DE9401486U1 - Vorrichtung zur elektrischen Trennung - Google Patents
Vorrichtung zur elektrischen TrennungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur elektrischen Trennung eines
Akkumulators von einer mit Anschlußleitungen an dessen Plus- und Minuspolen angeschlossenen elektrischen Schaltung, mit wenigstens einer, an
wenigstens einer der an den Plus- und Minuspolen angeschlossenen Anschlußleitungen angeordneten Sprengladung, wenigstens einem Zünder und
Anschlüssen zur Zünderaktivierung.
Akkumulatoren, also Batterien bzw. elektrische Energiespeicher, werden
zunehmend als Ersatz für Verbrennungsantriebe oder zumindest zu deren Ergänzung eingesetzt. Dabei wird intensiv an dem Einsatz von Akkumulatoren
als Energiequelle für Fahrzeuge, sogenannten Elektroautos, gearbeitet. Bei Unfällen gleich welcher Art kann es zwangsläufig zu einem Kurzschluß
zwischen dem Minus- und Pluspol des Akkumulators kommen. In diesem Falle
können eine erhebliche elektrische Energie und Leistung frei werden, so daß es zu erheblichen Folgeschäden für Menschen und Materialien kommen kann.
Akkumulatoren arbeiten auf der Basis von Blei, Nickel-Cadmium, Nickel-Hydrid, Natrium-Schwefel und dergleichen. Kurzschlußströme können
zwischen 2000 und 5000 Ampere liegen. Derartige Kurzschlußströme können verheerende Schäden bewirken. Auch die einschlägigen
Sicherheitsbestimmungen verlangen inzwischen eine Trennung des Akkumulators von den angeschlossenen Verbrauchern im Falle einer
Fehlfunktion, zumindest bei einem Unfall, damit die freiwerdenden Energiemengen keinen Schaden anrichten können.
Da sehr hohe Spannungen und Ströme abzuschalten sind, müssen mechanische oder elektromechanische Schalteinheiten grundsätzlich sehr
große, schwere und damit aufwendig zu erstellende und teure Bauteile sein. Es besteht somit ein Bedarf an miniaturisierbaren, möglichst leichten sowie
wirtschaftlich herzustellenden Vorrichtungen zur elektrischen Trennung. Darüber hinaus sollen die Vorrichtungen aus möglichst einfach austauschbaren
Teilen bestehen und soweit möglich nach einer Sprengung wieder einsatzfähig gemacht werden können.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zur elektrischen Trennung eines Akkumulators von einer elektrischen Schaltung anzugeben, welches einfach und ohne voluminöse,
schwere und teure Bauteile wirtschaftlich aufgebaut werden kann und dennoch eine sichere Funktion gewährleistet.
Als technische Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung zur
elektrischen Trennung dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Anschlußleitung zwei voneinander elektrisch isolierte Anschlußstücke
aufweist, die durch ein durch eine Sprengung von wenigstens einem der Anschlußstücke wegbewegbares, elektrisches Kontaktelement elektrisch
verbunden sind, und daß die Sprengladung auf einer Seite des Kontaktelementes angeordnet ist.
Durch diesen einfachen Aufbau, bestehend aus zwei Anschlußstücken, die
durch ein durch die Sprengung verschiebbares oder von wenigstens einem der Anschlußstücke wegbewegbaren elektrischen Kontaktelement elektrisch
verbunden sind, ist das Trennelement sehr wirtschaftlich herstellbar. Durch die Anordnung der Sprengladung auf einer Seite des Kontaktelementes wird
sichergestellt, daß es von wenigstens einem der Anschlußstücke wegbewegt wird.
Mit Vorteil wird angegeben, daß die Anschlußstücke Rohrstücke sind, die
gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung wenigstens teilweise elektrisch leitend sind. Es können also elektrisch leitende, beispielsweise aus
Metall bestehende Rohrstücke oder Rohrhülsen verwendet werden, es können
aber auch Kunststoffrohrstücke verwendet werden, die durch Einlagerungen
und/oder Auskleidungen wenigstens teilweise elektrisch leitend sind. Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist zwischen den zwei Rohrstücken
eine Isolierscheibe angeordnet. Damit können die Rohrstücke auf einen definierten Abstand zueinander gebracht werden und sind dennoch elektrisch
isoliert.
Mit Vorteil wird vorgeschlagen, daß das Kontaktelement im Rohrinneren die
Isolierscheibe überbrückend eingesetzt ist. Durch diese Maßnahme wird das Kontaktelement im Rohrinneren wie in einer Führung aufgenommen und die
elektrische Verbindung durch Überbrücken der Isolierscheibe zwischen den beiden Rohrstücken hergestellt.
Mit Vorteil wird vorgeschlagen, daß die Sprengladung an dem der Isolierscheibe entgegengesetzten Ende eines der Rohrstücke angeordnet ist.
Durch diese Maßnahme wird bei einer Sprengung bewirkt, daß das Kontaktelement von diesem Rohrstück weg und in Richtung des anderen
Rohrstückes verschoben wird.
Mit Vorteil wird vorgeschlagen, daß das Kontaktelement ein Bolzen ist. Ein
Bolzen unterschiedlicher Ausgestaltung kann in vorteilhafter Weise eine elektrische Verbindung zwischen den beiden als Anschlußstücken dienenden
Rohrstücken oder Rohrhülsen herstellen. Gemäß einem vorteilhaften Vorschlag entspricht der Außendurchmesser des Bolzens im wesentlichen dem
Innendurchmesser der Rohrstücke. Mit Vorteil wird angegeben, daß zwischen dem Bolzen und den Rohrstücken Kontaktflächen angeordnet sind, die in
besonders vorteilhafter Weise durch Kontaktlamellen gebildet sind. Dadurch wird zum einen die sichere elektrische Verbindung garantiert, zum anderen bei
sicherem Sitz in der Kontaktposition dennoch eine leichte Verschiebbarkeit des Bolzens durch die Sprengung ermöglicht.
Als Sprengladung wird in vorteilhafter Weise ein Druckgasgenerator
verwendet. An dem mit der Sprengladung versehenen Rohrstück ist in vorteilhafter Weise eine Entlüftungsbohrung angeordnet. Auf diese Weise
kann nach erfolgter Sprengung und erfolgter Verschiebung des als
Kontaktelement dienenden Bolzens der Überdruck im Rohrstückinneren
abgebaut werden. Da in bekannter Weise zwischen den hochspannung- oder hochstromführenden Anschlüssen Funkenentladungen stattfinden, wird gemäß
einem weiteren Vorschlag der Erfindung zwischen der Sprengladung und dem Kontaktelement ein Isolationselement eingesetzt. Bei erfolgter Sprengung wird
das Isolationselement an die Stelle des Kontaktelementes verschoben, so daß automatisch eine Funkenlöschung erfolgt. Das Isolationselement ist gemäß
einem vorteilhaften Vorschlag der Erfindung ein Bolzen.
In vorteilhafter Weise ist an einem der Rohrstücke ein Anschluß für die
Batterie angeordnet, und mit Vorteil an dem anderen Rohrstück ein Anschluß für einen Verbraucher. Es ist selbstverständlich bekannt, daß Schaltungen mit
Akkumulatoren so verbunden sind, daß eine vom Pluspol führende Leitung direkt oder nach einem Verteiler an die Schaltung herangeführt wird, während
die Verbindung mit dem negativen Pol über eine gemeinsame Masseschiene, Masseleitung oder einen Massebereich hergestellt wird. Im Bereich der
stromzuführenden Leitung kann vorteilhafterweise die Trennvorrichtung angeordnet werden, wobei das Rohrstück mit dem Anschluß für die Batterie
am Pol befestigt wird, während der Anschluß für den Verbraucher beispielsweise ein Steckstift oder Gewindebolzen ist, an welchen die zur
Schaltung führende Leitung angeschlossen wird.
Mit Vorteil wird vorgeschlagen, daß die die Trennvorrichtung bildenden
Einzelteile in einem Gehäuse angeordnet sind. Um Zerstörungen an der Batterie zu vermeiden ist es zweckmäßig, die Sprengladung an dem von der
Batterie abgewandten Rohrstück anzuordnen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung läßt sich in einfacher und miniaturisierter Bauweise erstellen. Sie
ist wirtschaftlich und betriebssicher. Insbesondere ist die Vorrichtung auch wiederverwendbar, da nach dem Wiederverbinden der Anschlußstücke durch
das Kontaktelement und Neuanordnung einer Sprengladung die Vorrichtung wieder einsatzfähig ist. Der einfache Austausch einer Sprengladung ist ohne
großen Montageaufwand möglich.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung anhand der beiliegenden Figur. Dabei zeigt:
• ·
Figur 1 eine schematische Schnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels für
eine erfindungsgemäße Trennvorrichtung.
Die in der Figur 1 gezeigte Trennvorrichtung 1 umfaßt ein Gehäuse 2, welches
im wesentlichen ein zylindrisches Gehäuse ist, welches an beiden Enden offen und darüber hinaus auf einer Seite mit Schlitzen versehen ist. In das Gehäuse
2 sind die Anschlußrohrhülsen 3 und 4 eingesetzt, zwischen welchen eine Isolierscheibe 5 angeordnet ist. Die Anschlußrohrhülsen 3 und 4 sind somit
elektrisch voneinander isoliert. An der Anschlußrohrhülse 3 ist ein Batterieanschluß 6 angeordnet, welcher das zylindrische Gehäuse 2 an einem
dafür vorgesehenen Schlitz durchragt. An der Anschlußrohrhülse 4 ist ein entsprechender Verbraucheranschluß 7 angeordnet, der im
Ausführungsbeispiel ein Anschlußgewindebolzen ist. Das zylindrische Gehäuse
2 ist an beiden Enden mittels Schraubdeckeln 8 bzw. 9 verschlossen, wobei
der Schraubdeckel 8 eine Durchgangsbohrung für den Druckausgleich aufweist, und der Schraubdeckel 9 eine Durchgangsbohrung für den
Zündanschluß des Sprengelementes aufweist. In der Anschlußrohrhülse 4 ist
darüber hinaus eine zwischen beiden Enden angeordnete Entlüftungsbohrung 10 vorgesehen. Beide Anschlußrohrhülsen sind elektrisch mittels des
Kontaktbolzens 11 verbunden, der zu diesem Zweck als Kontaktflächen an
beiden Enden mit Kontaktlamellen 12 versehen ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind darüber hinaus an den Kontaktstellen in den
Anschlußrohrhülsen Kontaktbuchsen 13 angeordnet. Die Anschlußrohrhülsen
3 und 4 sind somit mittels des Kontaktbolzens 11 elektrisch miteinander
verbunden, so daß ein Stromfluß vom Batterieanschluß 6 über die Anschlußrohrhülse 3, die Kontaktbuchse 13, die Kontaktlamellen 12, den
Kontaktbolzen 11, die Kontaktlamellen 12, die Kontaktbuchse 13, die
Anschlußrohrhülse 4 bis zum Verbraucheranschluß 7 möglich ist. An dem dem Kontaktbolzen 11 entgegengesetzten Ende der Anschlußrohrhülse 4 ist das
Sprengelement 14, bestehend aus Sprengladung und Zünder, angeordnet. Der Anschluß 15 des Sprengelementes 14 durchragt den Schraubdeckel 9 und
kann mit einer entsprechenden Zündleitung verbunden werden. Zwischen dem Sprengelement 14 und dem Kontaktbolzen 11 ist ein Isolierbolzen 16,
beispielsweise aus Kunststoff, angeordnet. Soll der elektrische Stromfluß in der beschriebenen Weise zwischen dem Batterieanschluß 6 und dem
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Verbraucheranschluß 7 unterbrochen werden, wird das Sprengelement 14
gezündet und bewirkt eine Verschiebung des Kontaktbolzens 11 in die von der
Sprengladung entgegengesetzten Richtung, bis der Kontaktbolzen 11 die
Anschlußrohrhülse 4 vollständig verlassen hat. Der sich in Vorschubrichtung vor dem Kontaktbolzen aufbauende Luftdruck kann durch die
Durchgangsbohrung im Schraubdeckel 8 entweichen. Zwischen den Kontaktbuchsen bzw. Kontaktflächen kann es leicht zu einer Funkenentladung
kommen. Da aber der Isolierbolzen 16 aufgrund der Sprengelementzündung die Stelle des Kontaktbolzens eingenommen hat, ist der Raum für eine
derartige Funkenentladung verschlossen.
Die Trennvorrichtung 1 kann anschließend leicht wieder in den Betriebszustand versetzt werden, in dem die Schraubdeckel 8 und 9
abgeschraubt, das Sprengelement 14 ausgewechselt und die Kontaktbolzen 11 bzw. Isolierbolzen 16 in ihre Ausgangsposition zurückgeschoben werden.
Dann werden die Schraubdeckel 8 und 9 wieder aufgeschraubt und die Trennvorrichtung 1 ist wieder in ihrem ursprünglichen Betriebszustand.
Mit nur wenigen Teilen ist eine überaus sichere und vor allen Dingen
wiederverwendbare Ausführung der erfindungsgemäßen Trennvorrichtung realisierbar.
Bezugszeichenliste
1 Trennvorrichtung
2 Gehäuse
3 Anschlußrohrhülse
4 Anschlußrohrhülse
5 Isolierscheibe
6 Batterieanschluß
7 Verbraucheranschluß
8 Schraubdeckel
9 Schraubdeckel
10 Entluftungsbohrung
11 Kontaktbolzen
12 Kontaktlamellen
13 Kontaktbuchse
14 Sprengelement
15 Anschluß
16 Isolierbolzen
Claims (17)
1. Vorrichtung zur elektrischen Trennung eines Akkumulators von einer mit
Anschlußleitungen an dessen Plus- und Minuspolen angeschlossenen elektrischen Schaltung, mit wenigstens einer, an wenigstens einer der an
den Plus- und Minuspolen angeschlossenen Anschlußleitungen angeordneten Sprengladung, wenigstens einem Zünder und Anschlüssen
zur Zünderaktivierung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die wenigstens eine Anschlußleitung zwei voneinander elektrisch
isolierte Anschlußstücke (3,4) aufweist, die durch ein durch eine Sprengung von wenigstens einem der Anschlußstücke (3,4)
wegbewegbares Kontaktelement (11) elektrisch verbunden sind, und daß
die Sprengladung (14) auf einer Seite des Kontaktelementes (11) angeordnet ist.
2. Trennvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anschlußstücke Rohrstücke (3,4) sind.
3. Trennvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rohrstücke (3,4) wenigstens teilweise elektrisch leitend sind.
4. Trennvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen zwei Rohrstücken (3,4) eine Isolierscheibe (5) angeordnet ist.
5. Trennvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kontaktelement im Inneren der Rohrstücke (3,4) die Isolierscheibe (5) überbrückend eingesetzt ist.
6. Trennvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sprengladung (14) an dem der Isolierscheibe (5) entgegengesetzten Ende eines Rohrstückes (3,4) angeordnet ist.
S 9-.'
7. Trennvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kontaktelement ein Kontaktbolzen (11) ist.
8. Trennvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Außendurchmesser des Kontaktbolzens (11) im wesentlichen dem Innendurchmesser der Anschlußrohrstücke (3,4) entspricht.
9. Trennvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Kontaktbolzen (11) und den
Anschlußrohrstücken (3,4) Kontaktflächen angeordnet sind.
10. Trennvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kontaktflächen Kontaktlamellen (12) sind.
11. Trennvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, daß
zwischen dem Kontaktelement und der Sprengladung ein Isoiierelement angeordnet ist.
12. Trennvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das
Isolierelement ein Isolierbolzen (16) ist.
13. Trennvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Sprengelement ein Druckgasgenerator ist.
14. Trennvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens eines der Anschlußrohrstücke (3,4) eine Entlüftungsbohrung (10) aufweist.
15. Trennvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß an einem der Anschlußrohrstücke ein Anschluß für eine Batterie angeordnet ist.
16. Trennvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß an einem der Anschlußrohrstücke (3,4) ein Anschluß (7) für einen Verbraucher angeordnet ist.
17. Trennvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die einzelnen Elemente der Trennvorrichtung (1) in einem Gehäuse (2) angeordnet sind.
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