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Magnetscheidung und Trommelmagnetscheider Bei der Aufbereitung von
Eisenerzen, Nickelerzen, Wolframerzen, Schlacken o. dgl., die magnetische und unmagnetische
Bestandteile enthalten, durch DLagnetscheidung fallen Magnetkonzentrate an, die
noch wesentliche Mengen von unmagne-, tischen Stoffen, z.B. Gangart, insbesondere
in feinkörniger oder Staubform enthalten. Es ist versucht worden, diesen Anteil
der Gangart o. dgl. im Konzentrat durch Wahl und Ausbildung der Magnetscheider zu
vermindern. So sind mit Wechsel-oder Mehrphasenstrom betriebene Wanderfeldscheider
entwickelt worden. Aber auch hiermit konnte kein durchgreifender Erfolg erzielt
werden. Auch eine stärkere Zerkleinerung des aufzubereitenden Gutes, unter die normale
Korngröße von a bis 3 mm, brachte keine Lösung des Problems. Man hat deshalb die
Gangart durch eine Nachbehandlung, z. B. durch Sichten oder Schlämmen des Konzentrates,
zu entfernen versucht. Dadurch entstehen aber besondere Kosten, die in viel-en Fällen
nicht tragbar sind, insbesondere nicht bei dem Hauptanwendungsgebiet der Magnetscheidung,
der Aufbereitung von Eisenerzen, der gegebenenfalls eine magnetisierende Röstung
vorgeschaltet wird.
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Durch die Erfindung gelingt es, die Magnetscheidung derart zu gestalten,
daß wesentlich reinere Magnetkonzentrate als bisher erhalten werden. Die Erfindung
besteht darin, daß .während der Magnetscheidung ein gasförmiges Mittel, z. B.
Luft,
Dampf, Rauchgase o. dgl., durch das zu scheidende Gut geleitet wird. Dadurch wird
das Gut aufgelockert und die Trennung von magnetischen und ummagnetischen Bestandteilen
begünstigt.
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Beispielsweise wird bei der Durchführung der Erfindung mittels Trommelscheider
die Trommel des Scheiders derart ausgebildet, daß, insbesondere im Bereich der Elektromagnete,
das gasförmige Mittel durch die Triommelwand in die Gutschicht geblasen oder gesaugt
werden kann. Dadurch wird mit der Magnetscheidung gleichzeitig eine Sichtung verbunden,
durch die insbesondere die feinen ummagnetischen Teile, die sonst zwischen den magnetischen
Teilen des Gutes sich befinden und darin festgehalten werden, aus dem Gute entfernt
werden.
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Die Hindurchführung von Luft o. dgl. durch das Gut kann z. B. bei
Trommelscheidern in radialer Richtung durch die Wandung der Trommel erfolgen, die
zu diesem Zweck z. B. aus gasdurchlässigem Material ausgeführt oder mit geeigneten
Öffnungen für den Durchtritt des gasförmigen Mittels ausgestattet ist. Die Strömung
des gasförmigen Mittels kann auch schräg zum Radius der Trommel gerichtet werden,
z. B. so, daß das gasförmige Mittel durch das Gut in mehr oder weniger schräger
Richtung nach oben oder nach unten strömt; auch ein seitliches Abweichen von der
radialen Strömungsrichtung kann in manchen Fällen zweckmäßig sein. Ferner kann eine
tangentiale Führung des gasförmigen Mittels angewendet werden. Beispielsweise wird
Luft auf die über die Trommel geleitete Gutschicht entgegen der Bewegungsrichtung
des Gutes oder mehr oder weniger schräg zu dieser geblasen.
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Die Führung der Luft in bzw. durch das aufzubereitende Gut braucht
nicht nur im Bereich der Elektromagnete vorgesehen zu sein. Sie kann außerdem auch
schon zwischen Aufgabevorrichtung und Elektromagneten erfolgen.
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Das erfindungsgemäß verwendete gasförmige \littel kann nach der Einwirkung
auf das zu scheidende Gut in bekannter Weise in Staubabscheideanlagen behandelt
werden.
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung diene die Zeichnung, in der
einige Ausführungsformen des neuen Magnetscheiders beispielsweise und schematisch
dargestellt sind.
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Fig. i ist ein Schnitt senkrecht zur Achse eines Nlagnetscheiders,
dessen Trommelwandung mit Öffnungen für den Durchtritt von Luft o. dgl. ausgestattet
ist; in Fig. 2 und 3 sind weitere Ausführungsformen in der gleichen Weise dargestellt,
und zwar liegen nach Fig.2 die Zuführungen für das gasförmige 1\Iittel unmittelbar
vor und nach Fig. 3 in einem geeigneten Abstand vor der Trommelwandung; aus Fig.
.4 ist eine besondere Ausgestaltung der Lufteinführungen und der Führung des Gutes
ersichtlich; Fig. 5, 6 und 7 zeigen Einzelheiten dieser Vorrichtung..
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i ist die "Trommel des Magnetscheiders. 2 sind die Elektromagnete.
3 ist die Gutaufgabe. 4 sind die Auffangvorrichtungen für das Magnetkonzentrat und
das Ummagnetische. 5 ist ein Gehäuse mit einem Abzug 6 zum Abführen des beim Betrieb
des Magnetscheiders entstehenden Staubes.
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Nach Fig. i und .4 ist der Innenraute der Trommel i durch die Wände
7 unterteilt, und es sind zwiscben den freien Enden der 1\'ände und der Innenseite
der Trommel z. 13. federnde Dichtungen und g angeordnet. Die Wandung der
Trommel ist mit zahlreichen Öffnungen versehen. Im Betrieb wird ein gasförmiges
Mittel, z. 13. Luft, in den Raum io eingeführt. Die Luft tritt durch die Öffnungen
i i in das auf der Trommel befindliche Gut und bewirkt die gewünschte, die Magnetscheidung
verbessernde Auflockerung des Gutes. Gleichzeitig bewirkt die Luft ein Auseinanderziehen
des von der Trommel abfallenden Gutstromes. Dadurch wird die Möglichkeit der Trennung
in Konzentrat und Gangart bzw. Konzentrat, Mittelprodukt und Gangart verbessert.
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Die Öffnungen in der Trommelwand können z. B. als Bohrungen oder Schlitze
ausgeführt werden. Sie können innerhalb der Wandung der Trommel radial oder geneigt
verlaufen. Auch können die Wandungen der Luftkanäle über die Trommelwandung nach
außen geführt werden. Oder es kann die Trommelwand als Sieb ausgebildet oder ein
gasdurchlässiges '.vlaterial o. dgl. für die Trommelwandung verwendet werden.
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Wie Fig. 2 und 3 zeigen, können die Luftzuführungen auch in Form von
geschlitzten oder gelochten Rohren 12 o. dgl. vor der Trommelwand angeordnet sein
oder in geeignetem Abstand vor der Trommel liegen. Die Rohre sind in diesen Fällen
feststehend angeordnet. Legt man sie nahe an die Trommelwandung (Fig. 2), so können
die Austrittsöffnungen für das gasförmige Mittel schräg oder auch radial nach außen
gerichtet sein. Zweckmäßig ist es oft, die Rohre 12 in einem größeren Abstand von
der Trommelwand anzuordnen. In diesem Falle werden die austretenden Luftströme vorteilhaft
tangential nach oben in den Gutstrom hineingerichtet.
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Nach der in Fig.4 dargestellten Ausführungsform ist die rotierende,
aus einem Bunker 13 mit Zwischenschnurre 14 beschickte Trommel i mit keilförmigen
Zähneni5 geeigneter Größe und Breite besetzt. Diese zahnartigen oder höckerartigen
Vorsprünge sind z. B. in versetzten Reihen auf der Trommel angeordnet (Fig. 5).
Während das Gut mit größerer Geschwindigkeit als der Umfangsgeschwindigkeit der
Trommel über diese abwärts gleitet, passieren die einzelnen Gutteilchen die Vorsprünge.
Hierdurch wird das sich über die Trommel in ihrer gesamten Breite ergießende Stoffbett
in schmale Einzelströme aufgeteilt, die in Kaskaden über das Arbeitsgerät geführt
werden. Die Luft o. dgl. kann unter den Zähnen hindurch direkt in den Gutstrom gesaugt
oder geblasen werden.
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Es können aber auch zwischen den Vorsprüngen 15 schlitzartige, der
Breite der Zähne angepaßte Luftdüsen
16 angeordnet sein, z. B.
so, daß sie unterhalt) der Vorsprünge münden. Fig.6 zeigt diese Vorsprünge 15 mit
den schlitzartigen Düsen 16 in Draufsicht, und Fig. 7 in Seitenansicht. Wenn .das
Gut beim :\1>wärtsgleiten die Vorsprünge verläßt, wird es von den Luftströmen in
freiem Fall getroffen und aufgewirbelt, wodurch die unhaltigen Teilchen aus dein
Gute ausgetragen werden. Dieser Reinigungsprozeß wiederholt sich auf der Trommel
mehrmals in kurzen Intervallen.
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Auch bereits vor dem Eintritt in das magnetische Feld oder allein
in diesem Bereich kann das an dieser Stelle für die Sichtung besonders empfängliche,
weil noch nicht magnetisch beeinflußte Gut in gleicher Weise durch Sichtung behandelt
werden.
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Es ist, um Luftverluste u. dgl. zu vermeiden, wirtschaftlich, die
Luftdüsen oder öffnungen o. dgl. nur auf der Arbeitsseite der Trommel mit dem gasförmigen
Mittel zu beaufschlagen, weshalb der Innenraum der Trommel z. B. durch zwei feststehende
Radialbleche 7 unterteilt wird. Diese sind in geeigneter Weise auf der einen Seite
der Wände z. B. durch mit Federwinkeln gehaltenem Gummi, Asbest oder sonst geeignetem
Material 8 und 9 und auf der Gegenseite der Wände, z. B. durch Schläuche ih und
i9 aus Gummi oder anderen geeigneten Stoffen ausreichend gegen das glatte Trommelinnere
abgedichtet, so daß eine abgeschlossene Luftkammer io gebildet wird. In Rücksicht
auf die Bau- und Betriebsart des Scheiders erfolgt die Belieferung der Luftkammer
mit dem gasförmigen Mittel zweckmäßig in an sich bekannter Weise zentral und durch
die Achse der Trommel. Wird das gasförmige Mittel durch die Düsen 16 oder andere
Zuführungen, z. B. die nach Fig. i, hindurchgesaugt, so können eine Luftkammer innerhalb
der Trommel und bzw. oder Dichtungen o. dgl., zwischen der Trommel und den Wänden
der Luftkainnier gegebenenfalls auch fortgelassen werden.
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Die Erfindung hat den weiteren Vorteil, daß sich die Geschwindigkeit
der zahlreichen Luftströme mit einfachsten Mitteln, z. B. durch Einstellung eines
einzigen oder auch mehrerer Ventile, leicht den jeweiligen Bedürfnissen anpassen
und in weiten Grenzen regeln läßt. Gegebenenfalls kann auch mit pulsierenden Luftströmen
gearbeitet werden.
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Die zweckmäßigste Geschwindigkeit der Gasströme, die erfindungsgemäß
in oder durch das Gut geleitet werden, läßt sich leicht durch Versuche ermitteln
und dem jeweils behandelten Gut anpassen. Werden die Luftströme durch die Trommelwand
in das Gut geleitet, so wird ihre Geschwindigkeit vorteilhaft mindestens so groß
gehalten, daß Gut durch die Öffnungen in der Trommelwand nicht in das Innere der
Trommel gelangen kann. Es werden im Bedarfsfalle Öffnungen, aus denen die Gasströme
austreten, so gerichtet bzw. ausgebildet, daß Gut in die Öffnungen nicht hineinfallen
kann.