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Zusammensetzbares Arbeitsgerüst Die Erfindung bezieht sich auf ein
aus vereinheitlichten Teilen zusammensetzbares Baugerüst, das gegenüber den zur
Zeit gebräuchlichen Gerüsten den Vorteil vielseitigster Verwendungsmöglichkeit hat.
Sind die derzeitigen Gerüste lediglich für einen bestimmten Zweck zu verwenden,
so ist das neue Arbeitsgerüst entsprechend der Konstruktion seiner vereinheitlichten
Teile für alle Bauvorhaben anwendbar, sowohl für Maurer-, Steinmetz-, Putzer-, Spengler-,
Dachdeckerarbeiten als auch zum Einrüsten größerer Vorhaben, wie Kirchen, Kamine,
Industrie- und Hochbauten. Es ist ferner speziell geeignet als kombiniertes Wand-Decken-Gerüst
(stehend oder fahrend) mit freitragender Schraubenbinderkonstruktion, wie z. B.
in Kinos, Kirchen, Werkhallen oder als Straßen- und Bahnüberbrükkungen,wobei die
Bau- oder Instandsetzungsarbeiten keine Störung und Einstellung der Vorstellung,
Handlung und Tätigkeit oder gar eine Gefährdung des Verkehrs verursachen. Die technisch-wirtschaftliche
Aufgabe, die das neue Arbeitsgerüst gegenüber den bekannten Rüstungen lösen soll,
besteht in folgenden Punkten: i. Anwendung für Rüstungen aller Art, 2. hohe Belastbarkeit;
3. die Konstruktion der Bauteile gestattet die Verwendung für verschiedene Höhen,
Breiten und Längen, 4. enorme Holzersparnis durch Hohlbauweise der Ständer, 5. geringe
Abnutzung durch Verwendung neuartiger, vereinheitlichter Zusammenbauelemente, 6.
Zeitersparnis bei der Montage, 7. bequeme Einlagerung und leichte Transportmöglichkeit,
B. geringe Unterhaltungskosten, g. Anschaffungspreis niedriger als Stahlrohrgerüst.
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Die zangenartig ausgebildeten Ständer setzen sich aus zwei parallelen
Außenbohlen a aus Fichtenholz von io cm Breite, 35 mm Stärke sowie Füllhölzern b
und c von 200 mm bzw. 470 mm Länge und 55 mm Stärke zusammen. Die Anfängerfüllhölzer
und die Zwischenfüllhölzer sind durch 3/e-Zoll-Schloßschrauben, ferner vier bzw.
acht von
zwei Seiten genagelte Stifte mit den beiden Außenbohlen
verbunden. Die Anordnung der Füllhölzer ist so durchgeführt,' daß je nach Bedarf
alle 50 cm eine Arbeitsbühne errichtet werden kann. Die Ständer werden in
zwei Arten angefertigt, als Anfängerständer von 4 m Länge und als Zwischenständer
oder Einsatzständer von 2 m und 4 m Länge. Bei großen Höhen und schweren Belastungen
ist es ratsam, zwei bis drei Anfänger- und teilweise auch Zwischenständer anzusetzen.
Der obere Stoß d des Anfängerständers sowie der obere, d,
und der untere
Stoß d des Zwischenständers enden mit einem Blatt mit schrägen Stoßflächen, was
dem aufgesetzten Zwischenständer einen festeren Halt verleiht. Der aufgesetzte Zwischenständer
wird mit zwei üblichen 54-Zoll-Bolzen oder zwei besonderen 5/8 Zoll-Schraubenbolzen
festgehalten.
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Die Querverbindung der Ständer erfolgt alle 2 m durch: i. Querriegel
z aus Fichtenholz von 5 cm Stärke, 24 cm Breite und einer Länge von i,5o bis 2 m.
In einer inneren Weite von i,4o m sind auf der mittleren Längsachse Bohrlöcher von
24 mm Durchmesser angebracht. Die Anordnung weiterer Bohrlöcher in Abständen von
240 mm nach außen hat den Zweck, eine breitere als normale Arbeitsbühne zu errichten,
falls besondere Umstände dazu zwingen. Die feste Verbindung zwischen Ständer und
Querriegel wird durch einen 57"-Zoll-Schraubenbolzen hergestellt. Die Querriegelverbindung
mittels Fichtenbohlen ist hauptsächlich dort angebracht, wo besondere Gründe die
Bauweise mit nur einem Ständer oder das Anbringen eines Hängebocks gestatten. Hier
erfüllt die Querfichtenbohle gleichzeitig die Gerüstaufhängung und Absteifung, die
entweder durch Fenstereinspannung mit Fensterrohr und Spannschraube oder durch Verschrauben
(Abb. 13a) mit einem Gegenlager an der Innenwand des Mauerwerkes hergestellt wird.
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2. Stahigasrohre f, die als vorgesehene Normalquerverbindung zu betrachten
sind. Die Stahlgasrohre von 4o mm Innen- und 5o mm Außendurchmesser nach DIN 2441
und einer Länge von 1,50 m haben an ihren Enden je eine Bohrung von 22 mm
Durchmesser in einem Abstand von i,4o m von Lochmitte zu Lochmitte. Dieser Abstand
ist zum Errichten einer Maurerarbeitsbühne von normaler Breite. Die Gasrohre kommen
an den beiden Enden auf dem Füllholz der Ständer mit ihren Bohrungen waagerecht
zu liegen. Ein auf gleicher Höhe im Ständer angebrachtes Bohrloch ermöglicht mittels
eines 5/,-Zoll-Schraubenbolzens, der durch Ständer und Gasrohre hindurchgeführt
und verschraubt wird, die starre Querverbindung.
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Auf die Querverbindung kommt die vordere sowie hintere Längsverbindung
zu liegen, die aus 5 cm starken, 24 cm breiten und 4,50 m langen Längsriegeln aus
Fichtenholz g bestehen. Auf der Längsachse an beiden Enden angebrachte Bohrungen
von 24 cm Durchmesser ermöglichen ein Verbinden der Längsriegel mit den Ständern
mittels 54-Zoll-Schraubenbolzen und Eisenlasche von 13 cm Länge, 5 cm Breite und
5 mm Stärke. Je nach Belastung können ein oder zwei Längsriegel beiderseits der
Ständer 'angebracht werden. Der Längsabstand der Ständer kann auf Grund der im Längsriegel,
angebrachten Bohrungen bis zu 4 m gewählt werden.
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Auf die Längsriegel kommen vier Lagerhölzer i pro Spannung von 5 cm
Stärke, 12 cm Breite und 1,70 m Länge in Abständen von 8o bis ioo cm zu liegen,
auf die sich die Arbeitsbühne k aufbaut. Sie hat bei Maurergerüsten im allgemeinen
eine Belagbreite von 12o bis 125 cm, kann aber beliebig verbreitert oder verengt
werden.
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Die Ständerfestigkeit des Gerüstes wird weiterhin durch 6 m lange
Längsverstrebungen e und 4,5o m lange Querverstrebungen m, die mit den Ständern
durch 5/8-Zoll-Schraubenbolzen verschraubt werden, erhöht. Verschraubungen Alle
Verschraubungen des Arbeitsgerüstes werden mit dem neuen Gerüstbolzen durchgeführt.
Der Gerüstbolzen besteht aus einem etwa 20 cm langen Stahlbolzen von 16 mm Durchmesser
(Abb. 14). An einem Ende ist auf etwa 7 cm Länge ein Grobgewinde aufgeschnitten,
auf das eine 5/"-Mutter s aufgeschraubt wird. Am anderen Ende des Bolzens befindet
sich ein i cm langer Kopf q von 2o mm Durchmesser. Im Anschluß an den Kopf sind
beiderseits zwei 2 mm tiefe und 6 mm breite Rillen r eingeschnitten. Beim Zusammenfügen
der zu verbindenden Teile wird der Bolzen mit seinem Kopf q hindurchgeführt, über
den hervorstehenden Kopf eine Stahlverschlußscheibe li (Abb. 15), durch die 20 mm
im Durchmesser große Öffnung t geschoben und in den Schlitz u gedrückt. Eine 2-
bis 3malige Umdrehung der Schraubenmutter mit dem Gerüstleierschlüssel stellt die
feste Verschraubung her. Um ein Zurückweichen des Bolzens in die große Öffnung t
zu verhindern, kann ein Sicherungshebel v als Sperre vor den Schraubenbolzenkopf
gelegt werden. Die Verschlußscheibe ist 5 cm breit, 6 cm lang und 5 mm stark. Um
ein Mitdrehen der Verschlußscheibe beim Aufdrehen der Schraubenmutter zu verhindern
(bei längerer Standdauer in Regenzeiten Gefahr des Einrostens), sind die Ecken zu
je einem Dorn leicht umgeschlagen, die sich beim Anziehen der Schraubenmutter in
das Holz eindrücken. Zusätzlich kann noch ein 2-mm-Loch w gebohrt werden, durch
das mit einem einfachen Nagelstift die Verschlußscheibe am Mitdrehen gehindert wird.
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Der Vorteil des Gerüstbolzens gegenüber dem gebräuchlichen Gerüstschraubenbolzen
liegt in der Einfachheit der Konstruktion und ihrer Handhabung, woraus sich eine
große Zeitersparnis ergibt. Es ist ferner möglich, vorhandene Gerüstkopfschrauben
durch geringen Kosten- und Zeitaufwand umzuarbeiten.