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Arbeitsbühne für den Bau von Fabrikschornsteinen Die Erfindung betrifft
eine Arbeitsbühne für den Bau von Fabrikschornsteinen aus Mauerwerk und besteht
darin, daß die Arbeitsbühne von einem starren Mittelstück aus kastenförmigen, untereinander
durch Quereisen fest verbundenen Trägern gebildet wird, welches sich mittels verschiehbarer,
von beiden Seiten eingesteckter Profileisen auf das Mauerwerk des Schornsteins abstützt.
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Für den Bau von gemauerten Fabrikschornsteinen sind Arbeitsbühnen
bekannt, welche aus einzelnen, untereinander nicht verbundenen T-Eisen für die Aufnahme
des Bretterbelages bestehen; die T-Eisen sind beiderseits zugespitzt und mit den
angespitzten Enden in die Lagerfugen des Mauer-Werkes eingelegt. Eine solche Arbeitsbühne
ist zweckmäßig für kleinere Schornsteine mit einem lichten Durchmesser bis etwa
2 m. Ihre Anwendung wird aber schwierig bei Schornsteinen mit großem Durchmesser,
da die einzelnen Rüsteisen dann so schwer werden, daß der Umbau des Gerüstes von
Hand für die Arbeiter, die hierbei auf das frische Mauerwerk der Schornsteinsäule
treten müssen, um von hier aus oder von den Steigeisen aus den Neubau des Gerüstes
durchzuführen, mit größter Gefahr verbunden ist. Außerdem ist durch das ständige
Verkürzen und N:euanspitzen der Rüsteisen, welche dem abnehmenden Durchmesser des
Schornsteins angepaßt werden müssen, ein dauernder
Werkstoffverbrauch
und großer Arbeitsaufwand bedingt.
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Es sind ferner Arbeitsbühnen für den Bau gemauerter Schornsteine bekannt,
die aus einer Anzahl aufgehängter, radial nach innen gerichteter Böcke bestehen,
auf welche die Bohlen für die Herstellung der Bühiie aufgelegt werden; die Böcke
hängen an Trageisen, die in das bereits fertiggestellte Mauerwerk eingelassen sind.
Diese Bauweise vermeidet zwar den Werkstoffverbrauch an den Rüsteisen, erfordert
aber anderseits einen beträchtlichen Werkstoffaufwand an Trageisen, die im '_\,lauerwerk
verbleiben. Der Umbau der Bühne ist auch bei dieser bekannten Bauweise noch recht
umständlich, weil jeder Bock einzeln freigelegt und an die nächsten, höher liegenden
Trageisen angehängt werden muß.
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Gemäß der Erfindung wird eine Ausbildung der Arbeitsbühne vorgeschlagen,
welche jeden Werkstoffverbrauch für das Befestigen der Bühne vermeidet und die Rüstarbeiten
gegenüber den bekannten Ausführungen wesentlich vereinfacht. Die Bühne wird von
einem starren Mittelstück gebildet, das aus kastenförmigen, untereinander durch
Quereisen fest verbundenen Trägern besteht; in die Kastenträger sind von beiden
Seiten Profileisen eingeschoben, welche sich mit ihrem freien Ende auf das 'Lauerwerk
abstützen und durch Sperrklinken gegen Verschieben gesichert sind. Dadurch, daß
die Profileisen in die Kastenträger hineingeschoben werden können, kann sich die
Bühne in einfachster Weise dem mit zunehmender Bauhöhe abnehmenden Schornsteindurchmesser
anpassen. 'Mit der darunterliegenden Schutzbühne, die in der gleichen Weise ausgebildet
ist, ist die Arbeitsbühne durch ein Hubwerk verbunden.
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In den Abb. 1, 2 und 3 ist ein Baugerüst gemäß der Erfindung in den
drei Hauptschnitten dargestellt. Die Abb.4 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel
im Grundriß und die Abb. 5 und 6 eine Sperrklinke zur Sicherung der Profileisen
in größerem Maßstab.
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Das Baugerüst ist innerhalb des Schornsteins 1 angebracht. Die Hauptträger
2 sind als Kastenträger ausgebildet, z. B. aus zwei zusammengeschweißten U-Eisen.
In diese Kastenträger 2 sind von beiden Seiten Profileisen 3 eingeschoben, deren
freie Enden in Aussparungen des Schornsteinmauerwerkes hineinragen und sich auf
dieses auflegen. Die Profileisen 3 sind an der Oberseite ihres unteren Flansches
mit Flacheisen 4 in versetzter Anordnung versehen. An der Außenseite des Kastenträgers
sind beiderseits Rund- oder Vierkanteisen 5 angeschweißt,, die an ihrem vorstehenden
Ende ein Gewinde besitzen. Um diese Eisen 5 sind Klinken 6 drehbar, welche hinter
die Flacheisen 4 greifen und damit ein Zurückschieben der Profileisen 3 in. die
Kastenträger 2 verhindern. Mit Hilfe der Muttern 7 können die Klinken 6 durch Anpressen
an die Stirnseite des Kastenträgers 2 gesichert werden, so daß ein selbsttätiges
Lösen aus ihrer Lage ausgeschlossen ist. Dadurch, daß die Flacheisen.4 gegeneinander
versetzt sind, ist es möglich, die Profileisen 3 in kurzen Abständen zu sichern
und ihre Ausladung der Änderung des Schornsteindurchmessers genau anzupassen.
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Quer zu den Kastenträgern 2 sind Verbindungseisen 8 eingesetzt und
mit den an die Kastenträger 2 angeschweißten Winkeleisen 9 verschraubt, so daß die
Kastenträger 2 finit den Verbindungseisen 8 ein starres Gerippe bilden, «-elches
sich unter Vermittlung der verschiebbaren Profileisen 3 auf das Mauerwerk abstützt.
Wird bei zunehmender Bauhöhe der Schornsteindurchmesser so klein, daß das Mittelstück
keinen Platz mehr in dem lichten Querschnitt findet, so werden die beiden äußeren
Kastenträger 2 durch Lösen der Schraubverbindung zwischen den Eisen 8 und 9 entfernt.
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Die unter der Arbeitsbühne befindliche Schutzbühne ist in der gleichen
Weise aufgebaut wie die Arbeitsbühne. Beide Bühnen sind durch eine Hubvorrichtung
miteinander verbunden. Diese Hubvorrichtung kann beispielsweise aus vier Winden
io bestehen, deren Zahnstangen an den Kastenträgern der Arbeitsbühne und deren Gehäuse
an den Kastenträgern der Schutzbühne befestigt sind. Die Hubvorrichtung kann aber
auch als Spindel oder als hydraulische Hebevorrichtung oder in irgendeiner anderen
Weise ausgeführt sein.
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Das Heben der Arbeitsbühne geht wie folgt vor sich. Nach Entfernen
des Bretterbelages am äußeren Umfang «-erden die Sperriegel 6 gelöst und die Profileisen
3 ein entsprechendes Stück in die Kastenträger 2 zurückgeschoben. Die Arbeitsbühne
stützt sich dann nur noch auf die Hubvorrichtung io ab und wird von der Schutzbühne
getragen. Alsdann wird die Hubvorrichtung io in Tätigkeit gesetzt und die Arbeitsbühne
in die neue Arbeitslage gehoben. Die Profileisen 3 werden wieder in die vorgesehenen
Aussparungen des Schornsteinmauerwerkes eingeschoben und mit Hilfe der Sperrklinken
6 gesichert. Die Arbeitsbühne kann dann wieder auf ihrem ganzen Umfang mit Brettern
belegt werden. Der gleiche Vorgang wird anschließend für die Schutzbühne wiederholt,
welche mittels der Hubvorrichtung 1o in die Lage hochgezogen wird, in welcher sich
vorher die Arbeitsbühne befand. Die Profileisen 3 der Schutzbühne greifen dabei
in die gleichen Aussparungen des Schornsteinmauerwerkes ein, welche vorher zur Auflagerung
der Endstücke der Arbeitsbühne dienten. Damit beim Heben der Arbeitsbühne, wenn
diese frei von der Hubvorrichtung getragen wird, ein Pendeln ausgeschlossen ist,
wird die Hubvorrichtung in Ebenen, welche senkrecht zu den waagerechten Ebenen der
Bühnen liegen, durch Querverbände i i verstrebt.
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Um der Arbeitsbühne bei größeren Schornsteindurchmessern eine möglichst
große Festigkeit zu geben, werden die Kastenträger 2 an ihrer Unterseite mit einem
Gitterwerk 12 versehen, wodurch das Widerstandsmoment gegen Durchbiegen bedeutend
erhöht wird. Aus dem gleichen Grunde wird bei den Kastenträgern jede Verschwächung
durch Schraubenlöcher o. dgl. vermieden, es sind an ihnen lediglich die Winkeleisen
9 und die Rund-oder Vierkanteisen 5 angeschweißt.
Für die Ausbildung
der Arbeits- und Schutzbühne sind neben der beschriebenen Bauform auch noch andere
Formen möglich, beispielsweise die in der Abb. 4 dargestellte. Bei dieser gehen
von einer Mittelplatte 13 die Kastenträger 14 mit den verschiebbaren Profileisen
15 strahlenförmig nach allen Richtungen auseinander. Die Sicherung der Profileisen
15 und die Auflagerung auf das Mauerwerk des Schornsteins erfolgt dabei in der gleichen
\\'eise wie vorstehend beschrieben.
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i'el>en den bereits genannten Vorteilen an Werkstoff- und "Leitersparnis
ergibt sich durch die erfindullgsgemäße Ausbildung der Arbeits- und Schutzgerüste
ein gefahrloses Arbeiten. Die Arbeiter müssen nicht mehr auf dem frischen Mauerwerk,
dessen Stärke in dem oberen Teil des Schornsteins unter Umständen nur noch 18 cm
betragen kann, oder in den Steigeisen stehen, sondern können ständig auf dem sicheren
und abgedeckten Gerüst verbleiben und das Versetzen der Bühne durch einfache Betätigung
der Hubvorrichtung bewerkstelligen. Auch das Handwerkzeug braucht während der Rüstarbeiten
nicht mehr auf das Schornsteinmauerwerk abgestellt zu werden, von wo es leicht herabfallen
kann, sondern bleibt ebenfalls auf der abgedeckten Bühne.