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Vorrichtung zur Vereinzelung von Bogen aus Papier1 Pappe, Karton o.
dgl. von einem Bogenstapel Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Vereinzelung
von Bogen aus Papier, Pappe, Karton o. dgl. von einem Bogenstapel und Uhergabe derselben
an eineii sie der Druckmaschine zuführenden Anlegetisch, bei der die Bogen mittels
gesteuerter Saugorgane an ihrer Vorderkante erfaßt werden. Bogenanlegevorrichtungen,
bei denen die Bogen mittels gesteuerter Saugorgane an ihrer Vorderkante erfaßt und
vom Bogenstapel abgehoben werden, um sie dann an den Anlegetisch der Druckmaschine
zu übergehen, sind bereits in den verschiedensten Ausführungen bekannt. Allen diesen
Ausführungen ist gemeinsam, daß für die Entnahme des Bogens vom Bogenstapel eine
Vielzahl von gesteuerten Saugorganen vorgesehen sind, die mit Abstand zueinander
nebeneinander über die Bogenbreite verteilt an einer sogenannten, sich über die
ganze Breite des Bogenanlegers erstreckenden Saugerstange angeordnet sind, und zwar
sind diese Saugorgane verstellbar an dieser Stange angeordnet, um je nach der Breite
des zur Verarbeitung kommenden Bogens, d. h. zum Bogenformat eingestellt werden
zu können. Die einzelnen Saugorgane sind durch Schläuche mit der in der Saugerstange
geführten Luftleitung verbunden und einzeln von dieser Luftleitung abstellbar, so
daß, je nach dem zur Verarbeitung kommenden Bogenformat, vor allem bei kleinen Bogenformaten,
die nicht benötigten Saugorgane von der Luft leitung abgestellt werden können.
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Diese Verwendung einer Vielzahl von sich über die ganze Bogenbreite
erstreckenden Saugorganen, die in ihrer mittelbaren Anordnung an der Saugerstange
zum Zwecke des Abhebens und Abgebens
der Bogen mechanisch bewegt
werden, bringt jedoch die Gefahr mit sich, daß nicht alle Saugorgane den Bogen fest
erfassen, vor allem ist dies der Fall, wenn der Bogenstapel uneben ist, d. h. wellig
liegt oder mit seinen Seiten etwas nach abwärts neigt. Wird aber der zu vereinzelnde
Bogen nicht von allen Saugorganen erfaßt, so ist dessen einwandfreie Übergabe an
den Anlegetisch nicht gewährleistet, und es treten Störungen, sogenannte Stopper,
ein, in welchen Fällen die Vorrichtung stillgesetzt werden muß, was auch ein Stillsetzen
der Druckmaschine bedingt. Zur Beseitigung dieses Nachteiles sind bereits Sonderausbildungen
der Saugorgane sowie unter Federwirkung stehende Saugdüsen eingeführt und vorgeschlagen
worden.
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Zweck der Erfindullg ist deshalb die Schaffung einer Bogenanlegevorrichtung
als Stapelanleger, der den Bogen an seiner Vorderkante erfaßt und anhebt und der
sich dadurch auszeichnet, daß die Vielzahl von Saugorganen für das Abheben des Bogens
vom Stapel und damit die Gefahr unsicherer Erfassung des Bogens in Fortfall kommen.
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Es ist zu diesem Zwecke bereits vorgeschlagen worden, für die Vereinzelung
der Bogen und Überleitung derselben an den Anlegetisch nur eine auf ein Minimum
beschränkte Anzahl von Saugorganen, z. B. nur zwei Saugorgane, die den Bogen im
mittleren Teil seiner Vorderkante erfassen. zu benutzen und im Zusammenwirken mit
diesen Saugorganen, links und rechts dieser Saugorgane je eine mechanisch arbeitende
oder pneumatisch oder pneumatischmechanisch arbeitende Bogenbrücke vorzusehen. Die
heiden Bogenbrücken sorgen dafür, daß die von den Saugorganen nicht erfaßten freien
Bogenseiten beim Vorwärtsbewegen des Bogens angehoben und den Transportwalzen des
Anlegetisches zugeführt werden. Hierdurch wird eine wesentliche Vereinfachung im
Aufbau der Vorrichtung sowie eine Gewichtseinsparung erreicht, was wiederum eine
Geschwindigkeitssteigerung der Bewegung ermöglicht. Auch ist eine Verstellung der
Saugorgane beim M;echsel der Bogenformate und Papierqualitäten (Abschalten der Sauger),
seitliches Verschieben der Sauger, Erhöhung der Zahl der Sauger. nicht mehr erforderlich,
so daß auch die Bedienung der Vorrichtung vereinfacht wird.
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Bei dieser vorgeschlagenen Vorrichtung werden die Bogen der sich
quer über die gesamte Breite des Anlegetisches erstreckenden Transportwalze zugeführt,
deren Oberkante um ein bestimmtes anlaß höher liegt als die Oberkante des Stapels.
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Dieser Höhenunterschied ist derart, daß bei einer Anordnung fest eingebauter
Bogenbrücken diese in sehr steiler Schräglage vorgesehen werden müßten, was keine
sichere Gewähr für eine einwandfreie Überleitung der freien Bogenkanten bietet.
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Bei der Vorrichtung nach der vorliegenden Erfindung sind für die
Vereinzelung der Bogen und Überleitung derselben an den Anlegetisch ebenfalls nur
eine auf ein Minimum beschränkte Anzahl, z. B. nur zwei gesteuerte Sauger, den Bogen
im mittleren Teil seiner Vorderkante fassend, vorgesehen, erfindungsgemäß aher ist
links und rechts dieser Sauger je eine feste und in geringer Aufwärtsschräge angeordnete
130gell1)rticke, und zwar zwischen der Vorderkante des Stapels und mehreren versetzt
zueinander gelagerten Traisportwalzen des Anlegetisches, unterhalb der Bewegungsebene
des zu vereinzelnden Bogens. angel)racht, huber die hinweg d-r vom Stapel durch
die Sauger abr,ehol>ene Bogen bei seiner Weiterleitullg zu den Transportwalzen
des Anlegetisches mit seinen freien, voll den Saugern nicht erfaßten Seitell gleitet,
wol>ei infolge der geringen Schräge der L)ognlrücken ein störungsfreies .Aufwärtsgleiten
der Bogenseiten garantiert ist. Tn Verliidung mit diesen Bogenbrücken kann eine
Luftleitung vorgeselei werden. aus der in der Förderrichtung Luft gegen die Unterseite
des ihrer die Bogenbrücken gleitende Bogen geblasen wird.
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Die Zuführung voll Luit uiiter einen vom Stapel abgehobenen Bogen
ist an sich bekannt. Bei der vorliegenden Erfindung wird die Luft gegen den sich
in Bewegung nach den Transportwalzen befindlichen Bogen geblasen, und zwar nur unter
die linke und rechte Seite des von den Saugern nicht erfaßten Bogenteiles.
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Die Vorrichtung nach der Ertindung stellt eine weitere Vereinfachung
und Verbilligung dar.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt, Rund
zwar zeigt Fig. I eine Draufsicht auf die Vorrichtung, in der nur die für die Beurteilung
der Erfindung wesentlichen Teile dargestellt sind, Fig. 2 bis 4 in Seitenansicht
die Abhebung des Bogens vom Stapel, die Weiterleitung und die uebergabe des Bogens
an die Transportwalzen des Anlegetisches.
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Die mit der Vorrichtung zu vereinzelnden Bogen liegen in einem Stapel
1 auf einem in die Vorrichtung eingebauten Stapeltisch, dter in an sich hekannter
Weise heb- und senkbar eingerichtet ist, und der sich entsprechend den Vereinzelungshüben
automatisch hebt, so daß immer der oherste Bogen in die Entnahmelage gebracht wird.
Zur Entnahme des jeweils obersten Bogens 2 sind nur eine auf ein Minimum beschränkte
Anzahl von Saugorganen, z. B. nur zwei gesteuerte Sauger 3, 4 oberhalb der Vorderkante
des Stapels 1, und zwar im mittleren Teile des an seiner Vorderkante zu fassenden
Bogens mit geringem Abstande zueinander vorgesehen. Die Sauger stehen mit Luftleitungen
inVerbindung und werden zur Vornahme ihrer Abwärts-, Aufwärts-, Vorwärts- und Rückwärtsbewegung
für die Entnahme und Weiterleitung des Bogens in an sich bekannter Weise durch ein
(nicht dargestelltes) TlehelgestäJlge mechanisch be wegt. Die Kippbewegung der Sauger
kann entweder mechanisch oder pneumatisch durchgeführt werden, was ebenfalls als
I,ekannt vorausgesetzt wird. Die Sauger 3 und 4 sind mit geringem Abstande zueinander
an ihrem sie hewegellden Träger angeordnet, welche Anordnung in beliebiger, an sich
bekannter Weise erfolgen kann. Links und rechts der beiden Sauger 3 und 4 ist je
eine Bogen-
brücke 5 uiid 6 vorgesehen, und zwar in fester Anordnung
zwischen der Vorderkante des Stapels I und den beiden seitlichen Transportwalzen
7 und 8 des Anlegetisches 9. Die Bogenbrücken 5 und 6 sind mit ihrer Hinterkante.
also stapelseitig, in Höhe der obersten Bogen des Stapels I vorgesehen und enden
11 Schräglage auf der Oberkante der Transportwalzen 7 bzw. 8, d. h. sie sind in
der Förderebene des zu vereinzelnden Bogens 2 vorgesehen. Die seitlichen Transportwalzen
7 und 8 sind gegenüber der mittleren Transportwalze 10 zurückversetzt, damit die
Neigung der Bogenbrücken 5, 6 so gering wird, daß ein störungsfreies Aufwärtsgleiteil
der Bogenseiten garantiert ist. I)ie l>eiden Sauger 3 und 4 heben den Bogen 2
vom Stapel 1 al, und tragen ihn zu der mittleren Transportwalze 10 des Anlegetisches
9, über die Förderbänder Ir. 12 geführt sind, von denen der Bogen iibernommell wird,
zu welchem Zwecke heb- und senkbare Taktrollen I3, 14 vorgesehen sind, die sich
auf die Förderbänder II, I2 herabsenken, weiln die Sauger 3, 4 den Bogen an den
Ablegetisch abgeben. Bei dieser Überleitung gleitet der Bogen mit seinen von den
Saugern nicht erfaßten freien Seiten über die festen Bogenbrücken 5, 6 hinweg und
wird somit sicher mit diesen Seiten zu den seitlichen Transportwalzen 7, 8, über
die Förderhänder 15, I6 geführt sind, geleitet.
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In Verbindung mit den Bogenbrücken 5, 6 sind Luftleitungen 17, I8
vorgesehen, aus denen in der Förderrichtung Luft gegen die Unterseite des über dieBogenbrücken
gleitenden Bogens geblasen wird.
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Die Luftleitungen führen in das stapelseitige Ende der Bogenbrücken
5, 6, wo mehrere Luftaustrittöffnungen 19 vorgesehen sind, aus denen die Luft gegen
die Unterseite des zu vereinzelnden Bogens strömt, wie dies durch Pfeile angedeutet
ist. Die Stärke der Luft kann je nach Bedarf für die einzelnen Papierqualitäten
reguliert werden.
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Vor dem Stapel 1, d. h. an dessen Vorderkante, sind gegenüber den
Saugern 3, 4 und in deren Ahstand je ein Bläserpaar 20 übereinander vorgesehen,
aus denen Luft gegen den Stapel I geblasen wird, die als Lockerungs- und Trennluft
bezeichnet wird. Aus den beiden unteren Bläsern strömt die Lockerungsluft und aus
den beiden oberen Bläsern die Trennluft. Die Lockerungsluft wird gegen die obersten
Bogen des Stapels geblasen, ehe sich die Sauger 3, 4 auf den obersten Bogen 2 des
Stapels aufsetzen. Nachdem die beiden Sauger 3, 4 den Bogen angehoben haben, setzen
die beiden oberen Bläser ein, die den angehobenen Bogen vollständig vom Stapel trennen.
In der Fig. I ist gezeigt, wie der oberste Bogen 2 vom Stapel abgehoben wird, wobei
die Trennluft gegen den Bogen geblasen wird und die Taktrollen 13, 14 angehoben
sind.
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Fig. 3 zeigt, wie der Bogen von den Saugern 3, 4 den Transportwalzen
des Anlegetisches zugetragen wird und Fig. 4 die Übergabe des Bogens an die Transportwalzen
des Anlegetisches, wo sich die Taktrollen I3, 14 heraBgeSenlkt haben.