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Polklemme für Akkumulatoren Bei Akkumulatoren, die als Starterbatterien
in Fahrzeugen Verwendung finden, muß die Verbindung der stromführenden Kabel mit
den Polen der Akkumulatoren so ausgeführt sein, daß sie sich durch keinerlei Erschütterungen
lösen kann und jederzeit ein sicherer Kontakt gewährleistet ist. Zu diesem Zweck
verwendet man Polklemmen, die aus einer Klemme zum unmittelbaren Anschluß an den
Pol bestehen und eine weitere Klemmvorrichtung züm Anschluß des Kabels aufweisen.
Diese Polklemmen werden vorwiegend aus verbleitem Messingguß hergestellt. Zum Anschluß
der Polklemme an einen Pol wird die konische Klemmenöffnung auf den konischen Bleipol
der Batterie aufgesetzt, und die beiden Klemmlappen werden durch eine Schraube mit
außerhalb der Klemmlappen vorgesehener Mutter fest zusammengezogen. Durch Korrosionseinwirkungen,
denen Pol und Klemme unterliegen, erfolgt ein Zusammenwachsen der aneinanderliegenden
Flächen von Pol und Klemme. Beide haften derart fest aneinander, daß es erhebliche
Schwierigkeiten macht, nach dem Lösen der Klemmschraube die Klemme vom Pol abzuziehen.
Um das Abziehen zu erleichtern, werden meist mehr oder minder geeignete Werkzeuge
benutzt. So verwendet man z. B. sogenannte Polabzieher. Diese arbeiten, insbesondere
bei nicht fachgemäßer Anwendung, nicht immer sicher. Ein Versagen der Polabzieher
ist immer gegeben, wenn die Polklemme zu weitgehend zerfressen ist. Die Folge ist
die Beschädigung der Batterie an ihrem Gehäuse, am Deckel, am Pol, den Platten und
auch der Klemme. In manchen Fällen wird sogar die ganze Batterie unbrauchbar.
Eine
andere Art der Trennung von Klemme und Pol besteht darin, die Klemme kurz zu- erhitzen,
um durch deren Ausdehnung, die größer sein muß, als die Ausdehnung des Pols, eine
Trennung herbeizuführen. Diese Maßnahmen sind nicht ungefährlich, weil einmal oft
ein Ölbrand entsteht und dann auch immer ein explosibles Gasgemisch vorliegt, bei
dessen Explosion nicht nur eine Zerstörung der Batterie eintritt, sondern auch eine
Gefährdung für die arbeitenden Personen vorliegt.
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Das Abklemmen der Batterie ist jedoch öfters nötig, sowohl zum Aufladen
der Batterie außerhalb des Fahrzeugs als auch zu gewissen Reparatur- und Reinigungsarbeiten.
Insbesondere beim Arbeiten mit feuergefährlichen Reinigungsmitteln am Motor muß
die Batterie abgeklemmt werden.
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Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, eine ohne Anwendung besonderer
Hilfsmittel vom Pol leicht zu lösende Polklemme zu schaffen. Die Erfindung beruht
auf folgender Überlegung: Wenn man die Klemmlappen auseinanderspreizt, wird die
gesamte Klemmenöffnung geweitet und dadurch die durch die Oxydation verursachte,
feste Verbindung zwischen Pol und Klemme gelöst. Die Rauhigkeit an den Oberflächen
von Pol und Klemme und gegebenenfalls zwischen beiden gelagerte Salze können nach
Weitung der Klemmenöffnung ein glattes Abnehmen nicht mehr stören.
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Das Auseinanderspreizen und Zusammenziehen der Klemmlappen wird mittels
einer durch beide Klemmlappen geführten Schraube bewirkt. Die Schraube ist am Ende
ihres Schafts mit einem Gewinde versehen, das im Gewinde des einen Klemmlappens
läuft, und weist am kopfseitigen Teil des Schafts, dort, wo sie in dem anderen Klemmlappen
gelagert ist, eine Ringnut auf. Der kopfseitige Klemmlappen ist auf der Höhe der
Ringnut durchbohrt und nimmt einen Stift auf, der in die Ringnut eingreift, wodurch
die Schraube im Verhältnis zu dem mit Stift versehenen Klemmlappen an Axialbewegungen
gehindert ist. Bei der Drehbewegung dei Schraube in dem einen Sinn wird ein Zusammenziehen
der Klemmlappen bewirkt, während bei Drehbewegung der Schraube in dem anderen Sinn
ein Auseinanderspreizen der Klemmlappen erfolgt. Im übrigen unterscheidet sich die
Polklemme nicht von der üblichen Ausführung.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht.
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Fig. i zeigt eine Ansicht der Polklemme; Fig. 2 zeigt einen Schnitt
nach A-B der Fig. i. In den Figuren bedeuten i die Polklemme und 2 die Klemmvorrichtung
zum Anschluß des Kabels; 3 ist der Klemmlappen mit Gewinde, 4 der Klemmlappen mit
Nutstift 5 ; 6 ist die Schraube mit Ringnut 7 ; 8 ist der Bleipol der Batterie und
9 der Batteriedeckel.
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Die Schraube 6 ist in der Polklemme i folgendermaßen angeordnet. Das
Gewinde der Schraube 6 läuft im Gewinde des Klemmlappens 3. Der kopfseitige Schaftteil
der Schraube 6 ist mit der Ringnut 7 und dem Nutstift 5 im Klemmlappen 4 geführt
und gehalten. Das Schließen der Klemme erfolgt durch Rechtsdrehung der Schraube
6. Dabei wird der Drehungsdruck auf den Klemmlappen 4 übertragen und zieht den mit
Gewinde versehenen Klemmlappen 3 an. Die Klemme schließt sich und umschließt den
Pol 8 der Batterie kontaktsicher. Durch Linksdrehung der Schraube 6 wird deren Druck
auf den Nutstift 5 übertragen. Durch die Ringnut 7 am Schaft der Schraube 6, in
welche der Nutstift 5 eingreift, ist die Schraube 6 so gelagert, daß eine Axialbewegung
im Klemmlappen 4 nicht möglich ist. Bei Linksdrehung spreizt sie daher beide Klemmlappen
auseinander. Dadurch wird die Klemmöffnung erweitert. Die Kontaktflächen zwischen
Klemme und Pol werden voneinander abgehoben, und die Polklemme kann mühelos abgenommen
werden. Selbstverständlich kann auch an Stelle des Nutstifts 5 eine entsprechende
Schraube vorgesehen sein.
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Eine Abänderung vorstehender Ausführungsform besteht darin, daß die
Klemmlappen entweder verlängert-oder verbreitert gehalten sind und mit zwei Schrauben
versehen sind, von denen die eine Gewindegänge am Ende der Schraube und die andere
Gewindegänge am kopfseitigen Teil der Schraube aufweist. Während die eine Schraube
dazu dient, die Klemmlappen zusammenzuziehen, wird mit der anderen Schraube ein
Spreizen der Klemmlappen erreicht. Die zum Zusammenziehen dienende Schraube ist
hierbei durch den einen Klemmlappen ohne Gewinde durchgeführt und bewegt sich mit
ihrem am Ende des Schafts angebrachten Gewinde des anderen Klemmlappens. Die andere
Schraube hingegen besitzt ein kopfseitiges Gewinde, mit dem sie im Gewinde eines
Klemmlappens geführt ist. Das Schaftende dieser Schraube findet beim Spreizen sein
Widerlager an der Fläche des gegenüberliegenden Klemmlappens.
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Eine beispielsweise Ausführungsform der letztgenannten Anordnung ist
in Fig. 3 gezeigt. Es bedeutet io Schraube zum Zusammenziehen der Klemmlappen und
i i Schraube zum Spreizen der Klemmlappen.
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Selbstversfändlich können die beiden Schrauben io, i i auch in anderer
Weise angeordnet sein. Sie können bei verlängerten Klemmlappen hintereinander (wie
in Fig.3 gezeigt) oder bei verbreiterten Klemmlappen nebeneinanderliegen. Die Schraubenköpfe
können jeder an einem anderen Klemmlappen (wie in Fig. 3 gezeigt) oder beide an
demselben Klemmlappen angeordnet sein.