DE19625108C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Entgasung von Flüssigkeiten, insbesondere zur Entfernung von Sauerstoff aus Wasser - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Entgasung von Flüssigkeiten, insbesondere zur Entfernung von Sauerstoff aus WasserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zu Entgasung von Flüssigkeiten, insbesondere zur Ent
fernung von Sauerstoff aus Wasser, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Vor
richtung zum Durchführen des Verfahrens nach dem Oberbegriff des Anspruchs 6.
Die Entgasung von Flüssigkeiten hat im modernen Herstellungsprozeß von alkoholfreien
Getränken neben der Mischung und Karbonisierung eine Schlüsselfunktion. Hier wird im
engeren Sinne unter der Entgasung eine weitgehende Entfernung des Sauerstoffes aus
dem Produktwasser, den Getränken und den Getränkekomponenten verstanden, wobei
der Grad der Sauerstoffentfernung entscheidend für die Produktstabilität ist.
Das zur Herstellung von Erfrischungsgetränken eingesetzte Trinkwasser wird bei seiner
Aufbereitung in den Wasserwerken in der Regel mit Luft imprägniert, um Geschmacks- und
Geruchsnuancen zu überdecken und Frische zu betonen. Beim Herstellungsprozeß von
alkoholfreien Getränken wird zu deren Karbonisierung ein sauerstoffarmer Zustand ange
strebt, da die Luftblasen sonst als Entbindungskeime des Kohlendioxids wirken. Eine höhe
re Entbindungsneigung des Kohlendioxids aus der Getränkeflüssigkeit führt bei Druckent
lastung zu dessen rascher Abgabe und das damit einhergehende Überschäumen ver
schlechtert beispielsweise das Abfüllverhalten derartiger Getränke.
Der Eintrag von Sauerstoff in Wasser, in Konzentratkomponenten und in Zuckerlösung ist
außerdem für die biologische Haltbarkeit nachteilig. Hohe Sauerstoffgehalte in Getränke
komponenten können die biologische, chemisch-physikalische und geschmackliche Stabili
tät von Getränken durch Oxidationsreaktionen beeinträchtigen und zu Getränkefehlern
führen.
Die Methoden zur Entfernung von Sauerstoff aus Flüssigkeiten sind bekannt. Man kann sie
in physikalische Methoden (thermische Entgasung, Vakuumentgasung, Druckentgasung
und Membranentgasung) und in chemische Methoden (katalytische Entgasung und Reduk
tion des Sauerstoffes durch Zugabe von Additiven) unterteilen. Alle physikalischen Metho
den beruhen darauf, daß nach den Gesetzen von Dalton und Henry einerseits der Ge
samtdruck in einer Gasphase der Summe der einzelnen Partialdrücke entspricht, anderer
seits die maximal in einer Flüssigkeit lösbare Gasmenge ihrem Partialdruck in der Gaspha
se proportional ist. Dabei ist der Absorptionskoeffizient temperaturabhängig, das heißt die
Gaslöslichkeit sinkt mit steigender Temperatur. Nach dem Diffusionsgesetz gewährleistet
erst eine möglichst große Phasengrenzfläche zwischen Flüssigkeit und Gas einen maxima
len Stoffübergang. Um die Aufgabe der Entgasung möglichst optimal zu erfüllen, muß also
in geeigneter Weise das Lösungsgleichgewicht des Gases in der Flüssigkeit gestört wer
den. Dies geschieht durch Temperaturerhöhung oder den Einsatz von Vakuum bzw. Inert
gas ('Strippgas') zur Reduzierung des Partialdruckes unter anderem jenes sich in der Gas
phase befindenden Gases, welches aus der Flüssigkeit zu entfernen ist und im jeweiligen
partialdruckabhängigen Gleichgewicht mit der entsprechenden Gaskonzentration in der
Flüssigkeit steht, und in Verbindung mit einer Vergrößerung der Phasengrenzfläche zwi
schen Flüssigkeit und Gas (Versprühen, Zerstäuben der Flüssigkeit).
Die Vakuumentgasung arbeitet nach dem Prinzip, daß durch die Absenkung des Gesamt
druckes die Partialdrücke in der Gasphase und damit die Löslichkeit der Gaskomponenten
in der Flüssigkeit gesenkt werden. Hierzu wird das zu entgasende Wasser in einem unter
Vakuum stehenden Behälter vernebelt. Das Gas tritt über die Phasengrenzfläche aus der
Flüssigkeit aus und wird von der Vakuumpumpe abgesaugt. Die Güte der Entgasungsan
lage hängt entscheidend vom Stoffaustauschgrad ab. Bei schlechtem Stoffaustausch ist es
sinnlos, durch hohes Vakuum, welches gleichzeitig ein hohes Fördervolumen bedingt, eine
Verbesserung der Entgasung erreichen zu wollen. Aber auch bei sehr gutem Stoffaus
tausch bringt eine überdimensionierte Pumpe nur geringe Erhöhungen im Desorptions
grad. Die erwünschte Druckabsenkung wird durch den temperaturabhängigen Dampfdruck
der zu entgasenden Flüssigkeit begrenzt. Wird dieser Dampfdruck erreicht, dann besteht
die Gasphase fast nur aus Dampf der zu entgasenden Flüssigkeit, so daß eine weitere wirt
schaftliche Reduzierung des Gasgehaltes nicht möglich ist.
Eine weitere Reduzierung des Gasgehaltes, also beispielsweise des Restsauerstoffgehaltes
in Wasser, ist durch Einsatz eines vorgenannten Strippgases möglich. Hierzu wird der zu
entgasenden Flüssigkeit zunächst ein anderes in der Flüssigkeit lösliches Gas zugeleitet.
Dieses sogenannte Trägergas (im vorgenannten konkreten Fall ist dies vorzugsweise Koh
lendioxid) wirkt bezüglich des zu entfernenden Sauerstoffes partialdrucksenkend und er
höht gleichzeitig den Stoffübergang. Das sogenannte "Strippen" kann sowohl bei der
Druck- als auch bei der Vakuumentgasung eingesetzt werden. Bei beiden Verfahren wirkt
die Zufuhr des Trägergases partialdrucksenkend bzgl. des zu entfernenden Gases. Für die
Druckentgasung existiert im Gegensatz zur Vakuumentgasung kein oberer Grenzwert für
den Desorptionsgrad; allerdings sind die Betriebskosten bei der Druckentgasung relativ
hoch und der Einsatz großer Mengen Trägergases, beispielsweise Kohlendioxid, ist unter
anderem aus ökologischen Gesichtspunkten bedenklich.
Die chemischen Verfahren beruhen darauf, daß das zu entfernende Gas, beispielsweise
der Sauerstoff, durch Zugabe eines weiteren Stoffes chemisch umgesetzt und somit aus
dem System entfernt wird.
Es sind eine Vielzahl von Verfahren und Vorrichtungen zu ihrer Durchführung bekannt ge
worden, die auf den vorgenannten Methoden basieren. Dabei wird im Herstellungsprozeß
von alkoholfreien Getränken eindeutig physikalischen Methoden Vorrang gegeben. Im Ein
zelfall hängt dann die Auswahlentscheidung, wenn die erzielbaren Gaskonzentrationen in
der zu entgasenden Flüssigkeit kein ausschließliches Auswahlkriterium bilden, von den
notwendigen Investitions- und laufenden Betriebskosten ab. Eine Analyse der bislang zum
Einsatz kommenden derartigen Vorrichtungen zeigt, daß zur Realisierung der notwendigen
Entgasung von Getränkewasser fast ausschließlich aufwendige Behälter verwendet wer
den, die den apparativen Aufwand vergrößern, ohne daß der erzielte Entgasungseffekt
sich wesentlich steigern läßt. Der Einsatz von großvolumigen Behältern wird aber auch
heute deshalb als problematisch angesehen, weil hierdurch Produktverluste bei Produkt
wechsel und desweiteren lange Umschaltzeiten bei diesen Produktwechseln auftreten, da
die Behälter entleert und gespült werden müssen, und der zur Reinigung derartiger Behäl
ter notwendige Reinigungsmittelbedarf relativ hoch ist.
Aus der DE 31 43 459 A1 ist ein Verfahren zur Austreibung von gelösten Gasen aus Flüs
sigkeiten bekannt, das die Methode der Vakuumentgasung mit der Methode der Par
tialdruckabsenkung mittels 'Strippen' miteinander verbindet. Es zeichnet sich im einzelnen
dadurch aus, daß die Flüssigkeit in einen geschlossenen Raum eingeleitet wird, in wel
chem ein vorgegebener, unterhalb des Atmosphärendruckes liegender Gasdruck aufrecht
erhalten und das aus der Flüssigkeit austretende Gas laufend abgepumpt wird, daß in der
Flüssigkeit vor ihrer Einleitung in den geschlossenen Raum eine vorgegebene Menge ei
nes anderen in der Flüssigkeit löslichen Gases gelöst und die derart imprägnierte Flüssig
keit der Vakuumentgasung unterworfen wird. Dabei kann das Verfahren ein- oder zweistu
fig ausgeführt werden. In jedem Falle sind zur Durchführung des bekannten Verfahrens
mehr oder weniger großvolumige Behälter erforderlich, in die die imprägnierte Flüssigkeit
eingeleitet und der Vakuumentgasung unterworfen wird.
In der DE 32 39 066 C2 ist ein weiteres Verfahren beschrieben, welches zum Entlüften von
Wasser zur Herstellung CO2-haltiger Getränke unter anderem von den vorgenannten Ver
fahrensschritten durch Partialdruckabsenkung mittels 'Strippen', der Stoffübergangsinten
sivierung durch Feinverteilung der zu entgasenden Flüssigkeit und darüber hinaus von der
Vakuumentgasung Gebrauch macht. Das bekannte Verfahren ist unter anderem dadurch
gekennzeichnet, daß als Strippgas ein 90% CO2 enthaltendes Abblasegas aus einer Kar
bonisier- oder Beruhigungsstufe durch Injektion in einen Haupt- oder Teilstrom des zu ent
gasenden Wassers eingesetzt wird, wobei der nicht mehr zu entfernende Restgasanteil im
Wasser nur noch aus CO2 bestehen soll. Die Vorrichtung zum Entlüften des Wassers unter
Vakuum besteht unter anderem aus einem Vakuumkessel, einem Karbonisierkessel oder
einem Beruhigungsgefäß und aus einem Fettiggetränkekessel.
Aus relativ großvolumigen Behältern bestehende Entgasungsvorrichtungen, wie sie zur
Durchführung der vorstehend erwähnten bekannten Verfahren (DE 31 43 459 A1;
DE 32 39 066 C2) erforderlich sind, sind aus den bereits genannten Gründen
problematisch und heute nicht mehr zeitgemäß, da hierdurch die erwähnten Produktverlu
ste und lange Umschaltzeiten bei Produktwechsel entstehen, zwangsläufig relativ große
Reinigungsmittelmengen erforderlich sind und, damit einhergehend, entsprechend hohe
Reinigungsmittelverluste auftreten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der gattungsgemäßen Art und
eine Vorrichtung zu seiner Durchführung derart auszugestalten, daß die in der zu entga
senden Flüssigkeit verbleibenden Gaskonzentrationen höchstens jenen bekannter Verfah
ren entsprechen und die Investitions- und Betriebskosten für die zur Durchführung des
Verfahrens vorgeschlagene Vorrichtung, der Einsatz von Reinigungsmittel zu ihrer Reini
gung sowie die Produktverluste bei Produktwechsel geringer und die Umschaltzeiten bei
Produktwechsel kürzer sind als für bekannte Vorrichtungen.
Die Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs 1 und hin
sichtlich der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens durch die Merkmale des An
spruchs 6 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des vorgeschlagenen Verfahrens sind Ge
genstand der Unteransprüche 2 bis 5, während die Unteransprüche 7 bis 13 vorteilhafte
Ausgestaltungen der vorgeschlagenen Vorrichtung zum Gegenstand haben.
Das vorgeschlagene Verfahren ist deshalb besonders vorteilhaft, weil es die mit den ein
zelnen Verfahrensschritten erreichbare Reduktion des Gasgehaltes im Rahmen eines kon
tinuierlich durchströmten, langgestreckten Rohres, das in der chemischen Verfahrenstech
nik hinlänglich als sog. 'Strömungsrohr' bezeichnet wird, realisiert. Dabei werden, wenig
stens teilweise, auch die dem Strömungsrohr zuzurechnenden Eigenschaften genutzt. So
definiert sich das Strömungsrohr als ein Reaktor, bei dem die Produktherstellung kontinu
ierlich und ohne Rückvermischung des Produktes erfolgt. Im vorliegenden Falle bedeutet
dies, daß das zu entgasende Wasser, welches zuerst in das Strömungsrohr eintritt, auch
als erstes aus diesem austreten muß. Dabei nimmt die Konzentration des Gases, welches
aus der Flüssigkeit entfernt werden soll, vom Eintritt zum Austritt hin ab. Die Konzentration
im Strömungsrohr ist somit inhomogen. Nach einer kurzen Anlaufperiode stellt sich an je
dem Ort des Strömungsrohres eine bestimmte Konzentration ein, die sich mit der Zeit nicht
mehr verändert. Die Konzentration ist stationär. Insofern unterscheidet sich das vorge
schlagene Verfahren von jenen, bei denen der Entgasungsprozeß in einem Behälter statt
findet. Dort nämlich kann von einem kontinuierlich arbeitenden
homogenen Reaktionskessel gesprochen werden, bei dem die Konzentration des zu ent
fernenden Gases zeitlich und örtlich im wesentlichen konstant ist.
Die Erfindung sieht vor, daß man in einem ersten Abschnitt des kontinuierlich durchström
ten, langgestreckten Rohres die Flüssigkeit fein verteilt und einer Vakuumentgasung un
terwirft, in einem nachgeordneten Abschnitt die Flüssigkeit sammelt und die Gasblasen
über die freie Oberfläche abscheidet und in einem unmittelbar anschließenden Abschnitt
die Flüssigkeitssäule bildet und deren Höhe regelt.
Die Vorteile des vorgeschlagenen Verfahrens manifestieren sich jedoch insbesondere in
seiner apparativen Realisierung. Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens bedarf
keiner großvolumigen Behälter; stattdessen kommt ein glattes, langgestrecktes Rohr ohne
Toträume und Ecken zur Anwendung. Die Vorrichtung ist im wahrsten Sinne des Wortes
'In-line' anzuordnen; sie ist daher zwangsläufig auch in höchstem Maße Cip-reinigungsfä
hig (im Durchfluß an Ort und Stelle reinigbar). Durch die vorgeschlagene Feinverteilung
(Zerstäubung, Verdüsung) der Flüssigkeit in einem ersten Abschnitt des Strömungsrohres
werden die notwendigen Voraussetzungen für einen optimalen Stoffübergang geschaffen.
Die Flüssigkeit hat weiterhin in einem nachgeordneten Abschnitt des Strömungsrohres
Gelegenheit, nachdem die vorentgasten Flüssigkeitströpfchen sich gesammelt haben, über
eine freie Oberfläche Gasblasen abzuscheiden und damit ohne Rücklösung des abzu
scheidenden Gases weiter zu entgasen. Unter der freien Oberfläche befinden sich Ab
schnitte mit stark unterschiedlichen statischen Flüssigkeitssäulen. Aus geringen statischen
Flüssigkeitssäulen in der sogenannten Abscheidestrecke resultieren geringer Druck und
damit geringe Rücklösung des abzuscheidenden Gases in den Gasblasen. Unterhalb der
vorgenannten freien Oberfläche bildet die Flüssigkeit in einem weiteren Abschnitt des
Strömungsrohres eine hohe statische Flüssigkeitssäule, die die notwendige Zulaufhöhe
(NPSH-Wert) für eine dem Strömungsrohr nachgeordnete Fördereinrichtung für die Flüs
sigkeit sicherstellt. Die Ausbreitung und die zur Intensivierung des Stoffüberganges not
wendige Turbulenz im ersten Abschnitt des Strömungsrohres erfolgt weitgehend ohne
Druckverlust. Ebenso das Sammeln der Flüssigkeit und die Nachentgasung im nachgeord
neten Abschnitt des Strömungsrohres.
Wird in der Flüssigkeit vor ihrer Feinverteilung und Vakuumentgasung zunächst ein ande
res Gas gelöst, wie dies gemäß einer Abwandlung des vorgeschlagenen Verfahrens vor
gesehen ist, dann kann beispielsweise durch CO2-Zugabe die Restsauerstoffkonzentration
in Wasser unter 0,5 mg O2/l abgesenkt werden. Ohne CO2-Zugabe ist in diesem Falle eine
Restsauerstoffkonzentration von 0,5 mg O2/l möglich. Dies ist für die Softdrink-Industrie
ausreichend.
Wird die feinverteilte Flüssigkeit auf dem Weg zum Abschnitt des Strömungsrohres, in dem
sie gesammelt wird, wenigstens einmal umgelenkt, wie dies eine weitere vorteilhafte Aus
gestaltung des vorgeschlagenen Verfahrens vorsieht, dann wird
hierdurch in diesem Bereich eine Beruhigung der Flüssigkeit und damit eine Änderung des
Strömungszustandes bewirkt. Im Abschnitt der Feinverteilung der Flüssigkeit liegen Flüs
sigkeitströpfchen in einer Gasströmung vor, während im Abschnitt der Gasabscheidung
Gasblasen in einer Flüssigkeit, unter einer freien Oberfläche, vorliegen. Die Beruhigung der
Flüssigkeit und die Änderung der Phasenzusammensetzung geschieht in der Umlenkung
ohne oder mit sehr geringem Druckverlust, was eine Rücklösung des abzuscheidenden
Gases weitestgehend verhindert. Ohne die vorgeschlagene Umlenkung wäre im Prinzip
eine Beruhigung der Flüssigkeit, verbunden mit Sammlung der Flüssigkeitstropfen, Bildung
einer freien Oberfläche und Abscheidung der Gasblasen, auch durch Verlängerung des
Abschnittes, in dem die Vorentgasung stattfindet, auf eine hinreichend große lineare Er
streckung denkbar, wobei dieser Abschnitt dann zweckmäßig leicht geneigt ausgeführt
werden sollte.
Nach einer weiteren Ausgestaltung des vorgeschlagenen Verfahrens gemäß der Erfindung
ist vorgesehen, daß aus dem das Strömungsrohr verlassenden entgasten Flüssig
keitsstrom ein Teilstrom abgetrennt, dieser Teilstrom mit der dem Strömungsrohr zuströ
menden, zu entgasenden Flüssigkeit zusammengeführt und rezirkuliert wird. Durch diese
Maßnahme werden mehrere Vorteile erreicht. Zum einen läßt sich durch die Rückführung
bereits entgaster Flüssigkeit die Restkonzentration des zu entfernenden Gases weiter ab
senken, zum anderen bietet die Rezirkulation die Möglichkeit, die Durchsatzleistung des
vorgeschlagenen Verfahrens an sich verändernde Abnahmebedingung von Anlagenteilen
für den Herstellungsprozeß alkoholfreier Getränke anzupassen, wenn diese Anlagenteile
der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nachgeordnet sind.
So läßt sich die Durchsatzleistung der vorgeschlagenen Vorrichtung durch Regelung ihrer
Rezirkulationsmenge sehr gut z. B. an die Abnahmeleistung einer nachgeschalteten Ab
füllanlage angleichen. Je höher die Rezirkulationsmenge im Verhältnis zur Abnahmemen
ge eingestellt wird, desto niedriger ist die am Austritt des Strömungsrohres vorliegende
Restgaskonzentration. Andererseits ist es bei hoher Rezirkulationsmenge möglich, das
Durchsatzangebot sehr schnell an eine erhöhte Abnahmeleistung anzupassen. Die Rezir
kulation bietet somit, wenigstens in begrenztem Umfang, eine Möglichkeit der Pufferung
und Speicherung von entgaster Flüssigkeit, wie sie ansonsten bei Vorrichtungen nach dem
Stand der Technik nur über die Speicherfähigkeit von Behältnissen großen Volumens er
reichbar ist.
Es hat sich im Hinblick auf eine möglichst wirksame Entgasung als vorteilhaft herausge
stellt, wenn man die Lage der freien Oberfläche etwa auf halber Höhe des Querschnitts
des Strömungsrohres einstellt und dabei das Niveau des tiefsten Punktes im Vorentga
sungsrohr nicht übersteigt.
Die Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens arbeitet physikalisch am effektivsten,
wenn ein als langgestrecktes Strömungsrohr ausgebildeter Entgasungsbehälter aus einem
Vorentgasungsrohr und einem nachgeordneten Gasabscheiderohr, die beide im wesentli
chen waagerecht angeordnet sind, einem sich an letzteres unmittelbar anschließenden,
einen Höhenunterschied überbrückenden weiteren Rohrabschnitt und einer Einrichtung zur
Füllstandsregelung besteht. Letztere regelt die Lage der freien Oberfläche der sich im
Gasabscheiderohr befindlichen Flüssigkeit derart, daß das Gasabscheiderohr weder
"trockenfällt" noch vollständig geflutet wird.
Von weiterem Vorteil hinsichtlich einer wirksamen Entgasung ist die vorgeschlagene Maß
nahme, das Vorentgasungsrohr und das Gasabscheiderohr über ein Umlenkrohr miteinan
der zu verbinden. Die Wandung des Umlenkrohres bewirkt die vorstehend beschriebene
Änderung des Strömungszustandes ohne nennenswerten Druckverlust und verhindert
damit eine Rücklösung des abzuscheidenden Gases. Dabei hat es sich als vorteilhaft her
ausgestellt, wenn in wenigstens einer Raumebene wenigstens eine Umlenkung vorgese
hen ist.
Eine besonders kompakte und hinsichtlich der erreichbaren Gaskonzentration in der Flüs
sigkeit optimierte Anordnung ist gegeben, wenn das Vorentgasungsrohr und das Gasab
scheiderohr waagerecht und parallel zueinander verlaufen, das Umlenkrohr bogenförmig
ausgebildet ist und einen Umschlingungswinkel α von 180 Grad umfaßt, und wenn die
Verbindungslinie zwischen den Achsmittelpunkten des Vorentgasungsrohres und Gasab
scheiderohres unter einem Neigungswinkel um β = 45 Grad verläuft.
Um das aus der Flüssigkeit abgeschiedene Gas auf möglichst kurzem Wege aus jenen
Bereichen des Strömungsrohres abzuscheiden, wo es anfällt, ist vorgesehen, daß, in
Strömungsrichtung gesehen, jeweils in seinem Endbereich und an seiner Oberseite das
Vorentgasungsrohr über einen ersten Gasleitungsabschnitt und das Gasabscheiderohr
über einen zweiten Gasleitungsabschnitt mit einer Gasleitung verbunden sind.
Um den Füllstand im Gasabscheiderohr schneller und direkter regeln zu können, als dies
mit einem elektronischen Regler unter den gegebenen Bedingungen möglich ist, sieht eine
weitere Ausgestaltung der vorgeschlagenen Vorrichtung vor, daß die Einrichtung zur Füll
standsregelung ein pneumatisches Ausgangssignal generiert, das unmittelbar als Ein
gangssignal für ein in der Ablaufleitung angeordnetes Regelventil dient.
Zur Sicherstellung der verfahrenstechnisch vorgeschlagenen Maßnahme der Rückführung
eines Teils der das Strömungsrohr verfassenden entgasten Flüssigkeit sieht die vorge
schlagenen Vorrichtung weiterhin vor, daß die Zulauf- und die Ablaufleitung über eine
Rückführleitung miteinander verbunden sind, wobei die Rückführleitung über das Regel
ventil von der Ablaufleitung abzweigt.
Um die sog. 'In-line'- und CIP-Fähigkeit der vorgeschlagenen Vorrichtung in prägnanter
Weise zu erreichen, ist nach einer anderen Ausführungsform gemäß der Erfindung vorge
sehen, daß die Rückführleitung über eine erste Reinigungsleitung mit der Gasleitung ver
bunden ist, und daß der zweite Gasleitungsabschnitt über eine zweite Reinigungsleitung, in
Strömungsrichtung gesehen, am Eingang des Vorentgasungsrohres in dieses einmündet.
Hierdurch findet im Strömungsrohr eine Addition zweier Teilströme statt, wodurch zum ei
nen ein hinreichender Volumenstrom zu dessen effektiver Reinigung erzeugt und zum an
deren außerdem die Gasleitung in den CIP-Kreislauf eingebunden wird.
Zur Erreichung niedrigster Restgaskonzentrationen in der zu entgasenden Flüssigkeit ist
nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der vorgeschlagenen Vorrichtung vorge
sehen, der Zulaufleitung eine Anordnung zur Zuführung von Gas zuzuordnen
(Bereitstellung von 'Strippgas').
Ein Ausführungsbeispiel der vorgeschlagenen Vorrichtung zur Durchführung des Verfah
rens gemäß der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend hinsicht
lich Aufbau und Funktion beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 die Vorrichtung in schematischer Darstellung, wobei das Kernstück aus einem
Strömungsrohr gebildet wird, welches in Richtung seiner Durchströmung von
einem Vorentgasungsrohr, einem Umlenkrohr mit einem Umlenkwinkel von 180
Grad, einem Gasabscheiderohr und einem nachgeschalteten vertikalen Rohr
abschnitt gebildet wird;
Fig. 1a in schematischer Darstellung die strömungstechnischen Verhältnisse beim
Betrieb des Strömungsrohres;
Fig. 2 in der Vorderansicht eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der
vorgeschlagenen Vorrichtung;
Fig. 3 die Vorrichtung gemäß Fig. 2 in der Seitenansicht;
Fig. 4 die Vorrichtung gemäß Fig. 2 in der Draufsicht und
Fig. 5 eine perspektivische Darstellung der in den Fig. 2 bis 4
jeweils zweidimensional dargestellten Vorrichtung.
Das Kernstück der vorgeschlagenen Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht
aus einem als langgestrecktes Strömungsrohr 1 ausgebildeten Entgasungsbehälter
(Fig. 1), welcher aus einem Vorentgasungsrohr 1a und einem nachgeordneten Gasab
scheiderohr 1c, die beide im wesentlichen waagerecht angeordnet sind, einem sich an
letzteres unmittelbar anschließenden, einen Höhenunterschied H (siehe Fig. 1a) über
brückenden weiteren Rohrabschnitt 1d und einer Einrichtung zur Füllstandsregelung 12
besteht. Das Vorentgasungsrohr 1a und das Gasabscheiderohr 1c verlaufen waagerecht
und parallel zueinander. Ein das Vorentgasungsrohr 1a und das Gasabscheiderohr 1c
verbindendes Umlenkrohr 1b hat halbkreisförmige Gestalt und bildet somit einen Umschlin
gungswinkel α = 180 Grad.
Dem Strömungsrohr 1 vorgeordnet ist eine Zulaufleitung 5 mit einem Eintritt E für die zu
entgasende Flüssigkeit. An der Eintrittsstelle der Zulaufleitung 5 in das Vorentgasungsrohr
1a ist eine Verteileinrichtung 2 zum Versprühen bzw. Zerstäuben der zu entgasenden
Flüssigkeit vorgesehen. Hierbei kann es sich z. B. um einen Blindflansch mit einer Vielzahl
von Düsenbohrungen handeln. Die Zulaufleitung 5 ist über ein Absperrventil V1 (Teller-
oder Klappenventil) absperrbar. Hinter dem Absperrventil V1 mündet eine Anordnung zur
Zuführung von Gas 11, beispielweise Kohlendioxid, welches bei C aus einer entsprechen
den Quelle bereitgestellt wird, in die Zulaufleitung 5 ein. Neben einem Absperrventil V7
sind weitere, im einzelnen nicht näher bezeichnete Absperr-, Regel- und Anzeigeeinrich
tungen vorgesehen, die der Zufuhr und Bereitstellung des Gases dienen.
Der nachgeschaltete Rohrabschnitt 1d setzt sich in einer Ablaufleitung 6 bis zum Austritt A
für die entgaste Flüssigkeit fort, wobei, in der Reihenfolge ihrer Aufzählung, eine erste För
dereinrichtung 3, ein Regelventil 8, ein Absperrventil V8 und ein Reduzierventil V8.1 näher
bezeichnet sind. Die Zulaufleitung 5 und die Ablaufleitung 6 sind über eine Rückführleitung
7 miteinander verbunden, wobei die Rückführleitung 7 über das Regelventil 8 von der Ab
laufleitung 6 abzweigt und in die Zulaufleitung 5 über ein Wechselventil 9, welches, in
Strömungsrichtung gesehen, hinter der Anschlußstelle der Anordnung zur Zuführung von
Gas 11 in der Zulaufleitung 5 vorgesehen ist, in letztere einmündet.
Im Gasabscheiderohr 1c ist die Einrichtung zur Füllstandsregelung 12 vorgesehen, welche
z. B. als Schwimmer-Schalter ausgeführt sein kann und über eine Signalleitung 12a mit
dem Regelventil 8 verbunden ist. Mit dem Reduzierventil V8.1 vor dem Ausgang A kann
der abfließende Volumenstrom aus der Vorrichtung auf einen Maximalwert begrenzt
werden. Damit ist sichergestellt, daß der das Aggregat verlassende Volumenstrom kleiner
oder zumindest gleich dem in das Aggregat eintretenden Volumenstrom ist und die Vor
aussetzung zur Funktion der Füllstandsregelung in dem Gasabscheiderohr 1c erfüllt ist.
Der abfließende Volumenstrom ist richtig eingestellt, wenn die Regelung von Füllstand/Re
zirkulationsstrom arbeitet, also ein geringer Rezirkulationsstrom an den Eingang des Strö
mungsrohres 1 zurückgeführt wird. Mit dem Absperrventil V8 wird die Vorrichtung aus
gangsseitig gegenüber ihrer Umgebung geschlossen.
Das Vorentgasungsrohr 1a weist in seinem Endbereich und an seiner Oberseite eine erste
Absaugstelle A1 auf, an die ein erster Gasleitungsabschnitt 10a angeschlossen ist. Eine
zweite Absaugstelle A2 befindet sich ebenfalls im Endbereich und an der Oberseite des
Gasabscheiderohres 1c; hier ist ein zweiter Gasleitungsabschnitt 10b angeschlossen. So
wohl der erste als auch der zweite Gasleitungsabschnitt 10a bzw. 10b sind jeweils absperr
bar (Absperrventile V4; V5), sie werden zusammengeführt und über eine Gasleitung 10 mit
einer Unterdruckquelle 4, eine Vakuumpumpe (vorzugsweise eine Flüssigkeitsring-Vaku
umpumpe), verbunden. Letztere ist mit einem Kühlwasserzulauf 4a (Kühlwassereintritt KE),
einem Kühlwasserablauf 4b (Kühlwasseraustritt KA) und einer Dampfleitung 4d (Austritt D
für Dampf/H2O) beschaltet, wobei die Phasentrennung zwischen austretendem Kühlwasser
KA und austretendem Dampf/H2O in einem Trennbehälter 4c über eine freie Oberfläche
zwischen Flüssigkeit und Dampf vorgenommen wird. Der Kühlwasserzulauf 4a ist über ein
Absperrventil V6 absperrbar. Im übrigen ist die Beschaltung und Verrohrung der als Vaku
umpumpe 4 fungierenden vorstehend erwähnten Flüssigkeitsring-Pumpe an sich bekannt
und bedarf an dieser Stelle keiner detaillierteren Erläuterung.
Zum Zwecke der Durchflußreinigung der Vorrichtung ist ein Reinigungsmitteleintritt RE in
die Zulaufleitung 5 hinter dem Absperrventil V1 und ein Reinigungsmittelaustritt RA aus der
Ablaufleitung 6 vor dem Absperrventil V8 vorgesehen. Reinigungsmitteleintritt und -austritt
RE bzw. RA sind über Absperrventile V2 bzw. V9 absperrbar. Um neben der Reinigung
des Strömungsrohres 1 auch eine Reinigung des ersten und des zweiten Gasleitungsab
schnittes 10a bzw. 10b und eines Teils der Gasleitung 10 im Durchfluß sicherzustellen,
zweigt von der Gasleitung 10, vor einem in dieser angeordneten Absperrventil V10, eine
erste Reinigungsleitung 13 ab, die über das Wechselventil 9 mit der Zulaufleitung 5 ver
bunden werden kann. Bei der Reinigung wird am Regelventil 8 ein Teilstrom aus der Ablauf
leitung 6 abgezweigt und über das Wechselventil 9 der ersten Reinigungsleitung 13 zuge
führt. Diese versorgt die Gasleitung 10, deren Abschnitte 10a und 10b sowie eine von dem
zweiten Gasleitungsabschnitt 10b abzweigende zweite Reinigungsleitung 13a, über die
Reinigungsflüssigkeit von der Seite in den Eingang des Strömungsrohres 1 verbracht wer
den kann. Die Eintrittsstelle ist über ein Absperrventil V3 absperrbar. Durch die daraus re
sultierende Addition der Volumenströme am Eingang des Strömungsrohres 1 wird ein aus
reichend großer Volumenstrom erzeugt, um im Strömungsrohr 1 eine hinreichende CIP-
Reinigung mit einer Strömungsgeschwindigkeit von mindestens 1 m/s zu ermöglichen.
Fig. 1a verdeutlicht schematisch die im Strömungsrohr 1 stattfindenden Verfahrensschrit
te. Die über die Zulaufleitung 5 in das Vorentgasungsrohr 1a eintretende Flüssigkeit wird
über die Verteileinrichtung 2 versprüht (Sprühstrahl S). Die Flüssigkeitströpfchen T erfahren
auf ihrem Weg durch das Vorentgasungsrohr 1a und im Zuge ihrer Umlenkung im Um
lenkrohr 1b eine Vorentgasung. Das Gas wird über die erste Absaugstelle A1 abgesaugt. In
dem Gasabscheiderohr 1c wird eine freie Oberfläche O in der Höhe H eingeregelt. Die
Tröpfchen T sammeln sich im Gasabscheiderohr 1c und hier muß eine Abscheidung noch
nicht abgeschiedener Blasen über die freie Oberfläche O stattfinden. Das hierbei anfallende
Gas wird vorzugsweise über die zweite Absaugstelle A2 abgeführt. Die Flüssigkeitshöhe H
wird im wesentlichen über die Flüssigkeitssäule im nachgeschalteten Rohrabschnitt 1d
gebildet. Sie stellt die für die nicht dargestellte erste Fördereinrichtung 3 notwendige Zu
laufhöhe sicher. Beim Übergang vom Gasabscheiderohr 1c in den nachgeschalteten Rohr
abschnitt 1d muß die Flüssigkeit blasenfrei sein, da im nachgeschalteten (hier senkrechten)
Rohrabschnitt 1d in Fließrichtung ein Druckanstieg stattfindet, der eine Rücklösung von
ggf. vorhandenen Gasblasen bewirken werde, in denen unerwünschtes, abzuscheidendes
Gas, beispielsweise Sauerstoff, enthalten ist.
Mit L1 und L2 sind die wirksamen Langen des Vorentgasungsrohres 1a bzw. des Gasab
scheiderohres 1c bezeichnet. Untersuchungen haben, gezeigt, daß beispielsweise bei ei
nem Strömungsrohr einer Nennweite DN 162 die wirksamen Langen L1 bzw. L2 etwa 6 m
und die Höhe H etwas 2 m auszuführen sind. Dabei wird der durch das Umlenkrohr 1b zwi
schen dem Vorentgasungsrohr 1a und dem Gasabscheiderohr 1c zu überbrückende Ab
stand mit etwa 0,5 m ausgelegt (vgl. hierzu auch die Fig. 3 und 5).
Der relativ einfache Aufbau der gesamten Vorrichtung und ihre behälterlose Ausgestaltung
sowie ihre im wahrsten Sinne des Wortes "In-line"-Fahigkeit werden aus den Darstellungen
der Vorrichtung gemäß den Fig. 2 bis 5 in besonderer Weise deutlich. Für gleiche
Bauteile wurden die in der Schemaskizze gemäß Fig. 1 für diese Bauteile verwendeten
Bezeichnungen übernommen. Eine Erläuterung der Vorrichtung anhand der Fig. 2
bis 5 erübrigt sich, da die Beschreibung zu Fig. 1 uneingeschränkt auch auf die in diesen
Figuren in ihrer konkreten Raumform dargestellte Vorrichtung lesbar ist.
Lediglich auf die physikalisch besonders vorteilhafte Raumform des Strömungsrohres 1,
wie sie bei Ausgestaltung der vorgeschlagenen Vorrichtung gemäß den Fig. 2 bis 5
realisiert ist, soll anhand der Fig. 2 und insbesondere der Fig. 5 noch einmal hingewie
sen werden. Die Fig. 2 und 5 zeigen sehr deutlich, daß gemäß dieser vorteilhaften
Ausgestaltung das Vorentgasungsrohr 1a und Gasabscheiderohr 1c waagerecht und paral
lel zueinander verlaufen, daß das Umlenkrohr 1b bogenförmig ausgebildet ist und einen
Umschlingungswinkel α = 180 Grad umfaßt, und daß die Verbindungslinie zwischen den
Achsmittelpunkten des Vorentgasungsrohres 1a und des Gasabscheiderohres 1c unter
einem Neigungswinkel β um 45 Grad verläuft. Das Strömungsrohr 1 kann aber auch bzgl.
des Vorentgasungsrohres 1a und des Gasabscheiderohres 1c in Verbindung mit dem Um
lenkrohr 1b horizontal, senkrecht oder in einer von der vorgenannten 45-Grad-Stellung ab
weichenden Zwischenstellung angeordnet werden. Der nachgeschaltete Rohrabschnitt 1d
muß einen Höhenunterschied H überbrücken; er wird vorzugsweise eine vertikale oder an
nähernd vertikale Ausrichtung erhalten.
Die Ausbildung des Entgasungsbehälters in der geometrischen Gestalt eines langgestreck
ten Strömungsrohres 1 bietet gegenüber bekannten Vorrichtungen erhebliche Vorteile.
Hierdurch werden Produktverluste bei Produktwechsel und der Einsatz von Reinigungsmit
teln minimiert sowie die Umschaltzeiten bei Produktwechsel kurz gehalten. Die Vorrichtung
ist 'in-line' anzuordnen; sie ist 'behälterlos', was zusätzlich zu den vorgenannten Vorteilen
noch Vorteile in Richtung Festigkeit und Sicherheit bietet und Investitionskosten minimiert.
Claims (13)
1. Verfahren zur Entgasung von Flüssigkeiten, insbesondere zur Entfernung von
Sauerstoff aus Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß man in einem kontinuierlich
durchströmten, langgestreckten Rohr
- a) in einem ersten Abschnitt die Flüssigkeit fein verteilt und einer Vakuumentgasung unterwirft,
- b) in einem nachgeordneten Abschnitt die Flüssigkeit sammelt und die Gasblasen über die freie Oberfläche abscheidet,
- c) in einem unmittelbar anschließenden Abschnitt die Flüssigkeitssäule bildet und de ren Höhe regelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in der Flüssigkeit
vor ihrer Feinverteilung und Vakuumentgasung zunächst ein anderes Gas löst.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die
feinverteilte Flüssigkeit auf dem Weg zum Abschnitt des Strömungsrohres, in dem sie
gesammelt wird, wenigstens einmal umlenkt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, das man aus
dem das Strömungsrohr verlassenden entgasten Flüssigkeitsstrom einen Teilstrom ab
trennt, diesen Teilstrom mit der dem Strömungsrohr zuströmenden, zu entgasenden
Flüssigkeit zusammenführt und rezirkuliert.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lage der freien
Oberfläche etwa auf halber Höhe des Querschnittes des Strömungsrohres (1) einstellt
wird und dabei das Niveau des tiefsten Punktes im Vorentgasungsrohr (1a) nicht
übersteigt.
6. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet
durch einen als langgestrecktes Strömungsrohr (1) ausgebildeten
Entgasungsbehälter, bestehend aus
- a) einem Vorentgasungsrohr (1a) und einem nachgeordneten Gasabscheiderohr (1c), die beide im wesentlichen waage recht angeordnet sind,
- b) einem sich an letzteres unmittelbar anschließenden, einen Höhenunterschied über brückenden weiteren Rohrabschnitt (1d) und
- c) einer Einrichtung zur Füllstandsregelung (12).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorent
gasungsrohr (1a) und das Gasabscheiderohr (1c) überein Umlenkrohr (1b) miteinan
der verbunden sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorentga
sungsrohr (1a) und das Gasabscheiderohr (1c) waagerecht und parallel zueinander
verlaufen, daß das Umlenkrohr (1b) bogenförmig ausgebildet ist und einen Umschlin
gungswinkel α von 180 Grad umfaßt, und daß die Verbindungslinie zwischen den
Achsmittelpunkten des Vorentgasungsrohres (1a) und des Gasabscheiderohres (1c)
unter einem Neigungswinkel β zwischen null und 90 Grad (0 < β < 90), vorzugsweise
um β = 45 Grad, verläuft.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß, in
Strömungsrichtung gesehen, jeweils in seinem Endbereich und an seiner Oberseite
das Vorentgasungsrohr (1a) über einen ersten Gasleitungsabschnitt (10a) und das
Gasabscheiderohr (1c) über einen zweiten Gasleitungsabschnitt (10b) mit der Gaslei
tung (10) verbunden sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einrichtung zur Füllstandsregelung (12) ein pneumatisches Ausgangssignal generiert,
das unmittelbar als Eingangssignal für ein in der Ablaufleitung (6) angeordetes Regel
ventil (8) dient.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zulaufleitung (5)
und die Ablaufleitung (6) über eine Rückführleitung (7) miteinander verbunden sind,
wobei die Rückführleitung (7) über das Regelventil (8) von der Ablaufleitung (6)
abzweigt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführlei
tung (7) über eine erste Reinigungsleitung (13) mit der Gasleitung (10) verbunden ist,
und daß der zweite Gasleitungsabschnitt (10b) über eine zweite Reinigungsleitung
(13a) am Eingang des Vorentgasungsrohres (1a) in dieses einmündet.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zulaufleitung (5) eine Anordnung zur Zuführung von Gas (11) zugeordnet ist.
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ID=7778840
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FR2798771B1 (fr) * | 1999-09-17 | 2008-03-07 | Jean Pronost | Dispositif visant a reduire les gaz radioactifs ou nocifs dans l'eau |
DE202022107258U1 (de) * | 2022-12-28 | 2023-01-26 | Shenyang SF Speeding Technology Co., Ltd. | Vakuumentgaser |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3143459A1 (de) * | 1981-11-03 | 1983-05-11 | Füllpack Dipl.Brauerei-Ing. Dieter Wieland, 4000 Düsseldorf | Verfahren zur austreibung von geloesten gasen, insbesondere sauerstoff aus fluessigkeiten, insbesondere wasser, durch vakuumentgasung sowie einrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
DE3239066C2 (de) * | 1981-12-03 | 1990-08-02 | Veb Kombinat Nagema, Ddr 8045 Dresden, Dd |
-
1996
- 1996-06-24 DE DE19625108A patent/DE19625108C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
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DE19625108A1 (de) | 1997-06-05 |
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