DE19515084C1 - Verfahren zur Verdichtung von Boden mittels Sprengladungen durch Horizontalbohrungen und bei Durchführung dieses Verfahrens einsetzbare Vorrichtungen - Google Patents
Verfahren zur Verdichtung von Boden mittels Sprengladungen durch Horizontalbohrungen und bei Durchführung dieses Verfahrens einsetzbare VorrichtungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein gattungsgemäßes Verfahren nach
dem Oberbegriff von Anspruch 1 und bei der Durchführung
dieses Verfahrens einsetzbare Vorrichtungen.
Die Bildung von Boden ist ein natürlicher, auch heute noch
ablaufender Prozeß, dem eine Fülle von chemischen und phy
sikalischen Vorgängen zugrundeliegen. Der Faktor Zeit
spielt dabei eine wesentliche Rolle, wobei sich derartige
Vorgänge weniger in einem für den Menschen überschaubaren
Zeitrahmen abspielen. Das Absetzen von Boden bildendem
Material, wie z. B. die Bildung von Sedimenten in Flüssen
und Seen, ist dabei einer der Faktoren, die der menschli
chen Erfahrungswelt noch am ehesten zugänglich sind. Der
artige Ablagerungen sind anfangs vergleichsweise lose und
entsprechend den jeweiligen Standortbedingungen - ggf.
auch trocken. Diese Ablagerungen werden sich schließlich
verfestigen.
Neben den natürlicherweise erzeugten Ablagerungen, gibt es
auch andere, durch den Menschen erzeugte Formen von typi
scherweise aufgeschütteten Böden, die einer Verfestigung
bedürfen. Derartige Böden fallen z. B. beim Tagebau von
Braun- und Steinkohle, bei Landgewinnungsprojekten, beim
Bau vom Dämmen oder im Rahmen von Rekultivierungs- bzw.
Bodensanierungsmaßnahmen an.
Bevor derartige, oft flach und schräg abfallende Böden ei
ner Nutzung durch den Menschen zugänglich gemacht werden
können, sei es nun als Standort für Gebäude, Verkehrsweg
oder frei zugänglicher Landschaftsfläche, gilt es die die
sen Böden inhärente Instabilität durch Verdichtung zu ver
ringern. Derartige Instabilitäten könnten grundsätzlich in
einer Verschiebung, einem Zerfließen oder einer Senkung
der Böden und damit zu einer Gefährdung von Menschen oder
ihrer Umwelt führen.
Eine in der Technik angewandte Methode zur Verbesserung
der bodenmechanischen Eigenschaft der oben beschriebenen
Böden besteht darin, die Lagerungsdichte der Teilchen im
Boden zu vergrößern und damit eine höhere Stabilität zu
erreichen. Dies kann, wie in US-A-2,236,759 beschrieben,
dadurch geschehen, daß durch ein vertikal angebrachtes
Bohrloch eine Sprengladung so in den Boden eingebracht
wird, daß diese unter dem Grundwasserspiegel zu liegen
kommt, und anschließend zur Explosion gebracht wird. Um
ein großes Bodengebiet zu stabilisieren, müssen sehr viele
vertikale Bohrungen niedergebracht werden. Aus dieser Ver
fahrensweise ergeben sich eine Reihe von Nachteilen. Zum
einen besteht eine nicht unerhebliche Gefährdung des Per
sonals sowie der Bohranlagen dadurch, daß zur Niederbrin
gung der Bohrung die ungesicherte Fläche betreten werden
muß bzw. als Arbeitsplattform dient. Weiterhin besteht
grundsätzlich die Gefahr, daß infolge der Explosion es zum
Austritt von Material aus dem Explosionsbohrloch kommt
sowie zu Bodenverschiebungen und Absenkungen, die zwar
grundsätzlich erwünscht, jedoch letztenendes unkontrol
liert erfolgen und vor denen das Personal sowie die Bohr
anlage geschützt werden muß. Damit entsteht ein zusätzli
cher Zeitaufwand durch das Zurückziehen von Personen und
Bohranlage. Dieser Zeitaufwand wird noch dadurch erhöht,
daß zur endgültigen Verfestigung des Bodens eine größere
Zeitspanne notwendig ist, wodurch das durch die Sprengung
verdichtete Gebiet erst nach Ablauf dieser Zeit als Ar
beitsplattform zum Niederbringen weiterer Vertikalbohrun
gen zugänglich ist.
In US-A-3,878,903 wird eine gesteuerte waagerechte Bohr
technik offenbart. Diese Bohrtechnik erlaubt das Verlegen
von z. B. Kabeln oder Leitungen unter einem Hindernis wie
einer Straße oder einem Flußlauf, indem ausgehend von einer
Seite des Hindenisses eine Bohrung niedergebracht
wird, die kontrolliert unter dem Hindernis zur anderen
Seite geführt wird und dort ihren Austrittspunkt hat.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur Verdichtung von Boden mittels Sprengladungen
durch Horizontalbohrungen und bei der Durchführung dieses
Verfahrens einsetzbare Vorrichtungen zu schaffen, mit de
nen das Verdichten von Boden schneller, billiger und si
cherer vorgenommen werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß in einem
gattungsgemäßen Verfahren, das nach dem Kennzeichen des
Anspruches 1 ausgestaltet ist.
Weiterhin wird die Aufgabe gelöst durch Vorrichtungen zum
Einbringen von Sprengladungen in ein Bohrloch zur Ausfüh
rung des erfindungsgemäßen Verfahrens nach dem Merkmal des
Anspruches 14 und nach dem Merkmal des Anspruches 15.
Besondere Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteran
sprüchen.
Grundsätzlich ist es möglich, Boden mittels Sprengladungen
durch Horizontalbohrungen zu verdichten, indem gleichzei
tig mehrere, unter Umständen miteinander verbundene
Sprengladungen ins Bohrloch eingebracht werden und diese
gleichzeitig oder in einem bestimmten zeitlichen Abstand
hintereinander gezündet werden. Damit sind jedoch eine
Reihe von Nachteilen verbunden, sowohl hinsichtlich der
sicheren Handhabung der Sprengladungen als auch des Zeit
bedarfs. Weitere Nachteile ergeben sich aus verfahrensbe
dingten Einschränkungen wie Materialfestigkeiten oder
Zündschemata.
In der im obigen Absatz genannten möglichen Verfahrenswei
se zur Bodenverdichtung gilt es, die Sprengladungen
gleichzeitig in das Bohrloch einzubringen. Dabei kommt es
zwangsläufig zur Handhabung einer insgesamt größeren
Sprengstoffmenge, als dies bei der vorliegenden Erfindung
der Fall ist. Dies ist grundsätzlich aus sicherheitstech
nischen Erwägungen abzulehnen. Darüber hinaus müssen die
Sprengladungen auf einen geeigneten Träger aufgebracht
oder untereinander verbunden werden. Dies erfordert einen
zusätzlichen Arbeits- und damit finanziellen Aufwand und
ist mit einem weiteren Sicherheitsrisiko verbunden. Wei
terhin tritt eine grundsätzliche Limitierung des Verfah
rens dadurch ein, daß bei gegebenem Bohrlochdurchmesser
nur eine vergleichsweise geringe Anzahl von Sprengladungen
gleichzeitig ins Bohrloch eingebracht werden kann, da jede
Sprengladung mit einer geeigneten Zündvorrichtung versehen
werden muß. Durch die für jede einzelne Sprengladung not
wendige Kabelausstattung wird der im Bohrloch zur Verfü
gung stehende Raum für das geordnete Verbringen der indi
viduellen Kabelausstattungen schnell erschöpft, wodurch
die Anzahl der einzubringenden Sprengladungen beschränkt
wird. Alternativ könnte der Querschnitt des Bohrloches
vergrößert und damit die Anzahl der einzubringenden
Sprengladungen erhöht werden, was jedoch auch zu einer
Erhöhung der Kosten führen würde. Ein weiterer Einwand
gegen diese Art der Bodenverdichtung mittels Sprengladun
gen durch Horizontalbohrungen besteht darin, daß bei einer
nicht erfolgreichen Zündung einer der ins Bohrloch einge
brachten mehreren, untereinander verbundenen Sprengladun
gen diese nicht gezündete Sprengladung unter Umständen nur
sehr schwer, oder gar nicht, zu bergen ist. Weitere Nach
teile ergeben sich aus der Tatsache, daß die untereinander
verbundenen Sprengladungen durch einen Austrittspunkt in
das Bohrloch eingezogen werden müssen. Damit wird ein Boh
ren ohne Austrittspunkt praktisch nicht möglich sein. Aus
der Notwendigkeit eines Austrittspunkts ergeben sich wei
tere Kosten, da eine längere Bohrstrecke als zum Verdich
ten des Bodens eigentlich notwendig wäre, angelegt werden
muß und diese u. U. das Personal wieder auf noch nicht ver
festigtes, und damit gefährliches, Gebiet führt.
Die im obigen Absatz beschriebenen Nachteile werden durch
die vorliegende Erfindung überwunden. Darüberhinaus können
ohne Einschränkungen all jene Vorteile für die besagte
Erfindung in Anspruch genommen werden, die aus der Anwen
dung der Methode zur Verdichtung von Boden mittels Spreng
ladungen durch Horizontalbohrungen resultieren. Diese Vor
teile bestehen im wesentlichen darin, daß statt einer
Vielzahl von Vertikalbohrungen nur eine vergleichsweise
geringe Anzahl von Horizontalbohrungen vorzunehmen sind.
Weiterhin besteht der Vorteil, daß weder Personen noch die
Bohranlage dadurch gefährdet wird, daß die Bohrung auf
nicht verfestigtem Gelände niedergebracht wird.
Vielmehr kann ausgehend von einem sicheren, entfernt ge
legenen Standort die Bohrung vorgenommen werden. Neben
diesem offensichtlichen Sicherheitstechnischen Vorteil er
gibt sich auch ein Vorteil hinsichtlich des zu betreiben
den Zeitaufwandes zur Verdichtung eines größeren Bodenge
bietes dadurch, daß die Anlage nicht so häufig bewegt wer
den muß und eine schnellere Abfolge von Bohrungen vorge
nommen werden kann, da das Abwarten bis zum Abschluß des
Verdichtungsvorganges entfällt, das bei Bodenverdichtung
mittels Sprengladungen bei Vertikalbohrweise die Voraus
setzung für einen nächsten Bohr- und Verdichtungsvorgang
darstellt.
Wenngleich bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah
rens das Einführen der Sprengladung an jeder Stelle des
Bohrlochs erfolgen kann, ergeben sich besondere Vorteile
aus dem Absetzen der Sprengladung ins Bohrlochtiefste.
Aufgrund der - nach Erstellen des Bohrloches - erfindungs
gemäßen Abfolge der Schritte Einbringen einer Spreng
ladung, Zurückziehen des Bohrgestänges, Zünden der Spreng
ladung verschiebt sich das Bohrlochtiefste mit zunehmendem
Fortgang des Verdichtungsvorganges, da infolge der Explo
sion sowie der nachfolgenden Verdichtung und aufgrund der
Tatsache, daß das Bohrgestänge zurückgezogen worden ist,
das Ende des Bohrgestänge das neue Bohrlochtiefste defi
niert. Es muß sichergestellt werden, daß die Sprengladung
tatsächlich aus dem Ende des - zurückgezogenen - Bohrge
stänges austreten kann. Dies gilt besonders beim Einbrin
gen der ersten Sprengladung ins Bohrlochtiefste zu berück
sichtigen und wenn der Bereich des Bodens bis an das Ende
des Bohrgestänges reicht. Unter diesen Bedingungen wird
das Bohrgestänge um soviel zurückgezogen, daß die Spreng
ladung aus dem Bohrgestänge austreten kann, bevor das
Bohrgestänge erfindungsgemäß um denjenigen geringfügigen
Betrag zurückgezogen wird, der die Entfernung zwischen
zwei zurückgezogenen Punkten für das Absetzen jeweils ei
ner Sprengladung definiert.
Das Zünden der erfindungsgemäß eingebrachten Sprengladung
kann sowohl über Zündkabel, als auch über drahtlose Zün
dung, Zeitzündmechanismus oder Zündschnur erfolgen. Im
Falle der Verwendung eines Zündkabels wird nach erfolgter
Zündung und vor Einbringen einer weiteren Sprengladung das
Zündkabel zurückgezogen. Besonders vorteilhaft ist die
Verwendung desselben Zündkabels zum Zünden weiterer
Sprengladungen.
Indem die Horizontalbohrung ohne Austrittspunkt vorgenom
men wird, kann eine Bohrlokation bzw. ein Bohransatzpunkt
vorteilhafterweise grundsätzlich als Ausgangspunkt für
weitere Bohrlöcher verwendet werden. Die Orientierung der
weiteren Bohrlöcher relativ zum ersten Bohrloch und zuein
ander kann jeden Winkel vertikal wie horizontal einnehmen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann vorteilhaft bei koa
xialer Bohrweise angewandt werden. Dabei wird ein Pilot
bohrstrang im Boden vorangetrieben, dem ein Überwaschbohr
gestänge folgt. Nach Abschluß des Bohrvorganges wird der
Pilotbohrstrang aus dem Bohrloch entfernt und das Über
waschbohrgestänge dient dazu, die Sprengladung abzusetzen.
In diesem Falle ist es das Überwaschbohrgestänge, das nach
dem Einbringen einer Sprengladung um einen geringfügigen
Betrag vor der Zündung der Sprengladung zurückgezogen
wird.
Eine besonders vorteilhafte Anwendung des beschriebenen
erfindungsgemäßen Verfahrens besteht bei Anwendungen einer
einaxialen Bohrweise. In diesem Falle wird das beim koa
xialen Bohren im Pilotbohrstrang befindliche Meßinstru
ment, das Auskunft über die Position des Bohrkopfes gibt,
nach Abschluß des eigentlichen Bohrvorganges aus dem ein
axialen Bohrgestänge entfernt. Bei einaxialer Bohrweise
ohne Austrittsöffnung wird das Meßinstrument unter
Arbeitsbedingungen, d. h. während sich das Bohrgestänge unter
Tage befindet, ausgebaut. Bei einaxialer Bohrweise mit
Austrittspunkt wird das Meßinstrument vom Bohrgestänge
getrennt, nachdem dieses den Austrittspunkt geschaffen
hat. Anschließend wird das Bohrgestänge ins Bohrloch zu
rückgezogen. Damit kann die Sprengladung in beiden Fällen
durch das Bohrgestänge ins Bohrloch und bevorzugt ins
Bohrlochtiefste eingebracht werden, bevor das Bohrgestänge
zurückgezogen und die Sprengladung gezündet wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemä
ßen Verfahrens wird eine pumpbare Sprengladung verwendet,
wobei die Sprengladung während des Pumpvorganges ihr
Zündkabel oder Zündschnur mit sich führt und dieses bis
nach übertage zur Zündmaschine reicht.
Alternativ kann die Sprengladung mittels eines Schubmol
ches in das Bohrloch eingebracht werden. Der Schubmolch
kann entweder zusammen mit der Sprengladung im Bohrloch
verbleiben oder daraus entfernt und zum Einbringen weite
rer Sprengladungen verwendet werden.
Mit den erfindungsgemäßen Vorrichtungen zum Einbringen von
Sprengladungen in ein Bohrloch zur Ausführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens kann ein in das Bohrloch einge
brachtes Pumpmedium die Sprengladung zuverlässig vom Bohr
locheingang bis zum Ende des Bohrgestänges transportieren.
Aus den erfindungsgemäßen Vorrichtungen zum Einbringen von
Sprengladungen in ein Bohrloch zur Ausführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens ergeben sich Vorteile dergestalt,
daß der Transport der Sprengladung, beispielsweise durch
Messen des Druckverlaufes, kontrollierbar und dokumentier
bar wird. Dabei handelt es sich um zwei Kriterien, die mit
Blick auf die spätere Nutzung der mittels des erfindungs
gemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrichtungen
verdichteten Böden von sehr großer sicherheitstechnischer
und beträchtlicher ökonomischer Bedeutung sind.
Das der Erfindung zugrundeliegende Verfahrensprinzip bei
koaxialer und einaxialer Bohrweise sowie ein Ausführungs
beispiel der Vorrichtung zum Einbringen einer Sprengladung
in ein Bohrloch zur Ausführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens werden anhand der beigefügten Zeichnungen erläu
tert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Darstellung der Einzelschritte zum Verdichten
von Boden mittels Sprengladungen durch Horizontal
bohrung ohne Austrittspunkt bei koaxialer Bohrwei
se und Verwendung eines Zündkabels zum Zünden der
Sprengladung;
Fig. 2 eine Darstellung der Einzelschritte zum Verdichten
von Boden mittels Sprengladungen durch Horizontal
bohrung ohne Austrittspunkt bei einaxialer Bohr
weise und Verwendung eines Zündkabels zum Zünden
der Sprengladung; und
Fig. 3 eine Ausführungsform der Vorrichtung zum Einbrin
gen einer Sprengladung in ein Bohrloch zur Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens für eine
pumpbare Sprengladung.
In Fig. 1 ist in den Teilabbildungen 1 bis 7 der Vorgang
der Bodenverdichtung mittels Sprengladungen durch Horizontal
bohrung illustriert. Im konkreten Beispiel ist eine
koaxiale Bohrweise zusammen mit der Verwendung eines Zünd
kabels zur Zündung der eingebrachten Sprengladung in einem
Bohrloch ohne Austrittspunkt gezeigt. Zuerst wird mittels
einer Bohranlage 1 ein Pilotbohrstrang 2 in den zu ver
dichtenden Bodenbereich in erster Linie horizontal einge
führt. Anschließend wird ein Überwaschbohrstrang 3 über
den Pilotbohrstrang 2 geschoben (Teilbild 1). Nachdem
Überwaschbohrstrang 3 das Ende des Pilotbohrstranges 2
erreicht hat, wird Pilotbohrstrang 2 zum Eingangsloch der
Bohrung zurückgezogen und aus dem Bohrloch letztendlich
entfernt (Teilbild 2). Schließlich wird eine Sprengladung
4 durch das Überwaschbohrgestänge ins Bohrlochtiefste ein
gebracht. Sprengladung 4 ist mittels Zündkabel 5 mit einer
außerhalb des Bohrlochs an der Bodenoberfläche befindli
chen Zündmaschine 6 verbunden (Teilbild 3). Überwaschbohr
gestänge 3 wird um einen geringen Betrag zurückgezogen, so
daß Sprengladung 4 nicht mehr vom Überwaschbohrgestänge
umfaßt wird (Teilbild 4). Nach Rückzug des Überwaschbohr
gestänges um einen geringen Betrag erfolgt Zündung und
Explosion der eingebrachte Sprengladung (Teilbild 5). Das
Zündkabel 5 wird aufgewickelt und damit aus dem Bohrloch
entfernt und erneut an eine Sprengladung angebracht (Teil
bild 6) und anschließend wieder in das Bohrloch einge
bracht (Teilbild 7). Damit wird ein Zustand hergestellt,
wie er bereits in Teilbild 3 dargestellt ist. Es ist dies
ein Merkmal der vorliegenden Erfindung, daß die Sequenz
bestehend aus Einbringen der Sprengladung durch das Bohr
gestänge ins Bohrloch, Zurückziehen des Bohrgestänges um
einen geringfügigen Betrag und Zünden der Sprengladung
mehrfach wiederholt wird. Wie oft dieser Vorgang wieder
holt wird, hängt von der Anzahl der für die Bodenverdich
tung notwendigen Sprengungen ab. Diese wiederum wird von
den bodenmechanischen Eigenschaften des zu verfestigenden
Bodens, dem erwünschten Verfestigungsgrad, sowie Art des
Sprengstoffs und Größe der einzelnen Sprengladung beein
flußt.
Fig. 2 zeigt den Vorgang der Bodenverdichtung mittels
Sprengladungen durch Horizontalbohrung, wobei eine ein
axiale Bohrweise Verwendung findet und die Sprengladung
mittels einer Zündschnur mit einer an der Oberfläche be
findlichen Zündmaschine verbunden ist.
Ausgehend von Bohranlage 1 wird ein Bohrstrang 7, der eine
Meßsonde 8 beinhaltet, in den zu verdichtenden Bodenbe
reich vorangetrieben (Teilbild 1). Nach Abschluß der Boh
rung wird Meßsonde 8 aus dem Bohrstrang 7 entfernt (Teil
bild 2). Anschließend wird eine durch ein Zündkabel 5 mit
Zündmaschine 6 verbundene Sprengladung 4 in den Bohrstrang
eingebracht und tritt am Ende des Bohrstranges aus (Teil
bild 3). Dem schließt sich das erfindungsgemäße Zurückzie
hen des Bohrstranges 7 an (Teilbild 4), wobei Sprengladung
4 nicht mehr vom Bohrstrang 7 umgeben ist. Zündung und
Explosion der Sprengladung sind in Teilbild 5 dargestellt.
Nach Zünden der Sprengladung 4 wird Zündkabel 5 zurück an
die Oberfläche gezogen (Teilbild 6) und an eine neue
Sprengladung angebracht. Diese Sprengladung wird anschlie
ßend durch den Bohrstrang 7 an das Ende des Bohrloches
transportiert, wobei Sprengladung 4 durch Zündschnur 5 mit
Zündmaschine 6, die sich an der Oberfläche in der Nähe der
Bohranlage 1 befindet, verbunden ist (Teilbild 7). Diese
Situation entspricht der in Teilbild 3 dargestellten. Die
erfindungsgemäße Sequenz bestehend aus den Schritten Ein
bringen einer Sprengladung durch das Bohrgestänge ins
Bohrloch, Zurückziehen des Bohrgestänges um einen gering
fügigen Betrag und Zünden der Sprengladung kann auch in
dieser vorliegenden Ausführungsform der Erfindung auf die
dargestellte Art und Weise realisiert werden.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform der Vorrichtung zum Ein
bringen einer Sprengladung in ein Bohrloch zur Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens für eine pumpbare
Sprengladung. Die Sprengladung 4 befindet sich im mit ei
ner Bohrkrone 9 ausgestatteten Bohrstrang 7 in Sprengla
dungsrohr 10. Der in die Sprengladung 4 eingebaute Zünder
11 ist von dem ebenfalls im Sprengladungsrohr 10 befindli
chen Kabelvorrat 12 durch eine Trennwand 13 getrennt, wo
bei jedoch eine Verbindung zwischen Zünder 11 und Kabel
vorrat 12 durch die Trennwand 13 hindurch sichergestellt
wird. Der Kabelvorrat 12 geht in das Zündkabel 5 über, das
mit einer am Bohrlocheingang an der Oberfläche angeordne
ten Zündanlage verbunden ist. Sprengladungsrohr 10 weist
Gummilippen 14 auf, die ein abdichtendes Einführen des
Sprengladungsrohrs 10 in den Bohrstrang 7 erlauben. Das
Sprengladungsrohr 10 wird mittels eines Pumpmediums oder
eines Pumpmolches durch den Bohrstrang 7 ans Ende dessel
ben transportiert. Infolge des Einflusses des Pumpmediums
wird Sprengladung 4 zusammen mit dem Sprengladungsrohr 10
aus dem Bohrstrang 7 ausgepreßt, wobei die durchgängige
Verbindung zwischen Sprengladung 4, Zünder 11, Zündkabel 5
und Zündanlage 6 erhalten bleibt.
Wie aus den vorstehenden Ausführungen deutlich geworden
ist, ist die vorliegende Erfindung auf die vorstehenden
Ausführungsbeispiele in keiner Weise beschränkt. Für den
Fachmann ergeben sich eine Vielzahl weiterer Anwendungs-
und Gestaltungsmöglichkeiten.
Bezugszeichenliste
1 Bohranlage
2 Pilotbohrstrang
3 Überwaschbohrstrang
4 Sprengladung
5 Zündkabel
6 Zündmaschine
7 Bohrstrang
8 Meßsonde
9 Bohrkrone
10 Sprengladungsrohr
11 Zünder
12 Kabelvorrat
13 Trennwand
14 Gummilippen
2 Pilotbohrstrang
3 Überwaschbohrstrang
4 Sprengladung
5 Zündkabel
6 Zündmaschine
7 Bohrstrang
8 Meßsonde
9 Bohrkrone
10 Sprengladungsrohr
11 Zünder
12 Kabelvorrat
13 Trennwand
14 Gummilippen
Claims (16)
1. Verfahren zur Verdichtung von Boden mittels Sprengla
dungen durch Horizontalbohrungen, gekennzeichnet durch
Anlegen eines Bohrlochs und mindestens zweimalige Wieder
holung der Abfolge der folgenden Schritte:
- - Transport einer Sprengladung durch das Bohrgestänge ins Bohrloch;
- - Zurückziehen des Bohrgestänges um einen geringfügigen Betrag;
- - Zünden der Sprengladung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sprengladung ins Bohrlochtiefste eingebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Zünden der Sprengladung mittels Zündkabel
erfolgt und nach erfolgter Zündung das Zündkabel vor Ein
bringen einer weiteren Sprengladung zurückgezogen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Zünden der Sprengladung mittels Zündschnur
erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Zünden der Sprengladung drahtlos erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Zünden der Sprengladung mittels eines Zeit
zündmechanismus erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Horizontalbohrung keinen Aus
trittspunkt aufweist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bohrung mittels koaxialer Bohrwei
se unter Verwendung eines Pilotstranges und eines Über
waschbohrgestänges erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
nach Abschluß des Bohrvorganges und vor Einbringen der
ersten Sprengladung der Pilotstrang ausgebaut wird und das
Überwaschbohrgestänge im Bohrloch verbleibt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bohrung mittels einaxialer Bohr
weise erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß nach Abschluß des Bohrvorganges und vor Einbringen der
ersten Sprengladung die Meßsonde ausgebaut wird und das
einaxiale Bohrgestänge im Bohrloch verbleibt.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß eine pumpbare Sprengladung ver
wendet wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sprengladung mittels eines Schub
molches eingebracht werden.
14. Vorrichtung zum Einbringen von Sprengladungen in ein
Bohrloch zur Ausführung des Verfahrens nach einem der Pa
tentansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sprengladung mit einem Dichtmittel oder Dichtmitteln,
das/die direkt an der Oberfläche der Sprengladung ange
bracht ist/sind zum Abdichten des Raums zwischen der
Sprengladung und dem Inneren des Bohrgestänges, versehen
ist zum Führen und Transportieren der Sprengladung im In
neren des Bohrgestänges und zum Austritt der Sprengladung
aus der Bohrgestängeöffnung.
15. Vorrichtung zum Einbringen von Sprengladungen in ein
Bohrloch zur Ausführung des Verfahrens nach einem der Pa
tentansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sprengladung sich in einem Hohlkörper befindet, der Ein
richtungen zum Führen und Transportieren des Hohlkörpers
im Inneren des Bohrgestänges und zum Austritt des Hohlkör
pers aus der Bohrgestängeöffnung aufweist, wobei ein oder
mehrere Dichtmittel an dem die Sprengladung aufnehmenden
Hohlzylinder zum Abdichten des Raums zwischen dem die
Sprengladung aufnehmenden Hohlzylinder und dem Bohrgestän
ge angebracht ist/sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß Sprengladung und Kabelvorrat im Hohlkörper räumlich
getrennt sind, wobei eine Verbindung zwischen Zündkabel
und Sprengladung durchgängig vorhanden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995115084 DE19515084C1 (de) | 1995-04-25 | 1995-04-25 | Verfahren zur Verdichtung von Boden mittels Sprengladungen durch Horizontalbohrungen und bei Durchführung dieses Verfahrens einsetzbare Vorrichtungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995115084 DE19515084C1 (de) | 1995-04-25 | 1995-04-25 | Verfahren zur Verdichtung von Boden mittels Sprengladungen durch Horizontalbohrungen und bei Durchführung dieses Verfahrens einsetzbare Vorrichtungen |
Publications (1)
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ID=7760263
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1995115084 Expired - Fee Related DE19515084C1 (de) | 1995-04-25 | 1995-04-25 | Verfahren zur Verdichtung von Boden mittels Sprengladungen durch Horizontalbohrungen und bei Durchführung dieses Verfahrens einsetzbare Vorrichtungen |
Country Status (1)
Country | Link |
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