DE2708697C3 - Ausscheiden von Trübstoffen aus einer zu vergärenden Flüssigkeit - Google Patents
Ausscheiden von Trübstoffen aus einer zu vergärenden FlüssigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausscheiden
von Trübstoffen bei der Bier- oder Weingärung aus einer in einem Gärbehälter mit im wesentlichen
konischem Boden befindlichen zu vergärenden Flüssigkeit, in der die schweren, Trübstoffe enthaltenden
Bestandteile sich gegenläufig zu den leichteren abwärts bewegen.
Ein solcher Vorgang tritt also bei der Bier- und Weinherstellung auf, wo die entstehende Kohlensäure
nach oben steigt und gärstarke Hefe mitnimmt, während die Trübstoffe, bei Bier insbesondere der sogenannte
Kühltrub, infolge seiner relativen Schwere die Tendenz so
hat, sich nach unten zu bewegen und allmählich am Boden des Gefäßes abzusetzen. Bei der Bier-Herstellung
verläuft das bekannte Verfahren im wesentlichen so, daß zunächst der gekühlten Würze Hefe zugegeben
wird und die Flüssigkeit in einen sog. Anstell- oder Sedimentationsbehälter eingelassen wird. Die Würze
beginnt durch die Hefezugabe bereits zu gären, wobei der Kühltrub sich am Boden absetzt; bei einem anderen
Verfahren unter Zufuhr von atmosphärischer Luft erfolgt das Absetzen an der Oberfläche infolge t>o
Verbindung mit Sauerstoff. Erst nach dieser Vorstufe des Verfahrens wird die Würze in den' Hauptbehälter,
also den eigentlichen Gärbehälter, überführt, wobei der KUhltrub entweder am Boden oder an der Oberfläche
im Anstellbehälter zurückbleibt. Innerhalb von bei- <r>
spielsweise 7 bis 8 Tagen vollzieht sich die Hauptgärung, wobei sich die Hefe vermehrt. Die dabei entstehende
Wärme erfordert eine laufende Kühlung, wobei sich Hefe in dünner Schicht am Boden des Gärbehälters
absetzt und abgezogen werden muß, bevor das entstandene Jungbier in den Behälter für die Nachgärung
überführt wird. Dabei wird nicht etwa reine Hefe abgezogen, sondern ein Gemisch von Hefe, Kühltrub
und Jungbier in Form eines relativ zähen Gemisches. Es ist also eine zweifache Reinigung erforderlich, nämlich
zunächst im Anstellbehälter und anschließend im Gärbehälter.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dieses Verfahren zu vereinfachen und Trübstoffe einschließlich
überschüssiger Hefe mittels eines Verfahrens zu beseitigen, das in einem einzigen Behälter durchgeführt
werden kann.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art gelöst, das
sich dadurch kennzeichnet, daß der Flüssigkeit während der Gärung im nichtgekühlten unteren Bereich des
Gärbehälters durch eine Querschnittsverengung eine beschleunigte Bewegung in vertikaler Richtung erteilt
wird, weiche die Ansammlung der schwereren Bestandteile
unterhalb der Verengung beschleunigt und daß
diese von dort entnommen werden, wobei das Volumen der Flüssigkeit unterhalb der Verengung auf 1 — 10%
des darüber befindlichen Volumens bemessen wird.
Bei diesem Verfahren kann dem Gärbehälter für die Hauptgärung die Würze mit Kühltrub und Hefe
zugeführt werden, ohne daß die Beseitigung mindestens eines großen Anteils an Kühltrub vorher in einem
Anstellbehälter erfolgt Beim Einsetzen der Gärung steht die entstehende Kohlensäure im unteren Teil des
Gärungsbehälters unter stärkerem Flüssigkeitsdruck und erfährt bei ihrer Aufwärtsbewegung im Bereich der
Querschnittsverengung eine erhebliche Beschleunigung, die eine Turbulenz derart begünstigt, daß Kohlensäure
mit Hefe und einem Anteil an Würze ständig nach oben steigt, während gekühlte Würzflüssigkeit aus dem
oberen Bereich kontinuierlich nach unten abströmt. Da der untere Teil des Behälters nicht gekühlt ist hat er
infolge höherer Temperatur eine stärkere Gärung mit entsprechend gesteigerter Kohlensäureentwicklung
und Hefevermehrung. Tatsächlich verlaufen, wie an einem Glasmodell beobachtet werden konnte, durch
.den engen Hals gegenläufige Strömungen, nämlich im Kern nach oben und längs der Außenseiten der
Verengung nach unten. Dadurch ist eine ständige Zirkulation während der Hauptgärung gewährleistet,
von der die schwereren Bestandteile jedoch weniger betroffen sind. Diese Bestandteile und insbesondere der
Kühltrub setzen sich daher relativ rasch am Boden des Behälters ab, von wo der Kühltrub innerhalb von etwa
sechs Stunden entnommen werden kann und auch verbrauchte Hefezellen nach Bedarf abgezogen werden
können. Bevor eine Entnahme der abzuschneidenden Bestandteile erfolgt wird am besten die Verbindung
zwischen dem oberen und unteren Behälterteil, also oberhalb und unterhalb der Querschnittsverengung,
durch geeignete Maßnahmen gesperrt bzw. unterbrochen. Dies hat den Vorteil, daß während der Entnahme
aus dem oberen Hauptteil des Behälters keine Flüssigkeit nachströmt und die Turbulenz sich zugunsten
einer kompakten Entnahme vorübergehend beruhigt
Weiter kann das erfindungsgemäß· Verfahren in günstiger Weise so durchgeführt werden, daß der
Gärungsverlauf durch Ändern des Querschnitts der Verengung gesteuert wird. Hierdurch lassen sich
Gärdauer, Gärgeschwindigkeit sowie die Temperatur
regeln.
Das Volumen der Flüssigkeit bzw. des Behälters unterhalb der Querschnittsverengung beträgt 1 bis ίθ%
des darüberbefindlichen Volumens, wodurch eine
Konzentration dei abzuscheidenden Stoffe im unteren Bereich begünstigt wird.
Die beispielsweise bei der Bierherstellung erforderliche
Hefezugabe zur zu vergärenoen Würze kann wiederum nach einer Durchfühningsart des erfindungsgemäßen
Verfahrens in der Weise erfolgen, daß Hefe für den Gärvorgang in einen am besten lösbar
vorgesehenen Behälterteü unterhalb der Querschnittsverengung eingebracht wird. Dies gibt die Möglichkeit,
die erforderliche Hcfemenge im unteren Teil des Behälters vorzusehen und diesen dann unterhalb der
Verengung an den Hauptteil anzuschließen. Wenn dann die Verbindung zwischen dem oberen und dem unteren
Volumen hergestellt wird, setzt die Gärung im unteren,
die- Hefe enthaltenden Teil mit großer Intensität ein und
verstärkt den durch die Querschnittsveren^ung hervorgerufenen
Turbulenzeffekt, weil zunächst nur im unteren Bereich Kohlensäure entsteht
Die Erfindung betrifft weiter eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit
einem Gärbehälter zur Aufnahme der zu vergärenden Flüssigkeit, wobei der Boden des Gärbehälters mit im
wesentlichen konischer Gestalt ausgebildet ist, die sich dadurch kennzeichnet, daß der Boden des Gärbehälters
im Bereich seines unteren Endes mit einem darunter befindlichen kleineren Gefäß verbunden ist, an das eine
Entnahmeleitung angeschlossen ist, wobei das Gefäß 1 —10% des Volumens des Gärbehälters aufweist
In diesem Falle stellt die Verbindungsstelle des Behälters mit dem darunter befindlichen Gefäß die
Querschnittsverengung für das Gesamtvolumen dar, wobei die oben erwähnte Turbulenz einen ständigen,
durch die Verengung beschleunigten, Austausch zwischen dem Inhalt des Behälters und dem des Gefäßes
bewirkt Die zur Einhaltung der gewünschten Gärtemperatur erfordet liehe Ableitung der laufend entstehenden
Wärme erfolgt dabei mindestens überwiegend am Gärbehälter, wobei der untere Bereich des Gärbehälters
nicht gekühlt ist, während das darunter befindliche Gefäß wenig oder gar nicht gekühlt wird. Daher findet
dort verstärkte Gärung gegenüber dem darüber befindlichen Behälter statt mit entsprechend vermehrter
Kohlensäureerzeugung, die die Fließgeschwindigkeit nach oben verstärkt und damit den Antrieb für die
Flüssigkeitszirkmation zwischen dem Gärbehälter und dem darunter befindlichen Gefäß. Letzteres ist wesentlich
kleiner als der Gärbehälter, und sein Volumen beträgt 1 —10%, am besten nur 1 bis 3% vom Volumen
des Gärbehälters. Es besitzt daher auch eine kleinere Bodenfläche, die eine entsprechend größere Schichtdikke
der Ablagerung an Trübstoffen ergibt, die dadurch relativ sauber und frei von Beimengungen, insbesondere
von zu vergärender Flüssigkeit, über die Entnahmeleitung in Bodennähe nach Bedarf beseitigt werden
können.
Der Gärbehälter wird mit dem darunter befindlichen Gefäß zweckmäßig über ein Absperrventil verbunden,
das einstellbar derart ausgebildet sein kann, daß ein mehr oder weniger großer Durchström-Querschnitt
freigegeben werden kann, um damit den Gärvorgang zu steuern. Vor einer Entnahme von im Gefäß abgelagerten
Substanzen wird das Absperrventil geschlossen, und am Gefäß ist zweckmäßig eine Belüftungsvorrichtung
vorzusehen, die bei der Entnahme einen Lufteintritt in das Gefäß ermöglicht
Besonders vorteilhaft ist es, bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Entnahmeleitung an den Boden
oder in der Nähe des Bodens an das Gefäß anzuschließen und mit Abstand darüber eine zweite
Entnahmeleitung anzuschließen. Dies ermöglicht eine Rückgewinnung von gärstarker Hefe, die sich oberhalb
verbrauchter, gärschwacher Hefe und eventueller Trübstoffe absetzt Sie stellt ein wichtiges Nebenprodukt
dar, das auf diese Weise mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sauber gewonnen werden kann. Am
besten ist am Gefäß ein Schauglas vorgesehen, das eine Kontrolle über die jeweilige Höhe der Ablagerungen
ermöglicht
In günstiger Weise ist das untere Gefäß an dem Gärbehälter lösbar angeschlossen. Der Gärbehälter
selbst, der erhebliche Ausmaße haben kann, besitzt natürlich eine eigene Abstützung, so daß das Gefäß
darunter nach Bedarf montiert oder entfernt werden kann. Diesbezüglich kann eine besonders vorteilhafte
Art zum Einbringen der Hefe in die Würze vorgesehen sein, indem in das Gefäß die gewünschte Menge von
Hefe eingegeben und dann das wenigstens teilweise gefüllte Gefäß unter dem mit Würze gefüllten Behälter
angebracht, und darauf die Verbindung durch öffnen
des Absperrventils hergestellt wird. Mit der in das Gefäß eindringenden Würze wird die Gärung eingeleitet,
und unier sehr lebhafter Kohlensäureentwicklung beginnt der oben beschriebene Zirkulationsprozeß
zwischen dem Gärbehälter und dem Gefäß. Nach anfänglicher Entfernung der am Boden des Gefäßes sich
ansammelnden Trübstoffe und ggf. wahlweiser Entnahme von Hefe gleichfalls aus dem Gefäß kann nach
Ablauf der Hauptgärung das Gefäß wieder entfernt werden, während im Gärbehälter selbst auch noch die
Nachgärung bei entsprechend eingestellter Temperatur stattfinden kann. Dadurch entfallen alle Maßnahmen
der Oberleitung der Würze von einem Behälter in den anderen, weil der einzige Gärbehälter zugleich die
Funktionen des Ansteilbehälters, des Hauptgärbehälters und des Nachgärbehälters übernimmt
Die Erfindung ist nachstehend anhand der schematischen Zeichnung bespielsweise näher erläutert und
zwar für den Fall der Vergärung von Würze bei der
■ti Bierherstellung.
Die Zeichnung zeigt einen Gärbehälter 1, der erhebliche Ausmaße haben kann und oben abgebrochen
dargestellt ist Die Höhe kann beispielsweise bis etwa 22 m betragen. Der Behälter 1 weist einen zylindrischen
Hauptteil 2 auf, dessen Boden 3 konisch gestaltet ist und etwa Vio der Höhe des Gesamtbehälters einnehmen
kann, mit einem Konuswinkel von beispielsweise 75°. Der Boden 3 ist an der tiefsten Stelle mit einer
Durchlaßöffnung 4 versehen und hier über ein Absperrventil 10 mit wahlweise einstellbarem Durchflußquerschnitt
mit einem darunter befindlichen Gefäß 3 verbunden, das wesentlich kleiner als der Behälter 1 ist
Sein Volumen beträgt beispielsweise nur 2% von dem
Volumen des Gärbehälters 1, und die Fliehe seines
ho Bodens 6 hat nur einen Bruchteil des Querschnitts im
zylindrischen Teil 2 des Gärbehälters 1.
An den Boden 6 des Gefäßes 3 anschließende Seitenwände 7 verjüngen sich bis zu einem verengten
Halsteil 8, dessen lichter Querschnitt etw« in der
i" Größenordnung der öffnung 4 am Boden des
Gärbehälters 1 liegt.
Das Absperrventil 10 ist oben und unten durch geeignete Anschlußarmaturen mit Dichtungen einer-
seits mit dem Gärbehälter 1 und andererseits mit dem Gefäß 5 lösbar verbunden.
Im Bodennähe ist eine Entnahmeleitung 12 mit einem Ventil 13 «n das Gefäß 5 angeschlossen und mit Abstand
darüber eine zweite Entnahmeleitung 14. Im oberen Bereich nahe dem Halsteil 8 ist eine Belüftungseinrichtung
11 an das Gefäß 5 angeschlossen.
Zunächst wird die den Kühltrub noch enthaltende
Würze in dem Gärbehälter 1 eingefüllt, wobei das Absperrventil 10 zunächst geschlossen ist. In das noch
nicht mit dem Gärbehälter 1 verbundene Gefäß 5 wird die für den Gärvorgang erforderliche Hefemenge
eingegeben und dann das Gefäß 5 über die untere Anschlußarmatur am Absperrventil 10 mit diesem
verbunden. Nachdem die Verbindung durch öffnen des Ventils 10 hergestellt ist, stürzt Würze aus dem
Gärbehälter 1 in das Gefäß 5 und trifft dort auf die Hefe, wodurch der Gärvorgang sehr lebhaft eingeleitet wird.
Unter dem Druck der Flüssigkeitssäule im Gärbehälter 1 steigt die bei der Gärung entstehende Kohlensäure
aus dem Gefäß 5 nach oben und wird im Bereich des Ventils 10 und der anschließenden engen Querschnitte
des Gefäßes 5 und des Gärbehälters 1 erheblich beschleunigt, so daß eine heftige Aufwärtsströmung im
achsnahen Bereich des Gärbehälters 1 entsteht, während gleichzeitig längs der gekühlten Wandbereiche
des Gärbehälters 1 Würze in das Gefäß 5 nachströmt
Mit der Gärung entsteht Wärme im Gefäß 5, wodurch gleichzeitig die gärende Hefe, die z.T. auch an der
Kohlensäure haftet, in den Gärbehälter 1 transportiert wird, in welchem sich der Kühltrub zunächst in der
Schwebe befindet, jedoch laufend mit der abströmenden Würze in das Gefäß 5 gelangt Dieser Vorgang vollzieht
sich laufend, während beispielsweise etwa 5 bis 6 Stunden, indem dauernd Kohlensäure und aktive Hefe
nach oben und Würze mit Kühltrub nach unten strömt
Infolge seiner Schwere setzt sich der Kühltrub am Boden des Gefäßes 5 ab. Gleichzeitig vermehrt sich die
Hefe und das Volumen der sich vermehrenden Hefe ist im Schauglas 4 sichtbar. Der Vorgang erfolgt unter
laufender Kühlung auf die Gärtemperatur, beispielsweise etwa zwischen 6 und 8°, wobei während der Gärung
der Oberteil des Gärbehälters 1, also der obere zylindrische Bereich 2 gekühlt und der Konus 3 ebenso
wie das Gefäß 5 praktisch nicht gekühlt wird. Dies begünstigt wiederum die thermische Abwärtsströmung
längs der Außenwände und die Aufwärtsströmung aus dem relativ wärmeren Gefäß 5.
Durch wahlweise Steuerung des engsten Durchflußquerschnitts am Absperrventil 10 kann die Gärdauer
bzw. die Gärgeschwindigkeit nach Wunsch beeinflußt werden. Bei einem üblichen Verlauf hat sich nach 5 bis 6
Stunden bereits praktisch der ganze Kühltrub im Gefäß 5 über dem Boden 6 abgesetzt, während die
Hauptgärung die übliche Zeit von 6 bis 8 Tagen weiterläuft Erst am Ende der Hauptgärung, beispielsweise
während der letzten zwei Tage, wird selbstverständlich auch der konische Teil 3 stark gekühlt, damit
die Hefe sich absetzt
Außer dem Kühltrub setzen sich auch verbrauchte Hefezellen am Boden des Gefäßes 5 ab und können mit
diesem zusammen über die Entnahmeleitung 12 entnommen werden. Hierfür wird zunächst das Absperrventil
10 vorübergehend geschlossen, die Belüftungseinrichtung 11 und das Ventil 13 der Entnahmeleitung
12 geöffnet Gleichzeitig kann nach Bedarf und Wunsch über die Entnahmeleitung 14 aktive bzw.
gärstarke Hefe entnommen werden, die sich oberhalb des Kühltrubs absetzt, da sie durch Anlagerung an
Kohlensäure leichter ist Es ist ein besonderer Vorteil der Erfindung, daß der Sedimentationsvorgang im
Gefäß 5 schon vor der Entnahme eine praktisch saubere Trennung der aktiven Hefezellen von den übrigen
Trübstoffen bei der Entnahme vorzugsweise über die getrennten Leitungen 12 und 14 ermöglicht Es entfällt
daher jeder Aufwand an Geräten und Arbeit für die nachträgliche Trennung der verschiedenen im Gefäß S
sich absetzenden Substanzen.
Proben der Flüssigkeit, also der Würze, können dem
Gärbehälter 1 oder dem Gefäß 5 entnommen werden, da die Zusammensetzung infolge des lebhaften Austausches
hier praktisch die gleiche wie im Gärbehälter 1 ist.
Weiter ist es von Vorteil, daß die über dem Boden 6 des Gefäßes 5 sich anhäufenden Substanzen in relativ
fester Form vorliegen und praktisch ohne Verlust an Würze oder Jungbier beseitigt werden können. Insbesondere
die gärstarke Hefe ist hinreichend sauber und für die Wiederverwendung gut geeignet, gegenüber der
im bekannten Verfahren abgezogenen Hefe, die mil gärschwachen Bestandteilen sowie Würze und Jungbier
im allgemeinen stark vermischt ist Die für die Trennung erforderlichen Vibrationssiebe, Filter oder Waschanlagen
sowie der Aufwand für deren Reinigung entfällt daher bei der Erfindung. Entsprechendes gilt für der
Kühltrub, der als Viehfutter od. dgL verwendet werden kann.
Die Erfindung ist auch nicht auf die Anwendung bei der Bierherstellung beschränkt, sondern eignet sich
auch für die Herstellung von Wein. Unabhängig davon ob die zu vergärende Flüssigkeit bereits Hefe enthält
oder diese vor oder nach dem Füllen des Gärbehälters der Flüssigkeit zugegeben wird, wirkt sich die
Querschnittsverengung günstig auf die Abscheidung dei Trübstoffe aus sowie auf die durch Turbulenz bzw
zwangsläufige Zirkulation bedingte Steigerung dei Kontaktzeit zwischen den reagierenden Substanzen.
Erhebliche fortschrittliche Bedeutung kommt weitei der mit der Erfindung gegebenen Möglichkeit zu, übei
eine Steuerung des Durchflußquerschnitts der verengten Stelle den Gärvorgang in einem gewünschten Sinne
zu beeinflussen.
Claims (3)
1. Verfahren zum Ausscheiden von Tnäbstoffen
bei der Bier- oder Weingärung aus einer in einem
Gärbehälter mit im wesentlichen konischem Boden s befindlichen zu vergärenden Flüssigkeit, in der die
schweren, Trübstoffe enthaltenden Bestandteile sich gegenläufig zu den leichteren abwärts bewegen,
dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeit während der Gärung im nichtgekühlten unteren ι ο
Bereich des Gärbehälters durch eine Querschnittsverengung eine beschleunigte Bewegung in vertikaler
Richtung erteilt wird, welche die Ansammlung der schwereren Bestandteile unterhalb der Verengung
beschleunigt und daß diese von dort entnom- is
men werden, wobei das Volumen der Flüssigkeit unterhalb der Verengung auf 1 — 10% des darüber
befindlichen Volumens bemessen wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem Gärbehälter zur
Aufnahme der zu vergärenden Flüssigkeit, wobei der Boden des Gärbehälters mit im wesentlichen
konischer Gestalt ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (3) des Gärbehälters (1) im
Bereich seines unteren Endes mit einem darunter 2s befindlichen kleineren Gefäß (5) verbunden ist, an
das eine Entnahmeleitung (12) angeschlossen ist, wobei das Gefäß (5) 1-10% des Volumens des
Gärbehälters (1) aufweist
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Entnahmeleitung (12) an den Boden
(6) oder in der Nähe des Bodens (6) an das Gefäß (5) angeschlossen ist und mit Abstand darüber eine
zweite Entnahmeleitung (14) angeschlossen ist
35
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772708697 DE2708697C3 (de) | 1977-03-01 | 1977-03-01 | Ausscheiden von Trübstoffen aus einer zu vergärenden Flüssigkeit |
Publications (3)
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DE2708697A1 DE2708697A1 (de) | 1978-09-07 |
DE2708697B2 DE2708697B2 (de) | 1979-01-04 |
DE2708697C3 true DE2708697C3 (de) | 1979-08-30 |
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ID=6002395
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19772708697 Expired DE2708697C3 (de) | 1977-03-01 | 1977-03-01 | Ausscheiden von Trübstoffen aus einer zu vergärenden Flüssigkeit |
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-
1977
- 1977-03-01 DE DE19772708697 patent/DE2708697C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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