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Feuchtvorrichtung für Vervielfältigungsmaschinen, insbesondere Spiegelschriftumdrucker
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verhinderung des Flüssigkeitsaustritts
beim Nachfüllen der Flüssigkeitsbehälter von mit Druckausgleich arbeitenden Feuchtvorrichtungen
für Vervielfältigungsmaschinen, insbesondere Spiegelschriftumdrucker o. dgl., und
besteht darin, daß der Flüssigkeitsbehälter in einen Einfüllraum und einen Vorratsraum
unterteilt wird, wobei beide voneinander derart abgesperrt sind, daß ein Ausgleich
zwischen dem atmosphärischen Außendruck und dem Innenunterdruck nicht erfolgen kann,
während der hydrostatische Einfülldruck einen Durchtritt der Flüssigkeit durch die
Sperre bewirkt.
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Bei Feuchtvorrichtungen, die mit Druckausgleich arbeiten, d. h. also
bei denen der Flüssigkeitsaustritt durch Zuführung von Luft durch ein Ventil o.
dgl. erfolgt, entsteht die Schwierigkeit, beim Nachfüllen den ungewollten Austritt
vcn Flüssigkeit an den Feuchtstellen zu verhindern. Wenn der Behälterinhalt zu erneuern
ist oder wenn man sich überzeugen will ob noch genügend Flüssigkeit im Behälter
ist, muß der Verschluß geöffnet werden. Durch die Einfüllöffnung dringt dabei Luft
in das Innere des Behälters und führt in diesem den Druckausgleich herbei. Hierbei
kann die in Bereitschaft zum Austritt stehende Flüssigkeit entweichen. Wenn auch
diese Flüssigkeitsmenge verhältnismäßig gering ist, so ist deren Austritt doch unerwünscht.
Dieser unerwünschte Flüssigkeitsaustritt wird durch die vorliegende Erfindung verhindert.
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Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann folgendermaßen
erfolgen: In die Einfüllöffnung wird ein Siebzylinder derart eingeführt, daß dessen
oberer Rand luftdicht abschließt. Der Mantel des Siebzylinders besteht aus wenigstens
zwei
Lagen engmaschiger Drahtgaze oder einem ähnlichen Gewebekörper. Er muß möglichst
tief in das Behälterinnere hineinragen, so daß dessen Gewebe auch bei niedrigstem
Flüssigkeitsstand im Behälter noch benetzt werden kann. Zwischen den Gewebeschichten
besteht dadurch, daß sie sich nur an einem Teil der vorhandenen Knotenpunkte des
Geflechtes berühren, ein sehr enger Kapillarspalt mit einer beträchtlichen Steighöhe
für die Flüssigkeit. Diese schießt demzufolge zwischen den Gewebelagen hoch und
bleibt in den Gewebemaschen hängen, sofern diese eng genug sind. Dadurch bildet
sich bei entsprechender Dimensionierung des Siebzylinders ein dichter Flüssigkeitsmantel
innerhalb der Siebzylinderwandung bzw. den Schichten der Gewebelagen. Dieser Flüssigkeitsmantel
übt eine Sperrwirkung gegenüber der ihn umgebenden Luft aus. Die Flüssigkeitssperre
muß nun so stark sein, daß sie bei einem Unterdruck im Behälter, wie er bei der
Entnahme von Flüssigkeit entsteht, dem beim Offnen des Verschlusses durch die einströmende
atmosphärische Luft herbeigeführten überdruck standhält. Die Flüssigkeitssperre
darf wiederum nicht so stark sein, daß sie dem hydrostatischen Druck, der beim Füllen
des Siebzylinders entsteht, standhält. Die Maschenweite der Gaze bzw. die Durchlässigkeit
eines an deren Stelle verwendeten Gewebes oder ähnlichen Siebkörpers muß einmal
so bemessen sein, daß dessen Adhäsion die Oberflächenspannung der Flüssigkeit soweit
überwindet, daß deren Tropfen als Lamellen zwischen den Maschen hängen bleiben,
die aber noch so stark sein müssen, daß sie dem auftretenden Überdruck standhalten
und andererseits dem hvdrostatischen Druck der von außen zugeführten Flüssigkeit
nachgeben. Gleichzeitig muß das Fassungsvermögen der Siebzylinderwandung für die
Flüssigkeit so groß sein, daß stets so viel Flüssigkeit in die durch die einströmende
Flüssigkeit geöffneten Maschen nachschießen kann, daß praktisch keine Luft von außen
in das Behälterinnere gelangt.
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Der Gaze- oder Gewebezylinder dient gleichzeitig als Sieb zur Fernhaltung
von etwaigen Verunreinigungen in der Flüssigkeit. Zu diesem Zweck wird er herausnehmbar
angeordnet. Die Zylinderform kann beispielsweise auch durch eine Plattenform ersetzt
werden. Die Platte muß dann sinngemäß so zwischen dem Einfüllraum und dem Behälterinnern
angeordnet werden, daß sie als Trennwand zwischen den beiden Räumen wirkt. Die Auswechselbarkeit
ist konstruktiv mit der Platte oder einem anderen die gleiche Wirkung ausübenden
Körper, zwar nicht so bequem zu erreichen wie bei der Zylinderform, aber ohne weiteres
möglich, selbstverständlich muß das Siebmaterial so gewählt werden, daß zwischen
ihm und der Flüssigkeit eine große Benetzungsfähigkeit besteht.
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Die Tatsache, daß die Vorrichtung mit Druckausgleich arbeitet und
der Behälter außerdem rotiert, zwingt dazu, den Verschluß der Einfüllöffnung dicht
zu gestalten, so daß in den Einfüllraum während des Betriebes keinerlei Luft eindringen
und auch keine Flüssigkeit herausgeschleudert werden kann. Erfindungsgemäß wird
dieses Problem dadurch gelöst, daß eine unter Federwirkung luftdicht gegen die Einfüllöffnung
gepreßte schwenkbare Verschlußklappe vorgesehen ist, die nur dann geöffnet werden
kann, wenn der Flüssigkeitsbehälter sich in einer Stellung befindet, in der ein
Auslaufen von Flüssigkeit aus der Öffnung nicht erfolgen kann.
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DieseAnordnung bedeutet jedoch nicht nur einen luftdichten Verschluß,
sondern bietet auch bei allen anderen Feuchtvorrichtungen, die nicht mit Druckausgleich
arbeiten, einen Verschluß, der erhebliche Nachteile vermeidet. Bei den bisher bekannten
Flüssigkeitsbehältern ist in der Regel ein Schraubverschluß oder ein Stopfen angeordnet.
Zum Einfüllen müssen diese Teile umständlich entfernt werden, außerdem können sie
verloren gehen. Bei einem rotierenden Behälter besteht außerdem die Gefahr, daß
die Flüssigkeit durch die Einfüllöffnung herausläuft, wenn die Maschine in Bewegung
gesetzt wird, und es vergessen wurde, die Öffnung zu schließen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt; es zeigt Abb. i einen Längsschnitt durch den Flüssigkeitsbehälter bei
geschlossener Verschlußklappe, Abb. 2 einen Teil des Längsschnittes gemäß Abb. i
bei geöffneter Verschlußklappe, Abb.3 eine Stirnansicht des Flüssigkeitsbehälters
bei geschlossener Verschlußklappe, Abb. 4 die Stirnansicht des Flüssigkeitsbehälters
bei geöffneter Verschlußklappe.
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In Abb. i ist als Flüssigkeitsbehälter ein Siebzylinder a vorgesehen,
durch dessen Zylindermantel die Flüssigkeit beim Rotieren des Zylinders austritt,
wenn durch Offnen des Ventils b ein Druckausgleich zwischen dem Unterdruck in dem
Zylinder a und der atmosphärischen Außenluft eintritt. Um beim Nachfüllen von Flüssigkeit
einen Druckausgleich durch die Einfüllöffnung hindurch zu verhindern, ist in die
Einfüllöffnung ein Siebzylinder c luftdicht eingesetzt, dessen Mantel aus wenigstens
zwei Lagen engmaschiger Drahtgaze besteht. Auf diese Weise ist der Flüssigkeitsbehälter
in zwei voneinander abgesperrte Räume, und zwar den Einfüllraum d und den Vorratsraum
e unterteilt. Die eingefüllte Flüssigkeit dringt ungehindert in den Vorratsraum
e ein, während die atmosphärische Luft in dem Einfüllraum d zurückgehalten wird.
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Zum luftdichten Verschluß des Einfüllraumes dient eine Verschlußklappe
f, die an einem Schwenkarm g befestigt ist, der seinerseits an dem einen Ende eines
unter der Wirkung einer Feder h stehenden Polzens i angeordnet ist. Der Bolzen
i ist in einer Hülse k axial verschiebbar. Die Verschiebung des Bolzens i
geschieht durch einen zweiarmigen Hebel 1, der mit einem Arm unter einen Ansatz
M eines Schiebers n. greift und den Schieber hochschiebt, wobei der Ansatz in den
Bolzen i hochschiebt. r\n dem Bolzen i befindet sich ein Stift o, der in einer Schlitzkurve
p geführt wird, wodurch
ein Verdrehen des Bolzens i bei der Aufwärtsbewegung
und damit ein Verschwenken der hochgehobenen Verschlußklappe f erfolgt" wie aus
Abb. 4 ersichtlich. Wird der Hebel L losgelassen, geht der Bolzen i unter
der Wirkung der Feder h
wieder nach unten, und die Verschlußklappe f legt
sich wieder luftdicht auf die Einfüllöffnung.
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Auf der Achse des Flüssigkeitsbehälters ist eine Scheibe r vorgesehen,
die an der Stelle, wo der Bolzen i hinter ihr liegt, einen nach außen konisch erweiterten
Schlitz s besitzt, in den der Schieber m beim Hochschieben des Bolzens i eingreift.
Befindet sich der Behälter bei irgendeinem Stande der Maschine in einer anderen
Stellung als der Grundstellung, drückt der Schieber ri auf den Rand der Scheibe
r und kann den Bolzen i nicht erreichen.
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Die Einrichtung ist auch für einen feststehenden Behälter geeignet.
Der Schieber wird dann zweckmäßig mit dem Bolzen f vereinigt. Die Scheibe kann dann
fortfallen, weil der Behälter stets die Stellung besitzt, in der die Einfüllöffnung
ohne Gefahr des Auslaufens von Flüssigkeit geöffnet werden kann.