-
Kombinierte Auslesemaschine für Getreide Die Erfindung bezieht sich
auf das maschinelle Auslesen von Unkrautsamen aus Getreide und Getreidemischungen.
Das Auslesen von Rund- und Langkorn erfolgt in der Reinigung der z. B. Getreidemühlen
durch zwei voneinander verschiedene Maschinentypen, entweder durch rotierende, im
Innern mit gefrästen oder gestanzten Zellen ausgebildete Mäntel oder durch eine
Reihe von in einer Wanne umlaufenden Scheiben, die auf ihren beiderseitigen Oberflächen
ebenfalls Zellen aufweisen; diese Typen sind bekannt unter dem Namen Manteltrieure
und Scheibentrieure, wobei die Scheibentrieure eine spezifisch bessere Leistung
als die blanteltrieure aufweisen, was aber durch besondere Einbauten, z. B. beim
Ultratrieur, ausgeglichen wird. Diese bekannten Ausführungen zum .Auslesen von Rund-
und Langkorn sehen normalerweise für jede Kornart eine getrennte Maschine vor, weil
das Auslesen von Rundkorn andere Zellen und andere Dimensionen erfordert als (las
Auslesen von Langkorn; hinzu kommt noch zumeist eine Nachlese der ausgeschiedenen
Körner und eine Siebvorrichtung zum Sortieren für verschiedene Zwecke.
-
Eine solche vollkommene Anlage, die für größere Leistungen in Frage
kommt, besteht dann z. B. aus einem kürzeren Rundkorn- und einem längeren oder größeren
Langkornausleser, ein oder zwei Nachlesern ohne oder mit umbautem Sortierzylinder.
Jede dieser drei Hauptvorrichtungen stellt einen vollkommen selbständigen Trieur
dar, jeweils mit eigener Achse und Antrieb und bedingt zur Aufnahme der Lagerungen
ein stabiles Gestell. Man vereinigt bekanntlich auch die drei getrennten Trieure
in einem großen gemeinsamen Gestell, das natürlich viel Platz in Anspruch nimmt,
und verbindet die so hintereinandergeschalteten Einzeltrieure durch Zu- und Ablaufrohre.
Auch bei der Wahl von Scheibentrieuren für die Auslesearbeit benutzt man für größere
Leistungen zur Auslese von Rund- und Langkorn jeweils getrennte komplette Maschinen.
Beide
Systeme weisen bedeutende Nachteile auf, die u. a. in größeren Anschaffungskosten,
größerer Inanspruchnahme von Raum, verminderter Zugänglichkeit und größerem Kraftbedarf
durch jeweilige besondere Lagerung und Antrieb bestehen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu' beseitigen
oder weitgehendst zu vermindern. Dies geschieht erfindungsgemäß durch eine bauliche
Kombination von Mantel- und Scheibentrieuren in der Weise, daß nur eine gemeinsame
Achse und ein gemeinsamer antrieb in Frage kommt, wobei der Scheibentrieur koaxial
um den Manteltrieur angeordnet und von letzterem bei der Rotation mitgenommen wird,
und daß das auszulesende Gut ohne besondere Rohrverbindungen die Kombination durchläuft.
Durch die koaxiale Anordnung des Scheibentrieurs um den Manteltrieur erhält der
erstere einen größeren Durchmesser und damit eine wesentlich größere als sonst notwendige
Arbeitsfläche, so daß die sonst normale Länge des Scheibentrieurs verkürzt werden
kann und die ersparte Länge für Nachlese- oder Sortierzylinder ausgenutzt werden
kann; man erhält so eine einheitlich geschlossene Apparatur mit einer Achse und
einem Antrieb, welche die üblichen drei Haupttrieure mit ihren geschilderten Nachteilen
vorteilhaft ersetzt.
-
Die Reihenfolge der Ausleser bzw. ihre zweckmäßige Hintereinanderschaltung
richtet sich nach den jeweilig vorliegenden Bedürfnissen, ob an erster Stelle Rundkorn-
oder Langkornauslese vorzusehen ist, in jedem Fall wird der Scheibentrieur immer
den darauffolgenden Vorgang zu erledigen haben, um die Vorteile der Kombination
voll auszunutzen. Steht die Langkornauslese an erster Stelle, dann kann der nachgeschaltete
Scheibentrieur für Rundkornauslese kürzer gehalten werden, und es besteht in der
Verlängerung desselben genügend Raum für Nachlese und Sortierung.
-
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme
auf Fig. i und 2 und seine Wirkungsweise näher beschrieben. Das mit Rund- und Langkorn
usw. behaftete Getreide, z. B. Weizen, tritt bei i in den Rundkornausleser, einen
Manteltrieur, der im Innern mit entsprechenden Zellen 2 ausgestattet ist. Die Rundkörner,
auch Bruch- und Halbkörner gleicher Größe werden durch die im Umlauf befindlichen
Zellen aus dem Weizen herausgeholt, fallen in die verstellbar angeordnete Mulde
3 und werden durch die eingebaute Schnecke 4 zu dem Auslauf 5 bis 5' transportiert.
Der von dem Rundkorn usw. befreite Weizen geht vermöge der nach dem Auslauf zu schiebenden
Wirkung der Schleuderwalze 6 des im Beispiel gezeichneten bekannten Ultratrieurs,
die aber nur in Fig. 2 angedeutet ist, durch die Auslauföffnungen 7 des inneren
Auslesers direkt in den koaxial um den Manteltrieur angeordneten Scheibentrieur
8, in welchem nunmehr die Langkornauslese stattfindet. Die einzelnen Scheiben 8,
die auf beidseitigen Oberflächen entsprechende Zellen i 1 aufweisen, sind ohne oder
mit Zwischenraum 9 in geeigneter Weise mit der Außenfläche des Manteltrieurs derart
verbunden, daß ein laufender Vorschub nach dem Auslauf io stattfindet. Der Vorschub
kann auch erfolgen durch geringfügige, von der Senkrechten abweichende Schrägstellung
der Scheiben oder, soweit ein Zwischenraum 9 eingehalten wurde, durch entsprechende
Ausbildung der Verbindungen zwischen Mantel und Scheiben, damit dieselben als Förderelemente
wirken können.
-
Wegen leichteren Einbaues und einfacher Auswechslung können die Scheiben
zweiteiligausgeführt werden, wie auch das Oberteil der `'Wanne 12 aus diesem Grunde
abnehmbar gestaltet wird. Eine aufklappbare Tür bei dem Austrag des Auslesegutes
läßt eine Kontrolle der Auslesearbeit zu.
-
In Fig. 2 zeigt 8 die Scheiben in geringem Abstand von der Außenfläche
des Manteltrieurs, i i die Zellen, 12 die Wanne, in welcher die Scheiben sich rotierend
bewegen, mit abnehmbarem Oberteil, 13 die Austragrinnen, die zwischen je zwei Scheiben
angeordnet und das Auslesegut 14 zum Austrag bringen, welches dann Tiber den Sammeltrichter
15 die Maschine verläßt. Hier kann, wenn zweckmäßig, eine Transportschnecke vorgesehen
werden, die das Auslesegut von den Austragrinnen 13 übernimmt und in gewünschterRichtung
weitertransportiert, so daß der Sammeltrichter 1.4, 15 in @'%'egfall kommen kann.
-
Fig. 3 zeigt als Ausführungsbeispiel eine Schaltung der beiden Rund-
und Langkornausleser mit Nachleser und Sortierzylinder, wobei das Getreide bei i
in den Rundkornausleser 2 einläuft und nach Passierung desselben durch die Auslauföffnungen
7 in den umbauten Scheibentrieur 8 mündet. Die Schnecke 4 in der Mulde 3 nach Fig.
2 bringt die ausgelesenen Rundkörner usw. bei 5 zum Auslauf. Nach Passieren des
Langkornscheibentrieurs 8 verläßt das ausgelesene Getreide durch 15 die Maschine,
während die verbliebenen Langkörner nach einer Sortierung in 17, 18 und 2o die Maschine
verlassen.
-
Fig. .4 veranschaulicht ein anderes Ausführungsbeispiel. Das Getreide
tritt bei i in den Rundkorntrieur 2, dem in seiner Verlängerung ein Nachleser 2'
mit Sortierummantelung 16' folgt. Das von Rundkorn usw. befreite Getreide geht aus
2 durch seine Auslauföffnungen über in den umbauten Langkornscheibentrieur B. Der
Weizen verläßt den Sammeltrichter 15, während die Langkörner über einen Siebmantel
sortiert werden und durch 17 und 2o austreten. Die ausgelesenen Rundkörner gehen
von Schnecke 4 in den Nachleser 2', und das Rundkorn verläßt bei 5' den Nachleser,
während der Rest über eine mehrfache Sortierung durch 21, 22, 23 die Apparatur verläßt.
-
Diese beiden Ausführungsbeispiele sollen andeuten, daß je nach den
Notwendigkeiten eine entsprechende Kombination zwischen Rundkorn- und Langkornauslese
und nachheriger Nachlese und Sortierung möglich ist.
-
Die ganze Kombination unterliegt einer allseitigen Aspirationswirkung,
um durch Entfernung von feinen Beimengungen, Staub u. dgl. das Getreide weiter zu
reinigen.
-
Fig. i, i9, zeigt die Möglichkeit des einzigen
Antriebes,
der durch Transmissionen oder durch Getriebemotor erfolgen kann; dieser kann auch
einen nicht angedeuteten Ventilator antreiben, der die verschiedenen Abläufe der
kombinierten Maschine durch Druckluft zu den weiterverarbeitenden Stellen pneumatisch
fördert.
-
Soweit in anderen Industriezweigen ähnliche Verhältnisse vorliegen,
soll die Erfindung auch auf diese Bezug haben.