DE82440C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAM
Bei Kanalisation von Städten werden in der Regel gemauerte Kanäle oder solche aus
Stampfbeton' oder Röhren aus Cement angewendet. Für kleinere Durchmesser kommen noch glasirte Thonröhren zur Verwendung.
Die Herstellung von gemauerten Kanälen ist sehr zeitraubend und theuer, weshalb man
häufig Betonkanäle oder solche aus zusammengesetzten Cementrohren herstellt. Erfahrungsgemäfs
werden dieselben aber durch die in den Abwässern enthaltenen Säuren angegriffen und bleibt daher ihre Anwendung trotz ihrer
sonstigen grofsen Vorzüge beschränkt.
Man hat nun schon vielfach versucht, durch Imprägnirungen oder Anstriche die Innenfläche
säurefest zu machen, ohne aber bis jetzt nachhaltige Erfolge zu erzielen. Auch besondere
säurefeste Putze haben sich nicht bewährt, da sich nicht dauernd mit dem
eigentlichen
Rohr verbinden liefsen.
Rohre, die ganz aus säurefestem Material bestehen , sind wegen ihrer geringen Festigkeit
nur in kleineren Durchmessern herstellbar.
Nach vorliegender Erfindung sollen nun Rohre hergestellt werden, die sowohl gegen
chemische als auch mechanische Einflüsse genügenden Widerstand besitzen.
Es wird dies dadurch erreicht, dafs man Verbundrohre oder Hohlkörper verwendet,
welche aus einem die innere Wandfläche bildenden Asphaltrohr bestehen, auf das eine Cementmörtelmischung
aufgetragen ist. Es wird hierbei ein fertiges Asphaltrohr als Kern benutzt und auf dieses die Cementumhüllung aufgetragen,
und unterscheidet sich daher dies Verfahren wesentlich von dem bisher ' ausgeübten Verfahren
, nach welchem fertige Cementrohre innen mit einem Lackanstrich oder dergl.
versehen werden.
Dem Asphalt wie dem Cement können natürlich andere Stoffe, wie Sand, Gyps, beigemischt
werden, ferner können sowohl das Asphaltrohr als auch die Cementrohrumhüllung zur Erhöhung der Festigkeit mit Drahteinlagen
versehen werden. Auch kann man um das Asphaltrohr nach dessen Fertigstellung erst
.Drahteinlagen wickeln und dann die Cementumhüllung aufbringen.
Derartige Rohre sind gegen chemische Angriffe der in den Abwässern der Städte enthaltenen
Säuren vollständig unempfindlich und haben durch die Cementumhüllung und die beide Theile verbindende Drahteinlage eine
grofse Widerstandsfähigkeit.
Auf der Zeichnung sind in Fig. 1 bis 3
solche Rohre im Längsschnitt dargestellt, α ist das Kernrohr aus Asphalt, b die Drahteinlagen,
c die Cementumhüllung.
Die Herstellung der Asphaltrohre geschieht in folgender Weise:
Auf einer zusammenlegbaren Trommel (Fig. 4), bestehend aus einem metallenen oder hölzernen
Cylinder bezw. aus einer dem zu formenden Körper entsprechenden Form aus geeignetem
Material, z. B. Metall, Holz, Hartgummi, Thon, den Endscheiben C und der Spindel e, wird
Asphalt oder eine Mischung desselben mit Steinkohlentheer, Goudron, Gyps, Kalkstaub,
Cementpulver in heifsem flüssigen Zustande in einem Streifen, etwa wie bei χ angedeutet,
ausgegossen und gleichmäfsig dick vertheilt. Man wird je nach dem Durchmesser des Rohres
und der Gewandtheit des Arbeiters einen Streifen von der Länge des Rohres und einer Breite
von ίο bis 20 cm erhalten, welcher rasch erhärtet. Alsdann wird die Trommel etwas gedreht
und ein zweiter Streifen x1 neben dem ersten aufgegossen, welcher mit dem ersten,
ähnlich wie bei sonstigen Asphaltarbeiten, durch heifse Eisen vereinigt und gebügelt wird.
Bei Fertigstellen von mehr als der Hälfte des Rohres wird man, namentlich bei gröfseren
Rohrdurchmessern , um ein Abfallen des Asphalts von der Trommel zu verhüten, denselben
durch eine Klemmwalze oder durch gespannte Tücher gegen die Trommel drücken müssen.
Ist das Asphaltrohr auf diese Weise fertiggestellt, so wird entweder unmittelbar die
Cementumhüllung aufgebracht, oder es wird das Rohr erst mit Draht oder ausgeglühtem
Rundeisen umwickelt und dann die Cementumhüllung aufgebracht.
Das Aufbringen der Cementumhüllung kann in der gleichen Weise, wie soeben bei Herstellung
des Asphaltrohres beschrieben, geschehen und kann man sich auch derselben
Einrichtung bedienen, mit dem Unterschiede, dafs jetzt der Kern nicht mehr von der zusammenlegbaren
Trommel, sondern von dem Asphaltrohr gebildet wird.
Zur Umwickelung. des Asphaltrohres mit Draht kann man sich zweckmäfsig der in Fig. 5
bis 7 dargestellten Einrichtung bedienen. In dem Gestell d wird die Trommel Ä mittelst
ihrer Spindel e mit Kurbel f gelagert. Auf der Spindel e ist ein Sperrwerk D angebracht,
das die unbeabsichtigte Drehung der Trommel A verhindert. Die Drehung der Trommel kann
entweder direct, wie gezeichnet, durch die Kurbel f oder auch durch Rad und Schnecke erfolgen.
In diesem Falle kann ein besonderes Sperrwerk fortfallen.
An dem Gestell d ist auf einer Führungsstange g vermittelst Schraubenspindel h ein
Schlitten i verschiebbar; die Spindel h erhält ihren Antrieb von der Welle e aus durch
Riemen oder Räderübersetzung, so dafs sich der Schlitten bei Drehung der Kurbel / um
ein gewisses Stück verschiebt. Auf dem Schlitten i ist ein Haspel k zur Aufnahme von
Draht angebracht und ferner eine Spannvorrichtung /, welche der von dem Haspel kommende
Draht passiren mufs. Diese Spannvorrichtung kann beliebiger Art sein und kann z. B.
die bekannte Rollenspannvorrichtung benutzt werden. Statt der Spannvorrichtung kann man
auch den Haspel bremsen oder beide Vorrichtungen zugleich anwenden, je nachdem es
die Drahtstärke erfordert.
Bei einer Drehung der Trommel wird sich der von dem Haspel kommende, um die
Trommel A geführte Draht infolge der Drehung und gleichzeitigen Verschiebung in Form einer
Spirale um dieselbe wickeln. Indem der Draht sich in die Asphaltmasse etwas eindrückt (wobei
zu diesem Zwecke der Asphalt oder der Draht etwas erwärmt werden kann), aber zum
gröfseren Theile noch vorsteht, vermittelt er eine sehr feste Verbindung zwischen Asphaltrohr
und Cementhülle.
Nachdem das Asphaltrohr mit einer oder mehreren Lagen Draht umwickelt ist, wird die
Cementumhüllung aufgebracht. Sollen das Asphaltrohr α und das Cementrohr selbst im
Innern mit Drahteinlagen versehen werden, so wird zunächst eine Schicht Asphalt aufgetragen,
dann die Drahtumwickelung bewirkt und dann wieder eine Asphaltschicht aufgebracht. In
derselben Weise wird das Cementrohr hergestellt.
Die soeben beschriebene Vorrichtung zur Herstellung der Rohre kann selbstverständlich
durch jede andere geeignete Vorrichtung ersetzt werden; dieselbe ist nur als Beispiel gewählt.
Die beschriebene Einrichtung läfst sich bei Herstellung der Cementumhüllung für Rohre
kleinerer und mittlerer Lichtweite und runder Form sehr zweckmäfsig verwenden und liefert
ein gutes Erzeugnifs. Bei Rohren von grofser Lichtweite dürfte es zweckmäfsiger sein, das
Cementrohr durch Einstampfen des Cements in Formen herzustellen, da hierbei die Festigkeit
desselben bedeutend erhöht wird.
Man verfährt hierzu in folgender Weise:
Man stellt das gegebenenfalls mit Draht umwickelte Asphaltrohr α auf eine Fufsbodenplatte
m (Fig. 8) und befestigt es im Innern derart, dafs es sich auf derselben nicht verschieben
kann. Um nun die Cementumhüllung anzubringen, bedient man sich aus zwei halbkreisförmigen,
durch Schrauben oder durch Keil und Splint verbundenen Theilen zusammengesetzter
Ringe von ca. 20 cm Höhe, deren innerer Durchmesser dem äufseren Durchmesser des herzustellenden Cementrohres entspricht.
Dieser Ring wird nun genau concentrisch um das Asphaltrohr gelegt und in dieser Lage festgestellt. Alsdann wird der
Raum zwischen Asphaltrohr und Ring mit Cement gefüllt und dieser festgestampft. Ist
der erste Ring nahezu vollgestampft, so wird ein zweiter aufgesetzt, wieder mit Cement gefüllt,
festgestampft u. s. f. Um die folgenden Ringe concentrisch auf den ersten aufsetzen zu
können und um jede Fuge zu vermeiden, können die Ringe, wie Fig. 9 zeigt, übereinandergreifen,
oder man kann nach Fig. 10 einen Ring 0 aus Bandeisen um die Zusammenfügungsstelle
legen.
Nach Fertigstellung des Rohres werden die Ringe gelöst und entfernt.
Werden statt der Drahtumwickelung Einlagen aus Drahtringen b oder Rundeisenringe
Claims (5)
- angewendet, so wird zunächst etwas Cement eingestampft, dann der Ring eingelegt und dann wieder Cement eingestampft u. s. f.Das Einlegen der Ringe ist bei dieser Einrichtung weit leichter und ohne besondere Vorrichtungen ausführbar, da die Ringe einfach eingelegt werden, während sie bei der zuerst beschriebenen Einrichtung besonders gehalten werden müssen. Auch läfst sich die Einlage hierbei weit besser überwachen.Auf die beschriebene Weise lassen sich natürlich auch andere als runde Rohre herstellen, man braucht nur den Ringen η und dem Kernrohr die entsprechende Gestalt, z. B. Eiform, zu geben.Bei Herstellung von Muffenrohren erhält das Kernrohr α die entsprechende Gestalt (Fig. 11) und demgemäfs auch die unteren Ringe, wie dies aus der Figur erkennbar ist; im. übrigen verfährt man wie oben beschrieben.Patenτ-AnSprüche:ι. Verbundrohre oder Hohlkörper, welche aus einem die innere Wandfläche bildenden Asphaltrohre mit oder ohne Metalleinlage bestehen, auf das eine Cementmörtelmischung mit oder ohne Anwendung von Draht oder Gewebe bezw. Blecheinlagen aufgetragen ist.
- 2. Verfahren zur Herstellung von in Anspruch ι. bezeichneten, gegen chemische und mechanische Einwirkungen widerstandsfähigen Rohren bezw. Hohlköpern, dadurch gekennzeichnet, dafs auf ein als Kern dienendes inneres Rohr aus Asphalt oder Asphalt mit Zusatz von Steinkohlentheer, Goudron, Gyps, Kalk, Cementpulver eine äufsere Cementumhüllung aufgebracht wird.
- 3. Bei den zu 1. gekennzeichneten Verbundrohren oder Hohlkörpern die Anwendung von Drahtwindungen oder Drahtringen auf i den Asphaltrohrkern zur innigen Verbindung desselben mit der Cementhülle.
- 4. Zum Aufbringen der in Anspruch 3. angegebenen Drahtwindungen eine Vorrichtung, bestehend aus einer Welle (e) zur Aufnahme des Asphaltkernrohres und einem durch Riemen- oder Räderübersetzung von Welle (e) aus verschiebbaren Schlitten (i) mit Drahthaspel (k) und Spannvorrichtung, zum Zweck, den Draht bei Drehung der Trommel (A) in Spiralwindungen um dieselbe zu wickeln.
- 5. Zur Ausführung des in Anspruch 2. gekennzeichneten Verfahrens eine Einrichtung, um die Cementumhüllung um das Kernrohr (α) durch Einstampfen herzustellen, bestehend aus einer Fufsplatte (in) mit Einrichtung zum Halten des Asphaltrohres und Ringen (n), die auf einander gesetzt werden können.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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