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Verfahren und Vorrichtung zum Wegtun von Bohrlöchern.
Uni das Sprengen gefahrlos zu gestalten und das Entweichen der Schussflammen aus dem Bohrioche zu verhüten, ist vorgeschlagen worden, das Bohrloch statt durch losen fest gestampften Besatz durch keilförmige Körper zu verschliessen, die entweder durch den bei der Explosion entstehenden Gasdruck oder mechanisch durch Anziehung von Schrauben usw. gegen die Bohr- loch wände gepresst werden.
Eine zuverlässige Wirkung ist dadurch aber nicht zu erzielen, denn die bei der Explosion vnn Sprengstoffen auftretenden Kräfte folgen stets der Richtung des geringsten Widerstandes und da die Reibung der im Bohrloch verkeilten oder sich verkeilenden Besatzpfropfen geringer Is1 als der Widerstand, den das Gestein dem Zerreissen entgegensetzt, so wird die Verkeilung durch den Schuss aus dem Bohrloch herausgeschleudert. Dies tritt besonders bei wenig brisanten Sprengstoffen ein.
Ni 'h vorliegender Erfindung wird solches Herausschleudern des Besatzpfropfens dadurch ve@mieden, dass man den Pfropfen unter Schaffung von Aussparungen in der Bohrlochwandung verriegelt, und zwar erfolgt diese Verriegelung nach dem Einsetzen des Pfropfens in das Bohr- loch, aber vor der Entzündung der Sprengladung. Durch dieses Verfahren wird der Pfropfen stehet Hu Bohrloch gehalten und ein Entweichen der Sprenggase ist ausgeschlossen.
Die zur Ausübung des Verfahrens dienenden Einrichtungen können mannigfach abgeändert werden,
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eine oder mehrere Erweiterungen in solcher Form und solchen Abstand von der Mündung des Beohrloches hes hergestellt werden, dass die zur Verriegelung dienenden Teile des Pfropfens im Gestein genügenden Widerstand finden.
Mit der unter solcher Verriegelung stattfindenden Sprengung wird gleichzeitig eine bessere Wirkung der Sprengladung erzielt.
Verfahren und Vorrichtung sind der Härte und sonstigen bestimmten Eigenschaften des zu sprengenden Gesteins angepasst; weiche Kohle bedarf grösserer Verriegelungsflächen als hartes Gestein.
Ein weiterer sehr erheblicher Vorteil solcher Bohrlochverriegelung liegt in dem Umstande.
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Das Verfahren wird wie folgt ausgeführt : Nachdem das Bohrloch m der üblichen Weise entweder von Hand oder mittels Maschine auf (Im richtige Tiefe gebracht ist, werden innerhalb des Bohrloches eine oder mehrere Erweiterungen von zweckdienlicher Form und Grösse hergestellt. Alsdann wird die Sprengladung ins Bohrloch gebracht, entweder mit eingesetzter Zündschnur oder mit eingesetzter Sprengkapsel, entsprechend
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etwas Besatzmateria ! oder eine andere Abdichtungsvorrichtung angebracht werden.
Dann wird der Besatzpfropfen in das Hohrloch eingeführt und verriegelt. Die zur Verriegelung des Pfropfens dienenden Teile können mechanisch oder auch durch die Wirkung von Gasen bewegt werden. beispielsweise bei Anwendung von flüssiger Luft. Die Verriegelungen können ferner so eingerichtet sein. dass sie wiederholt oder nur einmal verwandt werden ; im ersten Falle wird Pfropfen und Riegel zweckmässig aus Stahl hergestellt, sonst kann Holz, Beton, Gusseisen, oder ein anderer billiger Bauston verwendet werden.
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Folgende Auaführungabeiapiele mögen die zum oben geschilderten Verfahren'zweck1 dienlichen Vorrickhtungen erläutern. Vorrichtungen erläutern.
In der Zeichnung stellt'Fig. 1 einen wagrechten Längsschnitt, Fig. 2 eine Längsansicht mit teilweisem Schnitt einer einfachen Ausführungsfqrm fürd wiederholte Verwendung der Vorrichtung dar ; Fig. 3 ist ein Querschnitt nach A-B, Fig. 4 ein Querschnitt nach C-D, Fig. 5 ein Querschnitt nach E-F, Fig. 6 zeigt den Riegel in mehreren Ansichten und Fig. 7 eine Abart im Schnitt.
Der Pfropfen 1 aus Stahl oder anderem genügend festen Baustoff besitzt zylindrische Form und passt in das Bohrloch, er ist mit einem Schlitz 2 versehen, in dem der Riegel 3 sich frei bewegen kann, und einem Längskanal4 zur Aufnahme der Zündschnur 7 oder sonstigen Zündvorrichtung.
In den Schlitz 2 ragt eine Zunge 5, Fig. 1, 2 und 5, um deren nach dem Schlitz 2 hin gelegenen Kante der Riegel 3 kippt, wenn die Vorrichtung ins Bohrloch eingeschoben wurde und die Aussparung 2 mit der Bohrlochserweiterung 6 zusammenfällt. Mittels der Schnur 8 kann der Riegel 3 wieder in die wagrechte Lage gebracht werden, falls aus irgend einem Grunde die ganze Vorrichtung wieder aus dem Bohrloch gezogen werden soll.
Nach Fertigstellung der Erweiterung 6 wird die Sprengladung 9 mit der Sprengkapsel 10 und der Zündschnur in das Bohrloch eingeführt und in das hintere Ende des Bohrloches geschoben.
Darauf legt man die Zündschnur in den Schlitz 4 des Pfropfens 1, verschliesst den Schlitz durch ein Einsatzstück 4a und schiebt den Pfropfen 1 dann in das Bohrloch. Ist die Vorrichtung so weit in das Bohrloch geschoben, dass mehr als die Hälfte der Länge des Riegels 3 über der Erweiterung 6 steht, so kippt der Riegel in die aus Fig. 2 ersichtliche Lage. Beim weiteren Einschieben des Pfropfens trifft der Riegel 3 dann die hintere Wand der Erweiterung 6. Zieht man den ganzen Pfropfen nach vorne, so legt sich der Riegel 3 aufrecht gegen die vordere Wand der Bohrlochserweiterung und die Ladung ist fertig zum Wegtun.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, kann vor Einführung der Vorrichtung etwas Besatz auf die Sprengladung gebracht werden.
Bei der Ausführungsform Fig. 7 ist die Zündvorrichtung 7 in einem seitlichen Kanal 1 : 3 verlegt, so dass der Schlitz d in Wegfall kommt und die Schnur 8 durch die mittlere Bohrung 13 geführt werden kann.
Die Fig. 8 und 9 zeigen im "Längsschnitt und Fig. 10 und 11 im Querschnitt nach C-// eine Verriegelungsvorrichtung, die aus durch zwei Federn 18 zusammengehaltenen Backen 77 besteht, die nach Einführung des Pfropfens 1 in das Bohrloch durch den Kegel der Stange 14 auseinandergepresst werden, in die Erweiterung des Bohrloches treten und so die Verriegelung bewirken
Falls Sprengladungen zur Verwendung kommen, die ms Bohrloch gebracht Gase abgeben, lässt sich der Druck, den solche Gase erzeugen, verwenden, um Riegel in entsprechende Bohr-
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die Erweiterung 21 zu schieben.
Bei der für einmaligen Gebrauch bestimmten Bauart der Vorrichtung, Fi. 12 und 13.
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getrieben. Nach Einbringung der Sprengladung mit Zündvorrichtung wird erforderlichenfalls nach Aufbringung von Besatz der Pfropfen 11 in das Bohrloch geschoben, wobei er an der Zünd- schnur oder der elektrischen Leitung 29 entlang gleitet, bis er die vorher hergestellte Erweiterung 6 trifft, in welche dann der Riegel 27 durch den Druck der Feder 26 eingeschoben wird.
Die in Fig. 14, l.') und 16 veranschaulichte Bauart der Verriegelungsvorriehtung kann zweckmässig beim Sprengen von Felsen benutzt werden. Die Erweiterung 6 wird von der Mündung des Bohrloches aus durch Ausmeisselung hergestellt. Vor Einführung des Pfropfens 31 wird der Riegel 30 in die Erweiterung eingelegt. Nach Einführung der mit Zündung versehenen Sprengladung und Aufbringung des erforderlichen Besatzes wird der Pfropfen 31 am Riegel 30 vorbei in das Bohrloch geschoben. Um dies zu ermöglichen sind im Pfropfen 31 zwei Aussparungen. 35 und 34 vorgesehen, wovon die letztere der Zündvorrichtung den Durchtritt gestattet. Durch eine Drehung des Pfropfens 31 im Sinne des Pfeiles Fig. 15 tritt der Vorsprung 32 hinter den Riegel 30, Fig. 16, und bewirkt so die Verriegelung.
Fig. 17 und 18 zeigen in Längs- und Querschnitt eine besonders einfache Ausfährungsform der Verriegelung. Der Riegel 36 wird durch eine geeignete Vorrichtung in die Erweiterung 6 des Bohrloches geschoben und in die gezeichnete Lage gebracht, in der er durch geeignete Mittel. beispielsweise einen Draht 37 und Knebel 38, gehalten wird. Der Riegel 36 wird hiebei so gestaltet, dass er beim Einführen in das Bohrloch dieses so weit wie möglich ausfüllt und beim
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Umlegen indie Verschhissatellung den Querschnitt des Bohrloches möglichst deckt, also gewissermassen selbst den Besatzpfropfen bildet Beim Wegtun des Sprengschusse8 würde der unmittelbar über der Patrone befindliche lose Besatz 39 sich gegen die Riegel 36 stützen.
Der Raum zwischen dem Riegel 36 und dem Mundloch kann auch besonders ausgefüllt werden. Eine ähnliche Einrichtung, bei der der Riegel selbst gleichsam den Besatzpfropfen bildet, zeigen die Fig. 19 und 20.
Hier besteht der Riegel aus zwei oder mehreren durch eine Feder gegeneinander beweglichen Teilen 40 und 41, die in zusammengeschobener Lage, Fig. 19, in das Bohrloch eingeführt werden und beim Eintritt in die Erweiterung 6, Fig. 20, auseinandergehen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Wegtun von Bohrlöchern, dadurch gekennzeichnet, dass im Bohrloch Erweiterungen geschaffen werden, und durch in diese Erweiterungen eingebrachte Teile eines Versatzpfropfens das Bohrloch verschlossen wird.
2. Verfahren zum Wegtun von Bohrlöchern, dadurch gekennzeichnet, dass in Erweiterungen des Bohrloches starre Körper eingeführt werden, die riegelartig die explodierende Sprengladung sichern und das Bohrloch verschliessen.