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Fallenriegelschloß Die Erfindung bezieht sich auf ein Fallenriegelschloß,
insbesondere der Art, bei der unabhängig voneinander bewegliche Drücker, z. B. Drehgriffe
vorgesehen sind. Die Erfindung besteht zunächst darin, daß außer am Schloßgehäuse
gelagerten Zuhaltungen am Riegel gelagerte, in Verbindung mit Gehäuseausschnitten
ebenfalls als Zuhaltungen wirkende Mitnehmerklinken vorgesehen sind. Hierdurch wird
die Einbruchssicherheit wesentlich erhöht. Vorteilhaft liegen die Zuhaltungen und
die Mitnehmer(klinken auf verschiedenen Seiten des Schlüssellochs einander gegenüber,
wobei zweckmäßig je eine Mitnehmerkliüke und je eine gleiche Anzahl Zuhaltungen
auf jeder Seite des Riegels gelagert sind. Das Schloß ist dann mit einem Schlüssel
zu bedienen, der zwei einander gegenüberliegende Bärte aufweist. An sich ist es
möglich, die Bärte verschieden auszubilden; ihre symmetrische Aus-Bildung hat jedoch
den Vorteil, daß der Schlüssel in zwei um i8o° gegeneinander versetzten Stellungen
ohne besondere Aufmerksamkeit eingeführt werden kann. Ein weiteres Kennzeichen der
Erfindung sind mittels -der Drücker bzw. Drehgriffe drehbare, vorteilhaft auf :beiden
Seiten des Schloßgehäuses außen auf Hälsen gelagerte Stirnkurvenscheiben, die auf
die Mitnehmerklinken einwirken, sie insbesondere zwecks Zurückziehens der Falle
mitnehmen, deren Wirkungsverbindung mit den Mitnehmerklinken aber beim Schließen
des Schlosses zweckmäßig aufgehoben wird. Durch diese Anordnung wird ein einfacher
raumsparender Aufbau des Schlosses ermöglicht.
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Weitere neue und fortschrittliche Merkmale von erfinderischer Bedeutung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit der Zeichnung und den Ansprüchen. Sämtliche Merkmale können einzeln oder zu
mehreren oder sämtlich in Verbindung miteinander
verwirklicht sein.
Insgesamt ergeben sie ein vielseitig verwendbares Schloß, das billig und mit wenig
Material herzustellen, von geringem Gewicht und leicht und zweckmäßig bedienbar
ist.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel., Fig. i ist eine Seitenansicht
des Schlosses in unverschlossener Stellung bei weggenommenem Gehäusedeckel; Fig.
2 ist ein Schnitt nach Linie A-B in Fig. i ; Fig. 3 ist eine Seitenansicht des Schlosses
im verschlossenen Zustande, wobei verdeckende Teile teilweise weggeschnitten sind;
Fig.4 zeigt das Schloß mit seinen Bedienungsorganen, teils in Draufsicht, teils
im Schnitt nach Linie C-D in Fig. 3;
Fig. 5 ist ein Teilschnitt nach Linie
E-F in Fig. 4 bei Nachtriegelstellung, Fig. 6 einentsprechenderTeilschnitt beiÖffnungsstellung,
Fig.7 ein entsprechender Teilschnitt bei nicht verschlossenem, aber geschlossenem
Schloß entsprechend Fig.i; Fig. 8 zeigt den Schlüssel; Fig.9 ist ein den Fig.5 und
6 entsprechender Schnitt bei einer besonderen Stellung der Teile; Fig. io ist ein
Teilschnitt nach Linie G-H in Fig.4 bei der Fig.7 entsprechenden Stellung der Teile.
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Das Schloß besitzt ein kastenförmiges Gehäuse i, auf das ein Deckel
2 aufgesetzt ist. Das Gehäuse i und der Deckel 2 bilden je einen Lagerhals 3 und
4. Mit dem Gehäuse i ist das Anschlagschild 5 fest verbunden, z. B. verschweißt
oder vernietet. In dem Gehäuse ist der Riegel 6 .mit dem daran befestigten, durch
das Schild 5 hindurchgreifenden Riegelkopf 7 verschiebbar geführt. Der Führung des
Riegels dienen Ansätze 8 und 9, die bis an die obere und untere Gehäusewand heranreichen,
sowie ein in das Gehäuse eingesetzter Bolzen io, der durch einen Schlitz i i des
Riegels hindurchgeht.
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Der Riegelkopf 7 ist mit dem Riegel 6 mittels einer Schraube 12 verbunden.
Nach Lösen der Schraube kann der Riegelkopf, 7 um 180° gedreht und durch Anziehen
der Schraube wieder mit dem Riegel in einer Stellung verbunden werden, in der seine
Schrägfläche 13 auf der entgegengesetzten Seite liegt als vorher, so daß dasselbe
Schloß für nach innen oder außen oder nach rechts oder links aufschlagende Türen
geeignet ist.
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Der Riegel 6 weist eine mittlere Aussparung 14 auf, in die eine Wendelfeder
15 eingesetzt ist. ,Die letztere stützt sich zwischen dem Riegelkopf 7 und einer
Auflageplatte 16 ab,, die auf Eindrückungen 17, 18 (Fig. 4) des Gehäuses i und des
Gehäusedeckels 2 ruht, ohne mit diesen Eindrückungen fest verbunden zu sein. Mit
dem Gehäuse i ist ein Begrenzungsstück 85 fest verbunden, das eine vordere Anschlagfläche
84 aufweist. Am oberen Teil des Riegels 6 sind zu seinen beiden Seiten um einen
in ihm befestigten Bolzen i9 Mitnehmerklappen oder -klinken 20, 21 schwenkbar gelagert.
Die Klinken 2o, 21 sind durch einen in sie eingesetzten, durch das Gehäuse und den
Gehäusedeckel nach außen hindur@hragenden prismatischen Stift 22 miteinander gekuppelt.
Auf den Stift 22 und damit auf die Klinken 20, 21 wirkt eine Blattfeder 32 ein,
deren anderes Ende am Riegel 6 eingespannt ist. Im Gehäuse und im Gehäusedeckel
sind Aussparungen 23 vorgesehen, durch die der Stift 22 hindurchragt. Die Aussparungen
23 bilden eine Reihe von Anschlägen und Rasten. Auf der Unterkante jeder Aussparung
23 erhebt sich ein Anschlag 24, so daß in Fig. i rechts von ihm eine Rast 25 entsteht,
während sich nach links ein Gang 26 erstreckt. In der Oberkante der Aussparung 23
ist eine Rast 27 angebracht. Die Rasten 25 und 27 sind so breit, daß sie den prismatischen
Stift 22 passend aufnehmen können.
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Auf dem im Gehäuse befestigten Bolzen io, auf dem sich, wie erwähnt,
ein Ausschnitt i i des Riegels 6 führt, sind die Zuhaltungen 28, 29, 30 und
31 schwenkbar gelagert. Jede Zuhaltung steht unter der Wirkung einer Blattfeder
33,, die an ihr befestigt ist und sich auf der unteren Wand des Schloßgehäuses abstützt.
Die Zuhaltungen weisen Ausschnitte 34 auf. Auf den Unterkanten dieser Ausschnitte
befinden sich Ansätze 35, so daß in Fig. i rechts von diesen Ausschnitten Rasten
36 gebildet werden, die so breit sind, daß sie einen prismatischen Stift 37 aufnehmen
ikönnen, der in den Riegel 6 eingesetzt ist.
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An seinem rückwärtigen Ende besitzt derRiegel 6 einen Ausschnitt 38,
der im oberen Riegelteil u. a. eine Randaussparung 39 bildet, die auf der einen.
Seite von einem Ansatz 40, auf der anderen Seite von einem Ansatz 41 begrenzt ist.
Die Innenkante des Ansatzes 41 ist mit 42 bezeichnet, die Außenkante mit 43.
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In den die Lagerhälse 3 und 4 verschließenden Plattenteilen des Gehäuses
i und des Gehäuses 2 befinden sich Ausschnitte 44 und 45 für den Durchgang des Schlüssels
46, der zwei symmetrische Bärte 47 und 48 aufweist.
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Außen auf den Hälsen 3 und 4 sind Kurvenscheiben 49 und 5o drehbar
gelagert, welche Teile der Bedienungsorgane darstellen und mit diesen fest verbunden
sind. Die Kurvenscheibe 49 ist an einem Rohr 51 befestigt, die Kurvenscheibe 5o
an einem entsprechenden Rohr 52. Mit den Rohren 51 und 52 sind dieDrehgriffe 53
und 54 festverbunden, die mittlere Durchgangsöffnungen 55 und 56 für den Schlüssel
aufweisen. Über die Rohre 51 und 52 sind Stellringe 57 und 58 geschoben, welche
Querstege 63 bzw. 64 tragen, die durch Schlitze 65, 66 der Rohre 51, 52 in diese
hineinragen., Vor den Stellringen 57, 58 sind Schilde 59 und 6o angebracht, die
auf der Tür 61 zu befestigen sind, z. B. mittels Schrauben 62 (Fig. 3), die zweckmäßig
von der Innenseite der Tür bis in das auf der anderen Türseite angebrachte Schild
59 hineinreichen und dieses festhalten, aber nicht durch es hindurchgehen. Bei dem
gezeichneten Beispiel ist angenommen, daß die Griffe 53 und 54 und die Schilde 59
und 6o aus Kunstharzpreßstoff bestehen. Sie können jedoch auch aus beliebigen, anderen
geeigneten Werkstoffen hergestellt sein. Durch Zylinderschrauben 67, 68, die durch
die Ansätze 63, 64 hindurch von innen in
die Griffe 53, 54 eingeschraubt
sind, kann die Lage der Stellringe 57, 58 je nach den von der Türstärke und der
Lage des Schlosses in der Tür abhängigen Abständen der Türschilde 59,6o vom Schloßgehäuse
eingestellt werden.
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Die Kurvenscheiben 49, 50 weisen je eine Nase 69 auf, an die
sich eine im wesentlichen geradlinige Stirnkante 7o anschließt, auf die ein in einem
stumpfen Winkel hierzu verlaufendes Kantenstück 71 folgt. Im Anschluß 'hieran bildet
die Kurvenscheibe einen Hakenförmigen Fortsatz 72, der eine Rast 73 formt. An diese
schließt sich eine Übergangskurve 74 an, die eine weitere Rast 75 bildet, auf welche,
vorzugsweise nur bei der Scheibe 5o, nach einer weiteren Übergangskurve 76 eine
letzte Rast 77 folgt.
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Mit den Rasten 73, 75, 77 wirkt ein Bolzen 78 zusammen, der
am einen Ende eines Hebels 79 befestigt ist, welcher im Gehäuse um einen Bolzen
So schwenkbar gelagert ist und unter der Wirkung einer Feder 81 steht, die bestrebt
ist, den Bolzen 78 in Anlage an der Kurvenscheibe 5o zu halten. Für die weiter unten
geschilderten Zwecke genügt es, wenn der Bolzen 78 nur nach einer Seite, nämlich
nach der Seite des Wohnraumes aus dem Schloßgehäuse herausragt und mit der dort
angebrachten Kurvenscheibe zusammenwirkt. Es ist jedoch zweckmäßig, den Bolzen 78
symmetrisch nach beiden Seiten durch Schlitze 82 im Gehäuse und in dessen Deckel
nach außen ragen zu lassen, weil je nachdem es sich um eine nach innen oder außen
oder nach rechts oder links aufschlagende Tür handelt, die eine oder die andere
Seite des Schlosses raumseitig liegt.
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Die Wirkungsweise ist folgende. Fig. 1, 7 und to zeigt die Teile des
Schlosses in der Stellung" die sie haben, wenn das Schloß geschlossen, aber nicht
verschlossen ist. In dieser Stellung ist der Riegel 6 mit dem Kopf 7 nicht als Riegel,
sondern als Falle benutzt. Aus dieser Normalstellung 'heraus läßt sich die Riegelfalle
6, 7 zurückdrücken, bis die Vorderkante des Riegelkopfes mit dem Schild 5 abschneidet.
Dieses Zurückdrücken findet statt, wenn z. B. die Tür zuschlägt. Der Schlitz i i
des Riegels gleitet dann ein Stück über den Bolzen io hinweg. Die Klinken 2o, 21
werden dabei vom Riegel mitgenommen. Der prismatische Stift 22 gleitet wirkungslos
über den Kurvenzweig 7o der Kurvenscheiben. Bei dem Zurückdrücken des Riegels wird
die Wendelfeder 15 zusammengedrückt, da die Auflageplatte 16 ja von den Eindrückungen
17, 18 des Gehäuses und des Deckels festgehalten ist. Wird der Riegel wieder losgelassen,
so drückt ihn die Feder 15 in die in Fig. i gezeichnete Stellung zurück. In dieser
Stellung ist die Feder 15 immer noch gespannt. Der Riegel kann aber deswegen nicht
weiter vorgedruckt werden, weil sein rückwärtiger Steg 83 dann auf der Rückseite
der Auflageplatte 16 aufliegt.
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Mit Hilfe der Griffe 53 und 54 läßt sich der Riegel 6, 7 aus der in
Fig. i gezeichneten Stellung zurückziehen. Wird durch Drehung des Griffes 54 die
Kurve 50 in Fig. 7 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht, so nimmt ihre Nase
69 den Stift 22, über diesen die Klinken 20, 21 und hierdurch über den Bolzen i9
den Riegel 6 mit dem Kopf 7 mit. Diese Bewegung kann so lange fortgesetzt werden,
bis der prismatische Stift 22, der ja auch durch die Aussparungen 23 des Gehäuses
und des Deckels hindurchgreift, am Ende des Ganges 26 anliegt (Fig.6).' In dieser
Stellung schneidet wieder die Vorderkante des Riegelkopfes 7 mit dem Schild 5 ab.
Dasselbe gilt, wenn mittels des Griffes 53 die Kurve 49 gedreht wird, die ja ebenfalls
eine Nase 69 besitzt. Bei dem Loslassen der Griffe ,drückt die in der vorher erläuterten
Weise gespannte Feder 15 den Riegel wieder nach vorn in die in Fig. i gezeichnete
Stellung.
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Soll das Schloß verschlossen werden,, so wird der Schlüssel durch
einen der Bedienungsgriffe hindurch eingeführt. Die Anordnung kann so getroffen
sein, das die Durchführungsschlitze 55, 56 in den Griffen in ihrer Lage nicht übereinstimmen
mit den Durchführungsschlitzen 44, 45 in Gehäuse und Deckel, so das nach dem Durchführen
des Schlüssels durch einen Griff noch eine Teildrehung notwendig ist, bevor sich
der Schlüssel in das SchloBgehäuse einführen läßt. Ist der Schlüssel durch den Griff
54 eingeführt worden, so wird das Schloß durch eine Drehung des Schlüssels im Uhrzeigersinn
geschlossen. Bei dem Beginn der Schlüsseldrehung werden zunächst die Zuhaltungen
28 bis 31 und die ebenfalls als Zuhaltungen wirkenden Mitnehmerklinken 20, 21 verschwenkt,
und zwar die Zuhaltungen 28 bis 3i in Richtung m (Fig. i) nach unten, die Klinken
20, 21 in Richtung ein Fig., i nach oben. Die Klinken 20, 21 werden so weit gehoben,
bis der prismatische Stift 22 über den in der Aussparung 23 vorgesehenen Ansatz
24 hinweggehen kann. Die Zuhaltungen 28 bis 31 werden so weit gesenkt, bis ihre
Ansätze 35 dem mit dem Riegel verbundenen prismatischen Stift 22 nicht mehr im Wege
sind. Jetzt ist der Weg für eine Bewegung des Riegels 6 mit dem Kopf 7 in Richtung
u frei. Die Bewegung des Riegels selbst erfolgt dadurch, das bei der Weiterbewegung
des Schlüssels .der eine Schlüsselbart gegen die Kante 42 des Ansatzes 41 drückt.
Bei der Weiterbewegung des Schlüssels werden die Klinken 2o, 21 und die Zuhaltungen
28 bis 31 wieder freigegeben, so das sie sich unter der Wirkung der Blattfedern
32, 33 zurückbewegen können. Da die Klinken 20, 21 mit dem Riegel in Fig. i nach
rechts geschoben werden, gelangt der prismatische Stift 22, wenn sich die Klinken
20, 21 nach dem Schließen wieder senken, nunmehr hinter den Ansatz 24 des Gehäuseausschnittes
23, so das schon hierdurch der Riegel gegen Zurückdrücken in der Verschlusstellung
festgehalten ist. Mit dem Riegel war aber bei der Verschließbewegung auch der prismatische
Stift 37 in Fig. i nach rechts gewandert, so däß beim Zurückgehen der Zuhaltungen
in ihre Ausgangsstellung unter der Wirkung der Feder 33 nunmehr die Sperransätze
35 der Zuhaltungen vor den prismatischen Stift 37 gelangen. Auch die Ansätze 35
der Zuhaltungen halten also den Verschlußriegel in der Verschlusstellung gegen Zurückdrücken
fest. Die nach außen ragenden Enden des prismatischen Stiftes 22 wurden aber beim
Verschließen
nicht nur über den Ansatz 24 des Gehäuseausschnittes
23 hinweggehoben, sondern auch über die Nasen 69 der Kurvenscheiben 49, 5o. Damit
sind die Bedienungsgriffe 53, 54 abgekuppelt. Ihre Bewegung im Öffnungssinne bleibt
wirkungslos, weil der Stift 22 nicht mehr von der Nase 69 mitgenommen wird (vgl.
Fig. 3). Eine Drehbewegung des Außengriffes 53 im entgegengesetzten Sinne ist nicht
möglich, weil gegenüber einer solchen Bewegung die Scheibe 49, der das Kurvenstück
76 und die Rast 77 fehlen, durch den in der Rast 75' anliegenden Bolzen 78 festgehalten
ist.
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Wenn aufgeschlossen'werden soll, wenn also der Schlüssel in entgegengesetzter
Richtung gedreht wird, werden zunächst die Klinken 20, 21 wieder angehoben und die
Zuhaltungen 28 bis 31 wieder gesenkt. Der prismatische Stift 22 wird dadurch wieder
über den Ansatz 24 gehoben und der Ansatz 36 unter den Stift 37 gesenkt, so daß
der Weg für eine Rückbewegung entgegen -der Richtung u in Richtung b frei ist. Bei
dem weiteren Rückdrehen des Schlüssels wirkt der Schlüsselbart auf die Kante 39
des Ansatzes 4o des Riegels 6 ein, wodurch der Riegel bis in die Stellung nach Fig.
i zurückgezogen wird. Bei Beendigung der Rückdrehung des Schlüssels um i8o° senken
sich die Klinken 20, 21 unter der Wirkung der Feder 32, während sich die Zuhaltungen
28 bis 31 unter der Wirkung der Federn 33 wieder heben" so daß alle Teile wieder
die Stellung nach Fig. i einnehmen.
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Wird der Schlüssel jetzt noch weiter zurückgedreht, so wird der nunmehr
als Falle wirkende Riegel noch weiter zurückgezogen, bis der Riegelkopf mit dem
Schild 5 abschneidet. Oben wurde das Zurückziehen des Riegelkopfes mittels der Drehgriffe
53 beschrieben, - wobei die Nase 69 der Kurvenscheiben 49, 5o auf den prismatischen
Stift 22 einwirkt, die Riegelfalle 6" 7 also über die Klinken 20, 21 zuriickzieht.
Bei dem weiteren Rückwärtsdrehen des Schlüssels nach dem Aufschließen wird der Riegel
unmittelbar zurückgezogen, und zwar dadurch, daß der Schlüsselbart auf die Kante
4:3 des Ansatzes 41 des Riegels 6 einwirkt. Wenn der Riegelkopf bis zum Abschneiden
mit dem Schild 5 zurückgezogen ist, läßt sich der Schlüssel nicht mehr weiterdrehen,
weil dann der Steg 83 des Riegels gegen die Fläche 84 des Begrenzungsstücks 85 schlägt.
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Bei dem Zurückziehen der Riegelfalle mittels des Schlüssels drehen
sich die Griffe 53, 54 nicht .mit, weil dieProfilstifte22wirkungslos auf demigeraden
Kurvenstück 7o der Kurvenscheibe entlang gleiten, ebenso wie wenn die Riegelfalle
beim Zuschlagen der Tür zurückgedrückt wird.
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Durch Drehen des als raumseitig angenommenen Griffs 54 aus der der
Kurvenstellung nach Fig. 7 entsprechenden Stellung nach rechts im Sinne des Uhrzeigers
wird das Schloß verriegelt, so daß es mit dem Sclilüssel weder geöffnet noch verschlossen
werden kann (Nachtverriegelung). In der der Fig. i und 7 entsprechenden Normalstellung
liegt der Bolzen 78 in der Rast 75. Wird durch Drehen des Griffs 54 entgegen dem
Uhrzeigersinn beim Öffnen der Riegelfalle die Kurvenscheibe 5o in die Stellung nach
Fig. 6 gedreht, so gelangt der Bolzen 78 in die Rast 73. Beim Loslassen des Griffs
drückt die Feder 81 des Hebels 79 über Bolzen 78 die Kurvenscheibe 5o in die Ausgangsstellung
zurück, in der der Bolzen 78 in der Rast 75 liegt. In dieser Stellung wird er nur
bedingt festgehalten. Die Rast reicht nur bis wenig vor die Mitte des Bolzens 78,
so daß, wenn der Drehgriff 54 unter etwa größerer Kraftaufwendung im Sinne des Uhrzeigers
weitergedreht wird, der Bolzen 78 zurückgedrückt wird, so daß er über das Kurvenstück
76 schließlich in die Rast 77 gelangt. Während dieser Drehbewegung läuft der prismatische
Stift 22 auf dem Kurvenstück 70 in Fig. 5 nach oben, bis er über das Kurvenstück
71 gelangt, also vor dem Haken 72 ruht. In dieser Stellung greift der prismatische
Stift 22 in die Rasten 27 der Ausschnitte 23 im Gehäuse und dessen Deckel ein. Damit
sind der Stift 22 und durch ihn die Klinken 20, 21 und dadurch auch der Riegel mit
dem Riegelkopf gegen Verschiebung in beiden Richtungen festgehalten. Die Kurve 49
des Außengriffs war an den zunächst beschriebenen Vorgängen nicht beteiligt. Sie
befindet sich noch in der Normalstellung entsprechend Fig. 7, wobei aber der Stift
22 aus dem Wege der Nase 69 herausgehoben ist. Die Scheibe 49 kann also gegebenenfalls
leer gedreht werden. Wenn die Kurvenscheibe 49 keine Kurve 76 und keine Rast 77
besitzt (Fig. io), muß dafür gesorgt sein, daß sie immer nur als außenliegende Kurvenscheibe
verwendet wird. Gleicht jedoch die Kurvenscheibe 49 der Kurvenscheibe 5o, so muß
in besonderer Weise, z. B. durch einen Anschlag, dafür gesorgt sein, daß die Nachtriegelstellung
von außen nicht 'hergestellt werden kann.
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Die eben beschriebene Riegelstellung (Nachtriegelstellung) läßt sich
auch bei verschlossenem Riegel 6 (Fig. 3) herbeiführen. Wenn die Kurvenscheibe 5o
aus der Stellung in Fig. 3 nach rechts gedreht wird, wird der prismatische Stift
22 durch Gleiten an der Kurve 89 gehoben, bis die Nase 69 unter ihm hindurchgedreht
werden kann. Hiernach fällt der Stift 22 zunächst wieder in die Rast 25 der Ausschnitte
23 zurück. Hiernach läßt sich die Kurve 5o bis in die Nachtriegelstellung weiterdrehen,
in der der Bolzen 78 in der Rast 77 liegt. Im Gegensatz zu der Darstellung in Fig.
5 ist jedoch hierbei der Stift 22, der ja noch in der Rast 25 ruht, noch nicht in
die Rast 27 gehoben. Wird jetzt versucht, von außen, z. B. mittels Nachschlüssels,
zu öffnen, so werden, wie oben beschrieben, die Zuhaltungen, aber auch die Mitnehmerklinken
20, 21 bewegt; der Stift 22 wird also aus der Rast 25 ausgehoben, und es wird dabei
eine Bewegung des prismatischen Stiftes 22 in Richtung auf die Kurvenscheibe 5o
eingeleitet, bis der Stift 22 auf die Kurve 70 im Punkt 86 aufläuft (Fig.
9). Bei Weiterbewegung des Riegels wird der Stift 22 durch die Kurve 70 weiter angehoben,
bis er an der oberen Kante 87 des Ausschnittes 23 in der in Fig. 9 eingestrichelten
Stellung anliegt. Wird der Riegel nun noch weiter zurückgeschoben, so ist hierzu
größerer
Kraftaufwand notwendig, weil jetzt die Kurvenscheibe 5o
entgegen der auf den Stift 78 wirkenden Federbelastung zurückgedreht werden muß.
Während dieser Rückdrehung wirkt ständig eine von der Schrägfläche 7o ausgeübte
Kraftkomponente auf den Stift 22 ein, die diesen an die obere Kante 87 des Ausschnittes
23 andrückt. Sobald daher der Stift 22 vor die Rast 27 gelangt, schnappt er in diese
ein. Damit ist die mit Fig.5 übereinstimmende Nachtriegelsicherung hergestellt.
Da die Kurvenscheibe 5o von außen nicht bewegt werden kann, ist das Schloß durch
diese Anordnung vollständig einbruchssicher.
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Wenn die Tür von außen nur mit dem Schlüssel geöffnet werden können
soll, kann der äußere Drehgriff 53 mit der Kurve 49 wegfallen.