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Die Erfindung betrifft einen Gründungsaufbau eines Bauwerkes mit lastabtragender Dämmung, wobei als Dämmung Schaumglasschotter als Untergrund für ein Streifenfundament vorgesehen ist.
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Bei der Errichtung eines Bauwerkes ist die Beschaffenheit des Baugrundes von besonderer Bedeutung, da die Aufnahmefähigkeit der Baulast zwischen verschiedenen Baugründen sehr stark variiert. Sandige Böden neigen je nach Beschaffenheit des Sandes bei wesentlich geringerer Baulast zu einem Grundbruch mit seitlichem Wegbrechen der lastabtragenden Wände unter einer Fließbewegung des Baugrundes innerhalb eines für den Baugrund typischen Volumens, dem Sprung. Schon Sand verschiedener Entstehungsgeschichte kann sehr stark unterschiedliche Baulasten tragen. Meeressand hat durch die runde Form der Sandpartikel eine vergleichsweise hohe Fluidität und neigt daher wesentlich schneller zum Grundbruch als beispielsweise Flusssand, der eine wesentlich zerklüftetere Form der Sandpartikel aufweist. Die Tragfähigkeit verschiedener Baugründe ist Gegenstand der Bodenuntersuchung, die vor einem Bauvorhaben an einer bestimmten Stelle durchgeführt wird.
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Es ist üblich, ein Bauwerk auf einem Fundament zu erreichten, welches die Last des Bauwerks in den Baugrund abträgt. Hierzu sind je nach Baugrundbeschaffenheit unterschiedliche Fundamenttypen bekannt. Im Bereich des Hausbaus für Einfamilienhäuser hat sich die Bodenplatte etabliert, die als Stahlbetonplatte mit der Grundfläche des Bauwerks auf dem Baugrund aufliegt und die Baulast der lastabtragenden Wände aufnimmt und gleichmäßig auf den Baugrund verteilt. Die Baulast wird dadurch auf eine große Fläche verteilt. Ein Grundbruch ist nicht zu erwarten. Die Bodenplatte aus Stahlbeton ist dort zwingend notwendig, wo drückendes Grundwasser in das Bauwerk eindringen kann. Die Bodenplatte bildet gemeinsam mit den Außenwänden eine regelrechte Wanne, die gegen den Wasserdruck abgedichtet werden muss. Ist das Bauwerk schwer genug, wird der Wasserauftrieb des Bauwerkes verhindert. In einem Gelände, in dem kein drückendes Grundwasser in einer Tiefe unterhalb der Geländeoberfläche vorliegt oder welches durch seine Beschaffenheit gut gegen eine Ansammlung von Regenwasser drainiert ist, ist die Einsatz einer kostenintensiven Bodenplatte nicht notwendig, gleichwohl wird diese Art des Fundamentbaus häufig dennoch verfolgt. Die Bodenplatte muss zum Untergrund gegen Feuchtigkeit geschützt werden, damit die Feuchtigkeit die Bodenplatte nicht über die Lebenszeit des Bauwerkes korrodiert oder den Beton brüchig macht. Der Dampfdiffusionswiderstand von Stahlbeton ist sehr groß, so dass selbst eine Kellerbeheizung nicht ausreicht, die Bodenplatte trocken zu halten. Es ist notwendig, die Bodenplatte bei deren Erstellung vor eindringender Feuchtigkeit aus dem Baugrund zu schützen, weil die in die Bodenplatte eindringende Feuchtigkeit die Wärmeleitfähigkeit der Bodenplatte allmählich erhöht. Als Folge nimmt die Bodenplatte oder der Keller sehr schnell die Temperatur des Baugrundes an und es entstehen sommerliche Kondensationsfeuchte und Schimmelbefall.
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Als Alternative zur Bodenplatte hat sich das Streifenfundament etabliert, welches dann einsetzbar ist, wenn der Baugrund eine entsprechende Tragfähigkeit aufweist. Gewachsener Boden kann in der Regel eine Belastung von bis zu 20 t/m2 (2 kg/cm2, ca. 2 bar oder ca. 105 Pa) aufnehmen. Diese Tragfähigkeit reicht aus, um die typische Last eines Einfamilienhauses auf Streifen aufzunehmen. Ein Streifenfundament ist ein Streifen aus einem in der Regel mit Stahl bewehrtem Beton, der die Last der lastabtragenden Wände gleichmäßig auf das Erdreich verteilt. Statt die Bodenfläche des Bauwerkes auszufüllen, wird die Bodenfläche mit Schotter verfüllt und ein Estrich wird unmittelbar auf den verdichteten Schotter aufgelegt. Der Estrich hat aufgrund der geringeren Wanddicke einen geringeren Dampfdiffusionswiderstand, so dass Bauwerkswärme Feuchtigkeit aus dem Estrich durch Dampfdiffusion aus dem Estrich treibt, wobei der Dampf in den Schotter unter dem Estrich gelangt und dort kondensiert und versickert. Diese Bauart des Fundaments hat sich als wesentlich kostengünstiger erwiesen als der Einsatz der Bodenplatte. Dennoch entstehen bei dieser Bauart des Fundaments an den Außenwänden Wärmebrücken, die Wärme bevorzugt an diesen Stellen Wärme von Innerhalb des Bauwerks aus dem Bauwerk nach außen transportieren, dabei im Inneren des Bauwerkes selbst abkühlen und somit an dieser Stelle sommerliche Kondensationsfeuchte ausbilden.
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In der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2006 014 105 U1 wird eine gedämmte Bodenplatte offenbart, die auf einer Lage Schaumglasschotter aufliegt. Dazu ist die Bodenplatte nach unten durch den Schaumglasschotter gegenüber der Temperatur des Baugrundes thermisch isoliert. Die frostexponierten Teile der Bodenplatte werden durch eine Polystyrolschalung eingefasst, um die Bodenplatte vor der Witterung und vor Frost zu schützen. Als eine alternative Bauweise wird offenbart, ein Streifenfundament einzusetzen, welches mit der Geländeoberfläche abschließt. Durch diesen Aufbau ist eine Frostexposition in dem Mauerwerksfuß vorhanden, welche eine Wärmebrücke ausbilden kann. Sommerliche Kondensationsfeuchte im Innenbereich des Bauwerks ist so zu erwarten.
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In der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2013 018 437 A1 wird offenbart, eine Bodenplatte auf Monolithen abzulegen, welche die lastabtragenden Außenwände unterstützen. Das Volumen zwischen den Monolithen aus Schaumbeton wird durch Schaumglasschotter ausgefüllt. Die Bodenplatte ist somit an seinen Außenkanten zwangsläufig frostexponiert und bildet Wärmebrücken aus.
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In der deutschen Patentschrift
DE 101 46 062 B4 wird offenbart, lastabtragende Wände auf einer eine Schaumglasschotterschicht einrahmenden Fußpfette oder einer im Erdreich durch Schaumglasschotterschicht reichende Erdnägel gegen Verrutschen gesicherte Platte zu stellen. Auch bei dieser Bauart bilden sich am Mauerfuß auf der Innenseite des Bauwerks zwangsläufig Wärmebrücken, die zur sommerlichen Kondensationsfeuchte im Keller führen.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen kostengünstigen Gründungsaufbau zur Verfügung zu stellen, der die Last eines Bauwerkes sicher aufnehmen und in den Baugrund ableiten kann und dabei keine Wärmebrücken ausbildet.
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Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Streifenfundament außer an der Stelle, an der lastabtragende Wände oder Stützen mit optional vorhandenem Dämmmaterial vorhanden sind, vollumfänglich von einer Schaumglasschotterschicht umgeben ist. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Nach der Erfindung ist also vorgesehen, dass ein Streifenfundament unterhalb der Geländeoberfläche verlegt wird. Dabei wird das Streifenfundament von einer Schaumglasschotterschicht getragen, die so stark verdichtet ist, dass diese sich bei der typischen Last, die das Bauwerk in den Baugrund ableitet, nicht weiter verdichtet. Der eingesetzte Schaumglasschotter hat die Eigenschaft, sich verdichten zu lassen und hat eine sehr geringe Fließeigenschaft. Der Unterschied der Fließeigenschaften von Schaumglasschotter zu gewachsenem Boden oder Sandboden und der Unterschied der Eigenschaft, sich verdichten zu lassen, zu gewachsenem Boden oder Sandboden ist vergleichbar mit dem Unterschied von Strandsand zu trockenem und knarrendem Neuschnee. Während Strandsand unter den Füßen eines Menschen beim Laufen zerfließt (Grundbruch) und damit dem Fuß einen unsicheren Halt bietet, verdichtet sich trockener und knarrender Neuschnee unter den Füßen eines Menschen und gibt dem Fuß einen sehr festen Halt wie in einer fest gewordenen Negativform zum Schuh. Ähnlich verhält sich der Unterschied zwischen dem im Allgemeinen aus gewachsenem Boden oder Sand bestehenden Baugrund und dem Schaumglasschotter. Die Schaumglasschotterschicht liegt in einer wannenförmigen oder trogförmigen Rinne innerhalb des Baugrundes aus gewachsenem Boden oder Sand, und verdichtet sich nicht mehr unter der Last des Bauwerkes. Gleichzeitig verteilt die Schaumglasschotterschicht die aufgenommene Last aus dem Streifenfundament gleichmäßig in den Baugrund, so dass ein Sprung im Baugrund vermieden wird, der zu einem Grundbruch führen könnte. Im Gegensatz zu Schaumglas, als mit Kohlenstoff versetztes und vermahlenes Glasrecyclat, das in einem Ofen durch Verbrennen des Kohlenstoffs in der Glasschmelze zu CO2 aufschäumt, ist Schaumglasschotter, der durch er durch Verbacken bei Temperaturen bis zu 1000°C hergestellt wird, weitgehend resistent gegen Umweltweinflüsse und wegen nahezu keiner Wasseraufnahme auch frostsicher. Sofern die Schaumglasschicht unterfroren werden sollte, was durch eine entsprechende Regeltiefe von 0,8 m bis 1 m unter die Geländeoberfläche für übliche Wintertemperaturen vermieden werden kann, so würde das Unterfrieren nicht zu einem Anheben des Streifenfundaments und damit zu Bauwerksrissen führen, weil sich das frierende Wasser beim Ausdehnen unter Frost in die Kapillaren des Schaumglasschotters ausbreiten kann. Um ein Unterfrieren zu vermeiden, kann also vorgesehen sein, dass die Schaumglasschotterschicht bis in eine Tiefe von 0,8 m bis 1,0 m unter die frostexponierte Geländeoberkante reicht, um ein Auffrieren des Bauuntergrunds zu vermeiden.
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Der unter dem Streifenfundament liegende und vorverdichte Schaumglasschotter hat also poröse Eigenschaften, nimmt dabei das Gewicht des Bauwerkes sicher auf, wobei die Belastbarkeit des Schaumglasschotters bis zu 90 t/m2 reichen kann, ohne dabei selbst einen Grundbruch zu zeigen und damit die Belastbarkeit von gewachsenem Boden deutlich übersteigt, und bietet eine thermische Isolierung des Streifenfundaments gegenüber dem Baugrund. Weil Schaumglasschotter anorganisch ist, ist es nahezu unendlich beständig und kann in diesem Zustand sogar geologische Zeitalter erreichen. Als sandähnliche Substanz ist der Schaumglasschotter darüber hinaus auch umweltverträglich.
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Zum Aufbau des Gründungsaufbaus wird an den Stellen, wo das Streifenfundament unterhalb der Geländeoberfläche liegen soll, in eine wannenförmige Rinne geschüttet, die etwa die doppelte bis dreifache Breite des geplanten Streifenfundaments aufweist, so dass die Bauwerkslast breitflächig durch die unterhalb des Streifenfundaments liegende Schaumglasschotterschicht in den Baugrund abgeleitet wird. Die lockere Schaumglasschotterschüttung unterhalb des Streifenfundaments wird sodann mit einem Rüttler oder mit einem Bodenverdichter so stark verdichtet, dass die typischen Bauwerkslasten, die vorher errechnet wurden, aufgenommen werden können, ohne dass der Schaumglasschotter dabei stärker verdichtet wird. Die typische Verdichtung unterhalb des Streifenfundaments entspricht einer Oberflächenlast von 3 t/m2 bis 15 t/m2, bevorzugt einer Oberflächenlast von 4 t/m2 bis 8 t/m2. Bei dieser Verdichtung entsteht auch im Schaumglasschotter kein Grundbruch mehr, wenn die Baulast der Verdichtung mit der zuvor genannten Oberflächenlast entspricht. Auf diese Schüttung wird das Streifenfundament, in der Regel ein mit Stahl bewehrter Betonstreifen gegossen, der die Last der lastabtragenden Wände aufnimmt und die Oberflächenlast der lastabtragenden Wände so stark vergrößert, dass die zuvor genannten Oberflächenlasten entstehen. Beim Guss des Streifenfundaments entsteht eine Verbindung aus dem abbindenden Beton mit der Oberfläche der verdichteten Schaumglasschotterschicht und so sorgt die Schaumglasschotterschüttung für einen optimalen Formschluss zwischen Baugrund und Fundament, so dass es nicht zu mechanischen Spannungen in dem Fundament kommt, die zu einem Fundamentbruch führen könnten. Auf das Streifenfundament wird sodann der Mauerfuß der lastabtragenden Wände aufgesetzt. Hat die Höhe der Grundmauern eine Höhe oberhalb der Geländeoberfläche erreicht, kann auf den durch das Streifenfundament und Grundmauer entstehenden Stempel mit umgekehrter T-Form eine weitere Schüttung von Schaumglasschotter aufgebracht werden, wobei die Verdichtung weit geringer ausfallen kann. Die Verdichtung der Schaumglasschotterschicht neben und oberhalb des Streifenfundaments kann einer Oberflächenlast von 0,5 t/m2 bis 4 t/m2, bevorzugt einer Oberflächenlast von 0,75 t/m2 bis 2 t/m2 entsprechen. Diese Verdichtung kann deshalb geringer ausfallen, weil die im Bauwerk innen liegende Schaumglasschotterschüttung nur eine Oberflächenlast aufnehmen muss, die dem Gewicht des unmittelbar auf der Schaumglasschotterschicht aufliegenden Estrichschicht und den darauf abgestellten Lasten entsprechen muss. Im Keller oder im Erdgeschoss eines Einfamilienhauses sollte so eine Oberflächenlast von 1 t/m2 kaum überschritten werden, so dass bei dieser Vorverdichtung kein Estrichbruch entsteht. Auf diese Weise ist vorgesehen, dass im Innenbereich, somit nicht der Witterung exponierte Teil der Gründung eine verdichtete Schaumglasschotterschicht vorhanden ist, die ausschließlich durch einen Estrich als Bodenplatte abgedeckt ist.
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Es ist aber nicht nur eine Schaumglasschotterschicht im Bereich innerhalb des Bauwerkes vorgesehen, sondern auch eine Schaumglasschotterschicht außerhalb des Bauwerkes. Der außen liegende und der Witterung ausgesetzte, somit nicht vom Bauwerk überdeckte Teil der Schaumglasschotterschicht kann eine Drainage aufweisen, durch eine Kragplatte oder ein überstehendes Dach des Bauwerks vor Regen geschützt sein oder auf einem Regenfeuchtigkeit aufnehmenden Untergrund aufgelegt sein. Ob es überhaupt notwendig ist, die außen liegende und der Witterung ausgesetzte Schaumglasschotterschicht vor dauerhafter Feuchtigkeit zu schützen, hängt stark vom Gelände und dem natürlichen Wasserfluss von Regenwasser und Grundwasser ab. Die außen liegende und der Witterung ausgesetzte Schaumglasschotterschicht deckt einen Teil der Grundmauern, insbesondere den Mauerfuß der Grundmauern ab, wobei der Mauerfuß der Grundmauern unterhalb der Geländeoberfläche des Baugrundstückes angeordnet ist. Selbst kann diese Schaumglasschotterschicht durch typische Bodenplatten abgedeckt sein und in der unmittelbaren Nähe zur Häuserwand kann eine Kiesschüttung auf der Schaumglasschotterschicht aufliegen, um Spritzwasser bei Regen durch vom Boden abprallende Regentropfen zu vermeiden, welche die außen liegende und bodennahe Hausmauer befeuchten und verschmutzen. Sofern eine Mauerdämmung an den Außenmauern des Bauwerkes vorgesehen ist, ist es vorteilhaft, wenn die Dämmung bis auf das Streifenfundament in den Baugrund unterhalb der Geländeoberfläche des Baugrundstückes hineinragt, also eine außen liegende und der Witterung ausgesetzte Dämmschicht einer lastabtragenden Wand bis zum Streifenfundament in den Gründungsbereich reicht, und mit diesem abschließt. Das Streifenfundament ist durch diesen Aufbau außer an der Stelle, an der lastabtragende Wände, wie Grundmauern oder Stützen vorhanden sind, von einer Schaumglasschotterschicht umgeben.
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Als folge dieser allseitigen Umschließung bildet der Mauerfuß der Grundmauern, die auf dem Streifenfundament stehen, keine Wärmebrücken aus, die an der korrespondierenden Innenseite des Bauwerkes zu sommerlicher Kondensationsfeuchte führen oder gar Schimmelbefall auslösen. Der Estrich auf der Innenseite hat über die gesamte Fläche bis hin zum Mauerfuß eine aufgrund der eigenen Temperatur einen geringen Dampfdiffusionswiderstand, so dass bereits die natürliche Bauwerkswärme ausreicht, Luftfeuchtigkeit in Estrichnähe durch Dampfdiffusion durch den Estrich hindurch in die mit einem sehr geringen Dampfdiffusionswiderstand aufweisende Schaumglasschotterschicht zu führen, wo die Feuchtigkeit in der Nähe des Baugrundes kondensiert und in den Baugrund abgeleitet wird.
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Sofern im Bauwerk Stützen vorgesehen sind, ist es vorteilhaft, wenn eine im Innenbereich des Bauwerks vorhandene, lastabtragende Stütze durch den auf der im Innenbereich vorhandenen eSchaumglasschotterschicht vorhandenen Estrich reicht und auf einem Stahlbetonfundament steht, der durch eine verdichtete Schaumglasschotterschicht unterfüttert ist. Auch diese Stütze steht in diesem Fall mit ihrem Fuß auf einem vollkommen in einer Schaumglasschotterschicht eingebettetem Fundament, das thermisch gegen den Baugrund isoliert ist und somit keine Wärme aus dem Innenbereich des Bauwerkes in den Baugrund ableitet und somit auch keinen Kondensationspunkt (”Kältebrücke”) für sommerliche Kondensat.
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Die Erfindung wird anhand der folgenden Figuren näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine Skizze eines Gründungsbaus für ein Bauwerk auf einer vorverdichteten Schaumglasschotterschicht,
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2 eine Skizze des Aufbaus der Grundmauerfüße eines Bauwerks auf einem Streifenfundament,
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3 eine Skizze der lastabtragenden Wände mitsamt einer noch nicht verdichteten Schaumglasschotterschicht im Inneren eines Bauwerkes,
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4 eine Skizze eines Querschnitts einer Außenmauer auf einem mit einer Schaumglasschotterschicht unterfüttertem Streifenfundament,
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5 eine Skizze eines Querschnitts einer innen liegenden Bauwerkstützen auf einem mit einer Schaumglasschotterschicht unterfüttertem Streifenfundament,
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6 eine Skizze eines alternativen eines Gründungsbaus.
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In 1 ist der unterste Teil eines Gründungsaufbaus eines Bauwerkes B mit lastabtragender Dämmung abgebildet, wobei als Dämmung eine Schaumglasschotterschicht 2 als Untergrund für ein Streifenfundament 3 vorgesehen ist. Die Schaumglasschotterschicht 2 ist in einer gegenüber der Geländeoberfläche 4 vertieft angeordneten Rinne 5 als lose Schüttung vorhanden, wobei die Rinne 5 so weit mit einer Schaumglasschotterschicht 2 gefüllt ist, dass die Oberfläche der Schaumglasschotterschicht 2 sich etwa 40 cm bis 1 m unterhalb der Geländeoberfläche 4 befindet. Bevor das Streifenfundament 3 gegenüber dem Untergrund auf die Schaumglasschotterschicht 2 als lastabtragende Dämmung gegossen wurde, wurde diese mit einer Oberflächenlast von 3 t/m2 bis 15 t/m2, bevorzugt unter einer Oberflächenlast von 4 t/m2 bis 8 t/m2 verdichtet. Die Verdichtung hat zur Folge, dass bei entsprechender Belastung durch das Bauwerk B kein Grundbruch entsteht, weder in der Schaumglasschotterschicht 2 noch in dem darunter liegenden, diese Last auch tragenden Baugrund 10. Die Schaumglasschotterschicht 2 unterscheidet sich in ihren Eigenschaften stark von einem klassischen Baugrund 10 aus Sand oder gewachsenem Boden. Während Sand und gewachsener Boden kurz vor dem Grundbruch dazu neigt, eine typische Bruchzone als runde Gleitfläche zu entwickeln, auf der die lastabtragenden Wände 9, 11, 14 zu Seite fallen, hat die Schaumglasschotterschicht 2 die Eigenschaft, sich unter der hohen Last des Bauwerks B zunächst immer weiter zu verdichten. Die Last, welche typischer Schaumglasschotter aufnehmen kann, bevor die Verdichtung an ihren faktischen Endpunkt gelangt und somit das Verhalten von verdichtetem Baugrund annimmt, beträgt bis zu 90 t/m2, was die typische Tragfähigkeit von üblichem Baugrund bei weitem Übersteigt. Neben der den Baugrund stabilisierenden Wirkung, hat die Schaumglasschotterschicht 2 auch noch eine stark dämmende Wirkung. Das Streifenfundament 3 ist somit thermisch vom Baugrund 10 isoliert.
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In 2 ist der Aufbau des Grundmauerfußes 6 eines Bauwerkes B auf das Streifenfundament 3 nach 1 dargestellt. Im Inneren des späteren Bauwerkes B und durch das Streifenfundament 3 eingeschlossen befindet sich eine weitere Schaumglasschotterschicht 2a, die in dieser Skizze noch unverdichtet als lose Schüttung auf dem Baugrund 10 aufliegt. In dieser Bauphase kann die innen liegende Schaumglasschotterschicht 2a verdichtet werden, um einen auf diese Schaumglasschotterschicht 2a aufzubringenden Estrich 15 zu tragen. Da die Schaumglasschotterschicht 2a weit weniger Last zu tragen hat als unterhalb der lastabtragenden Wände 9, 11, 14, ist vorgesehen, dass diese Schaumglasschotterschicht 2a unter einer Oberflächenlast von 0,5 t/m2 bis 4 t/m2, bevorzugt unter einer Oberflächenlast von 0,75 t/m2 bis 2 t/m2 verdichtet wird, so dass kein Estrichbruch bei entsprechender Belastung durch das Bauwerk B oder auf dem Estrich 15 befindliche Lasten entsteht. Die geringere Verdichtung ermöglicht eine noch bessere Wärmedämmung eines Kellere- oder Erdgeschossbodens gegenüber dem Baugrund 10. Der später auf diese Schaumglasschotterschicht 2a aufgebrachte Estrich 15 wird durch keine weitere Maßnahme stabilisiert oder weist keine anderen Trägerschichten auf.
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In 3 sind schließlich die lastabtragenden Wände 9, 14 des zu erstellenden Bauwerkes B dargestellt, wobei das Streifenfundament 3 vollständig von der Schaumglasschotterschicht 2a in 2a abgedeckt ist. Ein später auf diese Schaumglasschotterschicht 2a aufgegossener Estrich 15 bildet den Boden des späteren Bauwerkes B.
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In 4 ist ein Querschnitt durch eine lastabtragende Außenwand 9 des Bauwerkes B im Bereich des Gründungsaufbaus 1 dargestellt. Ein Baugrund 10 wird im Bereich des Streifenfundaments 3 rinnenförmig soweit ausgehoben, dass die Tiefe der Rinne 5 bis ca. 1 m unterhalb der Geländeoberfläche 4 beträgt. Die so entstandene Rinne 5 ist mit einer ersten Schaumglasschotterschicht 2 ausgefüllt, die mit einer höheren Verdichtung vorverdichtet ist, die der zu erwartenden Baulast entspricht. Auf der vorverdichteten Schaumglasschotterschicht 2 befindet sich ein Streifenfundament 3, in der Regel aus stahlarmiertem Beton als Fundament für eine lastabtragende Wand 9, 14. Das Streifenfundament 3 verteilt die Baulast auf eine größere Fläche als der Grundmauerfuß 6 aufweist, so dass die durch das Streifenfundament 3 und durch die Schaumglasschotterschicht 2 in den Baugrund 10 eingetragene Last einen für den Baugrund tragfähigen Druck nicht überschreitet. Die Außenwand 9 ist typischerweise auf der Außenseite gedämmt, wobei das Dämmmaterial 12 typischerweise bis auf das Streifenfundament 3 in den späteren Boden 13 hineinragt. Auf der Außenseite der lastabtragenden Außenwand 9 wird ein durch die tief liegende Rinne 5 und das tiefliegende Streifenfundament 3 entstehende Loch mit einer lockeren Schaumglasschotterschicht 2b aufgefüllt. Diese kann vorverdichtet werden und auch mit Bodenplatten 16 abgedeckt werden, um ein Übermaß an eindringendem Wasser durch Regenfall zu verhindern. Auf der Innenseite der lastabtragenden Wand 9 befindet sich die vorher beschriebene vorverdichtete Schaumglasschotterschicht 2a, auf die ein Estrich 15 aufgegossen ist. Der hier skizzierte Aufbau des Gründungsaufbaus 1 unterscheidet sich von bekannten Gründungsaufbauten dadurch, dass das Streifenfundament 3 unterhalb der Geländeoberfläche 4 vorhanden ist und dabei vollumfänglich und außer an der Stelle, wo die lastabtragende Wand 9, 14 und gegebenenfalls eine Dämmung aus Dämmmaterial 12 vorhanden ist, von einer Schaumglasschotterschicht 2, 2a, 2b umgeben ist. Durch diese Maßnahme wird erreicht, dass sowohl die in den Baugrund 10 eingetragene Last auf eine größere Fläche als es dem Streifgenfundament 3 entspricht, verteilt wird, und gleichzeitig ist das Streifenfundament 3 thermisch vom Baugrund 10 isoliert. Es bilden sich keine Wärmebrücken, die auch ”Kältebrücken” genannt werden, die auf der Innenseite der lastabtragenden Außenwände 9 zu Schimmelbildung durch sommerliches Kondensat führen. Die Schüttung aus Schaumglasschotter ist wesentlich günstiger als ein vergleichbar großes Streifenfundament, das anstelle der Schaumglasschotterschicht die Baulast gleichmäßig in den Baugrund ableitet.
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In 5 ist ein Querschnitt einer innenliegenden, lastabtragenden Wand 15 eines Bauwerkes B skizziert dargestellt. Die lastabtragende Wand 14 steht im Inneren eines Bauwerkes B und reicht durch den Estrich 15 und durch eine vorverdichtete Schaumglasschotterschicht 2a auf ein Streifenfundament 3, das auf einer höher vorverdichteten Schaumglasschotterschicht 2 aufliegt, die in einer entsprechenden Rinne 5 im Baugrund 10 vorhanden ist. Auch dieser Teil des Streifenfundaments 3 ist allseitig und außer an den Stellen, wo die lastabtragende Wand 9, 14 vorhanden ist, von Schaumglasschotter umgeben, so dass auch die innenliegenden Streifenfundamente 3 thermisch gegenüber dem Baugrund 10 isoliert sind.
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In 6 ist schließlich ein Querschnitt eines alternativen Gründungsaufbaus im Bereich einer Außenwand 9 dargestellt. Um Tiefe zu sparen, ist nach dieser Alternative vorgesehen, eine auf der Außenwand 9 der Witterung zugewandten Seite mit Dämmmaterial 12 zu versehen und das Dämmmaterial 12 bis zum Grund des Streifenfundaments 3 herabzuziehen. Genügende Stabilität des Streifenfundaments vorausgesetzt ermöglicht dieser Aufbau eine geringere Tiefe des Streifenfundaments 3, weil das Streifenfundament zur Außenseite durch das Dämmmaterial 12 thermisch isoliert ist. In diesem Fall ist das Streifenfundament 3 außer an der Stelle, an der die lastabtragende Außenwand 9 und Dämmmaterial 12 vorhanden ist, das auch bis zum Fuß des Streifenfundaments 3 reicht, vollumfänglich von einer Schaumglasschotterschicht (2, 2a, 2b) umgeben.
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Bezugszeichenliste
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- B
- Bauwerk
- 1
- Gründungsaufbau
- 2
- Schaumglasschotterschicht
- 2a
- Schaumglasschotterschicht
- 2b
- Schaumglasschotterschicht
- 3
- Streifenfundament
- 4
- Geländeoberfläche
- 5
- Rinne
- 6
- Grundmauerfuß
- 9
- Außenwand
- 10
- Baugrund
- 11
- Wand
- 12
- Dämmmaterial
- 13
- Boden
- 14
- Wand
- 15
- Estrich
- 16
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006014105 U1 [0005]
- DE 102013018437 A1 [0006]
- DE 10146062 B4 [0007]