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Gerät zum Entfernen des Kesselsteins aus den Wasserkühlern und Zylindermänteln
von Brennkraftmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zum Entfernen des
Kesselsteins aus den Wasserkühlern und den Zylindermänteln von ßrennkraftmaschinen,
insbesondere an Kraftfahrzeugen. Zur Reinigung der Kühler und Zylindermäntel von
Kraftfahrzeugen hat man bisher zwei Wege beschritten. Entweder wurde, während der
Kühler und die Antriebsmaschine im Fahrzeug verblieben, die Reinigungsflüssigkeit,
meist verdünnte Chromsäure. an Stelle des gew<ihnlichen Kühlwassers in den Kühlkreislauf
eingefüllt und <las Fahrzeug damit einige Stunden gefahren, worauf nach dem Ablassen
der Flüssigkeit mit dem gelösten Kesselstein eine gründliche Spülung des gesamten
Kreislaufes mit reinem \\'asser erfolgte. Oder der Kühler und der Zylinderblock
wurden einzeln aus dem Fahrzeug ausgebaut und je für sich mit heißer, verdünnter
Chromsäure gereinigt, indem diese durch besondere Pumpen mit hoher Geschwindigkeit
durch den Kühler bzw. den Zylindermantel des Motorblocks hindurchgepumpt wurde.
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Das erstgenannte Verfahren ist für Reparaturwer=kstätten schon wegen
seiner langen Zeitdauer unwirtschaftlich und daher nicht anwendbar. Da die kleine
Kühlwasserpumpe der Fahrzeugantriebsmaschine außerdem der Reinigungsflüssigkeit
nur eine geringe Geschwindigkeit erteilt, so fehlt hierbei jede mechanische Reinigungswirkung
der Flüssigkeit. Das Ablassen der Flüssigkeit nach dem Reinigen erfolgt ferner durch
den engen Ablaßhahn
des Kühlers mit sehr geringer Geschwindigkeit,
so daß die Gefahr besteht, daß größere Teile gelösten Kesselsteins sich dabei wieder
im Kühlkreislauf absetzen und während des folgenden Betriebes die Durchgangsquerschnitte
desselben an kritischen Punkten verengen. Außerdem fehlt jede Kontrollmöglichkeit,
um festzustellen, ob der Kesselstein wirklich vollständig aus dem Kreislauf entfernt
ist.
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Das an zweiter Stelle genannte Verfahren besitzt diese Nachteile zwar
nicht. Durch den Ausbau des Kühler- und Motorblocks geht jedoch unverhältnismäßig
viel Zeit verloren, so daß es in der Werkstatt nur dann angewendet werden kann,
wenn diese Teile aus anderen Gründen sowieso aus dem Fahrzeug ausgebaut werden müssen.
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Das neue Gerät vereinigt die Vorteile beider bisher bekannten Verfahren,
ohne deren Nachteile zu besitzen. Gemäß der Erfindung besteht das Gerät aus einem
zweckmäßig fahrbaren Untersatz, auf dem ein mit einer Heizvorrichtung versehener
Behälter für die Reinigungsflüssigkeit und eine zweckmäßig elektrisch angetriebene
Pumpe angeordnet sind. deren Saugleitung mit dem Behälter verbunden und deren Druckleitung
mit einem biegsamen Schlauch o. dgl. zum Anschluß an die Kühlwasserein- bzw. -austrittstutzen
des zu reinigenden Kühler-bzw. Zylinderblocks versehen ist, während ein zweiter,
mit einem ebensolchen Anschluß versehener, als Rückleitung für die Reinigungsflüssigkeit
dienender biegsamer Schlauch o. dgl. mit einem in dem Behälter angeordneten Filter
verbunden ist. Durch einen in der Druckleitung der Pumpe angeordneten Druckmesser
können das Fortschreiten und die Beendigung der Reinigung festgestellt werden, indem
der Flüssigkeitsdruck mit dem zunehmenden Freiwerden der Durchgangsquerschnitte
deutlich wahrnehmbar absinkt. Um zu Beginn der Reinigung keinen zu großen Pumpendruck
entstehen zu lassen, durch den die dünnwandigen Kühlerröhrchen gefährdet werden
könnten, kann in der Druckleitung der Pumpe ferner ein, beispielsweise auf
0,5 atü ansprechendes, Überdruckventil angeordnet sein, welches bei größerem
Druck eine Kurzschlußverbindung zwischen der Druck- und der Saugseite der Pumpe
herstellt. Gemäß einer weiteren Vervollkommnung der Erfindung können in der Druckleitung
der Pumpe hinter dem Überdruckventil ein Absperrhahn und in der Saugleitung der
Pumpe sowie in der Rückführungsleitung zum Behälter ein Umschalthahn (Me`hrwege'hahn)
angeordnet sein, durch welche die Rückführungsleitung mit der Saugleitung verbunden
werden kann, um nach beendigter Reinigung die Flüssigkeit aus dem Kühler-bzw. Motorblock
absaugen und mittels des Überdruckventils in den Behälter zurückpumpen zu können.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels derselben an Hand der Zeichnung.
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In der Zeichnung zeigt Abb. i eine Frontansicht des neuen Geräts,
Abb. 2 das Gerät von der Seite gesehen und Abb. 3 einen Schaltplan der elektrischen
und hydraulischen Leitungen des Geräts.
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Auf einem mit zwei Laufrädern 5 und einer Bodenstütze 6 versehenen,
aus Profileisen hergestellten Rahmen 7 ist ein kastenförmiger, aus dünnwandigem
Blech bestehender Aufbau 8 befestigt, in dessen Innenraum ein Flüssigkeitsbehälter
9 von etwa 6o1 Inhalt und eine von einem Elektromotor io angetriebene Flüssigkeitspumpe
i i untergebracht sind. In den Behälter 9 ist von oben her ein Filter 12 lose eingesetzt,
welches durch einen mit einem beispielsweise bajonettverschlußartigen Schnellverschluß
versehenen Deckel 13 zum Zwecke der Reinigung leicht zugänglich ist. Außerdem sind
in dem Behälter 9 eine elektrische Heizvorrichtung in Gestalt eines Tauchsieders
14 und ein mit einem selbsttätigen Bimetallschalter 15 verbundener Wärmefühler 16
angeordnet, der an einem in der Schalttafel 17 angebrachten Fernthermometer 18 die
jeweilige Temperatur der in dem Behälter befindlichen Flüssigkeit anzeigt und beim
Überschreiten einer bestimmten Temperatur von beispielsweise 85° C die Heizvorrichtung
durch Unterbrechen der Stromzuleitung i9 selbsttätig ausschaltet.
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Sowohl der Elektromotor io als auch die Heizvorrichtung 14 sind durch
die aus dem Gerät herausgeführten elektrischen Leitungen 20, 21 über einen Steckkontakt
an das Stromnetz angeschlossen und können durch einen auf der Schalttafel 17 angeordneten
Schalter.22 einzeln oder gemeinsam ein-und ausgeschaltet werden.
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Die Saugseite der Pumpe i i ist durch eine feste Leitung 25 über einen
Dreiwegehahn 26 mit dem unteren Teil des Behälters 9 verbunden. Von der Druckseite
der Pumpe i i führt zunächst eine feste Leitung 27 zu einem ebenfalls an der Schalttafel
17 angebrachten Absperrhahn 28 und wird von dort aus dem Gerät herausgeführt, um
sich außerhalb desselben als biegsame Schlauchleitung 29 fortzusetzen. Das freie
Ende 3o dieser Schlauchleitung ist so eingerichtet, daß es leicht mit dem Eintrittstutzen
31 des zu reinigenden Kühlers 32 bzw. mit dem Kühlwasseraustrittstutzen 33 des zu
reinigenden Motorblocks 34 verbunden werden kann.
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Eine zweite, an ihrem freien Ende 35 zum bequemen Anschließen an den
Austrittstutzeti 36 des Kühlers bzw. an den Kühlwassereintrittstutzen 37 des Motorblocks
eingerichtete biegsame Schlauchleitung 38 führt in das Gerät hinein und dort zu
einem an der Schalttafel 17 angeordneten Dreiwegehahn 39. An diesen ist einerseits
eine in den Innenraum des Filters 12 führende feste Leitung 4o, andererseits eine
kurze Verbindungsleitung 41 zu dem anderen Dreiwegehahn 26 angeschlossen.
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Die Druckleitung 27 der Pumpe i i ist außerdem mit der Saugleitung
25 durch eine Kurzschlußleitung 42 verbunden, in welcher sich ein nach der Saugleitung
hin öffnendes Überdruckventil 43 befindet. Dieses ist so eingestellt, daß es auf
einen Überdruck von etwa o,5 atü anspricht. Der jeweils in der Leitung 27, 29 herrschende
Überdruck wird durch ein an der Schalttafel 17 befindliches Manometer 44 angezeigt.
Bei
der Inbetriebnahme des Geräts wird zunächst der Behälter 9 mit einer ausreichenden
Menge der Reinigungslösung, beispielsweise mit verdünnter Chromsäure, gefüllt und
das Gerät an das Fahrzeug herangefahren, dessen Kühler und 'Motorblock vom Kesselsteinansatz
gereinigt werden sollen. Weder der Kühler noch der :Motorblock brauchen hierbei
aus dem Fahrzeug ausgebaut zu werden. Es ist vielmehr nur nötig, nach dem Ablassen
des Kühlwassers die Verbindungsschläuche zwischen den Kühlwasserein- und -austrittstutzen
des Kühlers und des Motorblocks zu entfernen und statt dessen z. B. den Schlauch
29 des Geräts mit dem Eintrittstutzen 31 des Kühlers 32 und den Schlauch 38 mit
dem Austrittstutzen 36 desselben zu verbinden. `'Während dieser Arbeiten hat man
bereits die elektrischen Zuleitungen 20, 21 des Geräts an das Stromnetz angeschlossen
und mittels des Schalters 22 die Heizvorrichtung 14 eingeschaltet.
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Sobald die Reinigungslösung in dem Behälter 9 die erforderliche Temperatur
von etwa 8o' C erreicht hat, wird durch Betätigen des Schalters 22 auch der Antriebsmotor
io für die Pumpe i i eing;eschaltet, nachdem vorher noch die Hähne 26, 28, 39 in
die in Alb. 3 gezeichnete Stellung gebracht wurden. Die Reinigungslösung wird dann
von der Pumpe i i mit großer Geschwindigkeit durch den Kühler 32 hindurchgetrieben,
wobei sie durch ihre chemische Wirkung den an den Innenwänden des Kühlers angesetzten
Kesselstein auflockert und ablöst. Letzteres wird durch die mechanische Wirkung
des Flüssigkeitsstromes wesentlich unterstützt, der auch alle bereits gelösten und
zu Boden gesunkenen Ablagerungen wieder aufwirbelt und mit der Flüssigkeit aus dem
Stutzen 36 hinaus durch die Leitungen 38, 4o in den Filtereinsatz 12 spült. Die
aus dein Filter in den Behälter zurückströmende, gereinigte Flüssigkeit wird nach
ihrer Wiedererwärmung durch die Heizvorrichtung 14 laufend weiter verwendet.
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\Vährend des Reinigungsvorganges beobachtet man das Manometer 4.4,
das mit fortschreitender Reinigung entsprechend den abnehmenden Strömungswiderständen
einen immer niedriger werdenden Druck anzeigt. Nach Erreichen eines bestimmten,
aus der Erfahrung gewonnenen Mindestwertes, unter den der Druck nicht weiter absinkt
und der die Beendigung der Reinigung anzeigt, werden die Druckleitung 27 durch den
Hahn 28 abgesperrt und die Dreiwegehähne 26, 39 so eingestellt, daß die Leitung
38 über den Hahn 39 mit der Verbindungsleitung 41 und diese Tiber den Hahn 26 mit
der Saugleitung; 25 der Pumpe i i verbunden ist. Dann kann keine neue Flüssigkeit
mehr in den Kühler 32 einströmen. Die in ihm noch verhandene Reinigungs-1<isung,
die nunmehr keine nennenswerten Verunreinigungen mehr aufweist, wird von der Pumpe
aus dem Kühler herausgesaugt und über die Leitung 27, das Überdruckventil 43 und
die Leitungen 42, 25 unmittelbar in den Behälter 9 zurückgefördert.
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In entsprechender Weise wird anschließend bei der Reinigung des Motorblocks
34 von Kesselstein verfahren, wobei die Schlauchleitung 29 mit dem Kühlwasseraustrittstutzen
33 und die Schlauchleitung 38 mit dem Kühlwassereintrittstutzen 37 des Motorblocks
verbunden wird. Während des gesamten Reinigungsvorganges wird, solange die Heizvorrichtung
14 an dem Schalter 22 eingeschaltet bleibt, die Temperatur der Reinigungslösung
durch den Temperaturregler 15, 16 ständig auf der gewünschten Höhe gehalten. Nach
der Reinigung werden der Kühler und der Motorblock in üblicher Weise mit reinem
Druckwasser aus dem städtischen Versorgungsnetz nachgespült.