DE82297C - - Google Patents
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C11B—PRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
- C11B9/00—Essential oils; Perfumes
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 23: Fettindustrie.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 10. August 1894 ab·
Als Lösungsmittel für wohlriechende Substanzen bei der Bereitung von Parfüms für
Wohnzimmer, Kleider u. s. w. wird gewöhnlich Spiritus in verschiedenen Concentrationsgraden
angewendet. Dieses Lösungsmittel hat aber die Eigenschaft, die Geruchsstoffe — gewöhnlich
ätherische OeIe mit. hohem Siedepunkt oder feste Substanzen — so zu sagen
gebunden zu halten, und erst nachdem das Lösungsmittel verdampft ist, treten die Wohlgerüche
in richtiger Zusammensetzung hervor. Je höher der Wassergehalt des Spiritus, desto
länger wird dieses Hervortreten verzögert. Aufserdem entstehen nasse Flecken, wenn die
wohlriechende Flüssigkeit — wie gewöhnlich — durch directes Ausgiefsen benutzt wird,
die erst nach einiger Zeit ein nur wenig zertheiltes concentrirtes Parfüm mit geringer Geruchsintensität
hinterlassen. Es ist zwar möglich, die Geruchsintensität und die Zertheilung bis zu einem gewissen Grade zu erhöhen,
z.B. bei Zimmerparfüms durch die Verwendung von Zerstäubern oder besonderen Flaschen, an denen Luftcomprimatoren angebracht
sind. Solche Apparate haben aber nur geringe Wirkung, sind theuer, werden sehr leicht unbrauchbar und erfordern Uebung,
um benutzt werden zu können.
Diesen Uebelständen wird durch die vorliegende Erfindung abgeholfen in der Weise,
dafs man beim Zapfen oder Einfüllen der wohlriechenden Flüssigkeit, bestehend aus
einer Mischung von ätherischen Oelen und wohlriechenden Körpern oder deren Lösungen
in Alkoholen, in die für den Gonsum bestimmten Gefäfse oder Flaschen gleichzeitig
unter stärkerem oder geringerem Druck Körper einführt, die bei. Zimmertemperatur oder
bei Handwärme theilweise oder . vollständig gasförmig sind, und welche unter +300G.
im Stande sind, einen zum Auspressen aller Flüssigkeit aus dem Aufbewahrungsgefäfse genügenden
Druck erzeugen zu können, wobei jedoch nur solche leicht flüchtigen Körper Verwendung finden sollen, die aufser den genannten
Eigenschaften auch diejenige haben, selbst nicht riechend zu sein, oder — wie der
Spiritus bei den jetzigen Parfüms — nur einen so schwachen, wenig ausgeprägten Geruch zu
besitzen, dafs dadurch der Charakter des Wohlgeruches nicht wesentlich verändert wird. Sobald
die Flüssigkeit aus dem Aufbewahrungsgefäfse austritt, entwickelt sich der eingeführte
Körper in Gasform und reifst gleichzeitig das Parfüm in solcher Menge mit, dafs dasselbe
augenblicklich zur Geltung kommt, wobei man infolge des Druckes eine bequeme Verwendung
und Zertheilung erreicht.
Als Beispiele für Körper, welche die oben angeführte Eigenschaft haben, seien folgende
erwähnt: Kohlenwasserstoffe, wie Butan, Tetramethylmethan, Isopenthan, Aldehyde, Aetherarten,
wie Aethylenäther u. s. w., alle mit einem Siedepunkt unter + 300G. bei 1 Atm.,
sowie Kohlensäure, Stickstoffoxydul, Methan, Luft 11. s. w.
Besonders deutlich wird eine Erhöhung der Geruchsintensität merkbar, wenn die wohlriechende Flüssigkeit mit einem bei Zimmertemperatur
gasförmigen Körper, z. B. Methan, gesättigt wird, jedoch ohne wesentliche Verstärkung
des Druckes. Beim Oeffnen der
Flasche wird sich in diesem Falle langsam Gas erzeugen, das die Geruchsstoffe mitreiist,
und somit kann die Geruchsintensität während der ganzen Verdampfungszeit constant gehalten
werden.
In Bezug auf die Zimmerparfüms, bei deren Verwendung eine augenblickliche Verbreitung
des Parfüms in der Luft gewünscht wird, ohne dafs sich dabei Tropfen von nicht verdampfter
Flüssigkeit abscheiden, ist der zugesetzte Körper eine Flüssigkeit mit einem Siedepunkt nicht über -f- 300 C, und wird
in solcher Menge eingeführt, dafs er das hauptsächlichste Lösungsmittel des Geruchsstoffes bildet. Hierdurch wird bei der Verwendung
eine augenblickliche und vollständige Verdampfung erreicht. Da die Lösungsmittel
der wohlriechenden Körper gewöhnlich auch die Eigenschaft haben, Harz u. s. w. zu lösen,
würden herausfallende Flüssigkeitstropfen Flecke auf den polirten Möbeln u. s. w. verursachen,
mit denen sie möglicherweise in Berührung kommen.
Die Gefäfse — meistens Glasflaschen —, die zur Aufbewahrung der wohlriechenden Flüssigkeiten
zusammen mit dem unter Druck eingeführten Körper dienen, werden mit einem zweckentsprechenden einfachen Ventil versehen,
so dafs man nach Belieben die Flüssigkeit durch eine ganz leichte Handhabung verbreiten
kann.
Claims (3)
- Patent-Ansprüche:ι . Das Verfahren zur Herstellung wohlriechender Flüssigkeiten mit erhöhter Geruchsintensität, dadurch gekennzeichnet, dafs man eine Mischung von ätherischen Oelen und wohlriechenden Körpern und deren Lösungen in Alkoholen, ohne eine wesentliche Verstärkung des Druckes im Aufbewahrungsgefä'fse mit einem unter 4- 300 C. bei ι Atm. theilweise oder vollständig gasförmigen Körper sättigt, welcher geruchlos, ist oder nur einen so wenig ausgeprägten Geruch hat, dafs dieser nicht als ein constituirender Bestandtheil des Wohlgeruches auftritt.
- 2. In weiterer Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch 1. das Verfahren zur Erhöhung der Geruchsintensität wohlriechender Flüssigkeiten unter gleichzeitiger Erzielung bequemer Zertheilung derselben, dadurch .gekennzeichnet, dafs man beim Zapfen oder Einfüllen in die für den Consum bestimmten Gefäfse unter Druck Körper einführt, die bei gewöhnlicher Zimmertemperatur oder bei Handwärme theilweise oder vollständig gasförmig sind und dabei keinen solchen Geruch haben, dafs dieser als ein constituirender Bestandtheil des Wohlgeruches auftritt.
- 3. Bei dem unter 2. gekennzeichneten Verfahren die Verwendung eines unter -f-300 theilweise gasförmigen Körpers in solcher Menge und mit solchen Eigenschaften, dafs er gleichzeitig als Lösungsmittel der Parfüms dienen kann, um ein vollständiges und augenblickliches Verdampfen bei äufserster Zertheilung der Parfüms' zu erreichen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
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