Verfahren zur Gewinnung der Teile kolloidaler Feinheit aus Kaolinpulver
Die Gewinnung der Teilchen kolloidaler Feinheit aus Käolinpulver war bisher nur
mittels Schlämmverfahrens bekannt. Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, diese Teilchen auf trockenem Wege zu gewinnen, indem man zunächst in bekannten
Fliehkraft-Staubabscheidern die gröberen staubförmigen Teile abscheidet und danach
in einem weiteren Filter die Teilchen kolloidaler Feinheit. Die verwendeten Mittel
sind bekannt. Als Fliehkraft-Staubabscheider werden solche bekannter Bauart benutzt,
bei denen die Höhe der Absch eiderohre im zylindrischen Teil mindestens gleich dem
doppelten Durchmesser ist und der Durchmesser des axialen Abführungsrohres mindestens
über die Hälfte des Durchmessers des Abscheiderohres beträgt. Die aus diesem Abscheider
vom Luftstrom noch mitgenommenen feinsten Teilchen werden in einem besonderen Filter
abgeschieden, der vorzugsweise aus einem Elektrofilter besteht, wie er zum Abscheiden
von Kaolinstaub bekannt ist. Um die günstigste Ausbeute bei der Staubgewinnung zu
haben, wird vorher in bekannter Weise die notwendige Entspannung des Luftdrucks
herbeigeführt. Verfahren zur Trennung von gröberen und feineren Teilchen durch Windsichtung,
die mit Fliehkraft-Staubabscheidern für die gröberen Teilchen und mit weiteren Filtern
für die feineren arbeiten, sind an sich bekannt. Die hierbei verwendeten Bauarten
der Fliehkraft-Staubabscheider ließen aber nach dem Urbeil der Kaolinfachleuteeine
Abscheidung aller gröberen Teile bis auf die kolloidaler Feinheit im Fliehkraft-Staubabscheider
nicht erwarten, obwohl die von der Technik schon entwickelten Fliehkraft-Staubabscheider
der oben bezeichneten Bauart eine solche Trennung schon gestatteten. Die Erfindung
beruht auf der Erkenntnis, daß diese bekannten Fliehkraft-Staubabscheider vorteilhaft
zur Trockenaufbereitung des Kaolins von kolloidaler Feinheit zu verwenden sind.
Anlagen, welche eine ähnliche Kombination von Staubabscheidern unter Verwendung
von Elektrofiltern zeigen, sind für die Entstaubung in Braunkohlenwerken verwendet.
Hier liegen jedoch andere Bedingungen als bei der Herstellung von Kaolinpulver in
der Porzellanindustrie vor.
Die Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung eine Einrichtung
zur Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung. Die Ausströmleitung ai eines Ventilators
a ist mit einer Regelvorrichtung, z. B. einem drehbaren Verteiler b bekannter Art,
verbunden, der im unteren Teil eines. Aufgabetrichters c liegt. In diesen wird das
durch Trocknung, Zerkleinerung und Siebung vorbehandelte Rohkaolin
-
vorzugsweise mechanisch aufgegeben und beim Austritt aus dem Verteiler von dem Luftstrom
- durch eine Leitung d in einen schlossenen Zuführungskasten e gedrückt;@:@=ir dessen
Boden die-stehenden Trommeln f e. Batterie von Fliehkraftscheidern münc`,: Am unteren
Ende fl der Trommeln treten- d`% Verunreinigungen aus, während die axialen Abführungsrohre
g des mit dem gereinigten Kaolin beladenen Luftstromes durch den Kasten e hindurchgehen
-und mit ihrem oberen Ende g g in einen Längskasten h münden. Dieser steht .oben
durch eine Batterie elektrischer Filteri mit der-Außenluft in Verbindung. Der Kasten
h ist in seinem unteren Teil mit einem Austrittskanal j, in welchem die gereinigten
und geschiedenen Stoffe herabfallen, verbunden. Hierbei werden anhaftende Teilchen
von den Wänden der Filter i dadurch abgelöst, daß man die Filter mechanisch in bekannter
Weise Erschütterungen unterwirft. Die Höhe des zylindrischen Teils der Abscheiderohre
f ist mindestens gleich dem doppelten Durchmesser. Am unteren Ende haben die Röhre
einen trichterförmigen Ansatz /1 mit zyIindrischer Ausmündung/22. Durch diesen Trichter
fallen die.schweren Teilchen herab, die bei der Wirbelstrombewegiuig, die dem mit
dem zu scheidenden Gut beladenen Luftstrom erteilt wird, abgeschieden werden, und
können entfernt werden. Das axiale Abführungsrohr g trägt eine oder mehrere schraubenförmige
Führungen für den die pulverförmigen Stoffe mitführenden -Luftstrom. Diese
Führungen werden z. B. durch zwei schraubenförmige Wände g1, g" zwischen dem oberen
Teil der Innenwand des Zylinders/ und der Außenwand des axialen Rohres g gebildet.
Der innere Durchmesser des Abführungsrohres g für den Austritt des mit den feinen,
pulverförmigen Stoffen beladenen Gasstromes muß mindestens über die Hälfte des Durchmessers
des Zylinders/ ausmachen. Vorteilhaft soll das Verhältnis der beiden Durchmesser
zwischen s/$ und 7/s liegen. In diesem Fall wird mit voller Sicherheit im Innern
des Rohres g jeder schädliche Gegendruck vermieden und dadurch das freie Ausströmen
des mit dem .feinen Pulver beladenen Gasstromes gesichert. 3.ernererhält der ringförmige
Durchlaß für 'derl Eintritt des Gasstromes dadurch eine s Iche Weite, daß bei einer
Eintauchtiefe des Abführungsrohres g im Zylinder/ von zweckmäßig
1,5 bis 3,5 des Zylinderdurchmessers der eintretende Gasstrom eine
erhebliche Geschwindigkeit erhält, so daß die abzuscheidenden weniger feinen Teile
gegen die Wand der Trommel geschleudert werden, während die kolloidalen Teilchen
im Innern des Luftstromes zurückgehalten werden. Die Drosselung in dem unteren trichterförmigen
Teil 1l; f° der Scheiderohre i bewirkt eine Verdrängung des Luftstromes in der Richtung
nach der Achse und von unten nach oben, wodurch das Entweichen des Stromes durch
das Rohr g gefördert wird. In diesem enthält der Luftstrom keine schwereren Verunreinigungen
mehr, da solche nicht durch den aufsteigenden Strom mitgenommen werden.