DE828256C - Verfahren zum Zusammendruecken und/oder Stabilisieren von Erdmassen - Google Patents

Verfahren zum Zusammendruecken und/oder Stabilisieren von Erdmassen

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DE828256C
DE828256C DEP55375A DEP0055375A DE828256C DE 828256 C DE828256 C DE 828256C DE P55375 A DEP55375 A DE P55375A DE P0055375 A DEP0055375 A DE P0055375A DE 828256 C DE828256 C DE 828256C
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Walter Kjellman
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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E02HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
    • E02DFOUNDATIONS; EXCAVATIONS; EMBANKMENTS; UNDERGROUND OR UNDERWATER STRUCTURES
    • E02D3/00Improving or preserving soil or rock, e.g. preserving permafrost soil
    • E02D3/02Improving by compacting
    • E02D3/10Improving by compacting by watering, draining, de-aerating or blasting, e.g. by installing sand or wick drains

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Civil Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Investigation Of Foundation Soil And Reinforcement Of Foundation Soil By Compacting Or Drainage (AREA)

Description

  • Verfahren zum Zusammendrücken und/oder Stabilisieren von Erdmassen Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Zusammendrucken und/oder Stabilisieren von Erdmassen. Das neue Verfahren gestattet es, Zeit und Arbeitskraft zu sparen und ist unter den verschiedenen Bedingungen mit Vorteil anwendbar.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird ausgeführt, indem auf die Oberfläche der Erdmasse eine dichte Haut aufgebracht wird, die rings um den zu behandelnden Bereich dicht mit dem Boden verbunden ist, worauf durch Pumpen der Luft-bzw. Wasserdruck in den Poren der von der Atmosphäre getrennten Bodenmasse vermindert wird. Dadurch wird eine entsprechende Vergrößerung des zwischen den Körnern des Bodens wirkenden Druckes erzielt.
  • Die Erfindung ist an Hand von schematischen Abbildungen im einzelnen beschrieben, ohne dadurch auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt zu werden. In Abb. i, die einen senkrechten Schnitt durch ein Gelände zeigt, ist i, i der dichte, feste Boden, auf welchem sich eine Schicht 2, die behandelt werden soll, befindet. Eine dichte Haut .I wird ausgebreitet, die sich rings um den zu behandelnden Bereich dicht an den festen Boden anschließt. Ein von der Saugpumpe 5 kommendes Rohr 6 ist dicht durch die Haut hindurchgeführt.
  • Wenn die Schicht 2 luftgefüllte Poren hat und der Druck in den Poren durch Pumpen beispielsweise um o,9 kg/cm2 vermindert wird, so wächst gleichzeitig der Druck zwischen den Körnern des Bodens um denselben Betrag. Dabei wird der Boden in demselben Maße zusammengedrückt, wie wenn er mit einer Kiesschicht von o,9 kg/cm', d. h. etwa 6 m Stärke beschwert würde.
  • Nach Beendigung des Pumpens und Entfernen der Haut bleibt die Zusammenpressung zum größten Teil bestehen. Wird der Boden zur Errichtun - von Gebäuden oder zum Straßenbau benutzt, so ist jede merkliche spätere Setzung vermieden, wenn diese neue Belastung unter o,cg kg/cm= 1>leilit.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist in gleicher Weise auch bei Erdmassen mit anderem Querschnitt anwendbar, beispielsweise bei Erddämmen oder Straßendämmen auf waagerechtem Gelände.
  • Hat jedoch die Schicht 2 wassergefüllte Poren, so wird in entsprechender Weise der Druck von (lein Poreilwasser auf das Korngerippe übergeführt. Die hierdurch erzielte Zusamtnendrückung der Bodetiinasse ist gleich dem Volumen des abgeptimptenWassers.
  • Sind die Poren groß, erzielt man rasch eine Zusammendrückung in der ganzen Schicht 2. Sind die Poren klein, bewirkt der große Strömungswiderstand des auszupumpenden Wassers, daß sich die Zusammendriickung nur langsam von der Mündung des Rollres aus in der Schicht 2 ausbreitet. In letzterem Falle kann die Ausbreitung dadurch beschleunigt werden, daß auf den Boden, aber unter der Ilaut eilt Filter aufgebracht wird, was besonders dann vorteilhaft ist, wenn die zu behandelnde Schicht 2 eine große horizontale .\usdehnting hat. Selbstverständlich können auch mehrere Sangrohre auf die Oberfläche des zu behandelnden Bodens verteilt werden. Gegebenenfalls kann das Verfahren dadurch beschleunigt werden, daß in an sich bekannter Weise eine Tiefendränage angewandt wird, indem ein System von Dräns ; verlegt wird, die vorzugsweise senkrecht verlaufen und aus Pappe, Sand oder anderem Material bestehen und deren obere öffnungen, wie Abb. 2 zeigt, in einem Filter 8 enden. Dadurch wird erreicht, (laß ein Wassert ei ilclicii nur eimen kurzen Weg in den engen Poren zurücklegen inuß, nämlich die waagerechte Strecke bis zum nächsten Drän 7, von wo es sich ohne nennenswerten Strömungswiderstand zuerst in senkrechter Richtung in dem Drän ; und dann in waagerechter Richtung in dein Filter 8 zum Saugrohr (i bewegen kann.
  • Das Verfahren, dessen Prinzip eben beschrieben wurde, kann zur Entwässerung von Torf direkt im Moor dienen. Ausgeführte Laboratoriumsversuche haben gezeigt, daß der Torf durch die Wirkung derjenigen Pressung, die bei diesem Verfahren erzielt wird, um etwa 85% zusammengedrückt werden kann, so daß er nachher ungefähr den gleichen Wassergehalt hat wie lufttrockener Torf.
  • Die oberste Schicht des Moores kann als Filter dienen, und die Dräns sind nicht nötig, wenn das Pumpen etwa ein Jahr fortgesetzt wird. Schließlich wird die Haut entfernt, und der fertige Brenntorf, der dichte Konsistenz hat und nur wenig Wasser absorbiert, kann mittels einer Grabmaschine sogleich auf Eisenbahnwagen verladen werden.
  • Ini Vergleich zu den bekannten Verfahren hat das neue Torfgewinnungsverfahren vier wichtige Vorteile: erstens kann die :lrheit während des ganzen Jahres fortgesetzt werden, unabhängig vom Wetter, während bisher die Arbeit auf eine kurze Zeitspanne im Sommer beschränkt war. Zweitens ist die Grabarbeit nur ein kleiner Teil von dein, was sie früher war, da fertiger Torf-ewonnen wird und nicht Rohtorf. Drittens wird die Lufttrocknung vermieden, und schließlich ist der fertige Torf weniger voluminös, was die Transport- und Lagerungskosten vermindert. Diese Vorteile fallen wesentlich mehr ins Gewicht als die Kosten für die Ahdeckhatit und für das Pumpen.
  • Das nette `'erfahren kaliti auch, wie bereits erwähnt, zusammen mit einer Tiefendränage angewendet werden, z. B. in Ton-, Sclilainin- oder Sumpfböden beim Bau voti \\'egen, Straßen, Flugplätzen, Lagerplätzen für Kohle oder Erz. Kanälen und in ähnlichen Fällen.
  • Durch die beschleunigte Zusainnielipressung des Bodens erreicht man, daß l-#i-di-titsclituigen undVersinkungen von Bauwerken von der vergrößerten Scherfestigkeit verhindert werden. und/oder daß die Setzungen unschädlich gemacht werden, indem sie vor der Errichtung der Bauwerke hervorgerufen werden. Werder Häuser. Brücken. Kaimauern und ähnliche Bauten auf Pfählen errichtet, die den festen Boden nicht erreichen. kann (las neue Verfahren zusammen finit einer Tiefendränage die Festigkeit des Bodens derart erhöhen, daß die Zahl der erforderlichen Pfähle auf die Hälfte oder eile Drittel vermindert wird. Bei dem Bau eines Hauses mit Keller ermöglicht es die beschriebene Arbeitsweise, die Bodenoberfläche hitiunterzupressen und so Kosten für den Auslitili zu ersparen. Man erreicht auf diese Weise auch. (laß der Kellerboden des Hauses in der koinpritnierten Trockenkruste des Bodens eine sehr feste Unterlage erhält.
  • Die Ausnutzung des atmosphärischen Luftdruckes an Stelle einer Auflast von z. B. Kies ergibt verschiedene Vorteile. In erster Linie ist die Anwendung des Luftdruckes ini allgemeinen wenigerg kostspielig als eine andere Belastung. So kann (las neue Verfahren ailcli in Fälleil ange-,vandt werden, in denen sonst die Tiefen(lrätiage nicht lohnend wäre, z. B. zur Befestigung von Böschungen und Sohlen in Schächten.
  • Weiterhin ist der atinosphiirische Luftdruck viel größer als die :\iiflast, die mit anderen Mitteln praktisch erreichbar ist. Daher ermöglicht es das neue Verfahren, einerseits weniger Dräns zu verwenden, anderseits eine raschere Zusammendriickung zu erzielen als flach den bekannten Verfahren. Außerdem kann der Luftdruck seiner Natur entsprechend weder Erdrutschung noch Bodenversinken hervorrufen. Das nette Verfahren vermeidet die zeitraubende schichtweise Lastaufbringung, die eine Kieslast erfordert. :\tis denselben Gründen ist das neue Verfahren auch in Fällen anwendbar, z. B. wenn das Gelände abfällt, wo es wegen der Rutschgefahr nicht möglich ist, eine ausreicheil(le Bescliwerting durch .\tifl)ringeli von Kies zu erreichen.
  • Cie Haut kann an Ort und Stelle dadurch hergestellt werden. daß eine düiiiie Schicht z.Ii. warmen :\sphalts mittels eines Sprengwagens aufgegossen wird oder unter :\nwencltitig der zuni Auftragen von Farben bekannten Spritzverfahren.
  • \\'o die Haut unter \\'as:er hergestellt werden muß, ist es am besten. eine Schicht aus gepuddeltein Ton auszulegen oder eine Tonsuspension auf dem betreffenden Bereich sedimentieren zu lassen.
  • Eine Eisdecke oder eine gefrorene Erdschicht kann ebenfalls als Haut dienen. I11 gewöhnlichen Fällen ist es am besten, eine Haut mittels langer Binder aus Kautschuk- oder Plastiktuch, imprägniertein Gewebe oder Karton, Blech oder anderem \Taterial herzustellen. Die Binder können auf Spulen aufge\vickelt sein und so zum Arbeitsplatz gebracht \verden. Die Verbindung der Bänder miteinander erfolgt durch Kleben, Löten. Falzen oder andere bekannte 'erfahren oder auch einfach durch Überlappen und Bedecken mit einem Streifen von Kies. Die bisher durchgeführten Versuche haben gezeigt, daß eitle Hatit sehr guter Qualität mit geringen Kosten -ins Bindern von Plastiktuch (Polyviiivlclilori(I) -voti o, i ; mm Dicke gebildet Weden katii1, die elektrisch miteinander versch\veißt werden.
  • Sobahl die ge\viinsclite Zusammendrückting des Bodens erreicht ist. kiitinen die Bänder abgenominen und an anderer Stelle ver\vendet werden.
  • Das Filter kann aus einer Schicht von Sand, Kies oder Steinen bestehen oder aus einer Kombination von solchen Schichten. Man kann auch Reisig ()(ler Stroh oder Matten daraus verwenden. Das Filter kann auch \vasserdurchlässiger gemacht werden, indem ein Netz poröser Rohre aus Ziegel, holz Lider Blech ausgelegt wird.
  • Mine Punipe saugt im allgemeinen nur bis zu 7 in Wassersäule. lfan kann jedoch praktisch beinahe den vollen Atmosphärendruck ausnutzen, indem 1112111 die I'tu1tl)e 3 m unter dem Niveau des Filters anordnet.
  • Wenn große Setzungen zu erwarten sind und gleichzeitig er\viinsclit ist, den atmosphärischen Druck voll auszunutzen. muß die Pumpe auf dem erwähnten Niveau angebracht \\-erden an derjenigen Stelle innerhalb de: behandelten Bereiches, \vo die zu er\varten(le größte Setzung ist.
  • In den vorstellenden :'ltisfiihrtitigen \var angenommen \vorden, (laß ein und dieselbe Pumpe dazu dient, (las von dein Boden allgegebene Porenwasser und die durch die Hatit einsickernde Luft abzusaugen. Ist die f_tiftinenge groß, so kann es vorteilhaft sein. die ,\nordnung so zu treffen, (laß Wasser und l.tift in einer Kammer sich trennen und aus dieser (huch z\\-ei verschiedene Pumpen allgesaugt \\'erden.
  • Wenn die rr(lschicht 2 der Abb. i eine große horizontale Ausdehnung hat und nur einTeil dieser Oberfläche zu behandeln ist, muß man diesen Teil von der übrigen Oberfläche abtrennen. Hat die Schicht 2 große Poren, so kann man längs der gewünschten Grenze einen Graben abteufen bis zum festen Boden und die Haut bis zur Sohle dieses Grabens hinunterführen. Man kann auch eine Spundwand oder einen Schirm hinunterfuhren und oben die Haut damit dicht verbinden.
  • Hat dagegen die Schicht 2 enge Poren, so daß ein Filter 8 u11(1 Dräns 7 gemäß Abb. 2 in dem zu behandelnden Boden vorgesehen werden müssen, so kann die Abdichtung dadurch erreicht werden, daß die Haut genügend weit über das Filter hinaus erstreckt wird. Die so erreichte Abdichtung genügt, %veil das Porenwasser des nicht von Dräns durchsetzten Bodens nur sehr langsam fließt, während die Kapillarkräfte ein Eindringen von Luft in den Boden verhindern.
  • In der Praxis weist der Boden häufig eine dünne obere Schicht 9 mit großen' Poren (Abb. 3) auf, nämlich eine trockene Kruste, in welcher- Risse vorlianden sind und darunter eine dicke Schicht mit feinen Poren. Der Bereich mit Tiefendränage i i wird von dem benachbarten Bereich durch einen Graben 12 getrennt, der die trockene Kruste durchschneidet. Bis zur Sohle dieses Grabens erstreckt ,ich die Haut .I, wie Abh. 3 zeigt. Um vom Anfang an eine dichte Verbindung zwischen der Haut 4 und der Sohle des Grabens zu gewährleisten, kann der Rand der Haut mit einem Streifen von Kies 13 beschwert werden.
  • Da es viel leichter ist, eine wasserdichte Verbindung herzustellen als eine luftdichte, kann es vorteilhaft sein, die Hatit ganz oder teilweise mit Wasser zu üherschichten. Wenn der mit derTiefendränage versehene Bereich i i etwa horizontal ist, genügt ein niedriger Damm rings um den Bereich. Wie in Abb. d dargestellt, kann sich dieser Damm vorteilhaft direkt neben dem Graben 12 befinden, derart, daß der Damm aus dem Aushub des Grabens hergestellt wird, und die Abdichtung dadurch erreicht wird, daß die Haut d über die Böschung des Grabens und des Dammes verlängert wird.
  • Handelt es sich um abfallendes Gelände, so kann es durch andere Dämme in mehrere Becken unterteilt \verden, deren Wasserspiegel verschiedene Höhe haben.
  • Das Wasser i<,, da: sich über der Haut befindet, hat auch die nützliche Wirkung einer Beschwerung der zu behandelnden Schicht. Da der Damm 14, der gemäß Ahh.4 vorgesehen ist, dem Absinken der Haut nicht folgt, kann die Höhe des Wasserspiegels 17 Tiber der Haut 4 konstant gehalten werden, indem die Pumpe das aus dem Ton unter der Haut abgesaugte Wasser in das Becken über dieser befördert. Unter gewissen Umständen kann sich die Haut mehrere Meter senken, wobei die Nutzbelastung durch (las Wasser beträchtliche Werte annimmt.
  • Wenn man mit einem Torfmoor arbeitet, so kann der zu behandelnde Bereich, wie in Ahb. 5 dargestellt, abgegrenzt werden. Die oberste Schicht 28, die große Poren hat, ist am Rande auf einen verhältnismäßig breiten Streifen 29 abgetragen und die Hatit 30 darauf aufgelegt, um so einen genügend langen Sickerweg zu erhalten. Außerhalb des erwähnten Streifens wird im Streifen 31 die Oberflächenschicht gelassen, und außerhalb desselben ist ein Damm 32 aufgeführt, der mit einer anderen Haut gedichtet wird. Da im Streifen 31 Wasser in den Torfboden sickert, kann Luft nicht unter dein Damm 32 eindringen und in den zu behandelnden Torfboden nachziehen, wie es sonst der Fall wäre, da die Kapillarität des Torfes zu schwach ist, um das zu verhindern.
  • Wenn der Boden eine natürliche Kiesschicht enthält, so kann gegebenenfalls aus dieser Schicht gepumpt werden, anstatt aus dem Filter, das dann entbehrlich ist.
  • Auf diese Art erhält man natürlich eine Komprimierung, welche noch stärker ist, als wenn man von einem Filter pumpt. Falls die natürliche Kiesschicht viel Wasser führt, sollte man unter allen Umständen aus dieser Schicht pumpen, vorzugsweise mittels kräftiger Tiefbrunnenpumpen, die in weiten, mit Sieb versehenen Rohren arbeiten, die über den zu behandelnden Bereich verteilt sind.
  • Eine besondere Anwendung des neuen Verfahrens besteht in der Verhütung von Fließen des Bodens bei Grabarbeiten in Feinsand, Löß oder ähnlichem Boden. Ein Beispiel dieser Anwendung zeigt Abb.6, die einen senkrechten Schnitt durch einen Kanal 18 zeigt, der in einem feinsandigen Boden mit hohem Grundwasserspiegel im Trocknen ausgehoben werden soll.
  • Wenn man dabei keine besonderen Vorkehrungen trifft, so fließen die Erdmassen der Böschungen herunter und machen das Ausgraben utiniöglich. Das Absenken des Grundwasserspiegels mittels Rohrbrunnen, was in grobkörnigem Boden gut geht, würde hier zuviel Zeit erfordern.
  • Nach dem neuen Verfahren werden Dräns 21 aus Pappe in den Boden außerhalb beider Böschungen eingebracht, wie Abb.6 zeigt: auf die Bodenoberfläche wird ein Filter 22 aufgebracht und mit einer Haut 23 bedeckt, die an der Bodenoberfläche rings um das Filter dicht anschließt. Wenn man darauf vom Filter pumpt, werden die Erdmassen der Böschungen durch die Saugwirkung an ihrem Ort festgehalten. Nun können die Böschungen abgegraben und befestigt und der Kanal mit Wasser gefüllt werden,. dann wird das Pumpen eingestellt und die Haut entfernt.
  • Eine andere besondere Anwendung, die in Abb. 7 gezeigt wird, ist, die Tragfähigkeit von Holzpfählen 24 zu erhöhen, die in tonigem Boden stehen und den festen Untergrund nicht erreichen. Laboratoriumsversuche haben erwiesen, daß das Holz für Wasser viel durchlässiger ist als der Ton, besonders in der Richtung der Holzfaser. So können die Pfähle als Dräns dienen. Über die Kopfenden der Pfähle wird ein Filter 25 gelegt, das mit einer Haut 26 bedeckt wird, die an den Boden rings um das Filter dicht anschließt. Man kann nun durch Pumpen aus dem Filter Wasser aus denjenigen Tonmassen saugen, die die Pfähle am nächsten umgeben. Dieser Ton wird dadurch verfestigt und die Tragfähigkeit der Pfähle wird größer, obwohl die übrige Tnnnmsse tipverfestigt bleibt.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Zusammendrücken und/ oder Stabilisieren einer Erdmasse, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Oberfläche der Erdmasse eine dichte I-Iatit aufgebracht wird, die rings uni den zu behandelnden Bereich dicht finit dein Boden verbunden ist, worauf durch Pumpen der Luft- bzw. \\'asserdruck in den Poren der von der Atmosphäre getrennten Bodenmasse vermindert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, (laß zwischen der Haut und dem zu behandelnden Boden ein Filter aus Sand, Reisig oder :ilinlichein Material derart angeordnet ist, dali <las aus dein Boden austretende Wasser leicht zu der Mündung des die Haut durchsetzenden Saugrohres fließen kann.
  3. 3. Verfahren nach Ansprueli i oder-, dadurch gekennzeichnet, daß die Haut mit Wasser überschichtet ist, um ihre Leckage zu vermindern, wobei das Wasser gleichzeitig als zusätzliche Belastung wirkt. .
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i, z oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß in tonigen oder ähnlichen Boden eingeraninite ITolzpfähle, die den festen Boden nicht erreichen, als Dräns dienen, derart, daß diejenigen Tonmassen, welche die Pfähle am nächsten umgeben, verfestigt werden und so die Tragfähigkeit der Pfähle erhöhen.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis .I, dadurch gekennzeichnet. (laß die Haut bis zur Sohle eines den zu behandelnden Bereich umgebenden Grabens hinuntergeführt ist.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Haut mit dein aus dem Boden abgesaugten Wasser überschichtet wird.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 6, dadurch gekennzeichnet, (laß der Rand der Haut mit einem Streifen von Kies oder ähnlichem Material beschwert wird. B. Verfahren nach :\nsprucli 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzung der Haut außerhalb der Begrenzung des zu behandelnden Bereiches liegt, tvoliei eine Unterbrechung in dem Teil der Haut, der außerhalb des zu behandelnden Bereiches liegt, vorgesehen ist. g. Verfahren stach einem der Ansprüche i bis 8, dadurch gekennzeichnet, (laß vorzugsweise senkrechte Dräns vor der Bedeckung durch die Haut in den zti behandelnden Boden eingebracht werden.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1634287B1 (de) * 1964-03-17 1971-06-09 Chiyoda Chem Eng Construct Co Verfahren zur Verdichtung des setzungsempfindlichenbaugrundes für einen Flüssigkeitsbehälter
DE3300464A1 (de) * 1983-01-08 1984-07-19 Oswald Schulze GmbH & Co KG, 4390 Gladbeck Verfahren zum entgasen einer deponie von industrierueckstaenden, insbes. von muell und abfaellen
DE3437195A1 (de) * 1984-10-10 1986-04-17 Haftpflichtverband der Deutschen Industrie Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, 3000 Hannover Verfahren zum entfernen von leichtfluechtigen fluessigkeiten aus kontaminiertem boden und/oder grundwasser

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DE3300464A1 (de) * 1983-01-08 1984-07-19 Oswald Schulze GmbH & Co KG, 4390 Gladbeck Verfahren zum entgasen einer deponie von industrierueckstaenden, insbes. von muell und abfaellen
DE3437195A1 (de) * 1984-10-10 1986-04-17 Haftpflichtverband der Deutschen Industrie Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, 3000 Hannover Verfahren zum entfernen von leichtfluechtigen fluessigkeiten aus kontaminiertem boden und/oder grundwasser

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