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Verfahren und Vorrichtung zum Abschießen von Sprengschüssen Die vorliegende
Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zum Abschießen von Sprengschüssen.
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Ihr Hauptgegenstand ist die möglichst weitgehende Verringerung der
zur Vorbereitung des Sprengvorgangs erforderlichen Zeit, was in jedem Fall vorteilhaft
ist, aber besonders wichtig beim Abschießen eines ganzen Satzes von Sprengschüssen
wird, welche mit einem Sprengstoff mit begrenzter Lebensdauer, z. B. flüssigem Sauerstoff,
geladen°sind.
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Erfindungsgemäß vereinigt man in einem einzigen Block die Mittel zum
Zünden der Sprengladung und die unter der Einwirkung der Explosion ausdehnbaren
Stopfmittel mit Selbstpressung (Stopfmittel, welche sich selbsttätig festpressen
und sich unter dem Einfluß der Explosion in dem Bohrloch verklemmen) und führt diesen
Block als Ganzes in das Bohrloch ein, welches bereits die Sprengladung enthält,
worauf den Stopfmitteln vorzugsweise in dem Loch eine Anfangspressung erteilt wird,
was durch einen gegen sie in der Längsrichtung geführten Schlag erzielt werden kann.
Die Anordnung ist dann für die Auslösung der Explosion bereit.
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Fig. i und 2 der Zeichnungen zeigen 'im Längsschnitt .bzw. im Querschnitt
längs der Linie 2-2 der Fig. i eine erfindungsgemäße, in ein Bohrloch eingebrachte
selbststopfende Zündanordnung; Fig. 3 bis 6 zeigen Abwandlungen der auf Fig., x
dargestellten Vorrichtung.
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Bei der auf Fig. i und 2 dargestellten Ausführungsform umfaßt die
Vorrichtung wesentlich Stopfmittel mit Selbstpressung 6, 7 und Zündmittel io und
i i, welche von diesen Stopfmitteln an ihre Vorderende getragen werden, wobei diese
Mittel so miteinander vereinigt sind, daß sie einen einheit= lichen Block bilden,
der als Ganzes zum Zweck seiner Einführung in das Bohrloch 3 und seiner Einstellung
in dernselhen gehandhabt werden kann.
Die Sprengladung 2 war bereits
vorher in dies Bohrloch eingebracht worden.
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Die unter der Einwirkung der Explosion sich selbst festziehenden Stopfmittel
umfassen zwei entgegengesetzte Keile 6 und 7 mit gegeneinandergelegten glatten Flächen
9 wobei diese Keile so ausgebildet sind, daß sie bei einer gegebenen gegenseitigen
Längsstellung zusammen einen zylindrischen Block bilden, dessen Durchmesser etwas
kleiner als der des Loches 3 ist.
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Normalerweise, d. h. solange der durch die beiden Keile gebildete
Block nicht durch Selbstpressung in dem Bohrloch verklemmt wird, werden diese Keile
in dieser gegenseitigen Lage durch Mittel gehalten, die nachgeben können und in
dem Beispiel der Fig. i und 2 durch quer liegende Klammern 8gebildetwerden, die
in die Keile 6, 7 längs ihrer Trennlinie 9 eingreifen. Diese Klammern 8 sind genügend
schwach, um unter der Einwirkung eines in der Längsrichtung gegen einen der Keile
in der Richtung auf den anderen zu geführten Schlages nachzugeben.
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Sobald die Klammern zerbrochen sind, können die, Keile 6 und,7 frei
aufeinander gleiten, so daß sie sich unter der Einwirkung eines auf den hinteren
Keil in der Richtung nach vorn ausgeübten Druckes oder eines auf den vorderen Keil
in der Richtung nach hinten ausgeübten Druckes verklemmen.
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Diese gegenseitige Bewegung der Keile bewirkt eine Art Querverbreiterung
der durch die beiden Keile gebildeten Anordnung, welche sich so in der soeben ausgeführten
Weise in dem Bohrloch verklemmt.
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Die Keile 6 und 7 sind aus Holz, Filirozemen't, plastischer Masse
oder ganz allgemein aus einem beliebigen anderen, verhältnismäßig billigen und genügend
harten Werkstoff, dessen Reibungskoeffizient an der Wand des Bohrlochs genügend
groß ist.
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Der Winkel, den die Oberfläche 9 mit der Achse des durch die Keile6und7
gebildeten Blocks bildet, wird so klein gewählt, daß die Verklemmung unter (lern
Einflug der Druckwirkung der Vorderseite der Vorrichtung gewährleistet wird.
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Man hat gefunden, daß, wenn die Keile aus Holz sind, der Höchstwert
dieses Winkels etwa 16° beträgt.
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Die durch die Blöcke 6 und 7 gebildete Vorrichtung ist mit einer Längsrille
1.4 versehen, die sich längs der längsten Erzeugenden des Vorderkeils 6 erstreckt.
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Der Keil 6 ist außerdem gegebenenfalls mit einer Bohrung 15 versehen,
die vgn der Rille, 14 zu der Mitte der Vorderseite dieses Keils führt.
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Die Mittel zur Entzündung der Patrone 2 werden bei dieser Ausführungsform
der Erfindung einerseits durch eine Kapsel i i, welche eine Zündladung aus Schwarzpulver
o. dgl. enthält und von dem Keil 6 an seinem Vorderende getragen wird, und andererseits
durch eine Lunte io gebildet, welche von dieser Kapsel l i durch die Bohrung 15
und die Rille 14 zu der Mündung des Bohrlochs geht.
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Außer den soeben erwähnten wesentlichen Teilen (unter dem Einfluß
der Explosion selbstklemmende Stopfmittel 6, 7 und Zündmittel io und i i) kann der
die Vorrichtung bildende Block noch ein Verschlußorgan i aus einem zusammendrückbaren
und vorzugsweise nicht brennbaren Werkstoff, wie z. B. Asbestfasern, Glas- oder
Schlackenwolle, plastische Masse usw., aufweisen, welches zwischen der Zündladung
i i und dem Vorderende des Keils 6 angebracht ist.
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Dieses Verschlußorgan i erhält vorzugsweise, wie man es auf Fig. i
sieht, eine Form, welche der einer Pumpenkolbendichtung ähnlich ist. Seine Vorderfläche
ist mit einer z. 13. kegelstumpfförmigen Höhlung :I versehen. Auf diese Weise üben
die bei der Explosion der Ladung 2 entstehenden Gase unter Druck auf diesen Teil
des Verschlußorgans einen Druck aus, der die Wände dieser Höhlung 4 gegen die Innenwand
des Bohrlochs anzudrücken sucht.
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Die Hinterseite des Verschlußorgans i ist mit einer kegelstumpfförmigen
Höhlung 5 versehen, die so ausgebildet ist, daß sie sich über das Vorderende des
Keils 6 stülpen kann.
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Bei dieser Ausführungsform ist die Zündladung i i in dem Hohlraum
4 untergebracht, und das Verschlußorgan i ist finit einem :Mittelloch versehen,
durch welches die Lunte 10 tritt.
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Erfindungsgemäß geht man nach der Einführung der Sprengladung in das
13olirlocli folgendermaßen vor Der durch die Keile 6 und ;. das Verschlußorgan i
und die Zündmittel io. i t gebildete Block wird in das Bohrloch eingeführt und vorwärts
gestoßen, bis sich die Zündladung i i gegenüber der Sprengladung 2 in der richtigen
Stellung befindet. Dann führt man einen kräftigen kurzen Schlag gegen den hinteren
Keil 7 mittels eines in das Loch eingeführten Stopfers, wodurch die Klammern 8 gelöst
werden und der Keil 7 nach vorn getrieben wird.
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Der Block 6, 7 ist elann gut in dem Loch verklemmt, welches dann schußbereit
ist.
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Es ist leicht, einzusehen. daß diese beiden einfachen Vorgänge in
sehr kurzer Zeit ausgeführt werden können. Tatsächlich kann, während bei den alten
Vorbereitungsverfahren die Vorbereitung eines Satzes von z. B. 3o Löchern, einschließlich
der Einbringung der Sprengladungen, mehr als i Stunde erforderte, das gleiche Ergebnis
erfindungsgemäß in etwa io Minuten erhalten werden.
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Dieser Vorteil ist in jedem Fall wichtig; in dem Fall einer Sprengladung
der angegebenen Art wird er jedoch ausschlaggebend, da er die Verwendung einer solchen
Ladung bei einer großen Zahl von Bohrlöchern gestattet. Bei den alten Verfahren
betrug nämlich die Zeit, welche zwischen der Vorbereitung des ersten Bohrlochs und
der des letzten Bohrlochs verfloß, i Stunde und mehr, und man konnte keinen flüssigen
Sauerstoff benutzen, da der in das erste Loch eingebrachte Sauerstoff verdampft
wäre, bevor das letzte Loch bereit ist.
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Die der Fig. 3 ist der der Fig. i ähnlich, jedoch mit dem Unterschied,
daß die Zündladung i i durch einen elektrischen Zünder 12 und
die
Lunte io durch elektrische Drähte 13 ersetzt sind.
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Bei der Ausbildung der F ig. 4 sind die Klammern 8 durch Papierstreifen
16 ersetzt, die quer 'über die Linie 9, welche die beiden Keile trennt, auf die
Fläche des Blocks 6, 7 geklebt sind.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden die Mittel,
um die Keile 6, Z in ihrer gegenseitigen Stellung vor ihrer Einbringung in das Bohrloch
mittels einer leicht zerstörbaren Verbindung zu halten, durch einen Sack 17 aus
Zellophan, Gewebe. Papier oder einem anderen Werkstoff, der nachgeben kann, gebildet.
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In dem Fall eines Sackes aus Papier kann man örtliche Schwächungen
(Lochreihen oder teilweise 1:inschnitte) zur Erleichterung des Zerreißens des Sackes
vorsehen. Dieser Sack umgibt die durch die Keile 6, 7 und vorzugsweise auch durch
die Teile 1o und 11 gebildete Anordnung. Bei dem auf Fig. 5 dargestellten Beispiel
umschließt dieser Sack 17 außerdem den Teil i.
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Bei dem auf Fig. 6 dargestellten Beispiel, welches iin besonderen
ein Schießen mit brisanten Sprengstoffen betrifft, finden sich die Teile 6, 7 und
i o, 11 wieder, aber nicht mehr das Verschlußorgan i, das hier überflüssig wird.
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Anstatt vollständig geschlossen zu sein, wie in dem Fall der Fig.
5, ist der Sack 17 hier hinten offen, und sein Rand ist hei 17° auf die Anordnung
6, 7 geklebt.