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Verfahren zum Betrieb eines Schleppers mit einem Verbrennungsantriebsmotor
Bei den bisher bekannten Schleppern hat der _\ntrielisniotor eine obere Enddrehzahl.
Diese obere l,.nddrelizahl ist mit Rücksicht auf die hohe Dauerbeanspruchung bei
schwerer Ackerarbeit, z. B. beim Pflügen, auf eineu Wert festgesetzt, der unter
der möglichen Höchstdrehzahl des Antriebsmotors liegt. Die Lebensdauer des Antriebsmotors
wird dadurch beträchtlich verlängert.
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Es hat sich gezeigt, daß ein Schlepper neben der Ackerarbeit mehr
und mehr für Transporte auf der Straße benutzt wird. Bei der Straßenfahrt ist ein
Schlepper jedoch nicht einer hohen Dauerbeanspruchung, sondern einer wechselnden
Beanspruchung ausgesetzt, bei der nur zeitweise die Höchstleistung des Antriebsmotors
verlangt wird. Während der Straßenfahrt ist daher die Art und Weise der Rücksichtnahme
auf die Lebensdauer des Antriebsmotors, wie sie bei der schwereren Ackerarbeit Anwendung
findet, nicht so von Bedeutung, und es besteht ein Nachteil darin, daß bei der Straßenfahrt
nicht die mögliche Höchstdrehzahl und damit die Höchstleistung des Antriebsmotors
ausgenutzt werden kann.
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Aus dem Vorstehenden ist bereits zu erkennen, daß die Begrenzung der
Drehzahl des Antriebsmotors eines Schleppers auf eine einzige obere Enddrehzahl
nicht zweckmäßig ist. Dies erhellt noch mehr, wenn man die Forderungen betrachtet,
die an den Antriebsmotor bei der leichten Ackerarbeit gestellt werden. Bei der leichten
Ackerarbeit, z. B. beim blähen, ist der Antriebsmotor einer Dauerbelastung ausgesetzt,
die nur einen Bruchteil der hohen Dauerlast bei der schweren Ackerarbeit beträgt.
Seine Höchstleistung wird dabei nie verlangt. Infolgedessen ist es ohne weiteres
möglich, daß der Antriebsmotor die Dauerteillast auch bei. einer Drehzahl abgibt,
die niedriger ist als die obere Enddrehzahl, mit der der Antriebsmotor bei dem Betrieb
unter schwerer Ackerarbeit läuft. Das würde den Antriebsmotor sehr schonen und gleichzeitig
seinen mechanischen Wirkungsgrad bedeutend verl)essern.
Die Erfindung
besteht nunmehr darin, daß die obere Betriebsdrehzahl des Motors in Abhängigkeit
von den Arbeiten, für die der Schlepper bestimmt ist, z. B. von der Straßenfahrt,
von schwerer und leichter Ackerarbeit, verändert wird derart, daß für die Straßenfahrt
die Höchstdrehzahl des Motors ausgenutzt werden kann, den Ackerarbeiten jedoch je
eine Drehzahl, die niedriger ist als die Höchstdrehzahl als obere Betriebsdrehzahl
vorbehalten ist, die für die leichte Ackerarbeit gegebenenfalls noch niedriger sein
kann als für die schwere Ackerarbeit.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die
höchste Motordrehzahl nur in den obersten Getriebegängen freigegeben wird. Dadurch
wird eine zu hohe Beanspruchung des Antriebsmotors bei schwerer Ackerarbeit vermieden.
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In der Zeichnung ist ein Ackerschlepper zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens beispielsweise dargestellt.
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Die Abb. i zeigt den Schlepper von der Seite gesehen Die Abb.2 zeigt
einen Blick in das Schaltgetriebe des Schleppers von oben.
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Der Ackerschlepper ist mit einem Dieselmotor i ausgerüstet, der Tiber
ein Schaltgetriebe 2, über ein Ausgleichgetriebe 3 und über ein Untersetzungs-Betriebe
.I seine Leistung auf die Hinterräder 5 überträgt. Der Dieselmotor i stellt mit
dem Schaltgetriebe 2 durch eine ein- und ausrückbare Kupplung und eine Welle in
Verbindung, die sich in dein Gehäuse 6 befinden. Das Schaltgetriebe 2 ist mit zusätzlichen
Gängen für die Straßenfahrt ausgerüstet. Der Ackerschlepper kann also auch für die
Straßenfahrt benutzt werden. --Mit Rücksicht auf die Ackerfahrt unter dauernder
großer Last ist die Drehzahl des Dieselmotors i auf einen unter der Höchstdrehzahl
liegenden Wert durch eine Blockierun- begrenzt. Diese Blockierung besteht in einem
Anschlag 7, der auf das zum Drehzahlregler 8 führende Gestänge zur Verstellung der
Motordrehzahl wirkt. Das Gestänge besteht aus einem Fußhebel 9, einer drehbaren
Welle io, auf deren einem Finde ein Fußhebel 9 und auf deren anderem Ende ein Hebel
i i sitzt, und einer Stange 12, die zwischen den Hebel i i und den Drehzahlverstllhebel
13 am Drehzahlregler 8 eingeschaltet ist. In der -üb. 1 ist die Stellung des Gestänges
gezeichnet, in der der 1-Iebel 13 am Anschlag 7 anliegt. In dieser Stellung ist
die obere Betriebsdrehzahl des Dieselmotors t entsprechend für die Ackerfahrt eingestellt,
da eitle Bewegung des Hebels 13 im Sinne einer Vergrößerung der Drehzahl des Dieselmotors
1, d. h. in der Abb. i gesehen nach links durch den Anschlag verhindert wird. -Mit
dem Anschlag 7, der durch einen doppelarmigen auf einem Bolzen 1 4 gelagerten Kniehebel
15 gebildet wird, ist ein zum Schaltgetriebe 2 führendes Gestänge verbunden,
das aus einer Stange 16 und einem auf einem Bolzen 18 gelagerten doppelarmigen Kniehebel
17 besteht. Auf das Gestänge 16, 17 wirkt der Schaltknüppel 19 mit seinem unteren
Ende 20 beim Schalten in die Gänge und aus den Gängen für die Strafienfahrt ein
derart, daß der Anschlag 7 beim Schaltei in die Gänge aus dem Weg des Hebels 13
und beim j Schalten aus den Gängen wieder in den 1-\'eg des Hebels 13 geschoben
wird. 711 diesem Zweck ragt der Kniehebel 17 mit seiliein freien l?nde 21 in die
Nut 22 der Schaltgabel 23 der Gänge für die Straßenfahrt ein, in die beim Schalten
das untere Ende 2o des Schaltknüppels ig eingeschoben wird. Beim Schalten der Gänge
für die Straßenfahrt wird also das freie Ende 21 des Kniehebels 17 durch das Ende
2o des Steuerknüppels ig aus der Nut 21 hinausgeschoben, wobei sich der l#-iliellel>el
17 und damit die Stange i6 und der Kiiieliebcl 15 so bewegen, daß der Anschlag 7
dell Hebel 13 für eine weitere Bewegung nach links freigibt. Damit besteht die Möglichkeit,
die Drehzahl des Dieselmotors r während der Straßenfahrt bis auf seine Ilöchstdrehzahl
zu erhöhen. Eine Fedc@l- 24 hat das Bestreben, das Gestänge 15, 16. 1 7 immer in
die Stellung zu ziehen, in der es gezeichnet ist, in der also die Bewegung des lleliels
1 3 blockiert ist. In dieser Stellung legt sich der l@nieliel>el 17 gegen einen
Anschlag 25 all.
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Der Ackerschlepper ist finit einer Zapfwelle 26 ausgerüstet. Die Zapfwellc
26 wild vom Schaltgetriebe 2 aus über ein 1>esoiidcres Getriebe 27, das mehrere
Übersetzullgeil e°ntliiilt, angetrieben. Die Übersetzungen werden durch einen Schaltheliel28
geschaltet. In der gezeichneten Sttlltln" des Schalthebels 28 ist inl Getriebe 27
die 1"licrsetzuii:, eingeschaltet, bei der die 7_apf@@-clle2b bei der ()bereit Betriebsdrehzahl
des Dieselmotors i für schwere Ackerarbeiten finit ihrer genorn;ten 1)relizalil
läuft. Es ist noch eine zweite Stellung 2p für deal Hebel 28 vorgesehen. In dieser
Stellung ist ini Getriebe 27 die Übersetzung eingeschaltet, bei der die Zapfwelle
26 bei der oberen Betriebsdrehzahl des Dieselmotors i für die leichten =\chel-2L1-lieitell
nlit ihrer genormten Drehzahl liiuft. Die Schaltung der Obersetzungen im Antrieb
der Zapfwelle 26 ist finit einer Vorrichtung zur Blockierung dei- Motordrehzahl
gekuppelt derart, daß Heini L'insclialten der Zapf- i Wellenübersetzungen zwangsläufig
die Einstellung der zugeordneten oberen Beti-ielisdi-elizalil des Dieselmotors i
erfolgt. Die Vorriclitting hestelit aus einem verschiebbaren Stift 3o, gegen den
der Drehzahlverstellhebel13 bei den beiden olleren Betriebsdrehzahlen für die Ackerarbeiten
aiiscliligt. Der Stift 30 hat eilten Seitellarni 3 i tind wird verstellt
durch ein all diesen :1rin aasreifendes Gestälige, welches mit deal Schalthehl 28
des Getriebes 27 ill Verbindung stellt. Das Gestiinge ist mit 32 beZeiChnet. Am
Ende des ('#est2inges 32 ist eilte Schlaufe 33 vorgesehen, die finit ihrer linken
inneren Seite all einem Stift 34 des 1-lebels 28 (ltlrcll eilte Feder 35, die sich
gegen einen Bulld 36 des Gestänges 32 und einen festen Alisclilaä 37 ain Gehäuse
des Schaltgetriebes abstützt, zur Alllage gebracht wird. Bei der Bewegung des Hebels
28 bewegt sich das Gestänge 32 und damit über den Arln 31 der Stift 30 sinngemäß.
In per gezeichneten Stellung des Hebels 28 und des Stiftes 3o wird durch den Stift
3o die Drehzahl des Dieselmotors i auf die obere Betriebsdrelizahl
für
schwere Ackerarbeiten begrenzt. In der Stellung 29 des Hebels 28 begrenzt der Stift
30 die Drehzahl des Dieselmotors i auf die obere Betriebsdrehzahl für die leichten
Ackerarbeiten. Es ist natürlich auch denkbar, daß der Hebel 28 noch eine dritte
Stellung hat, in der im Getriebe 27 eine Übersetzung eingeschaltet ist, die der
Zapfwelle 26 bei der Höchstdrehzahl des Dieselmotors i, die nur in den obersten
Getriebegängen freigegeben wird, die genormte Drehzahl erteilt. Das Getriebe 27
kann jedenfalls so ausgebildet sein, daß die Zapfwelle 26 mindestens bei den beiden
oberen Betriebsdrehzahlen des Dieselmotors i für dieAckerarbeiten, gegebenenfalls
jedoch auch bei der Höchstdrehzahl des Motors oder bei dieser und einer der beiden
oberen Betriebsdrehzahlen für die Ackerarbeiten mit ihrer genormten Drehzahl laufen
kann. Beim dargestellten Ackerschlepper kann, wie erläutert, die Zapfwelle 26 nur
bei den oberen Betriebsdrehzahlen für die schweren und leichten Ackerarbeiten mit
der genormten Drehzahl laufen. Wenn bei der Fahrt auf der Straße die oberen Getriebegänge
eingeschaltet und damit die Höchstmotordrehzahl freigegeben wird, nimmt der Kniehebel
17, um den das Gestänge 32 mit Hilfe einer Schlaufe 38 herumgeführt ist, das Gestänge
32 entgegen der Kraft der Feder 35 mit und bringt dadurch den Stift 30 in
eine Stellung, in der dieser den Drehzahlverstellhebel 13 für die Höchstdrehzahl
des Dieselmotors i blockiert. Der Kniehebel 17 stößt dabei gegen die linke innere
Seite der Schlaufe 38. Das Gestänge 32 lieht sich dabei durch die Anordnung der
Schlaufe 33 vom Stift 34 des Hebels 28 ab. Es ist noch ein Hebel 39 vorgesehen,
der im Getriebe 27 eine Kupplung betätigt, mit deren Hilfe das Getriebe 27 zu-und
abgeschaltet werden kann.
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In manchen Fällen reicht es aus, daß man den Antrieb der Zapfwelle
26 so ausbildet, daß die Zapfwelle 26 nur bei einer der beiden oberen Betriebsdrelizahlen
für die schweren und leichten Ackerarbeiten mit der genormten Drehzahl laufen kann.
In diesem Falle ist es zweckmäßig, daß beim Einschalten der Kupplung die Drehzahl
des Dieselmotors i auf die obere Betriebsdrehzahl, entweder für die schweren oder
leichten Ackerarbeiten, begrenzt wird. Es müßte in diesem Falle also ein entsprechendes
Gestänge von dem Kupplungshebel 39 zu dem Stift 30 führen.
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Die Abstufung der oberen Betriebsdrehzahlen kann beispielsweise so
erfolgen, daß für die schweren Acl<erarlieiten 70 °/o und für die leichten Ackerarbeiten
5o °/o der Höchstdrehzahl vorgesehen sind.