DE830261C - Bekaempfen von Insekten - Google Patents

Description

(WiGBL S. 175)

AUSGEGEBEN AM 4. FEBRUAR 1952

j> 41100 IVa/45ID

Bekämpfen von Insekten

Es ist bekannt, daß der p-Nitrophenylthiophosphorsäurediäthylester sich durch gute kontaktinsekticide Wirkungen auszeichnet. Ebenfalls ist bekannt, daß auch der p-Nitropheiiylthiophosphorsäuredimet'hylester gute koritaktinsekticide Eigenschaften hat.

Es wurde nun gefunden, daß durch Mischen dieser beiden Ester Produkte erhalten werden, die die Wirkungen der beiden Einzelkomponenten erheblich übertreffen. Die Beobachtung dieser Wirkungssteigerung ist neu und konnte nicht vorausgesehen werden. Nel>en der biologischen Wirkungssteigerung wird durch das Mischen des p-Nitrophenylthiophosphorsäuredimethylesters mit dem p-Nitrophenylthiophosphorsäurediäthylester ein beachtlicher physikalischer Effekt erzielt. Der Dimethylester der p-Nitrophenylthiophosp'horsäure ist bekanntlich fest. Er schmilzt bei 35⁰. Da diese Verbindung ein sehr großes Kristallisationsvermögen hat, neigen aus dem Dimethylester hergestellte ao Emulsionen dazu, beim längeren Stehen den Wirkstoff kristallin abzuscheiden. Dadurch wird die Lagerfähigkeit von Präparaten auf Grundlage des p-Nitrophenylthiop'hosphorsäuredimethylester wesentlich beeinträchtigt. Dieser Nachteil des p-Nitro- as phenylthiophosphorsäuredimethylesters wird durch einfaches Vermischen mit dem entsprechenden Äthylester behoben. Zweckmäßigerweise mischt man etwa 50 bis 80% des Methylesters mit etwa 50 bis 20% des Äthylesters.

Ein großer Vorteil der Mischungen der genannten beiden Ester liegt ferner darin, daß ihre Giftwirkung gegen Warmblüter erheblich geringer ist als die des p-Nitrophenylthiophosphorsäurediäthylesters. Emulsionen, die nur den Diäthylester der p-Nitrophenylthiophosphorsäure enthalten, dringen

bei der Verwendung der Emulsionen als Pflanzenschutzmittel leicht durch die Haut der Personen, die mit den Emulsionen arbeiten. Bei unvorsichtigem Hantieren kann es auf diese Weise zu Vergiftungen kommen. Die Emulsionen des entsprechenden Dimethylesters dringen nur sehr schwer in die Haut ein und sind außerdem im Vergleich zu denen des Äthylesters gegen Warmblüter wesentlich weniger giftig. Da aber diese Emulsionen, wie erwähnt, nicht haltbar sind, haben sie für die Praxis nur geringe Bedeutung. Beim Vermischen des Dimethylesters mit dem Diäthylester werden Produkte erhalten, die stabile Emulsionen bilden und außerdem nur ein geringes Eindringungsvermögen in die menschliche Haut zeigen.

Beispiele

i. 50 Teile p-Nitrophenylthiophosphorsäuredimethylester werden mit 50 Teilen p-Nitrophenylthiop'hosphorsäurediäthylester vermischt. 7 Teile dieser Mischung werden mit 3 Teilen eines geeigneten Emulgators gelöst und mit 90 Teilen Wasser verdünnt. Man erhält eine farblose haltbare Emulsion, die auch bei jahrelangem Stehen nicht auskristallisiert.

2. .80 Teile des p-Nitrophenylthiophosphorsäuredimethylesters werden mit 20 Teilen des p-Nitrophenylthiophosphorsäurediäthylesters gemischt. 50 Teile dieser Mischung werden mit 50 Teilen eines geeigneten Emulgators gelöst. Auch l>ei längerem Stehen bei Temperaturen unter o° kristallisiert aus dieser Mischung nichts aus. Durch Verdünnen der auf obige Weise hergestellten Lösung mit Wasser bis herunter zu 0,01% des Gemisches der Ester werden Lösungen erhalten, die als Pflanzenschutzmittel verspritzt werden können. Diese Lösungen haben eine erheblich größere Wirkungsbreite, als sie bei gleicher Konzentration der Einzelkomponente erzielt werden kann. Das Eindringungsvermögen der nach Beispiel 2 hergestellten Emulsion und der durch Weiterverdünnen erzeugten wäßrigen Lösung in die menschliche Haut ist gering.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Verwendung von Gemischen von p-Nitrophenylthiophosphorsäuredimethylester und p-Nitrophenylthiophosphorsaurediathylester im Verhältnis von etwa 50 bis 80% Methylester zu etwa 50 bis 20% Äthylester zum Bekämpfen von Insekten.

   & 2996 1.52