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Vorrichtung zum Kühlen von heissen Röstgasen.
Die vorliegende Erfindung betrifft das Kühlen von heissen Röstgasen, insbesondere von Schwefelkiesröstgasen, die zur Darstellung von Schwefelsäure vermittelst des Kontaktverfahrens benutzt werden sollen.
Es hat sich bekanntlich als eine praktisch sehr schwierige Aufgabe erwiesen, die Kühlung von Röstgasen, welche saure Gase und saure Flüssigkeiten in Nebelform. die sich kondensieren,
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Man hat versucht, die Kühlung (nach Vorbild des beim Kammerverfahren zum Denitrieren benutzten Glovers) vermittelst Rieseltürmen zu bewirken, wobei die aus Schwefelsäure bestehende Berieselungsflüssigkeit nach dem Verlassen des Turmes wieder gekühlt und in denselben zurück- gepumpt wird. Abgesehen von der Umständlichkeit, und den Kosten, weiche das Pumpen ver-
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wodurch die beständige Wiederbenutzung der Säure ausgeschlossen oder doch ganz erheblich erschwert wird.
Aus diesem Grunde hat die Benutzung der mit Schwefelsäure berieselten Türme zum Kühlen der zum Kontaktverfahren zu benutzenden Kiesröstgase sich nicht bewährt.
Die indirekte Kühlung der ungefähr 5000 C heissen Kiesröstgase vermittelst Röhrenkühler leidet bekanntlich an dem übelstand der raschen Zerstörung der bleiernen Kühlrohre durch die auf ihnen stattfindende Ausscheidung von heisser Schwefelsäure in Verbindung mit der hiedurch
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Wege sein'vorteilhaft dadurch gestalten, dass man die röhrenförmigen Kühler ersetzt durch Plattenkühler, die aus übereinander angeordneten Reihen von stehenden hohlen Kühlplatten, die das Kühlmittel durchströmt, zusammengesetzt sind, wie auf der Zeichnung in einem Aus- führungsbeispiel veranschaulicht.
Fig. l gibt mit ihrer linken Hälfte einen senkrechten Schnitt nach C-D (Fig. 2) und in ihrer rechten Hälfte einen senkrechten Schnitt nach D-E (Fig. 2) wieder.
Fig. 2 zeigt in der oberen Hälfte einen wagerechten Schnitt nach A--B (Fig. 1) und in der unteren Hälfte eine halbe Oberansicht.
Die Vorrichtung setzt sich zusammen aus einer zylindrischen Kühlkammer a, einer mit
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mit Auslass e für die gekühlten Gase versehenen Sammelkammer f, die unten offen ist und in einen, die sich verdichtende Säure auffangenden Trog 9 taucht, der mit Säure gefüllt ist und einen hydraulischen Verschluss für den Kühler bildet.
Die Kühlkammer ist aus einer Anzahl aufeinandergesetzter und an ihren Flanschen mit-
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umschlossen, welches unten mit einer Zuleitung 7n für Kühlwasser verbunden und oben mit einem Ablauf n für dasselbe versehen ist. Mit diesem Mantelgefäss kommunizieren die Kühl-
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platten i an der Decke und am Boden durch Reihen von Schlitzen o. Die obere oder Deckenwand der Kühlplatten ist in der Art geneigt angeordnet, dass sie von innen nach aussen ansteigt.
Die Verteilungskammer b und Sammelkammer f sind ebenfalls aus Ringen h, hl aufgebaut und auf dem Deckel b1 der Verteilungskammer b sind auf deren Umfang verteilt eine Anzahl
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Querstege r und die Ringe h sind durch Rippen s versteift.
Die zu kühlenden Kiesröstgase werden durch die öffnung dl in den Aufsatz d eingeleitet, erfüllen die Vorkammer b und verteilen sich aus derselben auf die Zwischenräume der Kühl- platten t, längs denen sie nach unten zur Sammelkammer f sinken, aus der sie durch den Auslass e
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in welchem es unter gleichzeitigem Durchströmen der Kühlplatten i aufsteigt und oben durch den Ablauf n austritt. Aus dem Kühlwasser in den Kühlplatten sich entwickelnde Luftblasen werden durch deren nach dem Umfang hin aufsteigende Deckenwände nach dem Mantelgefäss abgeleitet. Die sich an den Kühlplatten verdichtende Schwefelsäure tropft in den Trog y, aus welchem der Säureüberschuss frei abfliesst.
Zum Ausspülen des Kühlers wird durch die Deckenstutzen p Wasser eingelassen, welches mit dem von den Kühlplatten abgewaschenen Schlamm beladen, seinen Austritt ebenfalls durch den Trog g nimmt.
Vermittelst des beschriebenen Plattenkühlers gelingt es, die etwa 5000 ('heissen Kiesröstgase vermittelst eines einzigen Durchganges bis auf gewöhnliche Temperatur herabzukühlen. Infolge dieser raschen intensiven Kühlung wird eine sehr gute Ausscheidung der in den Gasen in Form von Nebeln vorhandenen Schwefelsäure erzielt. Ein Festbacken von Schlamm auf den Kühlplatten tritt nicht ein, sondern es lässt sich der Schlamm leicht von ihnen abspülen ; erfahrungsgemäss genügt es, die Abspülung in Zeitabständen von 4 bis 6 Wochen vorzunehmen. Verstopfungsgefahr ist ausgeschlossen. Der Kühler ist nach öffnen des Deckels c durch den Aufsatz d für irgend welche Reparaturen leicht zugänglich.
Er bietet bei einfacher Bauart und geringer Inanspruchnahme von Raum dennoch grosse Kühlflächen. Er ist sehr haltbar und sein Betrieb ist einfach und billig.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Kühlen von heissen Röstgasen, insbesondere Kiesröstgasen, vermittelst indirekter Kühlung, dadurch gekennzeichnet, dass in einem oben mit Einlass und unten mit Auslass für das Gas versehenen und von einem Kühlmantel umschlossenen turmartigen Gefäss Reihen von stehenden Hohlplatten übereinander angeordnet und in Verbindung mit dem Kühlmantel sind.