DE821179C - Schraubenanzieh- und -Ioesevorrichtung fuer die Deckelschrauben an Grosskolbenmaschinen - Google Patents

Description

• Bei Großkolbenmaschinen liegender oder stehender Bauart ist nach dem Einsetzen der Zylinderdeckel das Anziehen oder Lösen der Muttern an den Deckelschrauben vielfach sehr mühselig und zeitraubend, und zwar deshalb, weil die Muttern dieser Deckelschrauben mit Rücksicht auf einen guten Sitz des Zylinderdeckels mehrmals und gleichmäßig angezogen werden müssen. Die beschränkte Zugänglichkeit zu den Schrauben und die Maschinenhaustemperatur mit ihrem schädlichen Einfluß auf den menschlichen Körper tragen weiterhin dazu bei, diese Arbeit zu erschweren. Besonders das Nachziehen der Muttern bei eingebauter Kolbenstange bereitet große Mühe.
• Alle diese Schwierigkeiten zu beheben, soll die Aufgabe nachfolgend beschriebener Anzieh- und -lösevorrichtung sein. Die Vorrichtung kann entweder bei eingebauter Kolbenstange oder, falls diese sich nicht in der Maschine befinden sollte, durch einen die Kolbenstange vorübergehend ersetzenden Rohrstutzen, der an Stelle der Stopfbüchse oder auch des Stopfbüchsengehäuses eingesetzt wird, zur Anwendung gelangen. Nach dem in der Zeichnung dargestellten Beispiel wird ein einfach wirkender Ratschenschlüssel a, evtl. in Verbindung mit einem der anzuziehenden Mutter angepaßten Steckschlüssel b, durch ein auf der Kolbenstange oder vorerwähntem Rohrstutzen mittels Spannbändern c und Druckschraube d befestigtes Zylinderkolbenaggregat e, f in schwingende Bewegung versetzt. Der Krafthub kommt durch die gesteuerte Zufuhr eines Druckmittels, am zweckmäßigsten Preßluft oder, 01, zustande. Um einen möglichst großen Hub des Ratschenschlüssels zu erzielen, wird zweckmäßig der Kolben f mit Untersatz und den daran befestigten Spannbändern c auf der Kolbenstange der Maschine selbst angeordnet. Den Rücklauf besorgt z. B. eine durch das Innere eines Hubbegrenzungsrohres g geführte und am Zylinder und Kolben befestigte Zugfeder h. Eine andere Möglichkeit des Rücklaufes des Zylinders besteht darin, daß an Stelle der Zugfeder h das Hubbegrenzungsrohr g an seinem freien Ende in bekannter und daher nicht dargestellter Weise als Stufenkolben ausgebildet ist, wobei die ringförmige Kolbenfläche über eine Sonderleitung durch einen konstanten Druck des Druckmittels belastet wird. Beim Krafthub wird das Druckmittel im Ringraum zwangsläufig in die Sonderleitung zurückgedrückt. Der Zylinder e, der einen Ring i mit Nocken zum Eingriff in einen gabelförmig ausgebildeten Hebel k zur Führung des Ratschenhebels a besitzt, vollzieht die Hubbewegung, wenn das Druckmittel einströmt. Die Länge der Hebelverbindung k, a ist z. B. mittels Knebel 1 verstellbar. Das Druckmittel durchläuft vor seinem Eintritt in den Zylinder einen Dreiwegehahn m und ein Druckreduzierventil n. Durch die Höhe des eingestellten Druckes wird das geforderte Drehmoment zum Anziehen oder Lösen erhalten. Die Anzahl der Arbeitshübe wird in diesem Falle durch manuelle Betätigung des Dreiwegehahnes erreicht, indem einmal das Druckmittel dem Zylinder zugeführt, das andere Mal aus diesem ins Freie geleitet wird.
• Soll das Aggregat automatisch gesteuert werden, so kann der Dreiwegehahn durch eine Ventilsteuerung, die von einem Servomotor geeigneter Art angetrieben wird, ersetzt werden. Zwischen Ventilsteuerung und Arbeitszylinder wäre dann ein den Arbeitsgang auslösender Auslösehalin vorzusehen.
• Diese Vorrichtung bietet somit erhebliche Vorteile, die sich dadurch ergeben, daß einmal die Kolbenstange oder der hilfsweise verwendete Rohrstutzen als Haltepunkt benutzt wird, zum anderen durch die Anordnung der Rücklauffeder sowie des Hubbegrenzungsrohres inmitten des Arbeitszylinders das Schwenken des Ratschenschlüssels zum Lösen leicht möglich ist.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Schraubenanzieh- und -lösevorrichtung für die Deckelschrauben an Großkolbenmaschinen, gekennzeichnet durch ein auf der Maschinenkolbenstange oder auf einem an deren Stelle behelfsmäßig eingesetzten Rohrstutzen mittels Spannbändern aufspannbares Zylinderkolbenaggregat zum Antrieb eines auf die anzuziehende Schraube oder Mutter aufgesetzten Ratschenschlüssels. a. Schraubenanzieh- und -lösevorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Krafthub des Zylinderkolbenaggregates durch ein Druckmittel, z. B. Preßluft oder 01, erfolgt. 3. Schraubenanzieh- und -lösevorrichtung nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß die erforderliche Höhe des Drehmomentes durch entsprechende Reduzierung der Druckmittelspannung erfolgt. 4. Schraubenanzieh- und -lösevorrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung der Krafthübe durch einen Dreiwegehahn von Hand aus oder durch eine von einem Servomotor angetriebene Schieber-bzw. Ventilsteuerung vorgenommen wird. 5. Schraubenanzieh- und -lösevorrichtung nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel (k) zwischen Kolbenaggregat und Schlüsselkopf längenveränderlich ausgebildet ist.