DE830397B - Füllofen für Abfallbrennstoffe, wie Sägespäne, Torfmull, Kohlenstaub o. dgl - Google Patents
Füllofen für Abfallbrennstoffe, wie Sägespäne, Torfmull, Kohlenstaub o. dglInfo
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Description
NWGBL S. 175)
AUSGEGEBEN AM 4. FEBRUAR 1952
K6240 V/36a
Sollen Sägespäne ο. dgl. Abfallbrennstoffe zur Verheizung herangezogen werden, werden diese in
einem sdhachtförmigen Ofen um eine mittig, vertikal
eingebrachte Stange herum festgestampft, die Stange anschließend vorsichtig zur Bildung eines
Luftzuführungeschachtes herausgezogen und der Brennstoff entzündet, wobei er von oben nach
unten ohne Vergasung bei großem Luftüberschuß und schlechter Heizwertausnutzung abbrennt. Dabei
besteht außerdem der Nachteil, daß ein Nachfüllen oder öffnen der öfen während des Betriebes
infolge Explosionsgefahr ausgeschlossen ist. Ferner ist zur Verbesserung dieser primitiven Ofenausbildung
ein auf die Rostplatte aufgesetztes, seitlich durchlochtes Luftzuführungsrohr bekannt, das, vom
dicht aufgefüllten Brennstoff umgeben, als fester Luftschacht wirkt und damit ein Nachfüllen von
Brennmaterial erlaubt. Wenn die Verbrennung solch feinteiliger Brennmaterialien sparsam,
rationell und unter voller Ausnutzung der gegebenen Heizwerte vonstatten gehen soll, ist zunächst
eine trockene Destillation zumindest des Hauptteils der Brennstoffmenge, bei richtig auswertender Verbrennung
der dalbei entstehenden, abzusaugenden Gase, erforderlich, was bei Abbrand der Brennstoffüllung
im Ofen von unten nach Oben ermöglicht werden kann. Das allmähliche Verbrennen der
entgasten Stoffe ergibt sich anschließend dann von selbst. Beim Einbringen oder Nachfüllen von Sägespänen
ο. dgl. in den Ofenschacht läßt sich jedoch bei den bisher bekannten Konstruktionen, wenn
andererseits kein Brennstoff in das Luftzuführungsrohr selbst eindringen soll, ein Verstopfen der seitlichen
Rohrlöcher kaum vermeiden, was aber
während des Betriebes den Eintritt der durch den Luftstrom im Rohr injektorartig angesaugten Gase
verhindert bzw. wesentlich erschwert. Es muß also entweder zur Vergrößerung der Saugwirkung mit
starkem Zug, d. h. Luftüberschuß, und damit unrationell gearbeitet werden, oder aber die Brennstoffüllung
brennt wieder ohne vorhergehende Entgasung von oben nach unten ab.
Zweck der Erfindung ist die Beseitigung dieser ίο Nachteile und die Schaffung eines Füllofens für
billige Abfallbrennstoffe, wie Sägespäne, Torfmull, Kohlenstaub o. dgl., mit im Füllschacht befindlichem,
durchbrochenem Luftzuführungsrohr, bei welchem ein Verstopfen der Mantelöffnungen des
Luftzuführungsröhres und ein Durchfallen von .Brennstoffteilen durch den Rost ausgeschlossen ist,
der ohne Luftüberschuß und mit wenig Zug eine volle Ausnutzung des Heizwertes und damit auch
bei minderwertigen Brennstoffen einen guten Heizao effekt ergibt und eine Regulierung des Verbrennungsvorganges
zuläßt.
Dies wird dadurch erreicht, daß die im Bereich der Brennstoffüllung angeordneten Mantelöffnungen
des vertikalen Luftzuführungsrohres gegen die Rohrmitte zu schräg nach aufwärts gerichtet sind.
Damit ist einerseits ein Verstopfen der Mantelöffnungen beim Einfüllen oder Nachfüllen des
Brennstoffes sicher verhindert, und andererseits wird die injektorartige Saugwirkung des Luftstromes
im Luftzuführungsrohr auf die nach Entzündung der unteren Brennstoff schicht am Rost in
den darüberliegenden Schichten durch trockene Destillation entstehenden Gase durch die der Gasströmungsrichtung
angepaßten Mantelkanäle verstärkt. Als Folge davon bleibt der Zug auf geringe Stärke beschränkt, und es ergibt sich kein ungünstiger
Luf tuber schuß.
Während des Destillationsprozesses brennt ein Teil der Brennstoffüllung kegel- oder glockenförmig
um das Luftzuführungsrohr herum ab. Ist die Vergasung abgeschlossen, soll nun die gesamte
entgaste, holzkohlenartige bzw. verkokte Füllung allmählich abbrennen, wozu ihr aber Luft zugeführt
werden muß, wobei der Zug im Rohr jedoch eine zum Teil sogar gegenteilige Wirkung ausübt. Deshalb
ist erfindungsgemäß im Luftzuführungsrohr ein verstellbares Absperrorgan oberhalb des
Rostes, aber im Bereich der Brennstoffüllung so angeordnet, daß bei Schließung des Absperrorgans
nach Beendigung des Destillationsvorganges das Luftzuführungsröhr, als vertikale Rostfläche wirkend,
die Luft zum seitlichen Eintritt in die entgaste bzw. verkokte Brennstoffüllung zu deren
günstigerer Verbrennung zwingt. Dabei ist durch die Schräglage der Mantelöffnungen wieder eine
zweckmäßige Strömungsrichtung bzw. Luftzirkulation erreicht, und das Absperrorgan selbst dient
außerdem zur Regulierung der Luftzufuhr und damit zur Regelung des Verbrennungsvorganges an
sich auch während der vorhergehenden Vergasungsperiode. Ferner können zufolge der Rohrabsperrmöglichkeit
und der dadurch erreichten besonderen Strömung der Verbrennungsluft die Luftdurchtrittsöffnungen
des Rostes bedeutend verringert werden oder, besonders bei schräg gegen das Rohr
zu kraterförmig abfallendem Rost, überhaupt fortfallen.
Vorzugsweise ist das Luftzuführungsrohr nach oben abgedeckt und ragt mit frei bleibenden, seitlichen
öffnungen brennerartig über die oberste Brennstoffschicht vor. Wegen der oberen Rohrabdeckung
tritt das Gas-Luft-Gemisch seitlich über der Brennstoffüllung aus dem Rohr aus, wo seine
Verbrennung in mehreren, auf eine größere Fläche verteilten, bläulichen Flammen vor sich geht.
Erfindungsgemäß ist der Mantel des Luftzuführungsrohres
zur Überdachung der Mantelöffnungen schuppenförmig ausgebildet, so daß auch bei schwacher Rohrwandung ein sicherer Schutz
für die Mantelöffnungen gegeben ist bzw. genügend lange Mantelkanäle gebildet werden. Weitere Kennzeichen
der Erfindung liegen in besonderen, das Durchfallen von Brennstoffteilen verhindernden
und die Luftströmungsrichtung regelnden Ausbildungsformen des Rostes.
In der Zeichnung ist als Beispiel in '
Fig. ι ein Füllofen gemäß der Erfindung im Schnitt schematisch dargestellt;
Fig. 2, 3 und 4 zeigen das Schema verschiedener Rostausbildungsarten.
Auf einem Rost 1, dessen Luftdurchtrittsöffnungen
2 nach den Außenwänden des Ofens gerichtet und gegen das Durchfallen von Brennstoffteilen
schuppenförmig überdacht sind, ist ein zentrales, aufrecht stehendes Luftzuführungsrohr 3 angeordnet.
Die seitlichen öffnungen 4 seines schuppenförmig ausgebildeten Rohrmantels sind gegen die
Rohrmitte zu schräg nach aufwärts gerichtet, und das Rohr selbst ist oben durch einen Deckel 5 verschlossen
und ragt mit frei bleibenden, seitlichen öffnungen über die oberste Schicht der Brennstofffüllung
6 vor. Oberhalb des Rostes 1, aber im Bereich der Brennstoffüllung, ist im Rohr 3 eine verstellbare
Absperr- bzw. Drosselklappe 7 vorgesehen. Der Weg der Verbrennungsluft bzw. der Gase ist durch Pfeile versinnbildlicht.
Gemäß Fig. 2 ist der Rost ia gegen das Luftzuführungsrohr
kraterförmig abfallend ausgebildet, und seine Öffnungen sind, treppenartig überdacht,
nach innen gerichtet. Bei dieser Rostausbildung no können die Luftdurchtrittsöffnungen auch weggelassen
werden. Weiter besteht, wie aus Fig. 3 ersichtlich, ib, die Möglichkeit, den Rost nach
außen zu abfallend, kegelförmig zu gestalten, um ein Nachrutschen der oberen Brennstoffschichten
zu erleichtern oder, wie Fig. 4 zeigt, die öffnungen eines Planrostes ie gegen die Mitte zu zu richten.
Die Rostformen richten sich nach der Art des jeweils verwendeten Brennstoffes, den Zugverhältnissen
usw. und sind nicht auf die hier beispielsweise angeführten Ausbildungen beschränkt.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Füllofen für Abfallbrennstoffe, wie Sägespäne, Torfmull, Kohlenstaub o. dgl., mit imFüllschacht befindlichem, durchbrochenem Luftzuführungsrohr, dadurch gekennzeichnet, daß die im Bereich der Brennstoffüllung (6) angeordneten Mantelöffnungen (4) des vertikalen Luftzuführungsrohres (3) gegen die Rohrmitte zu schräg nach aufwärts gerichtet sind, so daß einerseits ein Verstopfen der Mantelöffnungen beim Einfüllen oder Nachfüllen des Brennstoffes verhindert und andererseits die injektorartige Saugwirkung des Luftstromes im Luftzuführungsrohr auf die nach Entzündung der unteren Brennstoff schicht am Rost (1) in den darüberliegenden Schichten durch trockene Destillation entstellenden Gase verstärkt wird.
- 2. Füllofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Luftzuführungsrohr (3) ein verstellbares Absperrorgan (7) zur Regulierung der Luftzufuhr oberhalb des Rostes, aber im Bereich der Brennstoffüllung so angeordnet ist, daß bei Schließung des Absperrorgans nach Beendigung des Destillationsvorganges das Luftzuführungsrohr, als vertikale Rostfläche wirkend, die Luft zum seitlichen Eintritt in die entgaste bzw. verkokte Brennstoffüllung zu deren günstigerer Verbrennung zwingt.3. Füllofen nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftzuführungsrohr nach oben abgedeckt ist (5) und mit frei !bleibenden seitlichen öffnungen brennerartig über die oberste Brennstoffschicht vorragt.4. Füllofen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel des Luftzuführungsrohres zur Überdachung der Mantelöffnungen schuppenform ig ausgebildet ist.5. Füllofen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdurchtrittsöffnungen (2) des Rostes (1, i", i6, ie) nach außen oder innen gerichtet, schuppenförmig überdacht sind.6. Füllofen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Rost (i° bzw. i*) bei mittig aufgesetztem Luftzuführungsrohr, gegen dieses oder von diesem abfallend, krater- oder kegelförmig ausgebildet ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen2996 1.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE830397B true DE830397B (de) | 1952-01-03 |
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