoholische Ammoniaklösung gegossen, wobei sich die Lösung etwas
erwärmt und das Ammoniumsalz des Anlagerungsproduktes als kristalliner Niederschlag
ausfällt. Man schüttelt anschließend 2 Tage auf der Maschine, versetzt den dann
weniger konsistent gewordenen Kolbeninhalt mit Äther, filtriert den Niederschlag
ab und verarbeitet Niederschlag und Filtrat getrennt.
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Der Niederschlag wird im Vakuumexsikkator längere Zeit über Schwefelsäure
aufbewahrt, dann in der etwa zehnfachen Menge Wasser aufgekocht, die Lösung mit
Tierkohle entfärbt, filtriert und mit Ammoniak alkalisch gemacht, wobei sich eine
Base kristallin ausscheidet, die nach der Destillation im Vakuum, in dem sie bei
167°(1a mm übergeht, den Schmelzpunkt 173' (unkorrigiert) zeigt. Das Chlorhydrat
schmilzt nach Kristallisation aus Methanol unter Zusatz von Äther bei
267'.
Analyse der Base: C1aH1,02N (M = 181,1) |
ber.: C 66,25 H 8,35 N 7,73 |
geL: C 66,.15 H 8,37 N 7.54, 7,73. |
Das ätherisch-alkoholische Filtrat wird im Vakuum eingedampft, der Rückstand mit
Äther aufgenommen, die Ätherlösung mit Natriumsulfat getrocknet, der Äther verdampft
und der Rückstand im Vakuum destilliert, wobei er bei i72°/1- mm übergeht. Im Kolben
bleibt ein höhersiedender Anteil, vermutlich die sekundäre Base zurück. Das Destillat
wird wieder in das Chlorhydrat verwandelt, das nach Kristallisation aus Methanol
unter Zusatz von Äther bei 229 bis 23o' schmilzt. Die daraus in üblicher «'eise
hergestellte Base schmilzt bei 147 bis z48'.
Analyse der Base: C1aH"02N (11 = iSi,i) |
ber.: C 66,25 H 8,35 \ 7,73 |
gef.: C 66,35 H 8,31 \ 7,51 |
Welche von diesen beiden Verbindungen das i-(3-1lethoxy-4-oxyphenyl)-2-amino-propan
und «-elche das 2-(3-Methoxy-4-oxyphenyl)-Z-aminopropan ist, wurde nicht festgestellt.
HO -CH., -CH-CH" |
HIC 0 ' |
N H., |
und |
-CH-CH 3 |
H3C O |
C HZ - N H2 |
Beispiel 3 Zu 34 g n-Butylamin wird eine Lösung von 19,5 g des nach Beispiel 2 dargestellten
Anlagerungsproduktes von Bromwasserstoff an Eugenol in 3o ccm absolutem Alkohol
zugetropft und die Mischung 3 Stunden am Rückfluß gekocht. Man dampft dann den Alkohol
und das überschüssige Amin im Vakuum ein, säuert mit Salzsäure an, äthert zur Entfernung
von Neutralkörpern aus, geWinnt die Base aus der salzsauren Lösung in üblicher Weise
und destilliert sie im Hochvakuum, in dem sie bei 12o bis i25°,%o,o5 mm übergeht.
Man fällt aus der Ätherlösung der Base mit ätherischer Salzsäure das Chlorhydrat,
das wie im Beispiel i durch Kristallisation aus Methanol in die beiden Komponenten
vom Schmelzpunkt 1S4 bis i85° bz«-. 135 bis i36° getrennt wird. Die Verbindungen
sind identisch mit den nach Beispiel i erhaltenen.
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Zur Trennung der Isomeren eignen sich neben den Salzen anderer anorganischer
oder organischer Säuren besonders die neutralen bernsteinsauren Salze. Zu ihrer
Darstellung wird die rohe destillierte Base in wenig Alkohol im molaren Verhältnis
2 : i mit Bernsteinsäure versetzt, die Lösung der Salze eingedampft und der Rückstand
aus Wasser umkristallisiert. Es kristallisiert zuerst ein Succinat vom Schmelzpunkt
143 bis z45°, das nach weiterem zweimaligem U mkristallisieren aus Wasser konstant
bei 15o bis 15 1 - (unkorrigiert) schmilzt. Die Verbindung ist, wie
aus der fJ`berführbarkeit in das Chlorhydrat vom Schmelzpunkt 135 bis 136° hervorgeht,
das neutrale Succinat der Base (IV). Es löst sich mit neutraler Reaktion gegen Phenolphthalein
in Wasser und enthält 2 Mol Kristallwasser, die bei 5o@ im Hochvakuum abgegeben
u-erden. Das wasserfreie Succinat schmilzt bei 157 bis i58'.
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Aus der wäßrigen Mutterlauge kristallisiert beim starken Einengen
das Succinat der isomeren Base (1I), das nach nochmaligem Umkristallisieren aus
Wasser konstant bei 99 bis ioo' (unter Aufschäumen) schmilzt. Es löst sich gleichfalls
mit gegen Phenolphthalein neutraler Reaktion in Wasser und enthält 5 Mol Kristall-
Wasser,
die bei 50° im Hochvakuum abgegeben werden. Wasserfrei schmilzt es bei 141 bis x42°.
Wie aus der Analyse und aus der Überführbarkeit in das Chlorhydrat vom Schmelzpunkt
184 bis i85° hervorgeht, liegt das neutrale Succinat der Base (II) vor.
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Analyse des getrockneten Salzes:
(C14,-I2302N)2 @ C4Hfi04 (M = 5924) |
ber.: C 64,82 H 8,85 |
gef.: C 64,34 H 9,04 |
Beispiel 4 io g des nach Beispiel 2 dargestellten Anlagerungsproduktes von Bromwasserstoff
an Eugenol werden mit io g Allylamin in 25 ccm absolutem Alkohol 2 Stunden in der
Druckflasche auf dem Wasserbad erhitzt. Man arbeitet wie in Beispiel i auf und destilliert
die erhaltene Base im Vakuum, wobei sie bei 174 bis 177°/12 mm übergeht. Sie kristallisiert
in der Vorlage aus. Das Destillat schmilzt, da es aus dem Gemisch zweier isomerer
Basen besteht, nicht ganz scharf und nicht ganz klar bei etwa i5o bis 151°. Es wurde
ohne Trennung der Isomeren analysiert.
Analyse: C"H1902N (M = 221,1) |
her.: C 7o,55 H 8;64 N 6,33 |
gef.: C 7o,58 H 8,69 N 6,39 |
H CO \-CIH-CH3 |
3 |
CH2-NH-CH2-CH-CH2 |
und |
H3C0 /-\ C"2-CH-,CH" |
IN H-CH2-CH=CH2 |
Beispiel 5 12,2 g des nach Beispiel 2 hergestellten Anlagerungsproduktes von Bromwasserstoff
an Eugenol werden in 2o ccm absolutem Alkohol gelöst zu 22 g Isoamylamin zugetropft.
Man hält 2 bis 3 Stunden auf 7o bis 8o°, destilliert dann den Alkohol und das überschüssige
Amin ab und arbeitet wie in Beispiel i auf. Die erhaltene Base destilliert im Vakuum
bei 187 bis 189°/i4 mm in einer Ausbeute von 78 °/o der Theorie über. Zur
H3C 0 ' H CH, |
C H2 - C H2 |
CH2-N\ |
CH2 |
CH2-CH2 |
und C H3 |
H0 - |
fT CH2-CH |
3 C0 CH, -Cg2 |
N\ @CH2 |
C H2 - C H2 |
Trennung in die Isomeren wird sie in das Chlorhydrat übergeführt und dieses durch
fraktionierte Kristallisation aus Methanol unter Zusatz von Äther getrennt. Das
schwerer lösliche Chlorhydrat schmilzt konstant bei 2io°.
Analyse: C15 H25 02N - H Cl (M = 287,7) |
ber.: C 62,57 H 9,11 N 4,87 |
gef.: C 62,5o H 9,o4 N 4,81 |
Das in Methanol leichter lösliche Chlorhydrat schmilzt bei 156°.
Analyse: C15 H25 02 N ' HCl (M = 287,7) |
ber.: C 62,57 H 9,11 N 4,87 |
gef.: C 62,58 H 9,o6 N 4,91 |
Beispiel 6 3o g Piperidin werden wie in Beispiel 3 mit einer Lösung von 2o g des
nach Beispiel 2 dargestellten Anlagerungsproduktes von Bromwasserstoff an Eugenol
umgesetzt. Nach beendeter Reaktion wird die alkoholische Lösung von auskristallisiertem
Piperidin-bromhydrat abgesaugt, der Alkohol und das überschüssige Piperidin im Vakuum
abgedampft und wie immer aufgearbeitet. Beim Einengen der ätherischen Lösung kristallisiert
zuerst eine Base vom Rohschmelzpunkt 13o bis 131° (Sintern ab 126°), die nach dem
Umkristallisieren aus Alkohol konstant bei 131 bis 132° schmilzt. Ihr Pikrat schmilzt
nach dem CTmkristallisieren aus Alkohol bei 182 bis 183° (Sintern ab 172°), das
Chlorhydrat bei 213 bis 214°.
Analyse der Base: C14H2302N (M = 249,2) |
ber.: C 72;23 H 9,31 |
gef. : C 72,26 H 9,17 |
Aus der Äthermutterlauge erhält man nach dem völligen Eindunsten, Erhitzen des Rückstandes
im Vakuum zur Entfernung letzter Piperidinspuren und Anreiben mit wenig Alkohol
durch Umkristallisieren aus Alkohol eine isomere Base vom Schmelzpunkt 89 bis 9o°,
die in Alkohol ein Pikrat vom Schmelzpunkt 13o bis 132° und ein Chlorhydrat vom.
Schmelzpunkt 150 bis i52° liefert.
Analyse der Base: C15H"02N (M = 249,2) |
ber.: C 72,23 H 9,31 |
gef.: C 72,25 H 9,29 |
Beispiel 7 16 g reines Chavicol werden wie in Beispiel 2 mit qq.
g 66prozentiger Bromwasserstoffsäure umgesetzt und wie dort aufgearbeitet. Das erhaltene
Anlagerungsprodukt von Bromwasserstoff an Chavicol siedet im Hochvakuum bei iio
bis 115'j0,5 mm.
Analyse: COH"OBr (M = 215,o) |
ber.: Br 37,z7 gef.: Br 37,0:I |
io g dieses Anlagerungsproduktes werden mit einer Lösung von 17 g n-Butylamin in
20 ccm absolutem Alkohol 3L'. Stunden am Rückfluß gekocht und wie immer aufgearbeitet.
Die basischen Anteile werden dem Äther mit verdünnter Salzsäure entzogen. Die Salzsäure
wird wieder mit Soda alkalisch gemacht, die ausgefallene Base in Äther aufgenommen
und der Ätherrückstand im Hochvakuum destilliert, wobei die Base bei 167 bis z70-
Badtemperatur unter 0,o5 mm übergeht. Die Trennung der Isomeren gelingt durch Fällen
der Ätherlösung mit Milchsäure und Anreiben des ausgefallenen
HO-.-CH.y-CH-CH3 |
NH-C,HO(ja) - CH,- CHOH-COOH |
und |
HO-@ -CH -CH2 |
CH.-NH-C4Hg(sr) -CH,-CHOH-COOH |
Beispiel s
47g 3, 5-Dimethyl-.I-oNy-i-allyl-benzol werden wie in Beispiel
2 mit Bromwasserstoffsäure umgesetzt, wobei man aber hier die Temperatur bei etwa
- 3- hält, um ein Erstarren des Kolbeninhaltes zu verhindern, und wie dort aufgearbeitet.
Das Anlagerungsprodukt von Bromwasserstoff an das 3, 5-Dimethyl-4.-oxy-i-allylbenzol
siedet bei 165 bis 168','11 mm ohne Zersetzung. Es kristallisiert nach einiger Zeit
in der Vorlage aus.
-
io g dieses AnIagerun`sproduktes werden in 2o ccm absolutem Alkohol
allmählich mit io g Diäthylamin versetzt, wobei sich die Lösung erwärmt. Nach 12stündigem
Stehen wird wie immer aufgearbeitet. Das Gemisch der entstandenen Basen siedet bei
157 bis 16o't'io mm.
-
Aus der Base wird in üblicher Weise mit ätherischer Salzsäure das
Chlorhydrat hergestellt, das beim Umkristallisieren aus :Methanol als sch@#.-erer
löslichen Anteil ein Chlorhydrat vom Schmelzpunkt 217- liefert. Das leichter lösliche
Isomere wurde hier nicht isoliert. Laktats mit All,-ohol unter Zusatz von etwas
Äther und anschließendes L'mkristallisieren aus absolutem Alkohol unter Zusatz von
wenig Äther. Das so erhaltene milchsaure Salz schmilzt bei 135 bis z36-.
Analvse: C1sH=i0N - C,H60_, (_l = 297,2) |
ber.:C 64,6o H 9,z6 |
gef.: C 64,68 H 9,z2 |
Die Mutterlauge wird zweckmäßig über die freie Base und deren Bromhydrat aufgearbeitet,
das aus wenig Wasser umkristallisiert wird. Der in Wasser leicht lösliche Anteil
wird wiederum über die freie Base in das Laktat verwandelt, das nun nach dem Umkristallisieren
aus Alkohol unter Zusatz von Äther bei 94 bis q5- schmilzt. Das Laktat enthält i
ZIol hristali«-asser, von dem im Hochvakuum nur die Hälfte abgegeben wird (ber.
2,86, gef. 2,48,
2,380" Gewichtsverlust).
Analyse: CIaH.@ION -C..zH,,0,. I _ H=O (306,2) |
her.: C 62,71 |
H 9.=2 |
gef.: C 62,30; 62,38 H 9,21; 9,22 |
Analyse: CI-H-ON - HCI (27z,;) |
ber.: C 66,26 H 9,6:I |
gef.: C 66,3o H 9,63 |
H3C,@ --\ |
H0@ ;-CH-CH, |
H,C |
CH_-N (C=H5).=-HCl |
und |
,. |
H, C, |
HO -CH_-CH-CH3 |
H3C @_ |
(C_H5)2 - "Cl |
Beispiel 9 io g Eugenol werden unter ständigem Rühren bei Zimmertemperatur mit 3o
g höchstkonzentrierter jodwasserstoffsäure allmählich versetzt. Anschließend wird
die Reaktionsmasse noch 5 Stunden gerührt, dann mit Wasser verdünnt, das ausgeschiedene
Öl mit Chloroform aufgenommen, die Chloroformlösung mit schwefliger Säure, Wasser,
Natriumbicarbonatlösung und
wieder mit Wasser gewaschen, mit Chlorcalcium
getrocknet und die farblose Chloroformlösung eingedampft. Der Rückstand destilliert
im Hochvakuum nach einem Vorlauf von unverändertem Eugenol bei 13o bis 135°/o,3
mm.
-
Die Umsetzung mit n-Butylamin erfolgt in der in Beispiel i beschriebenen
Weise. Beim Aufarbeiten werden die dort beschriebenen isomeren Chlorhydrate erhalten.