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Sägemehl-Dauerbrandofen mit Stehrost Die Erfindung betrifft einen
Sägemehl-Dauerbrandofen mit Stehrost, der sich gegenüber den bereits vorgeschlagenen
Ausführungsformel durch seinen einwandfreien Brand auszeichnet.
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Praktisch haben sich Sägemehlöfen für Dauerbrand bisher nicht einführen
können, weil der Brennvorgang sich bei den bekannten Bauformen nicht in der gewünschten
einwandfreien Weise abspielt. In Gebrauch befinden sich fast ausschließlich Sägemehlöfen
mit einem besonderen Fülleinsatz, der nach Verbrennen seines Inhaltes entleert,
neu gefüllt und neu angezündet werden muß. Das Füllen geschieht hierbei in der Weise,
daß in den Einsatz zunächst zur Freihaltung eines zentralen senkrechten Luftkanals
ein konischer Stab von etwa 5 bis 8 oder io cm Durchmesser hineingesetzt wird, der
mit seinem unteren Ende das im Boden des Einsatzes befindliche Luftloch abdeckt,
worauf in den verbleibenden ringförmigen Raum das Sägemehl eingeschüttet und eingestampft
wird, alsdann der mittlere Stab wieder herausgezogen und der so gefüllte Einsatz
in den Ofen zurückgebracht und schließlich von unten durch das Luftloch entzündet
wird. Ist nach einer Reihe von Stunden das Sägemehl verbrannt, so muß der Einsatz
wieder herausgenommen, entleert, in der angebenen Weise neu gefüllt, wieder eingesetzt
und neu entzündet werden. Ein ununterbrochener Betrieb ist bei diesen gebräuchlichen
Ofen somit nicht möglich. Sehr ungünstig ist hierbei ferner, daß das Entleeren und
Neufüllen stets mit starker Staub- und Schmutzentwicklung verbunden ist, so daß
Ofen dieser Art in Privaträumen nur als Notbehelf verwandt werden können.
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Um diesem Mangel abzuhelfen, sind schon Sägemehlöfen vorgeschlagen
worden, bei denen über dem zentralen Luftloch des Füllraumbodens ein turmähnlicher,
sich etwa bis zur Füllhöhe in den Füllraum hinein erstreckender Rost steht. Ein
solcher Turmrost hält also einen senkrechten, und zwar axialen Luftkanal durch den
Füllraum hindurch frei. Die Sägespäne können somit einfach
eingeschüttet
werden, und es besteht keine Gefahr, daß während des Brennvorganges Brennmaterial
zur Mitte fällt und das Luftloch verstopft.
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Die Sägemehlöfen dieser Art waren insbesondere als Dauerbrandöfen
gedacht. Die Freihaltung des axialen Luftkanals ist durch den Turmrost gewährleistet.
Es kommt daher das Einstampfen der Sägespäne unter Verwendung des Hilfsstabes, was
ein völliges Ausbrennen der Füllung zur Voraussetzung hat, in Fortfall, und es kann
das Sägemehl infolgedesen auch während des laufenden Betriebes nachgeschüttet werden,
während die Asche ebenfalls laufend unten abgezogen wird.
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Es hat sich nun aber gezeigt, daß die vorgeschlagenen Ausführungsformen
nicht den zu stellenden Anforderungen genügen. Wenngleich theoretisch ein Brand
von unbegrenzter Dauer möglich sein sollte, so ergeben sich im praktischen Gebrauch
doch Schwierigkeiten, die es nicht zulassen, den Brennvorgang für eine längere Zeit
aufrechtzuerhalten.
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Der Sägemehl-Dauerbrandofen gemäß der Erfindung schafft hier Abhilfe.
Auch bei ihm ist der Füllraumboden mit einem zentralen Luftloch versehen, über dem
ein turmähnlicher, sich etwa bis zur Füllhöhe in den Füllraum hinein erstreckender
Rost steht. Dieser hält einen axialen Luftkanal mitten durch das eingeschüttete
Brennmaterial hindurch frei. Der Füllraumboden selbst ist geschlossen und nicht
etwa auch als Rost ausgebildet. Das Luftloch im Boden stellt also die einzige Zutrittsöffnung
für die Verbrennungsluft dar. Da das Luftloch sich innerhalb der Grundfläche des
über ihm stehenden Turmrostes befindet, muß die gesamte Verbrennungsluft zunächst
in den axialen Luftkanal von unten eintreten, wie es auch schon bei bekannten Ausführungsformen
geschieht. Der Turmrost besteht aus von unten nach oben zulaufenden Stäben, wie
es an sich schon bei Öfen mit Bodenrost bekannt ist. Abweichend aber von den verschiedenen
bekannten Sägemehlöfen, die von dem einen oder dem anderen dieser Merkmale Gebrauch
machen, ist es für den Sägemehl-Dauerbrandofen gemäß der Erfindung wesentlich, daß
er die richtige Überleitung der Verbrennungsluft zu dem eingefüllten Brennmaterial
gewährleistet, und zwar ist er dadurch gekennzeichnet, daß der durch den Turmrost
umschlossene Luftkanal oben abgeschlossen ist. An sich sind-Turmroste anderer Konstruktion,
die oben abgeschlossen sind, bereits bekannt. Es ergibt sich ein einwandfreier Brand
aber nur durch die Kombination der verschiedenen vorstehend behandelten Merkmale.
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Besonders vorteilhaft ist es, den Turmrost so auszubilden, daß er
sich von unten nach oben bis etwa zur Füllhöhe fortlaufend verjüngt, vorzugsweise
in Form eines Kegelstumpfes, so daß seine Mantelfläche sich bis zur Turmspitze schräg
dem senkrecht aufsteigenden Luftstrom entgegenstellt und dadurch den Durchtritt
der Verbrennungsluft durch die Schlitze zwischen den Stäben auf der gesamten Höhe
erleichtert.
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Roste, die sich nach oben hin verjüngen und die Form eines Kegels,
einer Pyramide oder eines Kegel- bzw. Pyramidenstumpfes besitzen, sind an sich ebenfalls
bekannt. So verwendet beispielsweise eine bekannte Ausführungsform einen axialen
Turmrost aus von unten nach oben zulaufenden Stäben, der in seinem unteren Teil,
jedoch nur in diesem, kegelstumpfförmig ausgebildet ist. Der ganze obere Teil des
Turmes verläuft aber zylindrisch. Der kegelstumpfförmige Teil stellt daher praktisch
nichts anderes dar als einen Bodenrost. Auch anderweitig sind pyramiden- oder pyramidenstumpfförmigeBodenroste
bekannt. Auch bei diesen anderen bekannten Ausführungsformen erstreckt sich der
sich nachobenverjüngendeTeilnichtbiszur Füllhöhe. Außerdem ist auch dort der Füllraumboden
nicht geschlossen, sondern ebenfalls als Rost ausgebildet. Gegenüber diesen beiden
bekannten Ausführungsformers besteht die angegebene, sehr wichtige Fortentwicklung
des Haupterfindungsgedankens darin, daß die Verjüngung des Turmrostes sich bis ganz
nach oben, nämlich bis etwa zur Füllhöhe fortsetzt. Dadurch wird ein guter Übertritt
der Verbrennungsluft in die gesamte Füllung gewährleistet.
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Die Erfindung beruht also auf der Erkenntnis, daß die Ausbildung des
Turmrostes für das einwandfreie Arbeiten des Ofens von entscheidender Bedeutung
ist, weil es darauf ankommt, die aufwärts strömende Verbrennungsluft in zweckentsprechender
Verteilung in das Brennmaterial überzuführen. Es soll die Verbrennungsluft also
nicht einfach ungehindert durch einen senkrechten Kanal nach oben hindurchströmen,
sie soll andererseits dem Brennmaterial auch nicht nur im Bereich des Bodens zugeführt
werden, sondern es soll der Übertritt der Verbrennungsluft sich über die gesamte
Höhe des Füllraumes von unten bis oben verteilen. Hierfür ist einmal das Abschließen
des Luftkanals an seiner Spitze wesentlich, während der erstrebte Zweck weiterhin
dadurch gefördert wird, daß die Schräglage der Luftkanalwände die senkrecht aufströmende
Verbrennungsluft von innen gegen die Mantelfläche des Turmes stoßen läßt: Das Erfordernis,
daß die Verbrennungsluft nicht nur im unteren Teil des Füllraumes oder gar nur von
dessen Boden aus in den Brennstoff übertreten soll, sondern auf der gesamten Höhe
des Füllraumes bis hinauf zu den obersten Schichten des Brennstoffes, war bei den
früheren Konstruktionen nicht erkannt worden, so daß es trotz verschiedener Vorschläge
für Öfen mit Turmrost in der Praxis im wesentlichen doch bei den für Dauerbrand
nicht geeigneten Sägesnehlöfen mit herausnehmbarem Fülleinsatz verblieben ist.
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Es muß nun aber weiterhin auch Wert darauf gelegt werden, daß ein
solcher axialer, als zentraler Luftzuführungskanal dienender Turmrost sich nicht
zu leicht verstopft und daß er die Möglichkeit zu einer einfachen Reinigung bietet,
insbesondere auch bei brennendem Ofen. Dieses Erfordernis ist durch das schon erwähnte
Merkmal berücksichtigt, daß der Turmrost in an sich bekannter Weise aus von oben
nach unten verlaufenden
Stäben zusammengesetzt ist. Die Gefahr einer
Verstopfung, die sonst bei Sägemehl-Dauerbrandöfen die theoretisch unbegrenzte Brenndauer
verkürzt, besteht hier kaum. An den lang durchgehenden Schlitzen können sich Brennstoffteilchen
oder Ascheklumpen nicht festsetzen. Die Gefahr einer Verstopfung kann aber noch
weiter verringert werden, wenn für den Turmrost Roststäbe verwandt werden, die auf
ihrer ganzen Länge etwa die gleiche Breite besitzen. In diesem Falle nimmt die Breite
der Schlitze von der Spitze des Turmrostes aus nach unten ständig zu, so da.ß das
Herausfallen von festgesetzten Verunreinigungen erleichtert wird. In jedem Falle
bietet ein Turmrost mit von oben nach unten verlaufenden Schlitzen, insbesondere
mit nach unten breiter werdenden Schlitzen, die Möglichkeit einer einfachen undgründlichenReinigung.
Wenn also tatsächlich bei längerem Betrieb doch an einzelnen Stellen Fastsetzungen
vorkommen sollten, so können diese sehr leicht beseitigt werden.
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Zur Veranschaulichung der Erfindung ist in der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar in Fig. i in einem senkrechten Schnitt, während die Fig.2
bis 4 Einzelteile des neuen Ofens nochmals gesondert zeigen.
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Der dargestellte Ofen besitzt Zylinderform, wenngleich natürlich außer
einem kreisförmigen Ouerschnitt auch andere Querschnittsformen, beispielsweise vieleckige,
insbesondere quadratische, rechteckige, sechseckige od. dgl., möglich sind.
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Das äußere Ofengehäuse besteht aus einem Außenmantel i, der unten
durch zwei Böden 2 und 3 und oben durch eine Deckplatte 4 abgeschlossen ist, und
ist mit drei Füßen 5 versehen.
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Der Zwischenraum zwischen den beiden Bodenblechen 2 und 3 dient zur
Aufnahme des Aschenkastens 6 und zur Zuführung der Verbrennungsluft, die durch Öffnungen
an der Stirnwand des Aschenkastens eintreten kann und in stärkerem Maße bei etwas
herausgezogenem Kasten durch die dadurch gebildete Öffnung. Das obere Bodenblech
2 ist mit einer Mittelöffnung 7 von beispielsweise 5 cm Durchmesser versehen, durch
die die Frischluft nach oben in den Verbrennungsraum eintreten kann und die also
als Luftloch dient.
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In den Ofeninnenraum ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ein Füllbehälter 8 eingesetzt, dessen Querschnittsform vorzugsweise derjenigen des
Ofenmantels i entspricht. Er ist in Fig. 4 noch einmal gesondert dargestellt.
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Es sei jedoch an dieser Stelle hervorgehoben, daß ein solcher besonderer
Füllbehälter keineswegs etwa grundsätzlich erforderlich ist. Es kann vielmehr der
Innenraum des Mantels i auch unmittelbar zur Aufnahme der Sägespäne benutzt werden.
Wenn hier ein besonderer Behälter vorgesehen ist, so deshalb, weil die Verbrennung
die Wände des Brennraumes im Laufe der Zeit angreift und zerstört. Dient der Ofenmantel
i selbst unmittelbar als Wandung für den Füllraum, so muß nach einer gewissen Zeit
der ganze Ofen ausgebessert werden. In vorliegendem Falle hingegen braucht man nur
den eingesetzten Füllbehälter zu erneuern. Dieser Behälter 8 darf aber keinesfälls
mit den eingangs erwähnten Fülleinsätzen verwechselt werden, denn er kann j a so
lange in dem Ofen bleiben, als er intakt ist. Ein Herausnehmen ist nur zu Reparaturzwecken
erforderlich. Infolgedessen sind seine Laschen 9 an dem Ofenmantel i angeschraubt.
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Der Querschnitt des Füllbehälters ist etwas kleiner als derjenige
des Ofenmantels i, so da13 außen rundherum ein" durchgehender Sturzzug io gebildet
wird, durch den die Rauchgase nach unten zu einer ebenfalls rundherum gehenden Rauchgassammelkammer
i i und von dort weiter zu einem Stutzen 12 geleitet werden, der zum Rauchgasabzug
führt. Wird der Ofenmantel i selbst als Wand für den Füllraum benutzt, so genügt
es, auf der Seite des Rauchabzuges einen Kanal von dem Stutzen 12 nach oben bis
kurz unterhalb der Deckplatte 4 durch einen vorgesetzten Blechstreifen als Sturzzug
frei zu halten.
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Der Boden des Füllbehälters 8 weist an der gleichen Stelle wie das
obere Bodenblech 2 ein dem Luftloch 7 entsprechendes Luftloch 13 auf. Auf dieses
ist der Turmrost 14 aufgesetzt, der das wesentliche und neue Element des Ofens gemäß
der Erfindung darstellt. Wie die Zeichnung erkennen läßt, erstreckt sich dieser
Rost als schlanker Turm von unten nach oben mitten durch den ganzen Füllraum hindurch,
so daß auch bei voller Füllung mit Sicherheit ein für die gute Verbrennung erforderlicher
Luftkanal frei gehalten ist, durch den die Verbrennungsluft ungehindert in allen
Höhenlagen in das Sägemehl übertreten kann.
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Die vorstehenden Ausführungen veranschaulichen die Bedeutung, die
der Verjüngung des Turmrostes von unten nach oben beizumessen ist, wobei also vorzugsweise
die Form eines Kegelstumpfes in Frage kommt. Es sind aber auch Turmroste in Form
eines Kegels, einer Pyramide oder eines Pyramidenstumpfes möglich. In allen diesen
Fällen ergibt sich ein spitzer öffnungswinkel, da ja der Turm, ausgehend von der
üb-
lichen Stehrostgrundfläche, sich nach oben etwa bis zur normalen Füllhöhe
erstrecken muß. Dadurch unterscheidet er sich auch von einer bekannten Ausführungsform,
die einen niedrigen, aus senkrechten Stäben aufgebauten zylindrischen Turmrost verwendet.
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An der Spitze ist der Turmrost entsprechend dem Erfindungsgedanken
geschlossen zu halten, damit die Luft nicht einfach unmittelbar in den oberen freien
Raum des Füllraumes übertritt, sondern gezwungen ist, ihren Weg durch die Sägespäne
zu nehmen. Es ist aber vorteilhaft, den Rost nicht von vornherein oben geschlossen
auszuführen, sondern ihn offen zu lassen und mittels einer aufgesetztem Kappe
15 abzudecken. Die Flächen dieser Kappe fallen nach außen ab, und zwar sind
die Neigung sowie die Breite des Kappenrandes so bemessen, daß das von oben eingeschüttete
Sägemehl in Richtung nach außen abgelenkt wird
und erst von dort
aus langsam in Richtung zum Rost herabrieselt. Dadurch wird erreicht, daß Verluste
infolge Durchfallens unverbrannter Sägespäne schon beim Einfüllen nicht in nennenswertem
Maße auftreten können. Auch ist die Füllung unmittelbar um den Rost herum dann etwas
lockerer, was den Durchtritt der Verbrennungsluft erleichtert.
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Die Kappe 15 kann auf ihrer Unterseite einen Stab 16 tragen, der durch
das an der Rostspitze offen gelassene Loch 17 hindurchgesteckt wird, so daß die
Kappe 15 durch diesen Stab gegen seitliche Verschiebung und gegen Herabfallen gesichert
wird. Dieser Stab 16 dient aber gleichzeitig auch einem anderen sehr wichtigen Zweck.
Er kann nämlich so lang ausgeführt werden, daß er unten bis zu den Luftlöchern 13
und 7 reicht bzw. durch diese etwas hindurchragt. So bietet er die Möglichkeit,
den Innenraum des Turmrostes 14 von verstopfenden Ansammlungen zu befreien. Man
braucht zu diesem Zweck nur in eine oben an der Kappe angebrachte Öse 18 mit einem
Schürhaken hineinzugreifen und den Stab 16 einige Nfale in Bewegung zu setzen, insbesondere
auf und nieder zu stoßen, um dadurch etwaige Ansammlungen von Asche oder hindurchgefallenen
Sägespänen zu lockern, so daß sie- durch die Luftlöcher 13 und 7 in den Aschenkasten
6 herabfallen.
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Der Rost 14 kann aus Streifen starken Blechs oder Eisenstäben hergestellt
werden, die unten mittels eines Fußringes i9 und oben mittels eines entsprechenden
Ringes 20 zusammengehalten werden. Die Zwischenräume zwischen den Stäben können
unten bis zu etwa 3 cm betragen, um in Richtung zur Spitze bis zu einem Wert von
vielleicht 0,5 cm abzunehmen. Bei einer solchen Bemessung ist der Rostumfang oben
genügend groß, daß in der Mitte ausreichend Raum zum Durchstecken des Rüttelstabes
16 verbleibt. Eine andere sehr vorteilhafte Lösung ist die der Herstellung des Rostes
aus Gußeisen, wie sie für Stehroste an sich bekannt ist. Hierbei können also ebenfalls
ein großer unterer Ring, ein kleiner oberer Ring und die Roststäbe, die die beiden
Ringe miteinander verbinden, in einem Stück, gegebenenfalls auch unterteilt, gegossen
werden. Mit dem unteren Ring i9 wird der Turmrost also auf den Boden des Füllbehälters
8 aufgesetzt. Dort kann er beispielsweise mit Hilfe von ldutterbolzen befestigt
werden. Zu diesem Zweck sind in dem Ring vier Löcher 21 vorgesehen. Wichtig ist
jedenfalls derAufbau desTurmrostes aus Stäben. die von oben bis unten durchlaufen,
so daß sich zwischen diesen Stäben durchbehende Schlitze ergeben, die sich in voller
Länge etwa über die ganze Höhe des Turmrostes erstrecken. Bei Vorversuchen hat sich
gerade diese Form des Turmrostes bestens bewährt.
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Von Bedeutung ist weiterhin die aus Fig. i und 4 ersichtliche Form
des Füllbehälters. Dieser wird zweckmäßigerweise nämlich in seinem unteren Teil
konisch ausgeführt, wobei die Wände dieses Bodenkonus eine Neigung zwischen etwa
5o und 70°, am besten von etwa 6o° aufweisen. Da der Abbrand von innen nach außen
erfolgt, bildet sich allmählich um den Rost herum ein freigebrannter Hohlraum. Bei
teilweise verbrannter Füllung rutscht infolgedessen der Rest nach unten, so daß
auf diese Weise das Kernfeuerbrennmaterial selbsttätig zu dem Stehrost, und zwar
zu seinem unteren Ende befördert wird, wo die Luftzuführung am stärksten ist. Dadurch
wird erreicht, daß das nachgeschüttete Brenngut jeweils schon innerhalb weniger
Minuten wieder in vollem Umfange, d. h. in der ganzen Höhe des Turmrostes entfacht
ist. Andererseits hat die geneigte Bodenausführung auch zur Folge, daß die Asche
nach unten und damit zur Mitte rutscht, wo sie durch das zentrale Luftloch in den
Aschenkasten fällt. Es kann also: jeweils immer nach einer gewissenBrenndauer wieder
neues Brennmaterial nachgefüllt und unten Asche abgezogenwerden. Schließlich schafft
derkonische Teil des Füllbehälters 8 auch die schon erwähnte Rauchsammelkammer i
i, die dadurch einen so großen Querschnitt erhält, daß der Strömungswiderstand für
die abgehenden Rauchgase um den ganzen Ofenumfang herum nicht allzu unterschiedlich
ist, so daß der Sturzzug auf dem ganzen Ofenumfang von den abgehenden Rauchgasen
durchströmt wird, was eine weitgehend gleichmäßige Wärmeverteilung über die ganze
Ofenfläche bedeutet.
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Zur Füllung des Ofens dient eine in der Ofendeckplatte .I angebrachte
Füllöffnung, oberhalb deren eine. Füllklappe 22 angeordnet ist. Um das Füllen in
einwandfreier Form ohne Staubentwicklung zu ermöglichen, ist diese Klappe 22 in
der an sich bei Aschraumtüren bekannten Art ausgebildet, und zwar ist sie an ihren
beiden Querkanten mit Blechwangen 23 versehen, so daß gewissermaßen ein seitlich
nach vorn gerichteter Fülltrichter entsteht. Das Schüttgefäß wird mit einer entsprechend
bemessenen Schütt-Tülle versehen, die in die durch Öffnen der Klappe 22 gebildete
trichterähnliche Öffnung voll eingeführt wird, so daß nichts vorbeifallen kann und
auch die unerwünschte Staubentwicklung weitgehend unterbunden wird; denn bei passender
Schütt-Tülle ist die durch das Hochschwenken der Klappe22 gebildete Einfüllöffnung
allseitig geschlossen, und zwar oben durch die Klappe 22 selbst, seitlich durch
die beiden Blechwangen 23 und unten durch die Deckplatte .4 des Ofens. Eine ähnliche
Ausbildung der Klappe ist möglich, wenn die Füllöffnung an der Vorderfläche des
Ofens liegt. In diesem Falle wird man das Klappenscharnier an dpr unteren Klappenkante
anbringen. so daß der durch Öffnen der Klappe gebildete Fülltrichter nach oben zeigt.
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Handelt es sich um dieBeheizung großerkäume, so kann man mehrere Ofen
der beschriebenen und dargestellten Art miteinander kombinieren, indem man ein großes
Ofengehäuse durch Zwischenwände in mehrere- nebeneinanderliegende Füllräume unterteilt,
von denen jeder mit einem solchen Stehrost versehen ist und wobei innerhalb jedes
dieser Füllräume auch der Boden und die sonstigen Einzelheiten in dem erläuterten
Sinne ausgebildet
sind. Es ist aber auch denkbar, einen großen Füllraum
ohne Unterteilung zu verwenden und innerhalb dieses großen Füllraumes mehrere solcher
Stehroste anzuordnen, von denen jeder in der beschriebenen Weise arbeitet. Schließlich
kann man auch mehrere solche großen Füllräume, von denen jeder mit mehreren Rosten
ausgestattet ist, zu einem noch größeren Ofen zusammensetzen. Auch bei großen Öfen
mit mehreren Rosten in einem Füllraum ist natürlich zweckmäßigerweise um den Fuß
eines jeden Turmrostes herum der Boden dieses gemeinsamen Raumes mit geneigten Flächen
in der beschriebenen und dargestellten Form auszuführen, wie überhaupt auch in diesem
Falle für jeden der einzelnen Stehroste die an Hand des Ausführungsbeispieles erörterten
Überlegungen zutreffen.
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Außer dem Vorteil, daß der Ofen gemäß vorliegender Erfindung zuverlässig
als Dauerbrandofen arbeitet, besitzt er auch noch einige weitere sehr wesentliche
Vorteile. Zunächst einmal kann der herausnehmbare Einsatz erspart werden, wenn auch
aus den erwähnten Gründen das dargestellte Ausführungsbeispiel doch von einem besonderen
Füllbehälter Gebrauch macht. Es werden aber bei den gebräuchlichen Sägemehlöfen
zu jedem Ofen praktisch zwei solche Einsätze benötigt, um einen möglichst fortlaufenden
Betrieb zu gestatten. Hat nämlich der Benutzer des Ofens nicht nur einen sondern
zwei Einsätze zur Verfügung, so ist er in der Lage, einen gefüllten Einsatz vorsorglich
bereit zu halten, um ihn nach Ausbrennen der im Ofen befindlichen Füllung sofort
einsetzen zu können, während der herausgenommene Einsatz dann zu gegebener Zeit
in Ruhe entleert und neu gefüllt werden kann. Infolgedessen ist es ganz allgemein
üblich, zu jedem Sägemehlofen auch zwei Einsätze zu liefern. Die Tatsache, daß also
von den praktisch zu jedem Ofen gehörenden beiden Einsätzen zumindest einer erspart
werden kann, bedeutet daher eine erhebliche Ersparnis an Blech.
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Wichtig ist weiterhin, daß der neue Ofen nicht nur für Sägespäne geeignet
ist, sondern auch für verschiedene andere Brennmaterialien, wie beispielsweise vor
allem Braunkohle, Torf und Briketts. Diese Brennstoffe können für die gebräuchlichen
Sägemehlöfen nur sehr schlecht verwandt werden, weil ,insbesondere bei stückigen
Brennstoffen die Gefahr besteht,daß ,ein solches Stück auf das im Boden befindliche
Luftloch fällt, dadurch die Luftzufuhr absperrt und den Ofen zum Erlöschen bringt.
Die vielseitige Anwendungsmöglichkeit des neuen Ofens ist gerade in Zeiten schwieriger
Brennstoffbeschaffung sehr angenehm, weil dadurch die Möglichkeit gegeben ist, auf
den jeweils verfügbaren Brennstoff überzugehen.
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Der Vollständigkeit wegen sei erwähnt, daß das Ofengehäuse i aus verschiedenen
Materialien in verschiedenen Formen bestehen kann. In erster Linie kommt ein Blechgehäuse
in Frage, jedoch kann man das Ofengehäuse auch aus anderen Materialien herstellen,
beispielsweise aus Gußeisen oder aus Keramikplatten.