DE1482445C - Kakaobohnen Reinigungsmaschine - Google Patents
Kakaobohnen ReinigungsmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine mit pneumatischer Förderung des Gutes arbeitende Kakaobohnen-Reinigungsmaschine,
die den Besonderheiten dieses wertvollen und empfindlichen Reinigungsgutes angepaßt
ist. Die Maschine soll mit möglichst wenigen und möglichst einfachen, vorzugsweise unbeweglichen
und dadurch störungsfreien Teilen arbeiten und soll außerdem kleinen Raumbedarf haben.
Es ist aus der USA.-Patentschrift 1845 567 bekannt, eine Vorrichtung zur Entfernung fester
Bestandteile aus einem Luftstrom so auszubilden, daß — wenn man die dortigen in horizontaler
Ebene arbeitenden Leitflächen mit ihrer Arbeitsebene lotrecht stellen würde — das auszuscheidende
Sichtgut pneumatisch aufwärts tangential zur Innenseite eines teilzylinderförmigen Leitbleches gefördert
wird, dessen Endtangente in einen darunterliegenden, mit einer rotierenden Austragschleuse versehenen
Sammelbehälter weist, an den sich ein zweites, mit kleinerem Krümmungsradius versehenes, den Drehsinn
des Sichtluftstromes gegenüber dem im ersten Leitblechraum umkehrendes Leitblech anschließt,
dessen Endtangente in den gleichen Sammelbehälter weist, wobei eine aus dem Raum zwischen den Leitblechen
geführte waagrechte Abluftleitung zu einem ' Saugventilator führt.
Diese bekannte Vorrichtung mag auch für das Ausscheiden üblicher Körnerfrüchte geeignet sein,
kann jedoch für die Reinigung von Kakaobohnen nicht verwendet werden, weil die gekrümmten Leitbleche
unterschiedlicher Krümmungsradien unmittelbar ineinander übergehen, ohne daß die Möglichkeit
bestände, zunächst die besonders empfindlichen ganzen Kakaobohnen, anschließend aber dann auch die
Bruchbohnen aus dem Umlauf auszuscheiden und sie von dem wertlosen Staub zu trennen. Auch würde die
ίο bekannte, auf dem reinen Fliehkraftsystem beruhende
Vorrichtung durch die starren Auffang- und Leitbleche einen großen Teil der ganzen Bohnen zerschlagen.
Dasselbe gilt auch von der Körnergut-Reinigungsmaschine mit pneumatischer Förderung nach der
französischen Patentschrift 892 186, bei der sowohl an der Förderlufteintrittseite als auch an der -austrittseite
je ein teilzylindermantelförmiges Leitblech angeordnet ist, wovon das zweite einen kleineren
Krümmungsradius hat als das erste, das von einer lotrechten, den mit dem Gut beladenen Förderluftstrom
führenden Leitung tangential beaufschlagt wird. Die dortigen, einen Körnerumlaufweg von weniger als
180 Bogengraden umfassenden Leitbleche lassen die ausgeschiedenen Körner in einen verhältnismäßig
großen Sammelraum fallen, in welchem sich auch nur starre Auffangorgane befinden, die bei den empfindlichen
großen Kakaobohnen viel Bruch verursachen würden.
Die Erfindung vermeidet diese Mangel bekannter Reinigungsvorrichtungen, indem sie dafür sorgt, daß
einmal die ganzen Kakaobohnen möglichst bald aus dem Förderstrom ausgeschieden und an bestimmte
mit schonenden Auffangeinrichtungen ausgestattete Stellen geworfen werden und daß anschließend dann
auch der Kakaobruch vom wertlosen Staub getrennt und mit den ganzen Bohnen vereinigt wird. Zu diesem
Zweck wird bei einer Reinigungsvorrichtung der eingangs genannten Art (USA.-Patentschrift
1 845 567) erfindungsgemäß die Anordnung so getroffen, daß zur Reinigung von Kakaobohnen die
Leitbleche jeweils einen Bereich von über 180 Bogengraden umfassen sowie über dem Boden des Sammelbehälters
unterhalb der Endtangente des ersten Leitbleches lose aufgehängte Pralltücher für die ganzen
Kakaobohnen und über dem Boden unterhalb der Endtangente des zweiten Leitbleches ein gegen den
Luftstrom durch eine Abdeckung geschützter Leitkanal für den Kakaobruch angeordnet sind.
Durch die angegebene, mehr als 180 Bogengrade betragende Krümmungslänge der Leitbleche werden
die ausgeschleuderten Festkörper in recht genau bestimmbarer Richtung gebündelt auf die Pralltücher
geleitet, die ein weiches Auffangen der Kakaobohnen bewirken. Auf diese Weise konnte das geschilderte
schwierige Problem in überraschend einfacher Weise mit bedeutend kleinerem Expansionsraum als sonst
üblich gelöst werden — im Gegensatz zu zahlreichen sonstigen Sicht- und Reinigungsgeräten:
Bei diesen Geräten, die z. B. für das Aussortieren bestimmter Bestandteile aus flüssiger Masse bestimmt
sind (USA.-Patentschrift 2 701056) sind Arbeitsbedingungen und damit Aufgabe und Lösung
schon gänzlich andere als bei einer Kakaobohnen-Reinigungsmaschine, bei der es auf schonende Reinigung
empfindlicher großer Bestandteile ankommt. Dasselbe gilt auch für andere Geräte, wie das nach
der deutschen Patentschrift 1 049 204, bei welchem
die Aufgabe im pneumatischen Abscheiden und Sichten von fein zerkleinertem Schüttgut besteht; oder für
das Gerät nach der deutschen Patentanmeldung B 24834, bei welchem die Aufgabe darin besteht, den
in einem Medium suspendierten Staub in Grob- und Feinkorn zu zerlegen; oder für die Sortier- und Reinigungsvorrichtung
für Massengut und Müllereiprodukte nach der schweizerischen Patentschrift 294 201, bei welcher der Sortiervorgang erst nach der
Trennung der Luft vom Fördergut und unter Bildung eines ausgedehnten Materialschleiers stattfindet; sowie
für die Schleudermühle zur ununterbrochenen Erzaufbereitung nach der deutschen Patentschrift
80 148, bei der in einem Bruch- oder Schlagwerk das Gut durch die Förderluft geworfen wird, so daß die
leicht auseinanderfallenden feinen Bestandteile durch ein Sieb gehen und das Grobe zur weiteren Zerkleinerung
nochmals einem Bruch- oder Schlagwerk zugeführt wird.
Alle diese Geräte wären schon wegen der völlig andersartigen Arbeitsbedingungen und damit auch andersartigen
Aufgabe für die Behandlung der empfindlichen Kakaobohnen nicht brauchbar und konnten
deshalb auch nicht als Vorbild für eine Kakaobohnen-Reinigungsmaschine dienen.
Bei der oben geschilderten Ausführungsform mit zwei Abscheidungsstellen, einerseits für die ganzen
Bohnen und andererseits für den Bruch, besteht nun die Gefahr, daß der Luftstrom normalerweise den
Raum des kleineren kreisförmig gebogenen Leitbleches in gebündelter Form so verlassen könnte, daß er
eng um das Ende dieses Leitbleches in Richtung Exhaustor gezogen wird und dabei an dieser Stelle noch
einige Kakaobohnenbruchstücke mitreißen würde. Um das zu vermeiden, wird gemäß einer weiteren besonders
zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung die hinter der Abgabekante des zweiten Leitbleches
liegende Abluftleitung durch wenigstens ein Leitblech in wenigstens zwei Teilkanäle aufgeteilt,
die zwecks Regelung der Tragfähigkeit der in ihnen strömenden Förderluft unabhängig voneinander
durch Drosselklappen überwachbar sind. Man kann mit anderen Worten die Luft so einstellen, daß sie
sich derart auf die beiden Kanäle verteilt, daß auch kleinste Kakaobohnenbruchteile von ihr nicht mehr
mitgetragen werden können. Die Luft hat dann nur noch eine Tragfähigkeit für' den reinen Staub.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der schematischen Zeichnungen beschrieben.
In diesen zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch den wesentlichen
Teil der Reinigungsmaschine und
F i g. 2 eine Stirnansicht derselben Maschine in Richtung des Pfeiles A.
Das mit den Abscheidungsorganen im Expansionsraum der pneumatisch betriebenen Anordnung ausgerüstete
Gerät liegt zwischen einer Förderleitung (gegebenenfalls Steigsichter) 1 und einem Exhaustor 2.
Das Rohgut gelangt über einen Einschütttrichter 3 und eine Dosier- und Austragswalze 4 in die pneumatische
Förderleitung 1, die in den Expansionsraum 5 mündet. Dort wird der mit hoher Geschwindigkeit in
der Reinigungsmaschine ankommende Förderluftstrom mit dem Körnergemisch zunächst in ein kreisförmig
gebogenes Leitblech 6 geführt. Am Ende des Leitblechs (Abgabekante 7) setzen die Bohnen infolge
ihrer Trägheit ihren Weg fort. Um zu vermeiden, daß die Bohnen bei ihrem Aufprall auf den
schrägen Ablauf boden des Expansionsraumes zerbrechen, werden dort mehrere Auffang- oder Pralltücher
8 angeordnet. Durch die Ausdehnung im Raum des kreisförmigen Leitbleches ist der Luftstrom in
seiner Geschwindigkeit schon wesentlich verringert. Das bewirkt, daß er den Weg der Bohnen nicht bis
zum Schluß mitmacht, sondern kurz nach dem Ende des Leitbleches schon in Richtung des Exhaustors abgezogen
wird.
Es ist aber nicht möglich, die Luft in dem ersten Teil des Expansionsraumes bereits in ihrer Geschwindigkeit
so herabzusetzen, daß sie nicht mehr die in dem Kakaobohnengemisch vorhandenen feinen
Bruchteile mitführt. Aus diesem Grunde müssen weitere Maßnahmen getroffen werden, die Bruchstücke
aus dem Luftstrom abzusondern und zu den Bohnen zurückzuführen, ohne daß aber auch der schon von
den Bohnen abgesonderte Staub wieder zurückgelangt. Erreicht wird das dadurch, daß der Luftstrom
erneut in ein kreisförmig gebogenes Leitblech 9 geführt wird, in dem sich mit den Bruchteilen praktisch
dasselbe wiederholt, was sich im ersten Teil des Expansionsraumes mit den ganzen Bohnen abgespielt
hat. Nur ist hier der Krümmungsradius etwas geringer.
Um auszuschalten, daß diese Bruchstücke immer wieder in den gleichen Luftstrom gelangen, wird kurz
über dem schrägen Ablaufboden auf dieser Seite des Expansionsraumes ein zweiter Boden 10 angeordnet,
durch den keine Luft hindurchgezogen wird. Die in dem kreisförmig gebogenen Leitblech ausgeschleuderten
Kernbruchteile gelangen in diesen nicht von der Luft durchzogenen Absetzkanal und können dort
durch ihr eigenes Gewicht in den unteren Teil des Ablauftrichters 11 zu den Kakaobohnen rutschen.
Dort erfolgt die gemeinsame Abführung aller brauchbaren Kakaobestandteile durch eine gleichzeitig als
Abschluß für den Expansionsraum wirkende Austragswalze 12. Wenn die gesonderte Abführung des
Bruches gewünscht wird, so kann an Stelle des zur Austragswalze führenden Absetzkanals für den Kakaobruch
auch ein besonderer Auffangtrichter 17 für diesen Bruch angebracht werden.
Die staubhaltige Abluft wird in jedem Falle hinter der Abgabekante 13 des zweiten Leitbleches vom Exhaustorzug
abgelenkt und in den Ausgangsstutzen des Expansionsraumes geleitet. Dieser ist durch ein Leitblech
14 in zwei Kanäle aufgeteilt, die unabhängig voneinander durch Drosselklappen 15 und 16 überwacht
werden. Auf diese Weise läßt sich auf dem ganzen Querschnitt des Ausgangsstutzens die Tragfähigkeit
des Förderluftstromes so einstellen, daß nur noch Staub, nicht aber mehr Bruch in Richtung Exhaustor
aus dem Expansionsraum abgeführt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Reinigungsvorrichtung für Körnerfrüchte, in die das Sichtgut pneumatisch aufwärts tangential
zur Innenseite eines teilzylinderförmigen Leitbleches gefördert wird, dessen Endtangente in einen
darunterliegenden, mit einer rotierenden Austragschleuse versehenen Sammelbehälter weist, an
den sich ein zweites, mit kleinerem Krümmungsradius versehenes, den Drehsinn des Sichtluftstromes
gegenüber dem im ersten Leitblechraum umkehrendes Leitblech anschließt, dessen Endtangente
in den gleichen Sammelbehälter weist, wobei eine aus dem Raum zwischen den beiden Leitblechen
geführte waagerechte Abluftleitung zu einem Saugventilator führt, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Reinigung von Kakaobohnen die Leitbleche (6, 9) jeweils einen Bereich von über 180 Bogengraden umfassen sowie
über dem Boden des Sammelbehälter (11) unterhalb der Endtangente des ersten Leitbleches (6)
lose aufgehängte Pralltücher (8) für die ganzen Kakaobohnen und über dem Boden unterhalb der
Enttangente des zweiten Leitbleches (9) ein gegen den Luftstrom durch eine Abdeckung (10) geschützter
Leitkanal für den Kakaobruch angeordnet sind.
2. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die hinter der Abgabekante
des zweiten Leitblechs liegende Abluftleitung durch wenigstens ein Leitblech (14) in wenigstens
zwei Teilkanäle aufgeteilt ist, die zwecks Regelung der Tragfähigkeit der in ihnen strömenden
Förderluft unabhängig voneinander durch Drosselklappen (15,16) überwachbar sind.
Applications Claiming Priority (2)
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DEK0049366 | 1963-04-03 |
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