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Kaleidoskop Gegenstand der Erfindung ist ein Kaleidoskop, das für
Belustigungen, insbesondere aber für technische Zwecke Verwendung finden kann, wie
beispielsweise für die Herstellung von Mustern für Stickereien, Tapeten, Deckenkonstruktionen,
Mosaiken u. dgl.
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1-s sind bereits Kaleidoskope für Belustigungszwecke bekannt, und
zwar bestehen diese gewöhnlich aus drei zu einem Prisma zusammengesetzten Spiegeln,
wobei in den von diesen Spiegeln umschlossenen Raum eine beliebige Anzahl von unregelmäßigen
bunten Perlen oder Steinehen aus irgendwelchen Stoffen eingelegt wird. Wird ein
derartiges Kaleidoskop dann in horizontaler Richtung um die Achse des Prismas gedreht,
so liefern, wenn man auf die Unterkante des Prismas sieht, die Steinehen oder Perlen
Musterungen und Bilder in den verschiedensten Zusammensetzungen und Farben.
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Gemäß vorliegender Erfindung werden, die gewünschten Bilder und Musterungen
nicht durch derartige Steinehen erzeugt, sondern durch Zeichnungen, die auf einer
durchsichtigen Unterlage, beispielsweise aus Celluloid oder Pergamentpapier und
ähnlichen Stoffen, aufgetragen werden und die um die Achse des Prismas gedreht werden.
Eine Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß eine Hülse mit Spiegelprismen
und zwei durchlochten Verschlußdeckeln versehen i,st, von denen der eine als Okular
und der andere für die Aufnahme und Deckung der zu spiegelnden Zeichnungen der Bilder
dient.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung kann auch noch die Einrichtung
getroffen werden, daß
die genannten Zeichnungen allein oder zusätzlich
zu der genannten Bewegung um eine Achse außerhalb der Achse des Prismas gedreht
werden, so daß im letzteren Falle eine planetenartige Bewegung entsteht mit der
Wirkung, daß eine nahezu unbeschränkt große Anzahl von Bildern im Spiegel-, Prisma
erzeugt werden kann. Eine solche weitere Ausgestaltung der Erfindung bildet den
Gegenstand des Anspruches 3.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher beschrieben, und zwar
ist in Fig. i und 2 ein Kaleidoskop einfachster Ausführungsform im Schnitt und in
Längsansicht veranschaulicht, und in Fig.3 und 4 ist ein erfindungsgemäßes Kaleidoskop
dargestellt, mit welchem die Zeichnungen zur Erzeugung der gewünschten Musterungen
planetenartig vor dem Spiegelprisma bewegt werden können, und zwar zeigt Fig. 3
eine Draufsicht, teilweise. im Schnitt, auf das hintere Ende des Kaleidoskops in
Richtung des Pfeiles der Fig.4 und Fig.4 die entsprechende Seitenansicht, teilweise
aufgebrochen.
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Nach Fig. i und 2, besteht das Kaleidoskop gemäß der Erfindung aus
den beiden Spiegeln i und 2, die in einem beliebigen Winkel a gegeneinandergestellt
und oben durch ein mattiertes Blech oder einen Pappstreifen 3 zu einem Prisma verbunden
sind. Dieses Prisma ist in einer Hülse 4 untergebracht, die aus irgendeinem beliebigen
Stoff, wie Pappe, Blech oder Kunststoff, bestehen und auf die vorn ein gelochter
Deckel 5 und hinten ein gelochter Deckel 6 aufgesetzt werden kann.
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Für die Verwendung des Kaleidoskops wird der Deckel 6 abgenommen,
und es wird in diesem dann eine Zeichnung 7, die in der Größe dem Durchmesser des
genannten Deckels entspricht und beliebige Farbmusterungen aufweist, eingelegt.
`'Wird dann der Deckel 6 mit der-Zeichnung 7 auf die Hülse 4 aufgesetzt und um die
Achse des Prismas gedreht, so erscheint, wenn durch die Öffnung des vorderen Deckels
5 auf die untere Kante des Prismas gesehen wird, eine große Anzahl von Bildern und
Musterurigen, die, außer für Belustigungszwecke, auch mit Vorteil für den Entwurf
von Stickerei-, Tapeten- oder Malmustern oder für Entwürfe von Mosaiken, Deckenplastiken,
Stukkaturen u. dgl. benutzt werden können. Dabei setzt sich jedes Muster in Abhängigkeit
von der Größe des Stoßwinkels a der beiden Spiegel i und 2 aus einer Anzahl von
Bildern zusammen, die dem Wert entspricht, der sich aus dem Verhältnis von
ergibt. Beträgt also beispielsweise der Winkel a = 30`, so setzt sich jedes im Spiegelprisma
erzeugte Muster aus zwölf Einzelbildern zusammen, und beträgt der Winkel a beispielsweise
45°, so setzt sich jedes erzeugte Muster aus acht Bildern zusammen.
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In der Abänderung des Kaleidoskops gemäß Fig. 3 und 4 ist das Spiegelprisma
8, 9, io in einer Hülse i i untergebracht, über deren hinteres Ende eine im Durchmesser
etwas größere Hülse 12 mit geringem Spielraum greift, an der mittels der Schrauben
13 die Scheibe 14 befestigt ist, die in Größe des Durchmessers der Hülse 1 2 eine
Öffnung 1 5 besitzt.
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Wird auf der Scheibe 14 vor Öffnung 15 eine Zeichnung 16 befestigt
und wird dann von Hand aus die Hülse 12 um die Hülse i i gedreht, so wird die Zeichnung
um die Achse des Spiegelprismas bewegt, und im Laufe einer Umdrehung der Hülse 12
um die Hülse i i läßt sich eine große Anzahl von Bildern im Spiegelprisma erzeugen.
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An der Hülse 12 ist ferner ein kleines Lager 17 für eine im hinteren
Teil vierkantig ausgeführte Achse 18 mit Handscheibe i9 befestigt, auf der gleitbar
ein konisches Ritzel 20 sitzt, das durch eine Feder 21 belastet ist.
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Dieses Ritzel 20 arbeitet mit einem auf der Hülse i i befestigten
Zahnkranz oder Gummiring 22 zusammen, derart, daß beim Drehen der Handscheibe i9
das Ritzel 20 unter Mitnahme der Hülse 12 auf dem genannten Zahnkranz oder Gummiring
22 abläuft, so daß also die Hülse 12 um die Hülse i i und somit um die Mittelachse
des Spiegelprismas gedreht wird. Wird jedoch eine auf der Hülse 12 befestigte Sperrklinke
23 in die Achse 18 eingeklinkt, so wird das Ritzel 20 gegen den Druck der Feder
21 auf der Achse 18 zurückgeschoben und verhindert, daß das Ritzel in Kontakt mit
dem Gummiring 22 oder auf den an dessen Stelle benutzten Zahnkranz zur Einwirkung
kommt. Wird daher bei eingelegter Klinke 23 die Handscheibe i9 gedreht, so wird
die Hülse 12 nicht bewegt, wohl aber die Achse 18, so daß eine auf der Achse 18
mittels der Schraube 24 befestigte Zeichnung 16 vor dem Spiegelprisma vorbeibewegt
werden kann.
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Das Kaleidoskop gemäß Fig. 3 und 4 ermöglicht somit die Bewegung der
auf der Achse 18 befestigten Zeichnung 16 derart, daß diese bei ausgeschaltetem
Ritzel 2o einerseits durch Drehen der Hülse 12 von Hand um Hülse i i lediglich um
die Mittelachse des Spiegelprismas und andererseits durch Drehen der Achse 18 lediglich
um diese, d. h. um eine Achse außerhalb der Achse des Spiegelprismas, gedreht wird
und bei eingeschaltetem Ritzel 20 schließlich noch derart, daß sie beim Drehen der
Achse 18 nicht nur um diese Achse gedreht wird, sondern durch gleichzeitiges Mitdrehen
der Hülse 12 um Hülse i i zusätzlich auch noch um die Mittelachse des Spiegelprismas,
so daß im letzteren Falle eine planetenartige Bewegung der Zeichnung erzielt wird.
Erfindungsgemäß lassen sich somit aus einer gegebenen Zeichnung durch Spiegelung
eine Unzahl von Mustern und Entwürfen in den verschiedensten Farben für die verschiedensten
Zwecke erzeugen.
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Um ein eingestelltes ?Muster zeichnerisch erfassen zu können und jede
ungewollte Bewegung zwischen vorgelegter Zeichnung und Spiegelprisma zu vermeiden,
kann auf der Hülse 12 auch noch eine Sperrschraube 25 vorgesehen sein, durch deren
Anziehen jede Bewegung zwischen den Hülsen i i und 12 vermieden wird, und ebenso
kann imLager
1 7 eitle Sperrschraube 26 vorgesehen sein, durch deren
Anziehen eine Bewegung zwischen der Achse 18 und dem Lager 17 verhindert wird.