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Läutwerk einer Weckeruhr mit veränderlichem Wecklärm Die Erfindung
betrifft ein Läutwerk mit veränderlichem Wecklärm, durch welchen der Schlafende
behutsam und Nerven schonend geweckt werden soll. Zu diesem Zweck beginnt das Wecken
zunächst mit Einzeltönen in deutlichen Abständen, die sich allmählich immer rascher
folgen und schließlich in den bekannten Rasselton übergehen. Man hat einen derartigen
veränderlichen Wecklärm schon dadurch zu erreichen versucht, daß man im Läutwerk
einen besonderen Antrieb für eine Schlagscheibe, ähnlich einem Schlagwerk angeordnet
hat. Derartige mehr oder weniger umfangreich ausfallende Einrichtungen verteuern
jedoch die Weckeruhr derart, daß sie trotz des großen Vorzugs und der Bedeutung
für die Gesundheit des Menschen nie in wesentlichem Umfang Absatz finden konnten.
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Gemäß vorliegender Erfindung wird nun mit einfachsten Mitteln ein
Weg vorgeschlagen, der den Verkaufspreis einer Weckeruhr mit veränderlichem Wecklärm
nur unbedeutend erhöht und so einen breiten Absatz nicht gefährdet. Dies wird dadurch
erreicht, daß dem schwingenden Weckerhammer ein mitschwingendes Gewicht zugeordnet
wird, das nach Wahl zugeschaltet oder weggenommen werden kann, so daß dementsprechend
die Schwingungszahl des Weckerhammers herabgesetzt oder erhöht wird. Besonders vorteilhaft
ist es, wenn dieses zusätzliche Schwinggewicht derart weggenommen wird, daß sein
Massenmoment während des Ablaufs des Läutwerks allmählich verändert wird, so daß
sich dementsprechend auch die Schwingungszahl des Weckerhammers vom Einzelton bis
zum Rasselton allmählich steigert. Eine besonders einfache Ausführung hierfür erreicht
man, wenn das zusätzliche Gewicht selbst wieder als ein Schwingsystem ausgebildet
wird, dessen Schwingung mit der Antriebsbewegung des Weckerhammers gekoppelt
ist.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn die hinsichtlich Kraft und Weg gleichbleibende Antriebsbewegung
des Weckerhammers das zusätzliche Schwinggewicht mit veränderlichem Abstand von
dessen Schwingachse antreibt, so daß sich auch' die auf den Weckerhammer rückwirkende
lebendige Kraft des Zusatzgewichts und dessen Schwingungsdauer ändern und dementsprechend
auch die Schwingungszahl des Wekkerhammers verändert wird. Als sehr günstig zeigt
sich die Gestaltung des zusätzlichen Schwinggewichts als drehbar gelagerte Schwingscheibe
mit einem Führungsschlitz, in welchem ein mit dem Weckerhammer verbundener Antriebshebel
an veränderlicher Stelle antreibt. Dabei ist die zusätzliche Schwingscheibe auf
einem Lagerhebel angeordnet, der, vom Weckerwerk aus derart verstellt wird, daß
beim Ablauf des Weckers die Schwingscheibe sich mehr und. mehr vom. Antriebs-. hebel
entfernt, wobei sich dessen Angriffsstelle im Führungsschlitz verschiebt, und schließlich
in der Endstellung des Lagerhebels vollständig außer Eingriff mit dem Antriebshebel
kommt, so daß die Schwingscheibe ganz außer Wirkung ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Das Läutwerk der Weckeruhr besteht aus einem Weckerhammer i, der in
bekannter Weise über einen Anker 2 auf einer Welle 21, ein Steigrad 3 und ein Federrad
4 mit der Zugfeder angetrieben wird. Der Weckerhammer i schlägt gegen die Wandung
des Weckergehäuses 5 an. Auf der Ankerwelle 21 ist außer dem Weckerhammer i noch
ein Antriebshebel 6 befestigt, dessen freies Ende io rechtwinklig abgebogen ist.
Im Bereich des letzteren liegt eine Schwingscheibe 7, welche um die Achse 8 leicht
drehbar auf einem Lagerhebel 9 angeordnet ist. Der Antriebshebel 6 greift mit seinem
Ende io in einen Führungsschlitz ii der Schwingscheibe 7. Der Führungsschlitz ii
läuft in eine Erweiterung 12 aus. Der Lagerhebel 9 ist um eine Welle 13 schwenkbar
und liegt mit seinem freien Ende 14 unter der Wirkung einer Feder 15 gegen einen
Schaltnocken 16 an. Letzterer ist in bekannter Weise mit Reibung mit der Federwelle
17 derart gekuppelt, daß er beim Ablauf des Läutwerks 1, 2, 3 und 4 in Richtung
des Pfeils 18 mitgenommen wird, bis er mit seinem Anschlag 20 gegen das Hebelende
14 anläuft und in dieser Lage auch beim weiteren Ablauf der Federwelle 17 stehenbleibt.
Beim Wiederaufziehen des Läutwerks durch Drehen der Federwelle 17 in Richtung des
Pfeils i9 wird der Schaltnocken 16 in dieser Richtung mitgenommen, bis das Hebelende
14 ihm wieder Halt gebietet. Dies ist die Ausgangsstellung für die nächste Weckerauslösung.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende Der Weckerhammer i
wird in bekannter Weise durch den Anker 2 und das Steigrad 3 und durch das Federrad
4 in Schwingung gebracht. Dabei schwingt der Antriebshebel ,6 ebenfalls mit. Sein
freies Ende io treibt im Führungsschlitz.ii die Schwingscheibe 7 oszillierend an.
Es besteht so ein Gesamtschwingungssystem, welches sich aus demjenigen des Weckerhämmers
i und dem mit ihm gekoppelten. Schwingungssystem des zusätzlichen Schwinggewichts
7 zusammensetzt. Die Schwingungszahl dieses Gesamtschwingungssystems wird also durch
die Gesamtwirkung der beiden Schwingmassen i und 7 bestimmt.
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Beim Beginn des Ablaufs des Läutwerks ist der Lagerhebel 9 mit der
Schwingscheibe 7 in der höchsten Stellung (vollgezeichnete Stellung), d. h. der
Antriebshebel 6 reicht mit seinem Ende io bis nahe an die Drehachse 8 der Scheibe
7. Diese führt also in dieser Stellung unter der Wirkung des Antriebshebels 6 eine
Schwingbewegung mit einem größten Drehwinkel aus; die der Scheibe 7 dabei erteilte
Geschwindigkeit bzw. lebendige Kraft und ihre Schwingungsdauer erreichen ebenfalls
höchste `'Werte.
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Beim weiteren Ablauf des Läutwerks verstellt der Schaltnocken 16 den
Lagerhebel 9, absatzweise oder stetig, fortschreitend je nach der Nockenform, mehr
und mehr nach unten, die Schwingscheibe 7 entfernt sich immer mehr vom Antriebshebel
6, io. Der Abstand des letzteren von der Drehachse 8 wird also immer größer; dadurch
wird bei gleichbleibendem Ausschlagwinkel des Antriebshebels 6, io der Drehwinkel
der Schwingscheibe 7 kleiner und damit auch ihre Drehgeschwindigkeit, ihre lebendige
Kraft und ihre Schwingungsdauer bis zu einem Kleinstwert am Ende dieser Vorstufe
des Weckens.
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In der tiefsten Stellung des Lagerhebels 9 (strichpunktiert gezeichnet)
ist der Antriebshebel 6, io aus dem Führungsschlitz ii herausgetreten, so daß der
Antrieb der Schwingscheibe 7 und damit sein 'Mitschwingen ganz aufhört. Es ist nur
nun noch das Einzel schwingungssystem des Weckerhammers i mit seiner geringeren
Masse und daher seiner höchsten Schwingungszahl (Rasselten) in Tätigkeit.
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Es ist ersichtlich, daß durch das Mitschwingen des Zusatzgewichts
7 mit verschieden großer Drehgeschwindigkeit entsprechend der jeweiligen Lage der
Scheibe 7 zum Antriebshebel 6, io auch die an der Schwingscheibe 7 auftretende lebendige
Kraft und ihre Schwingungsdauer sich von einem Höchstwert bei Beginn des Weckens
bis zu einem Niedrigstwert am Ende der Weckvorstufe ändern. Diese veränderlichen
Größen wirken jedoch über den Antriebshebel 6, io auf das Schwingungssystem zurück
und bestimmen so die Schwingungszahl des Weckerhammers i.
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Die Schwingungszahl des Weckerhammers i ist zu Beginn der Weckvorstufe
so klein, daß man den Anschlag des Weckerhammers als ausgesprochenen Einzelton empfindet.
Gegen Ende der Vorstufe folgen sich zwar diese Einzelanschläge in immer kürzer werdenden
Abständen, jedoch immer noch so, daß sie nicht unbedingt aufschreckend empfunden
werden. Erst nach Beendigung der Weckvorstufe, wenn das zusätzliche Schwinggewicht
vollständig außer Tätigkeit gesetzt ist, bewegt sich der Weckerhammer mit der seinem
Einzelschwingungssystem eigenen hohen Schwingungszahl, die mit Rasseln bezeichnet
wird.
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Die geschilderte Veränderlichkeit des Wecklärms vom Einzelanschlag
bis zum Rasseln gewährleistet ein sanftes Wecken. Die vorliegende Erfindung erhöht
auf diese Weise durch die äußerst einfache und billig herzustellende Anordnung den
Gebrauchwert einer Weckeruhr sehr wesentlich. Sie läßt zudem eine weitgehende Anpassung
des Wecklärms an das
immer wieder anders geartete Bedürfnis und
an den jeweiligen Gesundheitszustand eines Menschen zu, denn mit der Einrichtung
gemäß dieser Erfindung kann der Wecklärm beliebig in deutlichen Stufen oder aber
auch stetig ansteigend vom angenehmen bis zum äußerst aufdringlichen Wecken gesteigert
werden.