-
Presse mit einstellbarem Hub Die Urfindung bezieht sich auf mechanische
Pressen mit einstellbarem Hub und sieht Verbesserungen hierzu vor.
-
Mechanische Pressen, die einen einstellbaren Hub haben, sind für viele
Zwecke erwünscht.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine mechanische Presse mit einstellbarem
Hub, die für stufenlose Einstellungen der Hublänge innerhalb einer durch den Bau
der Presse bedingten maximalen Hublänge geeignet ist. Die Erfindung sieht ferner
eine Presse mit einstellbarem Hub vof, die stufenlose Einstellungen der Hublänge
mit einer gleichbleibenden unteren Hubstellung des werkzeugtragenden Schlittens
und eine konstante Stellung der deu Schlitten betätigenden Teile in dem Arbeitskreislauf
ermöglichen. Die Erfindung sieht weiterhin eine Presse mit einstellbarem Hub der
beschriebenen Art vor, .bei der die Teile von einfacher und kräftiger Bauart sind,
welche in der Hauptsache Schubstangen, Lenker und Hebel sowie eine Anordnung aufweist,
mittels der die Arbeitskraft durch diese Teile unter vorteilhaften Arbeitswinkeln
übertragen wird. Bei einer Ausführung der Erfindung wird das Kraftmoment, mit welchem
die auf der Maschinenantriebswelle sitzende Antriebskurbel arbeitet, für alle Einstellungen
beibehalten, durch die der Hub der Presse verändert wird.
-
Gemäß der Erfindung ausgebildete Pressen sind besonders vorteilhaft
für die Benutzer von sog. Untergesenken oder Matrizen. Hier findet eine Änderung
in der Höhenlage der Kümpelstempel der
Untergesenke statt, und die
vorliegende Erfindung ermöglicht es, den Hub des Pressenschlittens sehr genau in
bezug auf den Hub des Kümpelstempels einzustellen.
-
Die Erfindung ist- auch für die Hersteller von Matrizen gut verwendbar.
Es ist für den Matrizenhersteller üblich, die Matrize auszuprobieren, bevor er sie
dem Benutzer der Presse zusendet, und da diese Matrizen eine große Mannigfaltigkeit
haben, kann der Matrizenhersteller mit einer Presse gemäß der Erfindung die Matrize
in seiner eigenen Werkstatt ausprobieren und braucht nicht die Presse, an der die
Matrizen benutzt werden sollen, oder eine andere Presse aufzusuchen, die einen Hub
ähnlich demjenigen haben, für den die Matrize benutzt werden soll. Mit einer Presse
gemäß der Erfindung und durch geeignete Hubeinstellungen kann der Matrizenhersteller
eine große Mannigfaltigkeit von Matrizen einrichten und ausprobieren.
-
Die Erfindung begünstigt ferner das gegenwärtige Bestreben der Verteilung
von Fertigungen über viele kleine Werkstätten in kleinen Städten und ländlichen
Gemeinden, da sie eine Presse zur Verfügung stellt, welche für eine Mannigfaltigkeit
von Arbeitsarten geeignet ist, wodurch die Notwendigkeit für den Werkstätteninhaber
vermieden wird, selbst eine Anzahl Pressen für verschiedene Arten von Arbeiten aufzustellen,
die mit einer einzelnen Presse gemäß der Erfindung geleistet werden können. Die
Erfindung ermöglicht es ferner dem Pressenbesitzer, eine ziemlich große Änderung
in der Arbeitsgeschwindigkeit vorzunehmen, da die Presse oft mit einer größeren
Geschwindigkeit arbeiten kann, wenn der Hub kurz ist, als wenn er lang ist.
-
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt.
-
Abb. i ist eine senkrechte Schnittansicht einer mechanischen Presse
mit einstellbarem Hub gemäß Gier Erfindung; Abb. 2 ist ein Querschnitt nach der
Linie 11-II der Abb. i.
-
io bezeichnet den Pressenrahmen, dessen dargestellte Form bei neigbaren
Kraftpressen benutzt wird. 12 bezeichnet einen auf und ab gehenden und das Werkzeug
tragenden Schlitten, der bei seinen Hinundherbewegungen durch nicht dargestellte
Leisten geführt wird, die an dem Pressenrahmen angebracht sind. 14 bezeichnet ein
Kniehebelwerk, welches den Schlitten 12 mit dem Rahmengestell verbindet und beim
Ausführungsbeispiel eine auf einer Kurbelwelle 18 sitzende Kurbel 16 und eine Verbindungsstange
2o hat. Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, daß sie an den Standardtypen von
Kraftpressen mit nur sehr geringen Änderungen angebracht werden kann. Praktisch
ist die einzige Änderung, die erforderlich ist, die Anordnung eines Lagerarmes an
der Rückseite des Rahmens für die Maschinenantriebswelle und die Verlagerung des
Schwungrades 22 von der Kurbelwelle 18 auf eine Kurbelwelle 25 an der Rückseite
der Presse.
-
Dem Schlitten 12 wird eine Aufundabbewegung durch das Kniehebelwerk
14 mittels einer antreibenden Schubstange 30 und eines Hebels 32, der an
dem Rahmen bei 33 sch-,venkbar gelagert ist, sowie durch einen Lenker 35 erteilt.
Die antreibende Kraft wird der Schubstange 3o durch irgendeine geeignete Einrichtung,
wie beispielsweise durch eine Kurbel 37 auf der Kurbel-,velle 25, übertragen, die
in dem Rahmen der Presse gelagert ist. Die Schubstange 30 ist mit dem schwenkbar
gelagerten Hebel 32 bei 39 verbunden, und der Lenker 35 verbindet das Kniehebelwerk
14 mit dein Hebel 32, wie dies bei 41 und 42 angedeutet ist.
-
Der Lenker 35 wird vorteilhaft finit dem Schwenkhebel 32 in der Weise
verbunden, daß seine Verbindungsstelle von der Achse 33, auf der der Hebel sich
dreht, weg oder auf diese zu eingestellt werden kann. Um diese Einstellung zu ermöglichen,
ist der Schwenkhebel 32 mit einer Führung 45 versehen, in oder auf -,velcher die
Lenkerverbindung 42 in eine unbegrenzte Anzahl von Einstellagen in bezug auf die
Achse 33 verschoben werden kann, um die der Schwenkhebel 32 schwingt. Eine
bevorzugte Form der Verbindung 42 (Abb. 2) weist einen Zapfen 47 und einen Stein
49 auf, der in der Führung 45 des Schwenkhebels 32 verschiebbar ist. Der Zapfen
47 geht durch das gegabelte Ende des Lenkers 35 hindurch, und der Stein 49 sitzt
dicht passend in der Führung 45. Um den Stein in einer gewünschten Einstellage in
der Führung 45 festzulegen, kann der Zapfen 47, wie bei 51 dargestellt, kegelig
ausgebildet und der Stein 49 mit Klemmbolzen 53 versehen sein, die mit dem einen
Ende sich auf dem kegeligen Teil st des Zapfens und mit dem anderen Ende auf der
Führung 45 abstützen. Eine auf den Zapfen 47 aufgeschraubte Mutter 55, die sich
an einen Bund 57 anlegt, welcher sich mit seinem anderen Ende gegen den Stein 45
abstützt, dient dazu, den kegeligen Teil 5 i des Zapfens 47 kräftig gegen die Bolzen
53 zu drücken und hierdurch diese Bolzen in Klemmberührung mit der Führung 45 zu
bringen und somit die Verbindung in der gewünschten Einstelllage in der Führung
45 festzulegen. Die Führung 45 hat eine Krümmung nach einem Radius, welcher der
Länge des daran angreifenden Lenkers entspricht. Wie dargestellt, hat beim Ausführungsbeispiel
die Führung 45 eine Krümmung, die der Länge des Lenkers 35 entspricht. Der Krümmungsbogen
der gekrümmten Führung soll vorteilhaft 45' nicht überschreiten, so <laß die
Standfestigkeit der antreibenden Teile unter Biegekräften nicht beeinträchtigt wird,
die durch das KniehehelNverk übertragen werden. Diese Kräfte entstehen aus dem Widerstand,
der durch die Formwerkzeuge bei der Ausführung ihrer Arbeit auftritt, und dieser
Widerstand wird als Gegenkraft auf den Schlitten 12 übertragen. Dadurch, daß der
Bogen der Führung 45 nicht größer als 45° ist, wird ein Ausbiegen des Kniehebelwerkes
i4 aus seiner gestreckten Lage nach der falschen Seite unter dem Einfluß der Rückwirkung
der größten Widerstandskräfte beim Arbeiten der Presse verhindert. und die Standfestigkeit
od^r Dauerhaftigkeit der
Gien Schlitten bewegenden Einrichtung wird
aufrecht erhalten.
-
Infolge der Verbindung des Lenkers 35 finit dem Schwenkhebel 32 mittels
der einstellbaren Verbindung ist noch ein weiterer Vorteil vorhanden. Die antreibende
Schubstange 3o kann nämlich, wie dargestellt, an dem Schwenkhebel 32 an oder
in der Nähe dessen Endes angreifen, welches von der Achse 33 abliegt, um die der
Hebel schwenkt. Infolge dieser Anordnung ist das Kraftmoment, mit dem die antreibende
Stange 3o auf den Schwenkhebel 32 einwirkt, gewöhnlich größer als das Kraftmoment,
mit dem dieser Schwenkhebel auf den Lenker 35 einwirkt, und in keiner Einstellungslage
des Lenkers 35 ist das Moment, mit dem die Schubstange 30 wirkt, beträchtlich
überschritten. Infolge dieser Anordnung werden die Stöße, die beim Arbeiten der
Matrizen eintreten und der Kurbelwelle 25 übertragen werden, wesentlich gemildert,
und die Fähigkeit, diesen wiederholten Stößen zu widerstehen, wird wesentlich erhöht.
-
Die Anordnung, nach der die Führung 45 eine Krümmung entsprechend
der Länge des daran angreifenden Lenkers mit dem Mittelpunkt 41 hat, bewirkt, daß
ohne Rücksicht auf die Einstellungslage des einstellbaren Lenkers der sich hin und
her bewegende Schlitten eine gleichbleibende Lage am unteren Ende des Hubes einnimmt.
Aus Abb. i ist zu erkennen, daß der Kniehebel 14 sich in einer ausgerichteten oder
gestreckten Lage befindet und <laß der Schlitten 12 sich am` unteren Totpunkt
seines Hubes befindet. Eine Bewegung des Lenkers 35 in irgendeiner Einstellungslage
an der Führung 45 bewirkt keine Änderung in der Strecklage des Kniehebelwerkes 14
oder in der Stellung des Schwenkhebels 32, der Schubstange 30 oder der Kurbel 37.
Die Stellung der Teile 32, 30 und 37 verbleibt für eine gleichbleibende
untere Totpunktlage des Schlittens 12 für alle Hublängen konstant, die durch Einstellungen
des Lenkers 35 herbeigeführt werden.
-
Der Mindestabstand zwischen dem Schlitten und dem Maschinentisch bleibt
konstant, und weiter kann erfindungsgemäß die Hublänge des Schlittens 12 innerhalb
lies durch die Bauart der Presse bedingten Einstellungsbereiches stufenlos verändert
werden.
-
Arbeitsweise In der in Abb. i dargestellten Lage befindet sich der
Lenker in einer Einstellungslage für die maximale Hublänge. Um die Presse für einen
kürzeren Hub einzustellen, wird der Stein 49, durch Lockerung der beschriebenen
Klemm- oder Befestigungsmittel, freigegeben und auf der Führung ,I5 in eine Stellung
verschoben, die näher der Achse 33 liegt, auf der der Schwenkhebel 32 sich dreht.
Dann werden die Kleinmittel festgezogen, um den Stein 49 in der neuen Einstellungslage
festzulegen. Der Kreisbogen, auf dem der Schwenkhebel 32 in der neu eingestellten
Lage des Steines mit seinem Gelenkpunkt 42 schwingt, ist kürzer als der Kreisbogen,
auf dem der Hebel in der in Abb. i dargestellten Stellung des Steines 49 schwingt.
Die Größe der Bewegung des Schlittens 12, die durch die Antriebsvorrichtung übertragen
wird, ist daher kleiner, und demzufolge wird die Hublänge geringer sein. Dabei bleibt
die Stellung der Kurbel 37 in dem Arbeitskreislauf dieselbe wie vor der Einstellung
des Lenkers 35 in der Bogenführung 45, so daß die Stellungen der den Schlitten antreibenden
Teile 32, 30, 37 für einen langen oder kurzen Hub sich in bezug auf die untere Totpunktlage
des Schlittens 12 nicht verändern. Aus dieser Erklärung ist zu erkennen, daß durch
Einstellungen der Lage des Steines 49 an der Führung 45 innerhalb der Einstellgrenzen
eine stufenlose Veränderung in der Hublänge des Schlittens 12 erreicht werden kann,
wobei die untere Totpunktlage des Schlittens für alle diese verschiedenen Hublängen
und die zeitliche Einstellung der Pressenteile in dem Arbeitsgang für alle Hublängen
des Schlittens 12 dieselbe bleibt.