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Kühivorriditung
Die Erfindung betrifft eine Kühlvorrichtung, die insbesondere
in der Industrie der natürlichen und künstlichen Harze z. B. zum Abkühlen von ausgeschmolzenem
oder verestertem Kopal sowie von anderen Harzschmelzen und Harzveresterungsprodukten,
ferner zum Kühlen von ähnlichen Schmelz- oder Verarheitungsprodukten z. B. von Asphalt,
Pech, hochmolekularen Fettsäuren, Fetten, Schmierfetten u. dgl., Verwendung finden
soll.
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Bisher wurden awsgeschmolzere oder veresterte Kopale und andere Harze
in gemauerte oder ausbetonierte Gruben oder auch in transportable Wannen abgefüllt
und nach dem Erkalten aus diesen Behältnissen ausgeschlagen. Die Abkühlungszeit
l>ei dieser Behandlungsweise, besonders in gemauerten Bassins, war eine sehr
lange. Erfolgte das Al>kühlen in kleinen Wannen, so war eine große Anzahl solcher
Behälter erforderlich, deren Handhaltung gefährlich und umständlich war. In allen
Fällen ergab sich starke Rauchentwicklung neben unangenehmer Geruchsbelästigung
sowie eine Gefahr zur Selbstentzündung der abgefüllten Massen, wenn die Abfüllung
bei hohen Temperaturen erfolgte.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, zur Durchführung derartiger Kühlprozesse
eine den vollen Inhalt des Schmelz- oder Verarbeitungskessels in verhältnismäßig
niedriger Schichthöhe aufnehmende flache Wanne mit vorzugsweise metallener Wandung
zu verwenden, die mit einer Außenkühlung versehen, z. B. mit einem Außenmantel umgeben
ist, die also doppelwandig ausgebildet und mit Zulauf und tSherlauf sowie zweckmäßig
mit einer am Boden des Mantelraumes vorgesehenen Entleerungsmöglichkeit, z. B. mit
einem Ablaufhahn für eine Kühlflüssigkeit, z. B. Wasser, versehen ist. Die erfindungsgemäß
gestaltete Kühlwanne kann gegebenenfalls auch unter Flur mit
oder
ohne aufklappbarem oder abhebbarem Deckel ausgebildet sein. Gegebenenfalls kann
der Deckel, der z. B. aus Riffelblech besteht, auch begehbar und befahrbar ausgestaltet
sein. Die erfindungsgemäß gestaltete Kühlwanne kann ferner zweckmäßig mit einem
besonderen Stutzen versehen sein, der zurn Anschluß an eine vorhandene Dämpfeabsauge-
undj oder Kondensationsanlage dient, so daß auf diese Weise jede Rauch- und Geruchsbelästigung
beim Einfüllen des erhitzten Arbeitsgutes in die Kühleinrichtung vermieden wird.
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An Stelle als Doppelmantelraum kann die Kühleinrichtung z. B. auch
in Form von Kühlrohren ausgebildet sein, welche die Wanne umgeben.
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In der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Kühlvorrichtung in einer
Ausführungsform beispielsweise dargestellt.
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Fig. I zeigt einen Harz- oder Kopalschmelz- und Veresterungsapparat
mit zwei in der Nähe desselben angeordneten Kühlwannen im Grundriß; Fig. 2 zeigt
eine Kühlwanne im Schnitt nach Linie ,4-B in Fig. I; Fig. 3 und 4 zeigen die Auflagerung
des Deckels.
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Im einzelnen bezeichnet in den Figuren das Bezugszeichen I einen
in beliebiger, z. B. üblicher Art ausgestalteten Kessel, der zum Schmelzen oder
zur Verarbeitung von Harz, Kopal, Pech, Asphalt u. dgl. dient.
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I)er Kessel kann z. B. in einem Gebäude angeordnet sein, dessen Ummauerung
mit 2 bezeichnet ist. wach Fig. I ist neben dem Kessel eine Grube 3 vorgesehen,
in welche ein wannenförmig gestalteter doppelwandiger Kühlbehälter 4, 5 eingesetzt
ist.
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Vielfach kann man den Kühlbehälter nicht, wie in Fig. I dargestellt,
in unmittelbarer Nähe des Verarbeitungskessels anordnen, sondern muß ihn z. B. in
einem benachbarten Raum unterbringen. Die Entleerung des Kessels kann in allen Fällen
durch Abdrücken des Kessel inhalts, z. B. mit Kohlensäure, erfolgen. Die Grube ist
mit einem z. B. aus Riffelblech bestehenden Deckel abgedeckt, der je nach seiner
Größe aus einem Stück oder auch aus verschiedenen Abteilungen 6, 7, 8 usw. bestehen
kann. Die einzelnen Platten sind abhebbar angeordnet, oder sie können z. B. mit
Hilfe von Scharnieren 9, I0 u. dgl. aufklappbar gestaltet sein.
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Um gegebenenfalls eine wiederholte Entleerung des Kessel inhalts
zu ermöglichen, noch ehe die erste Al)füllung genügend abgekühlt ist, oder um ein
Abfüllen verschiedener Qualitäten vorzunehmen, kann eine zweite, ebenfalls unter
Flur liegende Grube 1 1 mit einer zweiten entsprechend der Erfindung ausgestalteten
Kühlwanne 12 und entsprechender Abdeckung I3 vorgesehen sein.
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Die Kühlwannen selbst sind mit Eintrittsstutzen 14 für die Zuführung
des Kühlmittels sowie mit Uterlauföffnungen 15 oder mit einem entsprechenden Ablaufstutzen
versehen. Das überlaufende Kühlmittel der Kühlwanne 4, 5 fließt durch den gemauerten
Abfluß I6 ab.
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Zwecks Abführung von Rauch und übelriechenden Dämpfen aus dem Abkühlungsraum
können an geeigneter Stelle der Abdeckung zum Anschluß an eine Absaugeleitung o.
dgl. dienende Stutzen I7, IS vorgesehen sein.
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Die Abdeckung kann in der \\leiste erfolgen, daß die Abdeckungsplatten
19 (Fig. 3 und 4) unmitte!-bar auf dem Wannenrand aufgelagert sind. Es können die
Abdeckungsplatten aber auch auf dem Grubenrand, z. B. auf einer am Grubellrand gebildeten
Winkelkante 20, aufgelagert sein an der auch die gegebenenfalls vorhandenen Klappscharniere
21 befestigt werden.
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Die Doppelwandung 3, 4 der Wannen kann gegebenenfalls mit Versteifungs-
und Leitblechen 22 versehen sein, die dem durchströmenden Kühlwasser eine größere
Geschwindigkeit geben. Die Leitbleche können an entgegengesetzten Enden mit Durchflußöffnungen
versehen sein so daß das Kühlwasser durch sämtliche Abteilungen der Wannen in gleichmäßigen
Strömen fließt.
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Die Vorteile der neuen Einrichtung bestehen einmal in einer erhehlichen
Abkürzung der Abkühlzeiten, weiter in einer gefahrlosen und einfachen Handhabung
sowie in der Möglichkeit, den gesamten Kesselinhalt auf einmal und in kürzester
Zeit zu entleeren. Man vermeidet weiter eine Oxydation des Kühlgutes und eine unangenehme
Rauch- oder Geruchsbelästigung und erhält staub- und schmutzfreie Produkte. Bei
Anordnung der Kühlwannen unter Flur und Abdeckung mit begehbaren Blechen wird ferner
ein Platzverlust vermieden.
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Die beschriebene Kühleinrichtung kann in ihrer Größe jedem Kesselinhalt
angepaßt werden. Sie kann aus jedem gut wärmeleitenden Material, insbesondere aus
Eisen, Stahlblech sowie anderen gut wärmeleitenden Materialien, hergestellt werden;
je nach der Natur des Kühlgutes ist auf säurefeste oder alkalifeste Ausbildung der
Wanneninnenflächen Bedacht zu nehmen. Indes ist die Kühleinrichtung in ihrer Verwendung
keinesfalls auf den Gebrauch für in fester Form erstarrende Materialien beschränkt.
Es können vielmehr auch alle Stoffe harzartiger oder ähnlicher Beschaffenheit gekühlt
werden, die im ahgekühlten Zustand z. B. wachsartige oder gallertartige Konsistenz
haben oder auch in Form von Flüssigkeiten verbleiben.
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Auch in konstruktiver Hinsicht kann die erfindungsgemäß ausgebildete
Kühlwanne mannigfach abgeändert werden, so z. B. in bezug auf ihre äußere Form,
hinsichtlich der Gestaltung und Verbindung ihrer Wandungen, des Durchflusses des
Kühlmittels durch den Kühlraum u. dgl.
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Man kann auch, wenn es sich z. B. um Kessel von besonders großem
Inhalt handelt oder mit Rücksicht auf den vorhandenen Platz, den Kühlwannenraum
unterteilen und z. B. zwei nebeneinander- und hintereinandergeschaltete Kühl wannen
oder auch eine z. B. der Hälfte des Kesselinhalts entsprechende Kühlwanne zu Seiten
desselben anordnen. Die Wannen können ortsfest wie auch in jeder Weise transportabel,
z. B. fahrbar oder auf Gleisen, an einer Kesselreihe vorl,eiführend gestaltet sein.
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Die Kühlwanne selbst und ihre Kühlvorrichtung können lösbar und auseinandernehmbar
wie auch fest miteinander verbunden sein. So kann z. B. die
Kühlwanne
in dem Xußenmantel herausnehmbar angeordnet oder auch mit dem Außenmantel z. B.
durch Schweißung verbunden sein. Ebenso könnte man l>ei der Ausbildung der Kühlvorrichtung
in Form einer Kühlschlange diese in einem mit Kühlsole gefüllten Behälter anordnen
und die das Kühlgut aufnehmende Wanne in die Kühlsole einsetzen.
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Auch das Kühlmittel ist beliebig. An Stelle des Kühlwassers könnte
man z. B. auch eine auf niedrige Temperatur eingestellte Kühlsole oder auch ein
hochsiedendes flüssiges Kältemittel verwenden.
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PATENTANSPROCHE: Kühlvorrichtung für geschmolzene, natürliche oder
synthetische Harze, z. B. Kopale, Kopalester, Pech, Asphalt, ferner für ähnliche
Schmelz- oder Verarbeitungsprodukte, z. B.
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Fettsäuren, Fette, Wachse, Seifen o. dgl., die in fester oder flüssiger
Form erkalten, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlvorrichtung in Form einer vorzugsweise
den ganzen Inhalt des Verarbeitungskessels in verhältnismäßig niedriger Schichthöhe
aufnehmenden Wanne ausgebildet ist, die mit einer Kühleinrichtung, z. B. in Form
eines doppelwandigen Kühlmantels mit Zufluß und Abführungseinrichtungen für das
Kühlmittel, oder mit einer sie umgebenden Kühlschlange o. dgl. ausgestattet ist.