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Schlammräumer für rechteckige Absetzbecken
Für rechteckige Absetzbecken
verwendet man üblicherweise Schlammräumer, die aus einer nach Art eines Laufkranes
auf der Beckenkrone hin und her fahrenden Räumerbrücke bestehen, an der ein die
Beckensohle bestreichendes Räumschild zum Fördern des Schlammes nach dem Schlammsumpf
mittels eines Gestells befestigt ist. Um ein Aufwirbeln des Schlamms beim Rückfafhren
des Räumers zu vermeiden, hat man bereits vorgeschlagen, den Schlammräumer so auszubilden,
daß sich das Räumschild für die Rückfahrt in eine angehobeneLage oder über denWasserspiegel
bringen läßt. Es sind auch Schlammräumer bekannt, bei denen das Traggestell für
das Räumschild fest mit der Räumerbrücke verbunden ist, das Räumschild selbst an
dem Traggestell jedoch eine schwenkbare Lagerung aufweist, so daß es sich für die
Rückfahrt in eine waagerechte Lage umschwenken läßt.
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Schließlich hat man auch schon vorgeschlagen, den Schlammräumer mit
an den Seitenwänden des Beckens anliegenden Führungsrollen oder Kufen zu versehen,
die jedoch nur die Aufgabe haben, Schwankungen und eine seitliche Verlagerung der
Räumerbrücke beim Hinundherfahren zu verhindern.
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Für Rechteckbecken von größerer Breite, bei denen die Räumerbrücke
in der Regel begehbar ist, haben sich derartige Ausführungen bewährt. Für schmalere
Becken sind sie aber zu schwer und unwirtschaftlich. Hier schafft die Erfindung
Abhilfe.
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Sie kennzeichnet sich dadurch, daß bei einem Schlammräumer für rechteckige
Absetzbecken mit auf dem Beckenrand fahrbarer Räumerbrücke das Traggestell des Räumschildes
mit der Räumerbrücke starr verbunden, zusammen mit ihr am Brückenfahrwerk pendelnd
gelagert und mit einem zusätzlichen Fahrwerk auf einer innerhalb des Beckens liegenden
Fahrbahn abgestützt ist. Die
pendelnde Lagerung der Räumerbrücke
läßt sich in einfacher Weise dadurch erzielen, daß die Brücke nur auf zwei Rädern
läuft, mit denen sie an der Brückenfahrbahn pendeln kann. Durch Anordnung eines
zweiten innerhalb des Beckens laufenden Fahrwerkes wird eine Enlastung der Räumerbrücke
erzielt, die darum verhältnismäßig leicht ausgeführt sein kann.
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Das zusätzliche Fahrwerk kann aus Stützrollen bestehen, die entweder
unmittelbar auf der Beckensohle oder auf einer oberhalb der Beckensohle an den Beckenwänden
liegenden Fahrbahn laufen. Die Stützrollen können z. B. oberhalb des Räumschildes
an einem Querträger seines Traggestells gelagert oder hinter dem Räumschild an den
Enden der Hauptträger angebracht sein, die das Räumschild mit der Räumerbrücke verbinden.
Die Lage der Stützrollen oberhalb der Beckensohle oder hinter dem Räumschild hat
den Vorteil, daß sie beim Räumen nicht über den Schlamm laufen und weder den Schlamm
aufwirbeln, noch unerwünschte Schwankungen des Traggestells und des Räumschildes
veranlassen.
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Vorzugsweise ist das Räumschild am unteren Ende des Traggestells
schwenkbar gelagert, so daß man es für die Rückfahrt des Schlammräumers, wie an
sich bekannt, in die waagerechte Lage hochschwenken kann, und durch Betätigungsmittel,
z. B. eine Stellstange oder ein Zugseil, mit einem am oberen Ende des Traggestells
bzw. an der Räumerbrücke gelagerten Stellhebel verbunden, der am Ende der Räumfahrt
gegen ortsfeste Anschläge des Beckenrandes stößt und ein selbsttätiges Hoch-. schwenken
des Räumschildes bewirkt.
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Die Räumerbrücke kann sehr leicht gehalten werden und braucht nur
aus einem vorzugsweise hohlen Querträger zu bestehen. Ist dieser Querträger an den
Radachsen des oberen Fahrwerkes drehbar, so kann dasTraggestell für dasRäumschild
mit der Brücke starr verbunden sein, weil die Drehbarkeit des Brückenträgers die
pendelnde Lagerung vermittelt. Ist keine Drehbarkeit der Räumerbrücke um die Achse
des Fahrwerkes vorgesehen, so muß die pendelnde Aufhängung des Traggestells durch
drehbare Lagerung an der Räumerbrücke vermittelt werden.
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Die Zeichnung zeigt Beispiele für die Ausführung des Schlammräumers
nach der Erfindung, und zwar zeigt Fig. l einen Teil eines Absetzbeckens im Längsschnitt
mit dem am Beginn der Räumerstrecke befindlichen Schlammräumer, Fig. 2 einen Querschnitt
durch das Becken, Fig. 3 den am Schlammsumpf befindlichen Teil eines Absetzbeckens
im Längsschnitt mit einem Schlammräumer abgeänderter Ausführung und Fig. 4 einen
Querschnitt hierzu der Ansicht des Schlammräumers von hinten.
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Nach Fig. I und 2 ist von der Beckenkrone eines rechteckigen Absetzbeckens
I an Führungsschienen 2 ein Schlammräumer mit Rädern 3 in Längsrichtung des Beckens
fahrbar. Der Sclhlammräumer besteht aus einer Brücke, die nur durch einen rohrförmigen
Hohlträger 4 gebildet ist und einen Motor mit Getriebe 5 für den Antrieb des Fahrwerkes
trägt.
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Der Hohlträger 4 ist mit einem für die Hauptstreben 6 und eine Querstrebe
7 gebildeten Traggestell starr verbunden. An den unteren Enden 8 der Hauptstreben
6 des Traggestells ist ein Räumschild 9 lenkbar gelagert. Der Hohlträger 4 ist um
die Achsen der Fahrräder 3 drehbar und vermittelt hierdurch eine pendelnde Lagerung
für das Traggestell 6, 7 das sich zur Enlastung des Räumschildes 9 mit einem zusätzlichen,
durch Stützrollen Io gebildeten Fahrwerk an den Längswänden des Beckens auf seitlichen
Fahrbahnen 1 1 abstützt.
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Die Stützrollen 10 sind an den Enden des Querträgers 7 drehbar gelagert.
Das Räumschild 9 ist durch angelenkte Stellstangen 12 mit Stellhebeln I3 verbunden.
Die Stellhebel I3 sind starr an einer Welle 14 angebracht, die an Lagernocken 15
der Räumerbrücke drehbar ist und an ihren Enden Anschlaghebel I6 aufweist. Die StellFhebel
I3 tragen Gewichte I7, die das Räumschild in seiner dargestellten Arbeitsstellung
gegen die Beckensohle drücken. Am anderen Ende des Beckens sind seitliche Anschläge
I8 am Beckenrande angebracht, die in den Bewegungsbereich der Anschläge I6 ragen
und im Zusammenwirken mit diesen Anschlägen die Welle 14 mit den daran sitzenden
Stellhebeln I3 in Uhrzeigerrichtung drehen. Hierdurch wird das Räumschild am Ende
der Räumstrecke selbsttätig von der Beckensohle abgehoben und in eine etwa waagerechte
Lage für die Rückfahrt des Räumers umgelegt. In der Ausgangsstellung des Räumers
können Anschläge 19 an der Beckenkrone vorges'heu sein, die das Räumschild wieder
in seine Wirkstellung umlegen.
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Bei der Ausführung nach Fig. 3 und 4 befindet sich der Schlammräumer
an der Einlaufseite des Beckens dioht vor dem Ende der Räumstrecke im Bereich des
Schlammsumpfes 20. Die Räumerbrücke besteht hier aus einem kastenförmigen Hohlträger
2I, der mit dem Traggestell 22, 23 starr verbunden ist. Das Räumschild 24 ist hier
an Lageransätzen 25 des Traggestells angelenkt und das Traggestell an den unteren
Enden seiner Hauptträger 22 mit Stützrollen 26 versehen, die hinter dem Räumschild
24 liegen und unmittelbar auf der Beckensohle laufen. Die Enden des Querträgers
23 sind mit Kufen oder Rollen 27 ausgerüstet, die das Traggestell seitlich an den
Beckenwänden abstützen. Im übrigen ist auch hier das Räumschild mit dem zu Fig.
I und 2 beschriebenen Hebelgetriebe 12 bis I7 ausgestattet, das ein selbsttätiges
Hochschwenken des Schildes in die gestrichelt eingezeichnete Lage für die Rückfahrt
des Schlammräumers vermittelt.
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Da der Räumer im wesentlichen für Absetzbecken von geringerer Breite
verwendet werden soll; ist eine Begehbarkeit der Räumerbrücke nicht erforderlich.
Als Brückenträger genügt daher ein Rohr- oder ein Kastenträger aus Leichtprofilen,
dessen Schwenkbarkeit um die Achse der Fahrräder 3 die pendelnde Lagerung des Traggestells
vermittelt. Wird bei größeren Anlagen eine begeh-
hare ltäumerbrticlie
vorgesehen, die sich auf jeder Seite mit zwei l.aufrädern auf der Beckenkrone abstützt
und keine Schwenkbarkeit gegenüber dem oberen Fahrwerk aufweist, so ist die starre
Verbindung zwischen der Räumerbrücke und dem Traggestell durch eine Gelenkverbindung
zu ersetzen. Auch in diesen Fällen kann die Räumerhrücke vergleichsweise leicht
gehalten werden, weil sie durch das im Becken befindliche Fahrwerk von dem Gewicht
des Traggestells weitgehend entlastet ist.
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PATENTANSPROCHE: 1. Schlammräumer für rechteckige Absetz-I,ecken.
dessen die lSeckensohle bestreichendes Räumschild mit der auf dem Beckenrand fahrbaren
Räumerbrücke durch ein Traggestell verhunden und aus der Räumstellung in eine angehobene
Lage für Rückfahrt umschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Traggestell
(6, 7 bzw. 22, 23) des Räumschildes (9, 24) mit der Räumerbrücke (4, 21) starr verl)unden.
zusammen mit ihr am Brückenfahrwerk pendelnd gelagert und mit einem zusätzlichen,
durch Stützrollen (wo, 26) gebildeten Fahrwerk auf einer innerhalb des Beckens liegenden
Fahrbahn abgestützt ist.