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Türdichtung Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Tür, und
zwar auf Türen aller Art, nicht nur auf die Zimmer- und Haustüren von Bauten, sondern
auch auf Türen von Schränken, Kästen, also auf Türen des Möbelbaues; darüber hinaus
auf Türen von Fahrzeugen, wie Kraftwagen, Straßenbahnwagen; Eisenbahnwagen und Flugzeugen.
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Die Erfindung geht von der aus systematischen Beobachtungen und Erfahrungen
gewonnenen Erkenntnis aus, daß die bisherigen Türen in unzulänglicher Weise ihre
Aufgabe erfüllen, einen Raum gegen einen anderen Raum oder gegen die Außenwelt Schall-
und wärmedicht abzuschließen. Durch eingehende Untersuchungen konnte auch der Grund
für die mangelhafte Lösung der mit der Tür gestellten Aufgabe gefunden werden. Der
Grund ist darin zu suchen, daB das für die Tür und ihre Umrahmung verwendete Material
den Einflüssen der Atmosphäre unterliegt und Verformungen ausgesetzt ist, die den
Verschluß trotz der hierfür vorgesehenen Verfalzung unter Umständen völlig unwirksam
machen. Dies kann verheerende Folgen haben, beispielsweise bei Krankenhäusern, wo
es auf den zugdichten Abschluß von Behandlungs- und Krankenräumen ankommt. Wenn
bisher der zug-, wärme- und schalldichte Abschluß im Krankenhaus, für Sprechzimmer
des Arztes, für Konferenzzimmer usw. dergestalt vorgesehen worden ist, daß für eine
Öffnung zwei gleichseitig angeschlagene Türflügel Verwendung finden, so muß aus
Gründen der Materialersparnis heute vielfach dieser Lösungsversuch außer Betracht
bleiben, zumal die erstrebte völlige Abdichtung regelmäßig auf die Dauer auf diese'
Weise nicht gewährleistet wird.
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Die Erfindung stellt eine überraschend einfache Lösung der Aufgabe
dar, eine Tür zu schaffen, die so leicht wie bisher zu öffnen und zu schließen ist
und hierbei ohne zusätzlichen Materialaufwand
einen hinreichenden
zugdichten, wärmedichten und schalldichten Abschluß bringt, darüber hinaus erforderlichenfallg
als luftdichter Verschluß ausgebildet werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine elastische
Dichtung vorgesehen ist, die in einer Nut der Türflügelumrahmung sitzt und nach
willkürlicher Freigabe einer Spannvorrichtung in ein Gegenprofil der Leibung einspringt.
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Wie dies im einzelnen gedacht ist, wird nunmehr an Hand der Zeichnungen
an verschiedenen Ausführungsbeispielen näher erläutert: Fig. i zeigt die Vorderansicht
einer Tür; Fig. 2 ist in größerem Maßstab ein Schnitt nach Linie II-11 von Fig.
i ; Fig. 3 ist eine Variante von Fig. 2 im Maßstab 1 : i; Fig. 4 und 5 bringen
Einzelheiten des Verschlusses von Fig. 2 und 3 zu der Tür von Fig. i.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel ist eine rundumlaufende Dichtung i
in einer Nut 2 des Türflügels 3 vorgesehen. An Stelle des sonst üblichen Schlosses
dient zur Öffnung und Schließung der Tür eine Spannvorrichtung 4, die durch den
Türgriff 5 betätigt ist.
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Wie im besonderen Fig. 2 erkennen läßt, besteht die Dichtung i aus
einzelnen Bügeln 6 aus Stahldraht oder anderem elastischem Material. Diese Bügel
6 haben eine solche Form, daß sie quer über die Wölbung des Bügels in der Längsrichtung
der Nut 2 ein Stahlband 7 tragen, auf dem ein elastischer Dichtungsstreifen aus
Gummi oder gleichwertigem Material sitzt. Bei dem in Fig. 2 dargestellten geschlossenen
Zustand der Tür greift der Dichtungsstreifen 8 in eine Kehle 9 des äußeren Türrahmens
ein und liegt an diesem mit solchem Druck an, daß die gewünschte Abdichtung entsteht.
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In geschlossenem Zustande der Tür is't die elastische Dichtung insofern
entspannt, als sie in die Gegenkehle 9 einspringt. Da sie aber dieser Gegenkehle
unter Druck anliegen soll, hat sie in entspanntem Zustande noch eine hinreichende
Vorspannung. Völlig entspannt wird die elastische Dichtung mit Hilfe des Griffes
5, wenn die Tür geöffnet werden soll. Durch Drehung des Griffes 5 im Uhrzeigersinn
(Fig. i) wird die Drückerachse io, auf welcher der Drücker sitzt, gleichfalls im
Uhrzeigersinn gedreht und damit das Band 7 gestreckt, dessen Enden an der Drückerachse
io befestigt «sind. Die Spannung erfolgt so weit, bis die Dichtung i in der Nut
2 verschwindet. ' Zu einer völligen Abdeckung können seitlich von dem Band 7 dünne
Blechstreifen i i und 12 vorgesehen werden, deren nutseitige Ränder sich dem Stahlband
7 anschmiegen, während die äußeren Ränder auf der Türkante befestigt sind.
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Fig. 3 zeigt zusätzlich zu Fig. 2, daß gegebenenfalls, obwohl dies
an sich zur Abdichtung der Tür nicht erforderlich ist, ein Anschlag 13 vorgesehen
werden kann.
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Wie im besonderen aus Fig. 5, die eine Draufsicht zu Fig. 2 ist und
aus Fig. 4, die ein Schnitt nach Linie IV-IV von Fig. 5 ist, ersehen werden kann,
können die Bügel 6 zu einer Wendel zusammengeschlossen werden, die dann die Form
einer Umkehrwendel 14 hat.
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Während die rundumlaufende Abdichtung von Fig. i bis 5 (Blatt i) für
Sonderausführungen, wie Krankenhaustüren, Balkontüren, Telephonzellentüren, allgemein
für solche Zwecke bestimmt ist, wo erhöhte Forderungen hinsichtlich der Schall-,
Zug-und Wärmeabdichtung gestellt. werden, ist auf Blatt 2 eine untere Dichtung für
eine Tür normaler Ausführung gezeigt.
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Fig. 6 ist. ein Querschnitt der unteren Türdichtung; Fig. 7 ist ein
Schnitt nach Linie VII-VII von Fig. 6.
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Im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel von Fig. i bis 5 ist hier
lediglich entlang der Unterkante eine Nut 15 vorgesehen, in welcher die Dichtung
6 bis 8 von Fig. 2 sitzt. Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 6 und 7 kann also,
wie ersichtlich, die Gegennut in Wegfall gelangen, darüber hinaus auch eine besondere
Schwelle. Es ist also erfindungsgemäß möglich, Türen normaler Konstruktion so weiterzubilden,
daß die Türschwelle in Wegfall kommen kann.
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Wie im einzelnen an Hand von Fig. i bis 5 beschrieben, können die
federnden Bügel 6 auch hier zu einer Umkehrwendel 14 zusammengeschlossen werden.
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Ferner besteht die Möglichkeit, die Unterkantdichtung von Fig. 6 in
einem Blechgehäuse 16 unterzubringen, das mitsamt der Dichtung in die Nut 15 der
Unterkante eingesetzt wird.
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So besteht die Möglichkeit, den eingesetzten Blechkasten 16 durch
Aufsetzen einer seitlichen Holzleiste 17 abzuschließen. In diesem Falle ist eine
besondere Nut in der Tür nicht vorzusehen. Diese wird vielmehr durch einen zuvor
eingebrachten Falz und die Deckleiste 17 gebildet.
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Die Spannvorrichtung ist im einzelnen aus Fig. 7 ersichtlich, die
im vorliegenden Falle selbsttätig arbeitet. Zu diesem Zweck ist ein Bolzen 18 vorgesehen,
der beim Schließen der Tür sich gegen die Leibung i9 der Anschlagseiten legt und
im Gegensinn des eingetragenen Pfeiles, also nach rechts verschoben wird, wodurch
die Feder 20 gespannt wird. Das am rechten Ende des Bolzens 2o befestigteBand 21
wird gelockert und ermöglicht über die Rollen 22 und 23 eine Aufrichtung der Bügel
der Umkehrwendel 14 dergestalt, daß sich das an dem Stahlband 7 befestigte Kissen
dem Fußboden 24 andrückt.
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Diese beim Schließen der Tür geschilderten Vorgänge vollziehen sich
in umgekehrter Reihenfolge selbsttätig beim Öffnen der Tür, bis das linke Ende des
Bolzens 18 sich von der Leibung i9 der Anschlagseite vollkommen gelöst hat und die
Bügel 6 der Umkehrwendel 14 in schräger Lage in der Nut 15 der Unterkante des Türflügels
verschwinden. Während des Öffnens und im geöffneten Zustande liegt also die Dichtung
dem .Fußboden nicht an, so daß sie keinerlei Verschleiß unterliegt.
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Auf Blatt 3 ist in Fig. 8 und 9 gezeigt, wie der
erfindungsgemäße
Verschluß als Schloß ausgebildet werden kann, das an Stelle der gewöhnlichen Schlösser
für Zimmertüren, Schranktüren, Schubladen usw. mit größtem Erfolg Verwendung finden
kann.
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Im einzelnen ist Fig.8 ein Schnitt nach Linie VIII-VIII von Fig. 9
und Fig. 9 ein Schnitt nach Linie IX-IX von Fig. B. An der Drückerachse io (Fig.
i) greift in Fig. 8 das Ende des Bandes 7 an, das, wie bei Fig. 2 geschildert, quer
über die Wölbung der Bügel 6 hinweg in der Längsrichtung der Nut 25 verläuft, die
in Höhe des üblichen Schlosses im schloßseitigen Türfries auf eine Länge von etwa
io cm angebracht ist. Auf dem Stahlband 7 sitzt in vorliegendem Falle kein Dichtungsstreifen
aus Filz oder Gummi, sondern eine Leichtmetalleiste 26, da es hier nicht auf die
luftdichte Abdichtung, sondern auf die Absperrung bzw. Absperrbarkeit ankommt.
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Die Umformung der elastischen Dichtung von der Geschlossenlage in
die Offenlage der Türerfolgt im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel von Fig. 6
und 7 willkürlich durch Betätigung des auf dem Achsdorn io sitzenden Türgriffes.
Zusätzlich kann eine selbsttätige Schlagsicherung in der Weise angebracht werden,
daß ein Winkelhebel 27 vorgesehen ist, der auf die Stahlfeder 7 derart einwirkt,
daß sie im Moment des unwillkürlichen Zuschlagens der Tür in der Pfeilrichtung hochgezogen
wird (Fig. 8).
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Eine regelrechte Absperrung kann man dadurch erreichen, daß auf dem
Achsdorn io ein abnehmbarer doppelseitiger Drücker aufgesetzt wird, dessen Achse
nach Arteiner Schlüsselzuhaltung geformt ist.
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Das erfindungsgemäße Schloß kann sogar als Sicherheitsschloß dadurch
ausgebildet werden, daß in der Achse des Drückers ein Sperrzylinder eingebaut ist,
der durch das Abziehen eines Sicherheitsschlüssels blockiert, ein Spannen des Verschlusses
und somit ein Öffnen der Tür verhindert.
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Soweit sich die Erfindung auf einen als Schloß ausgebildeten Verschluß
bezieht, hat dieses Schloß gegenüber gewöhnlichen Schlössern außerordentliche Vorzüge,
da das Schloß viel kompendiöser ist, weniger Material erfordert, in äußerst einfacher
Weise als Sicherheitsschloß auszubilden ist, weniger Montagearbeit benötigt und
geringerem Verschleiß unterliegt.