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Farbwerk für Rotationsdruckmaschinen Iii Druckmaschinen zuin Bedrucken
von Papier und anderen Stoffen verwendet man allgemein Farli@@ erke, in \N eichen
rotierende Walzen die Aufiiahine der 1# ai-1>en tiii<l Übertragung auf die Drucktypen
besorgen. hiir gewöhnlich liegt die unterste der rotierenden l# arlriiliertragungswalzen
als sogenannte Tauchwalze in dein Farbbecken des Farbwerkes und taucht direkt in
die flüssige Farbe ein. Es zeigt sich dabei vielfach der Übelstand, daß die in der
flüssigen Farbe befindlichen schweren Materialanteile sich absenken in den unteren
Teil des Farbbeckens hinein und sich dort nach und nach verdicken zu einem unerwünschten
Farbbrei. Dies ist der Fall hauptsächlich bei sogenannten Metallfarben, wie Goldbronzen,
Silberbronzen, Aluminiumbronzen u. dgl. Die rotierende Eintauchwalze nimmt dann
an Stelle der mehr oder weniger dünnflüssigen Farliliisuiig Teile von dem abgesenkten
Farbbrei mit, der sich dann naturgemäß auf die nächste Farbauftragwalze überträgt
und weiter bis auf die Druckklischees oder Drucktypen. Es tritt dann ein "Zuviel
an Farbe auf, und dadurch entstehen ständig zunehmende Verschmutzungen in den Farbwerken
und vor allen Dingen eine Verschmierung des Druckergebnisses bis zur Unbrauchbarkeit
des Druckerzeugnisses. Es sind bereits Versuche gemacht worden, den vorgeschilderten
Übelstand des teilweisen Eindickens der Farbe im Farbbecken mit den unerwünschten
Folgeerscheinungen abzustellen durch Anwendung von Rührschnecken, rotierenden Bürsten,
Schüttelvorrichtungen u. dgl., doch sind die Ergebnisse in allen Fällen unbefriedigend
geblieben.
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Auch Walzen in besonderer Weise ausgebildet für den Druck mit Metallfarben
sind bekanntgeworden, die als Rührwerk wirken und zellenförmig vom Unterteil des
Farbbeckens umschlossen werden.
Doch da alle diese Walzen eine metallische
Oberfläche haben, muß notwendigerweise zwischen ihnen und dem Unterteil des Farbbeckens
stets ein gewisser Zwischenraum bleiben, da Metall auf Metall nicht reiben darf,
und dieser noch so enge Zwischenraum genügt wiederum zu dem unerwünschten Absetzen
von schweren Farbteilchen.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Farbwerk, das die vorgeschilderten
Mängel ausschaltet.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines solchen neuartigen
Farbwerkes dargestellt in einem Querschnitt.
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Das Neue dieses Farbwerkes besteht darin, daß außer den bisher üblichen
zwei Walzen, das 'heißt der Tauchwalze und der auf ihr liegenden Farbübertragungswalze,
eine dritte Walze als unterste Walze angeordnet ist, deren Mantelmaterial weich
und elastisch ist, so daß diese rotierende Walze ohne Schaden über den Boden des
Farbbeckens schleifen darf. Ferner ist dieses Mantelmaterial der Walze schwammartig
porös oder durch vorstehende Rippen o. dgl. aufgerauht, zu dem Zwecke, bei ihrer
Rotation ständig alle Farbmasse restlos mitzunehmen, die unter sie gerät. Und drittens
ist der unterste Teil des Farbbeckens in solcher Weise der Form dieser untersten
Walze im Farbbecken angepaßt, daß kein toter Raum und keine tote Ecke bleibt, in
der Farbteile sich absetzen könnten, ohne durch die Rotation dieser Walze fortlaufend
abgeschöpft zu werden.
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In der Zeichnung ist i die erfindungsgemäß zusätzliche unterste Walze
im Farbwerk. Die bisher übliche TauchNvalze ist 2, die Farbübertragungswalze ist
3, die die Farbe auf die Druckwalze 4 überträgt. Das Farbbecken ist durch 5 dargestellt,
und mit 6 ist bezeichnet der unterste Teil des Farbbeckens, der zellenförmig der
untersten Walze angepaßt ist. Ferner zeigt 7 eine taschenförmige Ausweitung des
Farbbeckens.
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Die Arbeits- und Wirkungsweise dieses neuartigen Farbwerkes ist folgende.
Die unterste Walze ist sowohl senkrecht als auch waagerecht verstellbar, so daß
man sie über den Boden des Farbbeckens schleifen lassen oder auch einen feinen Spalt
am Boden frei lassen kann. Des weiteren kann diese Walze vermittels ihrer seitlichen
Verstellbarkeit so zu den beiden Längswänden des Farbbeckens eingestellt werden,
wie es sich für ihre beste Wirkungsweise ergibt.
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Die Walzen drehen sich zueinander in bekannter Weise und übertragen
die Farbe von einer Walze zur anderen bis zur Druckwalze. Die erfindungsgemäß zusätzliche
Wirkung der untersten Walze besteht darin, daß erstens weder auf dem Boden des Farbbeckens
noch in einem toten Winkel sich Farlipartikelchen absetzen und zu einem Farbbrei
verdicken können, und daß zweitens infolge des andauernden Ausquetschens des besonders
reichlich mit der flüssigen Farbe durchtränkten elastischen und porösen Mantelmaterials
der untersten Walze die Farblösung viel wirksamer in dauernder Bewegung gehalten
wird, als es bei den bisherigen Konstruktionen solcher Farliwerl;e der Fall ist.
Es ergibt sich sogar eine starke Wirbelung der Farbmasse auf der in der Drehrichtung
aufsteigenden Seite der untersten Walze, da sich hier die von der Walze mitgenommene
Farbe mit der nach dem Ausquetschen zurückfließenden Farbe mischt. Um dieser Wirbelung
der Farbmasse freien Raum zu ihrer Auswirkung zu geben, ist an der betreffenden
Stelle das Farbbecken taschenförmig erweitert, in dem Ausführungsbeispiel gemäß
der Zeichnung bei Als besondere Maßnahme bleibt noch vorbehalten, die erfindungsgemäße
unterste Walze sich langsamer drehen zu lassen als die übrigen Walzen des Farbwerkes,
und zwar mit der doppelten Absicht, erstens ein unerwünschtes Spritzen der Farbe
zu vermeiden und zweitens die Verdunstung der der Farblösung etwa beigegebenen alkoholischen
Bestandteile nach bester 'Iöglichkeit hintanhalten zu können.
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Die Vorzüge des neuartigen Farbwerkes gemäß der vorliegenden Erfindung
sind: a) die wirksame Verhinderung des Absetzens schwererer Farbteilchen und deren
unerwünschte Verdickung zu Farbbrei, b) die Vermeidung des Verschmierens der Druckstöcke
und der daraus folgenden unsauberen Druckwidergabe, c) Ersparung von Arbeits- und
Lohnauf-,vand für Sauberlialtung der Druckmaschine.